Drogen: Polizei nahm Boxmanager fest
17.03.2006
Ein Wiener Boxmanager soll mit Drogen gehandelt haben. Für den 48-Jährigen mit Spitznamen "Don Pedro" und 13 weitere Verdächtige klickten die Handschellen.
wien (SN). Die Wiener Polizei hat einen Suchtgiftring zerschlagen, in dessen Zentrum der bekannte Boxpromoter Peter P. (48) stehen soll. Der mutmaßliche Kopf der Bande sitzt mit 13 weiteren Personen in Untersuchungshaft. Sieben Personen wurden angezeigt, ein Verdächtiger ist noch flüchtig.
In der Boxszene herrscht Erschütterung, denn P. ist nicht nur Präsident des Box-Landesverbandes Wien der Amateure, sondern auch der Leiter des größten Sportzentrums für Profiboxer in der Stadt und hatte einen guten Ruf als integerer Funktionär. "Ich habe heute erst von der Sache erfahren", sagte Waldemar Mencel, Präsident des Österreichischen Boxverbandes, "und ich kann nur hoffen, dass keine Sportler mit hineingezogen wurden." Laut Polizei gibt es keine Hinweise auf derartige Verwicklungen.
P. soll seit mindestens 2004 eine Bande mit einem beachtlichen Verteilernetz aufgebaut haben. Bei 30 Hausdurchsuchungen im Wiener Raum wurden Haschisch, Kokain, Marihuana sowie Ecstasy im Wert von 280.000 Euro sichergestellt. Man gehe davon aus, dass die Bande mehrere 100 Kilogramm Haschisch und Kokain verkauft hat, sagte Martin Roudny vom Kriminalkommissariat Wien-Mitte. Die Drogen wurden aus den Niederlanden bezogen. Laut Roudny ist P. seit 2004 mehr als 50 Mal nach Holland geflogen. Dort dürfte er die Deals angebahnt haben. Der Transport aber sei auf anderem Wege erfolgt, sagte der Ermittler. Mit seinen Drogengeschäften soll sich P. seinen teuren Lebensstil finanziert haben. Obwohl seine Boxveranstaltungen kaum Geld brachten und er auch sonst kein fixes Einkommen hatte, betrugen allein die Fixkosten für seine Wohnung und anderes 2500 Euro pro Monat. Ein Teil des Geldes soll auch in ein Escort-Service geflossen sein. Von seinen Verteilern und Kurieren wurde P. "Don Pedro" gerufen. Im Gegensatz zu ihm, der bisher unbescholten ist, handle es sich bei den mutmaßlichen Komplizen teilweise um "mehrfach vorbestrafte Gewalttäter" - einer sei ein Hooligan, der internationales Stadionverbot habe, sagte Roudny. Gestanden hat bisher keiner der Verdächtigen.
Meine Kollegen aus der IT lesen hier ebenfalls zuweilen mit. Gerade da sie aber meine "reale" Identität kennen, ist das nun auch wieder nicht so schlimm.
