Dann gibt es von mir auch mal wieder ein bisschen ein WTA-Update, ganz uninformiert will ich euch dann doch nicht lassen
Die Comeback-Geschichte von Stephens ist natürlich unglaublich. Sie hat nun mit fünf Turnieren 2017 mehr Punkte gesammelt als beispielsweise eine Kerber oder Cibulkova im ganzen Jahr bislang. Stephens ist einfach eine coole Socke und strahlt eine grosse Lebensfreude aus, ist unglaublich authentisch. Der Sieg freut mich für sie ungemein, auch wenn ich mir bei dieser Halbfinal-Konstellation am ehesten einen Sieg von Venus gewünscht hätte. Aber trotzdem ein überragendes Jahr für sie: Finale in Wimbledon und in Melbourne, Halbfinale an den US Open, Position 5 im Race und nur 700 Punkte hinter der führenden Muguruza (also die Differenz, welche sie sich im Wimbledon-Finale geholt hat).
Das die Semis nur aus US-Ladies bestand, ist natürlich unglaublich - vor allem in Anbetracht der Abwesenheit von Serena. Die Amerikanerinnen sind momentan in der Spitze wie auch in der Breite ziemlich die treibende Kraft. Einzig die Tschechinnen können hier noch halbwegs mithalten, doch in meinen Augen schon mit einem gehörigen Respektabstand. Rumänien war für mich vor allem in der Breite recht konkurrenzfähig, mussten hier aber doch etwas federn lassen.
Der Pool der US-Damen ist einfach eindrücklich, das ist auf allen Ebenen momentan einfach klasse. In der (erweiterten) Weltspitze sind Venus, Serena, Vandeweghe, Keys und Stephens, für die kleineren Turniere hat man Leute wie McHale, Davis, Bellis oder Rogers und auch in der dritten Reihe hat man noch Leute wie Lepchenko, Riske, Brady, Chirico oder Townsend. Dazu besitzt man mit den Osteuropäerinnen gefühlt den gesamten Talentpool der ganz grossen Talente (Anisimova, Kenin, Liu, Day, Gauff, Osuigwe). Vor allem von Anisimova und Gauff, welche beide erst gegeneinander das Juniorinnen-Finale der US Open bestritten haben, erhoffe ich mir in Zukunft sehr viel. Zudem bringt man auch ein passables Doppel-Team zusammen: Mattek-Sands als Zugpferd, dahinter noch immer starke Leute wie Atawo und Spears, Muhammad und Melichar. Auch Vandeweghe darf man zu den stärkeren zählen.
Genug USA, denn auch einen nun endgültigen Rücktritt gibt es zu vermelden: Kimiko Date setzt nun mit 46 Jahren den Strich unter ihre Karriere. 2017 gab es zaghafte Comeback-Versuche, die aber ziemlich schleppend verliefen. Fünf Turniere hat sie gespielt, bei einem spielte sie sich erfolgreich durch die Qualifikation und bei den anderen kam sie per WC oder PR ins Hauptfeld. Zweimal musste sie aufgeben, den besten Auftritt legte sie gegen Usue Arconada hin, wo sie in drei Sätzen den kürzeren gezogen hat. Per Wildcard spielte sie nun noch einmal das Heimturnier von Tokio, holte sich aber zum Karriereende in nicht einmal einer Stunde die Brille gegen Krunic ab.