WTA-Tour / Fed Cup


Jerry

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Das mit Hingis als Argument finde ich auch relativ schwach. Die Bryans würden selbst Tennisfans womöglich nicht auf der Straße erkennen, obwohl die nun wirklich noch viel viel mehr erreicht haben.
 

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Oh der Thread lebt. Dann muss ich meine Prediciton abgeben für die Zukunft des Damentennis. Darya Kassatkina ist spätestens im Sommer 2019 in der Top 3 und wird bis dahin mindestens in einem GS Finale gestanden haben.
Die optimistische Version dieser Prognose ist Rang 1 und mindestens ein GS Titel.

Die Prognose an sich finde ich nicht sehr gewagt, da bin ich vollkommen bei dir, nur finde ich den Zeitpunkt eventuell etwas früh angesetzt. Man kann aber mit Kasatkina rechnen, sie wird desöfteren als Dark Horse mit grossen Überraschungschancen in die Grand Slams steigen. Ich halte mit Sommer 2021 dagegen.

Wenn dieser Thread schob lebt: Ich möchte in Zukunft in mehr oder weniger regelmässigen Abständen Spielerinnen der Tour vorstellen, die man noch nicht derart gut kennt (also keine Kvitova, Halep, Wozniacki, etc.), beispielsweise habe ich bereits mit einem Text über Antonia Lottner begonnen. So könnte ich meine Schreiblust etwas befriedigen. Würde dies hier aber überhaupt auf Anklang stossen?
 

patschy10

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Die Prognose an sich finde ich nicht sehr gewagt, da bin ich vollkommen bei dir, nur finde ich den Zeitpunkt eventuell etwas früh angesetzt. Man kann aber mit Kasatkina rechnen, sie wird desöfteren als Dark Horse mit grossen Überraschungschancen in die Grand Slams steigen. Ich halte mit Sommer 2021 dagegen.

Wenn dieser Thread schob lebt: Ich möchte in Zukunft in mehr oder weniger regelmässigen Abständen Spielerinnen der Tour vorstellen, die man noch nicht derart gut kennt (also keine Kvitova, Halep, Wozniacki, etc.), beispielsweise habe ich bereits mit einem Text über Antonia Lottner begonnen. So könnte ich meine Schreiblust etwas befriedigen. Würde dies hier aber überhaupt auf Anklang stossen?
jap ich würde es lesen:thumb::thumb::thumb:
 

Jones

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Das Turnier in Stuttgart steht im Zeichen des Comebacks von Sharapowa. Die 15 monatige Sperre läuft am Mittwoch ab. Vorher darf sie die Anlage nicht betreten und am Mittwoch spielt sie dann die erste Runde.

Viel wurde diskutiert wie mit einer Doping Sünderin umzugehen sei. Kerber, Wozniacki und Radwandska zeigten wenig Verständnis für die Veranstalter in Stuttgart, bzw Madrid und Rom, wo sie ebenfalls eine Wildcard erhält. Besondere Brisanz erhielt die Wildcard für Sharapowa aus deutscher Sicht, da nur Kerber den direkten Sprung ins Hauptfeld geschafft hat. Die zweite WC wurde gestern an Vorjahresfinalistin Siegemund vergeben. Julia Görges schaut als Siegerin von 2011 und Heldin des Fed Cup Wochenendes in die Röhre. Görges hatte aufgrund des Fed Cups genau wie Witthöft nicht mal die Chance über die Quali am wichtigsten deutschen Turnier teilzunehmen.
Endgültig zur Farce würde die Situation wenn das Spiel gegen die Ukraine bedeutungslos wird, weil es bereits Meldungen gibt, die die Aufstockung von 8 auf 16 Teams als beschlossene Sache bezeichnen. Die Aufstockung halte ich grundsätzlich für sinnvoll, aber sollte in diesem Jahr für 2019 beschlossen werden, damit für 2018 geklärt ist unter welchen Bedingungen man sich qualifiziert.

Neben den genannten Görges und Witthöft die Fed Cup spielten hatten Petkovic und Maria keine Lust auf die Quali in Stuttgart und zogen einen Ausflug nach Istanbul vor. Barthel nimmt sich die Woche eine Pause und Lisicki ist noch verletzt. So blieb nur Beck aus der zweiten Reihe der deutschen Damen für die Quali in Stuttgart. Beck scheiterte allerdings direkt in Runde 1. Also Raum für die dritte Reihe der deutschen Damen sich in Szene zu setzen. Das gelang auch recht gut, mit Zaja, Hogbarski, Pfizenmaier, Korpatsch und Lottner schafften es 5 der 7 gestarteten teils sehr überraschend in die 2. Quali Runde. Mal schauen wer es ins Hauptfeld schafft.

Das Draw sieht folgendermaßen aus
(1) Kerber v BYE
Mladenovic v Lucic-Baroni
Vesnina v Kasatkina
Suarez Navarro v (5)Muguruza

  • (3)Cibulkova v BYE
    Q v Konjuh
    (wc)Sharapova v Vinci
    Makarova v (7)Radwanska

    (6)Konta v Q
    Sevastova v Stosur
    Q v Strycova
    BYE v (4)Halep

    (8)Kuznetsova v Bertens
    Zhang v (wc)Siegemund
    Vandeweghe v Q
    BYE v (2)Ka.Pliskova
 

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Weißrussland steht im Fed Cup Finale und diese Sensation findet hier keine Beachtung :(

Es ist vielleicht eine Überraschung, aber alles andere als eine Sensation. Selbst ich als Schweizer habe im Vorfeld auf einen Sieg Weissrusslands getippt.

Es ist einfach so, dass die schweizer Spielerinnen schon das ganze Jahr ihrer Form nachrennen. Bacsinszky ist im Race als bestklassierte um Position 80 rangiert, Golubic und Bencic sind beide noch von den ersten 100 weit entfernt. Selbst Hingis kommt in diesem Jahr noch nicht vollends auf Touren, kann das ihr mögliche Spiel noch nicht wirklich aufziehen.
Auf der anderen Seite kommt Weissrussland mit Sasnovich als Leaderin, die erst in der vergangenen Woche in Biel Selbstvertrauen tanken konnte, dabei auch Golubic schlagen konnte. Dazu Sabalenka als grosses Talent (mit Lapko übrigens auch noch mit einem zweiten), von welchem man noch viel hören wird. Beides Spielerinnen, die ein kraftvolles, offensives Spiel aufziehen, insbesondere Sabalenka. Die Weissrussen wissen schon, wieso sie in Minsk einen verdammt schnellen Platz aufgezogen haben. Beide Einzelspielerinnen stehen im Übrigen aktuell im Race auch vor Bacsinszky, der bestrangierten Schweizerin.

Die drei verlorenen Partien hätten für die Schweiz genau so gut auch auf die andere Seite kippen können. Nur konnte man halt die Chancen nicht nutzen, welche man ohne Frage gehabt hat. Vor allem an Golubic muss man ein Lob ausrichten, die kummuliert 5h gekämpft hat, beide Partien aber unglücklich verloren hat. Ich muss schon auch sagen, dass ich das Gefühl hatte, im dritten Satz des schlussendlich entscheidenden Einzels wäre das Momentum auf Seite Schweiz gekippt, Sabalenka hat das Ganze aber dann doch verdammt stark nach Hause gespielt. Insgesamt aber ein absolut verdienter Finaleinzug.

Nun trifft man in eben diesem Finale auf die USA, dann wohl auch wieder mit Victoria Azarenka. Mal schauen, ob sich Venus oder Keys zu einer Teilnahme motivieren. Ansonsten dürfte man je nach Belag mit einem ähnlichen Team am Start sein. Vandeweghe und Mattek-Sands dürften wohl gesetzt sein.
 

Obmann

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Apropos Istanbul u. Petkovic. Sie hat heute eine schon ziemlich peinliche Niederlage nehmen müssen gegen Dayana Yastremska. Die Dame ist 16 Jahre alt u. hat bisher 80 Ranglistenpunkte. Sicherlich eine sehr große Hoffnung für die Zukunft, aber das bei Petko einiges im Argen liegt, liest sich auch aus dem Spiegel Interview heraus, was ich zufällig heute auch gelesen habe.

(Das klingt auch alles andere als harmonisch zwischen Rittner u. ihr).

Hier

Das ist mir schon bischen sehr viel Metaebene gewesen. Klar der Kopf ist im Tennis sehr wichtig, aber wenn du dann versuchst irgendwie deine Mentalität mehr wieder serbisch werden zu lassen usw. Sie macht sich da meiner Meinung über Dinge einen Kopf, die gar nicht nötig sind.

Lisicki stieg jetzt nun wieder ins Training ein. Aber bin gespannt auch teilweise skeptisch, inwiefern diese beide Damen noch die Kurven bekommen. Das Damentennis(das wird dann eher Next vorstellen) hat schon paar jüngere Damen die Druck machen.
Das Zeitfenster schließt sich.

Btw.
Tamara Korpatsch hat es ins Hauptfeld geschafft. Sie hat dieses Jahr schon paar so "Mini-Aufseher" gesorgt. So hat sie auch Budapest bis in zweite Runde gekämpft. Fernab von großen Aufregern aber zumindest Ansätze.
 

Aronofsky

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Ich glaube das weder Lisicki noch Petkovic wieder in die Top 20 kommen werden. Bei beiden stimmts halt abseits des Platzes überhaupt nicht.

Was die WC für Sharapova betrifft, ich finds auch sehr unglücklich ihr diese zu geben anstatt z.B. einer Görges. Aber zum einen konnte man kaum ahnen das die Görges im Fed Cup so aufspielen wird und zum anderen zieht die Russin halt wesentlich mehr Zuschauer. Wäre ich Veranstalter würde ich auch ihr die WC geben auch wenns einen sehr faden Beigeschmack hat.
 
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Jones

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http://www.sueddeutsche.de/sport/te...-so-gut-dass-sie-zum-politikum-wird-1.3475803

Das Jule plötzlich die Heldin im Fed Cup wird war nicht zu erwarten, aber dass sie ihr bestes Tennis seit Jahren spielt war vorher schon bekannt. Es fehlt noch das eine Turnier wo es passt und Stuttgart liegt ihr bekanntlich gut.
Auf der anderen Seite ist Sharapowa natürlich ein internationales Zugpferd, welches auch das Gesicht von Porsche ist. Von daher kann man Huber/Günthardt die Sharapowa Wildcard nicht vorwerfen. Nur wie in der Süddeutschen steht hätte man Konta auch die top 20 WC verweigern können und dann hätte Siegemund den Cut geschafft. Was zur Folge gehabt hätte, dass die WC für Jule frei gewesen wäre. Also da finde ich die genannte Begründung man müsse an die Zukunft denken, falls Konta irgendwann GS Siegerin ist etwas dürftig. Konta wird 26 und ist jetzt nicht gerade die Zukunft des Damentennis. Also da hat Stuttgart keine gute Figur abgegeben.

Lisicki/Petkovic?
Da ist es wirklich schwer sich eine Meinung zu bilden. Auf top 20 würde ich auch nicht wetten, aber ausschließen kann ich es auch nicht. Gerade bum bum Bine ist nur ein gutes Jahr älter als Future GS Champion Konta und imo auch nicht weniger talentiert. Also könnte noch was gehen, nur ob Umfeld und Wille dafür geeignet sind kann ich momentan nicht beurteilen.

Die Korpatsch habe ich noch nie gesehen, aber langsam stiehlt sie anderen Mädels wie Lottner, ein wenig die Show. Korpatsch hatte nicht die Förderung von Porsche. Solche Geschichten sind immer schön.
 

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Das ist mir schon bischen sehr viel Metaebene gewesen. Klar der Kopf ist im Tennis sehr wichtig, aber wenn du dann versuchst irgendwie deine Mentalität mehr wieder serbisch werden zu lassen usw. Sie macht sich da meiner Meinung über Dinge einen Kopf, die gar nicht nötig sind.

Ich bin mit dir schon im grossen und ganzen einig mit dir. Das sich Petkovic über viele Dinge unnötig Gedanken macht, ist in der Tat wahr. Das sie das serbische in sich wieder sucht, sehe ich aber eher positiv. Die Abwärtsspirale begann doch damit, dass man sie versuchte, "deutsch" zu machen. Petkovic sagt selbst, dass sie sich die grossen Spieler und deren Ruhe zum Vorbild genommen hat, was meines Erachtens ein Fehler war. Andrea ist halt eine, die ab und zu Dampf ablassen muss, dass mal ein Schläger daran glauben muss, um sich danach wieder auf das Spiel konzentrieren zu können. Wenn sie dieses Heissblütige wieder finden kann, denke ich, dass es für sie wieder bergauf gehen kann. Womöglich nicht mehr ganz in die Top 20, aber sicherlich wieder in die Top 50 zurück.

Lisicki stieg jetzt nun wieder ins Training ein. Aber bin gespannt auch teilweise skeptisch, inwiefern diese beide Damen noch die Kurven bekommen. Das Damentennis(das wird dann eher Next vorstellen) hat schon paar jüngere Damen die Druck machen.
Das Zeitfenster schließt sich.

Das ist tatsächlich so, dass einige sehr junge Damen die Druck machen. Das sind dann aber tatsächlich eher die ganz jungen Spielerinnen, welche noch einige Jahre benötigen. Spontan fällt mir da die nordamerikanische Garde mit Amanda Anisimova, Claire Liu, Bianca Andreescu, Kayla Day, Cici Bellis oder Sofia Kenin oder der starke Ostblock mit eben Dayana Yastremska, Olesya Pervushina, Anastasia Potapova oder Sofya Zhuk ein. Die Jahre zuvor waren nicht derart überragend - wenn auch mit vielen starken Spielerinnen - dass es da nun überhaupt gar keinen Platz mehr hätte.

Auf der anderen Seite ist Sharapowa natürlich ein internationales Zugpferd, welches auch das Gesicht von Porsche ist. Von daher kann man Huber/Günthardt die Sharapowa Wildcard nicht vorwerfen. Nur wie in der Süddeutschen steht hätte man Konta auch die top 20 WC verweigern können und dann hätte Siegemund den Cut geschafft. Was zur Folge gehabt hätte, dass die WC für Jule frei gewesen wäre. Also da finde ich die genannte Begründung man müsse an die Zukunft denken, falls Konta irgendwann GS Siegerin ist etwas dürftig. Konta wird 26 und ist jetzt nicht gerade die Zukunft des Damentennis. Also da hat Stuttgart keine gute Figur abgegeben.

Ich bin hier nicht ganz neutral, weil mir Sharapova nie sonderlich sympathisch war. Auch wenn die von dir dargestellten Gründe absolut nachvollziehbar sind, bin ich aber allgemein sowieso der Meinung, dass Wildcards gar nicht an SpielerInnen vergeben werden sollten, welche aus einer Doping-Sperre zurückkommen. Meiner Meinung nach sollten diese Sünder für die Dauer ihrer Doping-Sperre nach Rückkehr auch keine Wildcard erhalten, sondern sich über die Knochenmühle ITF zurückspielen.

Bei Konta bin ich nicht ganz bei dir. Die Britin ist doch die klassische Spätstarterin und meines Erachtens ist sie schon die Zukunft des Damentennis. In ihre sehe ich definitiv eine zukünftige Grand Slam-Sieger und Nummer 1, die Vorzeichen stehen ja nicht mal sonderlich schlecht.

Die Korpatsch habe ich noch nie gesehen, aber langsam stiehlt sie anderen Mädels wie Lottner, ein wenig die Show. Korpatsch hatte nicht die Förderung von Porsche. Solche Geschichten sind immer schön.

Die Show stehlen finde ich etwas hart ausgedrückt. 2017 läuft bislang besser für Korpatsch anstatt für Lottner, dies ist in der Tat so. Dennoch hatte Lottner den weitaus stärkeren Spätsommer 2016 als Korpatsch (auch wenn ihrer ohne Frage ebenso stark war). Zudem hatte Lottner immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, welche ihre Entwicklung stagnieren liess. Auch hat sie es bereits ins Hauptfeld eines Grand Slams geschafft, wovon Korpatsch wohl noch ein Stück entfernt sein wird.
 

Jones

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Ich hätte nichts gegen eine Regel die besagt, dass ehemalige Dopingsünder keine WC erhalten, aber diese Regel existiert halt nicht. Von daher muss der Turnierdirektor nach den Vorgaben des Veranstalters/Sponsors handeln. Da Porsche auch während der Sperre zu Maria gestanden hat ist die Position von Porsche klar.

Konta kennst du sicherlich besser als ich, viel mehr als die Ergebnisse und ein zwei Spiele auf GS Ebene. Von daher will ich an der Stelle nicht tiefgehend diskutieren.
Die Zukunft des Tennis ist für mich Jemand der in den kommenden 10 Jahren um die GSs und die Nummer 1 ein Wörtchen mitredet. Da war Konta bei mir jetzt nicht auf dem Zettel, aber ich kann mich täuschen.

Bei Korpatsch habe etwas übertrieben, da hast du Recht. Aber die Story der Aufsteigern aus dem nichts im Vergleich zur hoch gehandelten Lottner finde ich gut.
 

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Da die Resonanz doch recht gross war, beginne ich mal meine Vorstellungen von nicht derart bekannten Spielerinnen mit der eben im Thread angesprochenen Antonia Lottner

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Antonia Lottner

antonialottnerbild.jpg


Antonia Lottner wurde am 13. August 1996 in Düsseldorf geboren und ist somit am heutigen Tage 20 Jahre jung. Nachdem sie im Alter von sechs Jahren mit dem Tennis spielen begann, zählte Lottner schon früh zu den hoffnungsvollsten deutschen Spielerinnen, so konnte sie diverse Juniorinnen-Titel auf nationaler Ebene sammeln und ist nicht umsonst Teil des Porsche Talent Team. Bereits im jungen Alter war sie zudem auf dem Schirm von Fed Cup-Trainerin Barbara Rittner, welche ihre Karriere seit der U12 intensiv verfolgte.

Auch den internationalen Vergleich musste sich die Düsseldorferin in jungen Jahren nicht scheuen. Ein Sieg in der Juniorinnen-Konkurrenz eines Grand Slam-Turniers blieb Lottner zwar verwehrt, aber so konnte sie doch bei jeder Teilnahme einen tiefen Run hinlegen. 2013 erreichte sie in Roland Garros das Finale, welches die damals 17-jährige gegen Belinda Bencic in zwei klaren Sätzen verlor (zuvor ballerte sie aber übrigens im Halbfinale Ana Konjuh mit 1 und 0 aus dem Stadion). Nebst diesem Finaleinzug erreichte sie an den US Open zweimal die Vorschlussrunde, an den Australian Open und in Wimbledon jeweils einmal das Viertelfinale – mehr Teilnahmen hat Toni, wie sie von Freunden gerne genannt wird, gar nicht zu Buche stehen. Diese Ergebnisse brachten sie Ende 2012 bis auf Rang 3 im Juniorinnen-Ranking.

Erstmals in die internationalen Notizbücher spielte sich Lottner 2014 in Stuttgart – wenn auch nur im Doppel. Überhaupt erst als Alternate ins Feld gerutscht, konnte sich Lottner an der Seite von Anna Zaja bis ins Halbfinale vorspielen. Selbst dort verlor man erst im Match-Tie Break gegen Cara Black und Sania Mirza, welche damals ein absolut hochstehendes Doppel bildeten.

Schon früh konnte sie bei den Erwachsenen mithalten. Mit 15 Jahren gewann Lottner als Qualifikantin das ITF $10‘000-Turnier in Stockholm, zwei Jahre später folgten Turniersiege bei Turnieren der gleichen Kategorie in Macon und Köln. In der Weltrangliste hat sich die damals 17-jährige bis unter die ersten 400 gespielt, doch es sollte so nicht weiter gehen. Es folgten zwei schwierige Jahre, geprägt von Verletzungen. 2014 rutschte sie in der Weltrangliste gar wieder ab, 2015 konnte sie dann knapp in den ersten 300 beenden. Erste Zweifel zogen auf, ob eine Profi-Karriere überhaupt das richtige für die hoffnungsvolle Deutsche ist. Von ihrem langjährigen Trainer Robert Orlik trennte sie sich, doch fand so schnell keinen Ersatz. Sie tat sich schwer, einem Coach ihr Vertrauen zu schenken. Aus diesem Grund ist sie in dieser Hinsicht sehr wählerisch. Sie wechselte 2014 in eine Akademie nach Salzburg, wo sie von Gerhard Mild trainiert wird. Eine erste Aufwärtstendenz macht sich bemerkbar.

Antonia Lottner gehört zu den offensiv ausgerichteten Spielerinnen auf der Tour. Durch ihre Körpergrösser von 1.85m ist es ihr möglich, ihre Schläge mit ordentlichem Druck zu platzieren. Trotzdem kann die 20-jährige weitaus mehr als nur auf die Bälle draufzukloppen. Sie zieht ein dynamisches Spiel auf und während Sie die Vorhand im Normalfall eigentlich nur sehr offensiv spielt und dabei die Winner sucht, so versucht sie auf der Rückhand zu variieren. Mit einem ansprechenden Slice nimmt sie gekonnt das Tempo aus den Rallies. Auf Vor- und Rückhand spielt sie zudem hin tolle Stoppbälle.

Durch ihre angesprochene Körpergrösse verfügt Lottner natürlich über einen druckvollen Aufschlag, wobei sie allerdings nicht an die allerhöchsten Geschwindigkeiten rankommt. Würde sie diesen aber konsequent durchziehen – worauf sie öfters verzichtet – würde eine hohe Anzahl von Assen zu Buche stehen. Durch eben diesen Aufschlag und die starken Grundschläge kann sie die Punkte stark vorbereiten, wodurch sie die Möglichkeit hat, immer wieder ans Netz vorzurücken. Dies versucht sie auch gerne, macht dabei aber noch nicht den sichersten Eindruck. Oft wählt sie den falschen Zeitpunkt, verliert den Punkt schlussendlich noch.
Das grösste Manko von Antonia Lottner ist definitiv ihre Athletik. Spielerinnen mit einer solchen Körpergrösse sind selten für eine überragende Athletik bekannt, bei ihr ist es aber noch einmal auffallend, auch wenn sie defensiv bestimmt auch keine Vollniete ist.

2016 ging es dann für die Düsseldorferin dann endgültig wieder bergauf. Nach harzigen ersten Monaten (Erfolge feierte sie tendenziell eher im Doppel) konnte sie einen starken Sommer hinlegen. Völlig überraschend gewann sie das ITF $50‘000-Turnier in Versmold. Im Finale konnte sie zudem noch die ehemalige Weltnummer 57, Tereza Smitkova, schlagen.

Noch überraschender hingegen war der Erfolg in Prag, einem ITF $75‘000-Turnier kurz nach Versmold. Als Qualifikantin spielte sie sich zum Turniersieg, schlug dabei Spielerinnen, welche allesamt rund 100 Positionen und mehr vor ihr lagen (u.a. Witthöft). Diese Erfolge brachten sie unter die ersten 200 der Weltrangliste, was zur Folge hatte, dass sie an der Qualifikation zu den US Open teilnehmen durfte. Selbst diese konnte sie souverän durchspielen, auch wenn sie mit Sadikovic, Moore und Georges keine Übergegnerin bezwingen musste. Dennoch ohne Frage ein schöner Erfolg für die junge Dame. In der ersten Runde spielte sie gegen Vania King, bei einem Sieg hätte ein Duell mit Serena gewunken. Das Spiel verlor sie aber in zwei Sätzen. Seither ist auch etwas die Luft draussen. Siege gab es kaum noch, aber in den letzten Wochen gab es wieder eine Aufwärtstendenz mit überstandener Qualifikation in Biel und der zweiten Runde der Qualifikation in Stuttgart.

Prognose: Wenn sie ihre Stärken noch etwas besser ausspielen kann, dann denke ich, dass für Lottner eine Karriere ähnlich zu Annika Beck möglich ist. Das heisst, dass sie sich wie ihre Landsfrau rund um Position 60 einnisten wird.
 

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Trotz aller Antipathie gegenüber Maria Sharapova, aber man muss sagen, dass sie eine unglaubliche Bereicherung für die Damentour ist.

Freue mich auf die epischen Stöhn-Battles zwischen ihr und Azarenka. :D
 

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Trotz aller Antipathie gegenüber Maria Sharapova, aber man muss sagen, dass sie eine unglaubliche Bereicherung für die Damentour ist.

Freue mich auf die epischen Stöhn-Battles zwischen ihr und Azarenka. :D
Absolut, sie bringt halt etwas Glamour, hat einen Wiedererkennungswert. Das geht vielen momentan ab.
 

Aronofsky

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Ich denke die beiden Wildcards an Sharapova und Siegemund waren im Nachhinein die absolute richtige Entscheidung, auch wenns für Görges bitter ist die Veranstalter haben alles richtig gemacht.
 

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Ich denke die beiden Wildcards an Sharapova und Siegemund waren im Nachhinein die absolute richtige Entscheidung, auch wenns für Görges bitter ist die Veranstalter haben alles richtig gemacht.

Das Publikum hat Sharapowa am Ende freundlicher begrüßt als ich erwartet habe. Unterm Strich geben die Regeln die Wildcard her und die Aufmerksamkeit gibt den Verantwortlichen recht. In einem der Interviews hat Huber auf die Sicherheit und Abwicklung der weltweiten Medien hingewiesen. Ein kleines ITF Turnier kann das drumherum um eine Sharapowa überhaupt nicht stemmen. Auch unter diesem Aspekt ist es sinnfrei zu fordern, dass Sharapowa ganz unten anfängt. Es geht lediglich um den moralischen Aspekt, wie man mit einem Sportler umgeht der von einer Dopingsperre kommt. Die Regeln sind wie sie sind und die Konkurrentin sollten sich nicht künstlich am Thema Sharapowa hochziehen. Kommt irgendein ehemaliger top 50 Spieler zurück bekommt er auch seine Wildcards nur eben eine Liga tiefer.

Zurück zu Stuttgart. Es gab ja noch die top 20 Wildcard an Konta die ich am wenigsten nachvollziehen kann. Ja man hat die WC vergeben bevor man wusste, dass Siegemund den cut um genau einen Platz verpasst, aber es war absehbar, dass es sehr eng wird. Gerade die guten Leistungen von Siegemund zeigen ja welche Chance Görges genommen wurde. Beiden liegen die Bedingungen, fühlen sich in Stuttgart wohl und konnten vor der Konkurrenz auf dem Platz trainieren bzw spielen. Das ist ein Vorteil den man nicht vergessen sollte.

Den dritten Satz von Siegemund vs Pliskova konnte ich sehen. Die Stimmung war toll und ich schaue Siegemund bei ihrem Spiel auch gerne zu. Sie spielt so abwechslungsreich wie ich Tennis liebe. Gleichzeitig nervt mich ihr Verhalten auf dem Platz. Ihr gepushe ist grenzwertig und sie lässt sich gerne zu viel Zeit. Pliskova war imo zu Recht teilweise angepasst. Siegemund bringt jedenfalls auch einen Wiedererkennungswert mit. Ein durchaus streitbarer Charakter, aber besser als der Einheitsbrei den man sonst zu großen Teilen auf der WTA Tour sieht.
 

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Heute gibt es ein spannendes Match in der Qualifikation von Rabat: Tara Moore gegen Conny Perrin. Bekannt schon als Doppel, welches letztes Jahr gemeinsam in Wimbledon gespielt hat. Das Ganze hat aber den besonderen Hintergrund, dass sie das einzige mir bekannte und geoutete Liebespaar auf der WTA-Tour sind. Das bisher einzige Match der beiden war vor ihrem Outing. :)
 

Aronofsky

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Siegemund holt sich tatsächlich den Titel. Schon unglaublich wen sie in diesem Turnier alles geschlagen hat. Ich mag ihr Gehabe auch nicht, aber sie ist wenigsten eine die nicht gleich beim ersten Tief anfängt rumzuchoken und auch hin und wieder einen slice Volley einstreut. Sowas sieht auf der WTA kaum mehr.
 

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War insgesamt ein tolles Spiel. Mladenovic hat sich auch sehr gut entwickelt. Hat nun mehr Power in den Schlägen u. als jemand der im Doppel dabei ist, hat sie auch ein gewisses Ballgefühl.

Klar Siegmund hat so ihr eigenes Attitude. Immerhin ist noch nicht so, dass sie ihrer Gegnerin kein Glück wünscht. Das haben wir auch schon erlebt. Eine gewisse Zickigkeit ist im Damentennis wohl auch naturgegeben dabei. Aber sie pusht sich, Sharapova u. Azarenka stöhnen. Sie kann aber einmal einen Volley wie du schreibst, einstreuen. Spielt auch nicht reine Power. Hatte schon letztes Jahr nach Stuttgart gemeint, dass sie mir auch gut gefällt von der Spielweise.
Wie gesagt schönes Spiel, auch schön das man sich danach herzlich umarmt u. bei einem Spiel wo 7:5 im Tiebreak des dritten Satz ausgeht, sind es eben Nuancen.

Eins muss ich aber noch loswerden, was mir nicht so gefallen hat. Ich kritisiere sehr das französische Publikum bei den French Open. Aber ich hätte nun Verständnis wenn Mladenovic bei einem Rematch nicht gerade deeskalierend dort agieren würde. Ich fand das heute vom Stuttgarter Publikum too much. Bei mir hört es einfach auf, wenn geklatscht/gejubelt wird, wenn der erste Aufschlag ins Netz geht/oder Aus. Das war heute im dritten Satz der Fall. Kann u. werde ich nicht gutheißen u. auch immer kritisieren.
 
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