Wie man einen NBA-Champion baut


Mahoney_jr

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Es ist ja mal wieder Offseason und mehr als ein paar Trades für mittelmäßige Spieler oder die nächste Zach-Randolph-Story gibt es ja eigentlich nicht zu berichten. Doch da momentan die GMs der Liga verstärkt an ihrem Roster für das Training Camp feilen, können wir hier doch auch mal über die verschiedenen Ansätze in der Manager sprechen - unterstützt von diesen Artikeln:

http://www.nbadraft.net/mcchesney001.asp
http://www.nbadraft.net/mcchesney002.asp
http://www.nbadraft.net/mcchesney003.asp
http://www.nbadraft.net/mcchesney004.asp

Theorie des Autors: NBA-Titel werden von Teams gewonnen, die von zwei (oder noch besser: drei) Superstars angeführt werden. Hat man keine Superstars unter Vertrag, darf man sich die Illusionen über Titelgewinne in den nächsten Jahren sparen.

Diese Artikel sind wirklich gut. Sonst hätte ich keinen Beitrag eröffnet. Lest sie euch durch und bewertet die Aktivitäten des Managements eures Teams aufgrund dieser Quellen. Man muss nicht der gleichen Meinung sein. Z.B. schlägt der Autor Danny Ainge vor, ein oder zwei junge Spieler (die offensichtlich nicht zu Superstars werden) gegen zukünftige Draftpicks abzugeben. Im Endeffekt wäre das aber genauso überhastet, wie Joe Johnson, Chauncey Billups oder Draft-Pick #9 aka Shawn Marion zu traden, wie es Pitino gemacht hat.

Auf der anderen Seite gebe ihm ihm Recht. Sowohl Houston als auch Memphis haben noch vor zwei Monaten genau nach seiner Prämisse getradet. Houston um sein Superstar-Tandem um einen Top-Rollenspieler zu erweitern und Memphis um seinen Nicht-Ganz-Superstar Pau Gasol um einen möglicherweise wirklichen Star in Gay zu verstärken. Das reicht natürlich nicht, aber Memphis macht Haufenweise Cap für 2007 frei und kalkuliert möglicherweise mit der Lottery. Alles nur, um unzufriedenstellende 50 Siegen und darauffolgende Erstrunden-Ausstiege in den Playoffs zu vermeiden.

Und, um richtig kontrovers zu werden, auch Isiah Thomas arbeitet auf einen Superstar hin. Allerdings mit der Holzhammermethode und nicht durch Ansammeln von Picks und Capspace. Golden State scheint es dagegen zu genügen nach 13 Jahren endlich mal wieder in den Playoffs zu sein. Champion wird man mit Baron Davis und Jason Richardson aber wohl nicht.

Viel Spaß beim lesen :)
 

Mango

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Es klingt natürlich logisch, wobei man aber im Team auch für eine klare Rollenverteilung sorgen muss, sonst wird es nix (Lakers anno 2004).
Aber die 3 Star Theorie scheint plausibel zu sein(Celtics: Bird, McHale, Parish; Showtime-Lakers, etc.), wobei man denke ich es auch anders sehen kann. So hat das Championteam immer einen Superstar, und ein Co-Star. Dazu noch einen 3-Scorer der sich eigene Würfe schaffen kann und einen Scorer/Energizer von der Bank. Die anderen beiden sind Spezialisten, die in der Offensive beschränkt sind, aber gute Defender und auch mal heißlaufen können. Der Rest der Mannschaft sorgt für eine gute Teamchemie und verteidigt was das Zeug hält.
Um meine These zu untermauern:
Showtime Lakers mit Kareem und Magic. Worthy als 3. scoring Option. Green und Scoot waren Spezialisten und der 6th Man war der beste defender und ein Energizer (Cooper).
Bulls: Jordan und Pippen, Harper als 3. Option und Kukoc von der Bank als sehr wichtiger Spieler.
Rockets: Olajuwon und Drexler, Horry/cassel als 3. Option etc.

Natürlich bestätigen auch Ausnahmen die Regel, so z.B. die Pistons, weil sie als Team so stark waren, waren die festen genannten Rollen jedes Spiel anders besetzt.
 

De Dreier

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Die Artikel sind wirklich klasse! Und ich finde die dort getroffenen Aussagen nachvollziehbar, vor allem weil sie statistisch nahezu unwiderlegbar sind. Natürlich kostet es vielleicht etwas Mut sich einzugestehen, dass der Autor Recht, weil dadurch ja die Spannung aus dem Rennen um die Meisterschaft genommen wird, zumindest wenn man nicht Anhänger eines der wenigen Teams ist, die die Voraussetzungen erfüllen.

Gute Aussichten sind dies natürlich für die Heat, falls der Diesel noch etwas weitertuckert. Auch in San Antonio darf man sich weiter die Hände reiben. Für Houston könnte eine neue goldene Zeit beginnen, sofern McGrady fit ist.
Wie aber sieht es in Dallas aus? Meiner Meinung nach waren die Chancen auf einen Titel in der letzten Saison gut wie nie für ein Team wie Dallas. In der nächsten Saison rechne ich nicht damit, dass Dirk wieder in die Finals kommt. Denn wenn die Spurs fit sind und auch in Phoenix alle wieder auf dem Damm sind, gibt es im Westen schon zwei Teams welche die Voraussetzungen für den Titelgewinn mehr erfüllen als Dallas.

Die anderen Westteams mit einen Topstar wie die Lakers, Clippers, Denver und auch Memphis müssen dafür sorgen, dass sie sich hochkarätig verstärken, sei es durch draft oder free-agency und eben nicht lediglich gute, aber leider nicht so gute MLE Spieler anhäufen. Das Beispiel mit Sacramento ist wirklich sehr überzeugend.
 

Redemption

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Mango schrieb:
Es klingt natürlich logisch, wobei man aber im Team auch für eine klare Rollenverteilung sorgen muss, sonst wird es nix (Lakers anno 2004).

Natürlich haben die Lakers enttäuscht und das Saisonziel (= Championship) nicht erreicht, dennoch waren sie in den Finals und haben Minnesota (Bilanz: 58-24; MVP-Garnett, Sprewell, Cassell) San Antonio (Bilanz: 57-25; Duncan, Parker) und Houston (Bilanz: 45-37; Ming, Francis, Mobley) geschlagen.

Trotzdem der schwachen Finals haben sie es trotzdem in die Finals geschafft, was öfters auch vergessen wird.
 

Big-Ben

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Redemption schrieb:
Natürlich haben die Lakers enttäuscht und das Saisonziel (= Championship) nicht erreicht, dennoch waren sie in den Finals und haben Minnesota (Bilanz: 58-24; MVP-Garnett, Sprewell, Cassell) San Antonio (Bilanz: 57-25; Duncan, Parker) und Houston (Bilanz: 45-37; Ming, Francis, Mobley) geschlagen.

Trotzdem der schwachen Finals haben sie es trotzdem in die Finals geschafft, was öfters auch vergessen wird.

Ja aber alle in der Starting 5 ausser Devean George waren Stars und sie hatten ja auch noch Derek Fisher von der Bank.
Dann hatten sie noch Medvedenko der dort immerhin 8 Punkte und 5 Rebounds von der Bank brachte.
 

Redemption

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Big-Ben schrieb:
Ja aber alle in der Starting 5 ausser Devean George waren Stars und sie hatten ja auch noch Derek Fisher von der Bank.
Dann hatten sie noch Medvedenko der dort immerhin 8 Punkte und 5 Rebounds von der Bank brachte.

Und was möchtest du mir damit sagen?
 

Gast1512

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Redemption schrieb:
Und was möchtest du mir damit sagen?

Dass es eine klare Hierarchie und Rollenverteilung in jedem erfolgreichen Team geben muss und dass dies bei den Lakers 2004 nicht der Fall war.
 

Mango

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Wenn man das mit ihren Möglichkeiten vergleicht, ja.
Mit einer klaren Hierarchie, wären sie wohl Meister geworden.
 

Zahnbürste

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Reine Spekulation und trotz allen Lamentierens haben sie die Saison, auch ohne klare Hierarchie im Team, als zweitbeste Mannschaft abgeschlossen - wenn das für dich *kein* Erfolg mehr ist dann bist du ein Paradebeispiel für unsere gegenwärtige Gesellschaft in der der zweite schon der erste Verlierer ist...
 

Mango

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Zahnbürste schrieb:
Reine Spekulation und trotz allen Lamentierens haben sie die Saison, auch ohne klare Hierarchie im Team, als zweitbeste Mannschaft abgeschlossen - wenn das für dich *kein* Erfolg mehr ist dann bist du ein Paradebeispiel für unsere gegenwärtige Gesellschaft in der der zweite schon der erste Verlierer ist...

Er ist nicht der Verlierer, aber der Anspruch den die Mannschaft an sich gestellt hat und der auch von den Medien an sie gestellt wurde ( 4 HoF-ler -> unschlagbar) war einfach nunmal nur die Meisterschaft
 

Zahnbürste

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Ja, natürlich sind sie an den eigenen Ansprüchen gescheitert - aber die einhellige Meinung der Medien und der Tenor in sämtlichen Foren wie "die 04'er Lakers haben enttäuscht" und schlicht die Tatsache, dass das Team als typisches Beispiel für eine Versagertruppe herhalten muss, finde ich völlig unangebracht und irgendwie typisch für unsere Zeit - (das ist aber wieder eine andere Geschichte...)
 

froggy_2k

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Der Artikel ist wirklich sehr interessant!

Jetzt stellt sich mir aber trotzdem eine Frage:
Der Autor schreibt von einigen Ausnahmen, wie den Sonics 78 oder den Pistons 04.
Und davon dass die Titel eher glückliche Zufälle waren und die Teams zur rechten Zeit am rechten Ort zwischen Dynastien.

Aber wer sagt mir, dass gerade mein Team nicht genau in dieser Saison wieder eine solche Ausnahme sein wird???
Denn ob man sich in einem "NBA Machtvakuum" befindet weiss man ja erst wenn die Saison gelaufen ist ...
 

D@X

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froggy_2k schrieb:
Der Artikel ist wirklich sehr interessant!

Jetzt stellt sich mir aber trotzdem eine Frage:
Der Autor schreibt von einigen Ausnahmen, wie den Sonics 78 oder den Pistons 04.
Und davon dass die Titel eher glückliche Zufälle waren und die Teams zur rechten Zeit am rechten Ort zwischen Dynastien.

Aber wer sagt mir, dass gerade mein Team nicht genau in dieser Saison wieder eine solche Ausnahme sein wird???
Denn ob man sich in einem "NBA Machtvakuum" befindet weiss man ja erst wenn die Saison gelaufen ist ...


ausnahmen bestätigen die regel.

Sagen wird dir das wohl keiner, da es keiner weiß.
 

Redemption

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Zahnbürste schrieb:
Ja, natürlich sind sie an den eigenen Ansprüchen gescheitert - aber die einhellige Meinung der Medien und der Tenor in sämtlichen Foren wie "die 04'er Lakers haben enttäuscht" und schlicht die Tatsache, dass das Team als typisches Beispiel für eine Versagertruppe herhalten muss, finde ich völlig unangebracht [...]

Absolut richtig; und dies habe ich ja auch weiter oben kritisiert. Und ich habe auch dazu geschrieben, dass sie nicht das erreicht haben, was alle erwartet haben, aber dennoch standen sie in der Western Conference in den Finals. Der Meister und das zweibeste Team der Regular Season wurden rausgekickt.

Deshalb finde ich es unangebracht, dass diese Lakers immer und immer wieder als Beispiel genutzt werden, dass man auch mit zuvielen "Stars" nichts erreicht. Denn dies ist einfach falsch, denn die NBA-Finals sind schon etwas besonderes, auch wenn jeder die Meisterschaft erwartet und gefordert hat.
 

Gordo

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so jetzt bin ich auch mal dazu gekommen die artikel zu lesen, hat spass gemacht, gut geschrieben!


die theorie hat nur einen haken: es wird alles nur rückblickend betrachtet, deshalb sind vorhersagen problematisch. ich gebe jetzt mal ein ganz abstruses beispiel: wenn GS dieses jahr mit davis und richardson meister wird, wäre das eine riesige sensation. gesetzt den fall, dass davis und/oder richardson nun im laufe der nächsten jahre wie auch immer zu einem der sogenannten "gold medal superstars" werden, würde der autor rückblickend sagen: "logisch, dass GS meister wurde, die hatten ja einen/zwei gold medal superstars". klar, was ich meine? man muss auch prüfen, welchern status die superstars zum zeitpunkt ihrer meisterschaften innehatten.

trotzdem stimme ich mit dem autor natürlich überein, was seine kernaussagen betreffen.
 

Mahoney_jr

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Stimmt. Die Henne/Ei-Problematik bezüglich seiner Artikel wurden auch in einem anderen Forum besprochen. Ich denke, der Einfluss ist nur gering. Man kann normalerweise relativ früh in einer Spielerkarriere feststellen, ob es ein Superstar wird, oder eben nicht. Der Autor hätte dennoch zwei, drei Sätze dazu verfassen können.
 

Omega

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Redemption schrieb:
Deshalb finde ich es unangebracht, dass diese Lakers immer und immer wieder als Beispiel genutzt werden, dass man auch mit zuvielen "Stars" nichts erreicht. Denn dies ist einfach falsch, denn die NBA-Finals sind schon etwas besonderes, auch wenn jeder die Meisterschaft erwartet und gefordert hat.
Ich halte dies auch für falsch. Gerade weil Malone z. B. seine Rolle als max. 3. Option sehr wohl anerkannt hat.
Aus diesem Lakers-Jahr kann man lernen, dass eine starting-five nicht alles ist, sondern dass die Bank wenigstens die Positionen 3-5 (vom Spielerlevel her gesehen) ersetzen muss. Das haben die Lakers nicht geschafft.

Wenn man ein Beispiel suchtn dass zu viele stars den Brei verderben, dann wohl die Zeiten der "Jailblazers". Dort war Talent bis unter die Hallendecke vorhanden, aber die Spieler und die Trainer konnen dies nicht umsetzen.
 

lewowitsche

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Die ersten beiden Artikel, sowie der Artikel, zu dem man über den Link im ersten Artikel kommt, sind absolut lächerlich. Er hat an diesen Statistiken solange herumgerechnet, bis er die Methode gefunden hat, die seine These begründet. Aber in Wirklichkeit hat er die Beobachtung falsch erklärt. Das ist wie, wenn man sagt, dass auf Autobahnen stärkerer Wind weht, weil, wenn man ein Fenster aufmacht, starker Wind reinströmt. Aber eigenmtlich fährt nur das Auto schneller auf der Autobahn. Genauso ist die Gold Superstar Erklärung. In Wirklichkeit ist die Erklärung anders. Ein wichtiges Spiel ist häufig eng. Es wird am Ende entschieden. Welche Mannschaft wird Meister? Die, die in der Lage ist, in möglichst vielen Spielen am Ende konsequent zu punkten oder die Letzte-Sekunde-Würfe zu verwandeln oder auch die letzzten Angriffe des Gegners zu verteidigen. Warum hat Chicago 6 Meisterschaften geholt? Weil Jordan einen Karriereschnitt von 30 Punkten hat? Nein, weil Jordan in der letzten Minute da war, weil er den letzten Wurf getroffen hat. Das trifft auch auf die anderen im Team. Hat Kerr nicht auch mal die wichtigen Letzten reingeschossen, oder Pippen und Rodman den letzten Angriff vereitelt.
Das ist aber nur eine Möglichkeit des Gewinnens. Man kann während des ganzen Spiels konzentriert verteidigen und punkten und früh davon ziehen. So sind die Pistons Meister geworden. Sie haben meines Wissens nach keine Spiele in der letzten Minute gedreht. Auch letzte Saison hat man das gesehen in der Serie gegen die Cavs. Cleveland hat seine Spiele durch spetkuläre LetzteSekundeWürfe von James gewonnen (auch gegen Washington) während Detroit kein enges Spiel gewonnen hat.
Ein Team hängt also nicht nur von den Superstars ab. Warum sind die Spurs 2mal Meister geworden und die Timberwolves in ihrer starken Saison nicht? Weil die Spurs die Nerven hatten und die Timberwolves nicht.
Der Autor dieser Artikel hat keine Ahnung von Auswertung von Ergebnissen, ein typischer Klatschreporter.
Man muss einfach mal zugeben, dass es kein Geheimnis des Gewinnens gibt. Und vor allem ändert sich das Spiel ständig.
 
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