Wladimir 2010 vs. Corrie Sanders 2003/2004


Wer macht s?


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Big d

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Naja, komischer Thread. Wladimir war damals absolut chancenlos und wäre es heute wohl wieder. Das war wie Pacquiao vs. Hatton. Wobei Hatton sah gegen Pac ja eigentlich noch viel besser aus als Wladi gegen Sanders. Ist doch offensichtlich, dass Wladi gegen schnelle und schlagstarke Leute riesige Probleme hat. Gegen Brewster KO gegangen. Gegen Williamson die Bretter geküsst. Wobei die beiden ja nicht mal "gute" Gegner waren. Es hat schon seine Gründe warum Wladi solche Leute (schlagstark und schnell) nicht boxt bzw. er das Glück hat, dass es solche Boxer im HW kaum noch gibt. Sanders ist sein personifizierter Alptraum und würde ihn in 4 von 5 Kämpfen kurzrundig KO schlagen.

werden wir ja sehen falls es zum haye kampf kommt.
 

Drago

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werden wir ja sehen falls es zum haye kampf kommt.

sabatai sollte die Körpergröße noch nennen.

Sanders:
- unwesentlich kleiner
- schneller Hände
- KO Power

Haye hat ähnlich schnelle Hände und seine KO Power kann sich sehen lassen, aber er ist dann im Vergleich zu Sanders doch ein Stückchen zu klein.
 

Big d

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haye ist 1,91 und hat längere arme als sanders (78 zu 77).

wobei sanders natürlich den southpaw vorteil hat. ein southpaw hat es immer leichter seine schlaghand zu landen (dafür schwerer mit der führhand). er kann ja die schlaghand auf direktem wege bringen und muss nicht den langen weg und über die linke gehen wie ein normalausleger.
 

Roberts

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Der Kopfstoß war völlig unerheblich. Wenn Wladimir die Halbdistanz oder den Infight wählt um dann den direkten Schlagabtausch mit Gegnern zu suchen, die das besser können, dann geht er natürlich unter. Das war so im Kampf gegen Sanders und das wäre bei dem ein oder anderen Gegner auch so gewesen, wenn er den Fehler aus dem Sanders-Kampf wiederholt hätte.

Oder glaubt jemand, das Wladimir bei einem Fuß an Fuß-/Kopf an Kopf- Schlagabtausch mit Peter in beiden Kämpfen, Chagaev, Brock, Rahman Chambers stehen geblieben wäre?

Wladimir war damals eben nicht chancenlos. Die Chancenlosigkeit ergab sich erst, als er Sanders in die Falle gegangen war. In diese Falle würde der heutige Wladimir nicht so ohne weiteres reintappen. Schon alleine deshalb nicht, weil Wladimir u.a. wegen der damaligen Niederlage heute seinen bekannten übervorsichtigen Distanz-Stil boxt. Sanders sah zu Beginn des Kampfes, als Wladimir konsequent mit dem Jab arbeitete, keineswegs gut aus. Ich verstehe nicht, wie man diese Tatsache so ausblenden kann. Ich verstehe auch nicht, warum einige Boxkenner bei ihren Betrachtungen ausblenden, dass Wladimir wesentlich besser bei seiner Beinarbeit geworden ist und es mittlerweile sehr gut versteht, schnell die Distanz zum Gegner zu vergrößern und sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Dies ist insbesondere deshalb für die Betrachtung dieses hypothetischen Duells von Bedeutung, weil Sanders zwar sehr schnelle Fäuste hatte, aber nicht gerade schnell auf den Beinen zu diesem zeitpunkt seiner Karriere.

Stilistisch kann man Haye weitreichend nicht mit Sanders vergleichen. Beide haben eine hohe Schlagkraft und einen hohen Handspeed, das war es dann aber auch schon fast mit den Gemeinsamkeiten.
 

buta

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Sanders sah zu Beginn des Kampfes, als Wladimir konsequent mit dem Jab arbeitete, keineswegs gut aus. Ich verstehe nicht, wie man diese Tatsache so ausblenden kann.

Weil sie für die Sache unerheblich ist. Du findest solche Sequenzen in nahezu jedem Kampf.
 
G

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Roberts, ich stimme größtenteils überein mit dem was du zu Wladi und Sanders schreibst.
Was ich anders sehe: Den Treffer von Sanders, der die erste Runde gekippt hat, könnte sich Wladi heute noch genauso einfangen.
http://www.youtube.com/watch?v=dzISYRTl2h0&feature=player_embedded

Halte das Bild mal bei 2:54 an. Wladi hat bereits die richtige Distanz gefunden. Wieso ist es trotzdem zu dem Treffer gekommen?
1. Wladi hat in diesem Moment nicht mit einem Angriff von Sanders gerenchnet da er kurz zuvor selbst getroffen hat.
2. Sanders ist recht explosiv.
3. Sanders steigt Wladimir auf den Fuß und Wladimir kann möglicherweise deshalb nicht nach hinten weichen.

Alles war darauf folgt würde dem heutigen Wladi nicht mehr passieren. Er würde heute sicherlich nicht mehr den Dimi machen.
 

Roberts

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Weil sie für die Sache unerheblich ist. Du findest solche Sequenzen in nahezu jedem Kampf.

Nein ist es nicht. Es zeigt auf, mit welcher Taktik Wladimir gut aussah und womit nicht.

1. Sanders trifft zwar auch mal während Wladimir den Kampf über den Jab aufbaut, es sind aber fast nur Wischer.

2. Nach dem ersten richtigen Treffer durch Sanders, der Wladimir nicht anklingelt, aber beeindruckt, ändert Wladimir die Taktik, nicht Sanders.

@paolo_pinkel
Das ist genau die Szene, die Du meinst und die ich schon vorher beschrieben habe:
Als Wladimir den Haken ins Ziel bringt, bleibt er einfach in der Halbdistanz stehen, erst dann steigt ihm Sanders auf den Fuß, was aber nicht entscheidend ist, Wladimir ist eindeutig zu nah an Sanders dran, insbesondere weil der für seine präzisen Konter bekannt ist:
Bei 1:57 in der ersten Runde steht Wladimir nach einem rechten Haken zu lange in der Halbdistanz und kassiert eine knackige Linke von Sanders, die aber keine Schlagwirkung hinterlässt. In genau diesem Moment entscheidet Wladimir aus Gründen, die nur er kennt, die bisherige Linie zu verlassen und aus der Halbdistanz und im Infight den Schlagabtausch zu suchen. Wahrscheinlich war er wütend und wollte es diesem alten Sack so richtig besorgen. Nochmal: In diese Situation hat sich Wladimir selbst und freiwillig begeben, sie wurde keinesfalls von Sanders erzwungen. Ein Fehler, der dem heutigen Wladimir mit seiner Erfahrung aus u.a. diesem Kampf nicht mehr passiert. Gerade weil diese Schlüsselsituation und alle folgenden Fehler nicht durch Sanders erzwungen wurden, sehe ich nicht, warum dieser Kampf zeigt, dass es zwangsläufig bei Wladimir entscheidend einschlagen muss. Sanders Parameter sprechen eher dagegen.

Wladimir boxt heute so nicht mehr und er bewegt sich auch anders, vor allen Dingen schneller nach hinten heraus.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1443

Guest
Ich seh es anders. Eigentlich ist es gut zu erkennen, dass Wladi nach seinem Treffer einen Schritt zurückgeht und dann meiner Meinung nach wieder in der richtigen Distanz steht. Er hat seinen Treffer safety gelegt und wollte dann möglicherweise einen neuen Angriff aufladen. In dem Moment tut Sanders jedoch einen großen Schritt nach vorne (und zwar mit dem rechten Fuß direkt auf Wladis linken Fuß). Sodann kommt Wladi nicht rechtzeitig weg und fängt sich nen Treffer. Daher denke ich schon, dass diese Situation teilweise von Sanders erzwungen wurde und auch dem heutigen Wladi wieder passieren könnte.

Was du beschreibst, wo Wladi unnötig in der Halbdistanz steht und nen Treffer einsteckt, trifft eher auf Minute 2:13 der 1. Runde (Minute 1:44 im Video) zu.

Sanders ist recht groß und hat ne gute Reichweite, ist explosiv und kann nen Treffer einstecken und dann kontern. Daher denke ich, dass er Wladi auch heute noch mit solchen Einzelschlägen erwischen kann und sei es auch nur in solchen Situationen, in denen er Wladi „zufällig“ auf den Fuß steigt.
 

Emperor

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@ Roberts

Ich verstehe Deine Einwände, Du gehtst aber zu stark davon aus, dass Wladimir den Kampf aus der Distanz führt, bzw. Sanders dies so mitmacht, wie Chagaev, bzw. Wladimir auch in der Lage ist, dies so durchziehen zu können :crazy: ;) . Als Einwand lässt sich hier der Kampf von Sanders gegen Vitali nehmen. Sanders hat ab der zweiten Runde quasi nur noch die Nähe zu den Seilen gesucht und konnte Vitali anfangs immer wieder schön abkontern.

Vermutlich würde er gegen Wladimir wieder etwas ähnliches probieren. Ich glaube nicht, dass Wladimir nach einem Konter von Sanders nicht wieder einknickt. Noch dazu neigt Wladimir dazu in eine zu kurze Distanz zu gehen, wenn der Gegner die Nähe zu sen seilen sucht, wie man gegen Rahman gesehen hat.
 

Buster D

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@Roberts

Hör doch auf mit dieser "mitschlagen Legende". Wladimir war angeschlagen und versuchte zu klammern. Dabei geht man natürlich ein Risiko ein, erst recht wenn man das gegen einen entschlossen nachsetzenden Gegner mit Finisherqualitäten wie Sanders versucht. Nicht zufällig erwischte es Wladimir bei einem Klammerversuch. Schau dir einfach mal die 30 Sekunden nach dem ersten Wirkungstreffer an, von zurück fighten ist da nichts zu sehen. Man sieht wie ein angeschlagener Boxer versucht, sich nach einem schweren Treffer wieder zu sammeln und als das nicht gelingt, weil Sanders sofort nachsetzt, versucht er sich dem Kampf zu entziehen und zu klammern. Von mitbrawlen zu sprechen ist einfach lächerlich.

Der erste schwere Wirkungstreffer erfolgte nach 2 Minuten in Runde 1. Wladimir war beeindruckt und versuchte sofort zu klammern, was ihm auch gelang. Nachdem der Ringrichter die Boxer getrennt hatte, versuchte er etwas unbeholfen wieder zu dem Stil zu finden, den er vor dem Wirkungstreffer geboxt hat, wohl auch um zu überspielen, dass er beeindruckt ist. Das jedoch als "zurück fighten" zu werten, ist schon sehr gewagt und fast schon etwas komisch, wenn man sich Wladimir dabei anschaut (ich habe diesen Kampf zum Glück dank meiner Sanders Sammlung auf der Platte und habe ihn extra noch einmal angeschaut, kenne ihn aber sowieso in- und auswendig ;) ). Selbst vor dem ersten Niederschlag versuchte er unbeholfen zu klammern, aber Sanders juckte das wenig und er erwischte Wladimir trotz des bereits erfolgten Klammergriffs. Danach kam bekanntlich nicht mehr viel außer den berühmten Krabbeleinlagen.

Diese ganze "Stil geändert um Treffer zu rächen Legende" beruht als auf nicht mal 30 Sekunden in Runde 1, in denen man nicht mal mit viel Wohlwollen, ein "zurück fighten" erkennen kann. Wladimir reagierte vielmehr geschockt und unbeholfen. Hätte er wirklich "zurück gefightet", wäre er wie Rahman vielleicht sogar mal durchgekommen, aber das liegt Wladimir einfach nicht, schon gar nicht in so einer Situation. Das ist auch kein Vorwurf an Wladimir, denn gerade Boxer die etwas im Kopf haben, neigen nun einmal nicht dazu, in solchen Situationen wie wild "mitzubrawlen".
 
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Was direkt vor dem ersten Niederschlag passiert würde ich als mitschlagen aus der Halbdistanz bezeichnen und zwar kurz bevor Wladi clinchen will und sich den Niederschlag einfängt. Kann mir kaum vorstellen, dass sich Wladi heute noch einmal so verhalten würde, da musste er einfach Lehrgeld bezahlen.

Das er nach dem ersten Wirkungstreffer seinen Stil geändert hätte kann man natürlich nicht sagen, er hat in seiner Panik und unter dem Druck von Sanders einfach immer mehr Fehler gemacht. Ich denke nicht das sich Wladi von diesem ersten Wirkungstreffer heute genauso beeindrucken ließe. Auch würde er wohl konsequenter Klammern.
 

Buster D

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Auch würde er wohl konsequenter Klammern.

In diesem Punkt hat er sich in der Tat verbessert, aber da würde auch nur vor einem solchen Wirkungstreffer helfen. Er müsste quasi von Anfang an mit dem Ziel in den Kampf gehen, diesen möglichst nach Jab und vielleicht noch hier und da einer Rechten zu unterbinden und der Ringrichter müsste natürlich mitspielen. Wenn er schon ähnlich angeklingelt ist wie in diesem Kampf nach dem ersten Wirkungstreffer, hat Wladimir gegen einen schnellen Puncher wie Sanders keine Chance mehr.

Ich bezweifle zudem, dass Wladimir 2.0 mit ausgefeilter Klammer- und Kampfvermeidungstaktik gegen Sanders gewinnen würde, weil es früher oder später einschlagen wird. Chancenlos ist er natürlich nicht, aber ich würde Sanders favorisieren. Die Kombination von Rechtsauslage und Schnelligkeit liegt Wladimir nicht, zumal Sanders auch eine gute Reichweite und ordentlich Schlagkraft hatte. Deshalb ist Sanders nicht der bessere oder komplettere Boxer, sein Stil liegt Wladimir halt einfach nicht. So was gibt es und hat es im Boxsport schon immer gegeben. Das hat wohl auch das Team um Wladimir erkannt und hat daher nie ernsthaft einen Rückkampf angestrebt.
 
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Roberts

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@TysonsNightmare

Ich schätze Dich und Deine Meinung seit vielen Jahren. Bei der Beurteilung dieses Kampfes und vor allen Dingen des Kampfverlaufs kommen wir nicht überein. Ich sehe den Kampf wie beschrieben und bleibe dabei. :wavey:
 
G

Gelöschtes Mitglied 1443

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In diesem Punkt hat er sich in der Tat verbessert, aber da würde auch nur vor einem solchen Wirkungstreffer helfen. Er müsste quasi von Anfang an mit dem Ziel in den Kampf gehen, diesen möglichst nach Jab und vielleicht noch hier und da einer Rechten zu unterbinden und der Ringrichter müsste natürlich mitspielen. Wenn er schon ähnlich angeklingelt ist wie in diesem Kampf nach dem ersten Wirkungstreffer, hat Wladimir gegen einen schnellen Puncher wie Sanders keine Chance mehr.

Wie ich schon schrieb, denke ich auch nicht, dass Wladi diesen ersten Wirkungstreffer heute meiden könnte. Sanders könnte meiner Meinung nach hin und wieder aus der Distanz einzelne Konterschläge ins Ziel bringen. Was ich bezweifle ist, dass sie Wladi so beeindrucken wie dieser erste Wirkungstreffer. Der Treffer war glaube ich auch gar nicht so hart, zumindest hat Wladi keine Sterne gesehen. (Sanders meinte mal in einem Interview, dass er die Angst in Wladis Augen gesehen hätte weshalb er dann in der Folge den Druck erhöht hätte.) Es war das durch den Treffer provozierte Fehlverhalten, das Wladimir diesen KO einbrockte. Mit seiner jetztigen Erfahrung sollte ihm das nicht mehr passieren.

Überzeugt bin ich davon, dass Wladi heute konsequent die Halb- und Nahdistanz gegen Sanders meiden könnte. Er bietet auch insgesamt durch seine ausgewählten, harten und explosiven Geraden durch die Mitte nur wenig Angriffsfläche für direkte Konter.

@Roberts: Find ich schade. Du bist eigentlich ein sehr rationaler Poster. Kannst dir den Kampf ja noch mal vor dem Hintergrund was tysonsnightmare schreibt anschauen. Meiner Meinung nach wirst du sehen, dass ihr beide teilweise recht habt. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl in der Mitte. Ich glaube aber auch nicht, das Wladi Rachegefühle hatte, oder hast du da nähere Infos? Er war doch eher ängstlich.
 
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