| 1. Tool - Fear Inoculum
13 lange Jahre nach "10,000 Days" hat es gedauert, bis Tool endlich Album Nummer 5 veröffentlichte. Das Warten hat sich aber mehr als gelohnt, "Fear Inoculum" hält den unglaublich hohen Erwartungen mehr als stand und zeigt erneut, warum Tool eine der wichtigsten Rock-/Metalbands der letzten Jahrzehnte darstellt. Für mich das mit relativ großem Abstand beste Album 2019.
Pneuma, Invincible, Descending, 7empest |
| 2. Soen - Lotus
Mit ihrem mittlerweile vierten Album haben die Schweden ein kleines Meisterwerk hingezaubert, das in vielen anderen Jahren bei mir auf Platz 1 abgeschlossen hätte. "Lotus" ist eine großartige Rockplatte mit progressivem Anstrich geworden, geprägt von wunderbaren Melodien, Pink Floyd-artigen Gitarrenläufen und teilweise überraschend eingängigen Refrains. Meine persönliche Neuentdeckung schlechthin!
Lascivious, Lotus, Covenant, Lunacy |
| 3. Cellar Darling - The Spell
2016 verließen Anna Murphy, Merlin Sutter und Ivo Henzi die Band Eluveitie und gründeten eine eigene Progressive-Band, die nun ihr zweites Album vorgelegt und damit voll meinen Geschmack getroffen haben. "The Spell" ist ein Konzeptalbum, das am besten in voller Länge gehört wird und dabei immer spannend bleibt. Spannende Story, kurzweilige Unterhaltung, musikalisch erstklassig!
Death, Love, Hang, Insomnia |
| 4. In Mourning - Garden of Storms
Mit ihrem bereits fünften Studioalbum gehen die Schweden ihren Weg konsequent weiter: progressiver Death Metal mit Doom-Elementen und einem ungewöhnlich hohen Klargesang-Anteil, wobei natürlich auch die aggressiven Parts nicht zu kurz kommen. "Garden of Storms" bietet wie die Vorgänger eine Vielzahl interessanter Melodien und bleibt dabei auf Albumlänge spannend und abwechslungsreich.
Black Storm, Yields of Sand, Magenta Ritual, Tribunal of Suns |
| 5. Hanging Garden - Into that Good Night
Bereits Album Nummer sechs für die Finnen, und neben der altbewährten Melange aus Doom, Death und Progressive Metal haben sich auf dem neuen Album noch mehr Post Rock-Passagen und Klavierklänge eingefunden als zuvor. Der vermehrte Einsatz einer weiblichen Stimme im Kontrast zu Hauptsänger Toni Toivonen hat dem Bandsound ebenfalls gut getan. Kurzweilig und spannend.
Fear, Longing, Hope and the Night, Into that Good Night, Rain, Silent Sentinels |
| 6. Jinjer - Macro
Die Ukrainer haben sich in der Metalszene mittlerweile einen großen Namen gemacht, auch wenn es auf Albumlänge bisher nicht durchgehend geklappt hat. Mit "Macro" gelingt ihnen das besser als auf den beiden Vorgängern, auch wenn die vorgeschossene EP "Micro" (siehe unten) fast noch bessere Songs parat hatte. Nichtsdestotrotz ist der Truppe um Tatiana Shmayliuk hier ein sehr gutes Album gelungen.
Pit of Consciousness, Retrospection, Noah, Home Back |
| 7. Babymetal - Metal Galaxy
Nach dem Ausstieg von Yuimetal und dem Unfalltod von Leadgitarrist Mikio Fujioka ist es in erster Linie schön, dass es wieder neue Musik gibt. "Metal Galaxy" hat leider ein paar Filler und es fehlt vielleicht ein absoluter Übersong, aber unterm Strich ist es wieder ein nettes Album geworden. Mit dem überragenden Debüt kann es nicht mithalten, aber das Level vom Zweitwerk "Metal Resistance" erreicht man auch hier.
Elevator Girl, Oh! MAJINAI (ft. Joakim Broden), PA PA YA!!, Kagerou |
| 8. Eluveitie - Ategnatos
Nach einigen Besetzungswechseln (siehe 3.) setzen die Schweizer mit ihrem achten Studioalbum zur titelgebenden Wiedergeburt an. Die neue Sängerin Fabienne Erni ist ein Glücksgriff und auch sonst hört sich die neunköpfige Kapelle auf "Ategnatos" frisch und spannend an. Ein paar Längen haben sich zwischendurch eingeschlichen, aber letztendlich ist es grundsolider Eintrag im Bandkatalog geworden.
Ategnatos, Deathwalker, Ambiramus, Breathe |
| 9. Insomnium - Heart Like a Grave
Nach dem überaus spannenden Einsong-Album "Winter's Gate" sind die Finnen für ihr achtes Album wieder zu üblichen Strukturen zurückgekehrt. Am Bandsound hat sich freilich nicht viel geändert, auch "Heart Like a Grave" ist Melodic Death Metal vom Feinsten mit jeder Menge Melancholie und schönen Gitarrenläufen (welche durch einen neuen dritten Gitarristen noch an Tiefe dazugewonnen haben).
Valediction, Pale Morning Star, The Offering, Twilight Trails |
| 10. Swallow the Sun - When a Shadow Is Forced into the Light
Das siebente Studioalbum der Finnen steht ganz im Zeichen von Mastermind Juha Raivio, der hier den Tod seiner Lebensgefährtin Aleah Stanbridge verarbeitet, die auch auf früheren StS-Alben mitgewirkt hat. Entsprechend düster und melancholisch ist das Album geworden, selbst für StS-Standards. Großartig gespielter Melodic Death Metal mit jeder Menge Doom- und Funeral-Anleihen, aber auch viel Klargesang.
The Crimson Crown, Upon the Water, Stone Wings, Clouds on Your Side |
| 11. Killswitch Engage - Atonement
"Atonement" ist das achte Studioalbum der Band, das dritte seit Jesse Leach ans Mikro zurückgekehrt ist - und für mich auch das beste der neuen Alben, auch wenn für meinen Geschmack hintenraus etwas die Luft raus ist. Die Highlights sicher am Anfang der Platte, inklusive der Duette mit Ex-Sänger Howard Jones und Testament-Sänger Chuck Billy. Unterm Strich eine grundsolide Metalplatte.
Unleashed, The Signal Fire (ft. Howard Jones), The Crownless King (ft. Chuck Billy), I Am Broken Too |
| 12. Alter Bridge - Walk the Sky
Bei all den verschiedenen Projekten ist es fast ein Wunder, dass man dazwischen noch Zeit für Album Nummer 6 hatte ... und so durchschnittlich klingt es leider auch. An vergangene Meisterwerke wie "Blackbird" und "Fortress" kommt das Album bei weitem nicht ran, aber besser als der direkte Vorgänger gefällt es mir doch. Genies wie Mark Tremonti und Myles Kennedy haben aber in jedem Fall viel mehr drauf!
Wouldn't You Rather, In the Deep, Take the Crown, Forever Falling |
| 13. Frozen Crown - Crowned in Frost
Nur dreizehn Monate nach dem Debüt "The Fallen King" schicken die Italiener bereits ihr zweites Album ins Rennen. Auch "Crowned in Frost" bietet grundsoliden Power Metal mit fantastischer Gitarrenarbeit, allerdings schleichen sich doch einige Füller ein und so bleibt die Frage, ob etwas mehr Pause zwischen den Alben gut gewesen wäre. Aber auch so eine interessante aufstrebende Band mit tollen Ansätzen!
Neverending, Winterfell, Unspoken, Forever |
| 14. Lacuna Coil - Black Anima
Bereits Album Nummer 9 für die Italiener, doch Cristina Scabbia und Co gehören noch lange nicht zum alten Eisen. "Black Anima" ist ein ziemlich komplexes und abwechslungsreiches Album geworden, bei dem sicher nicht alles zündet - so manches ist mir dann auch zu anstrengend. Nichtsdestotrotz hat man auch wieder ein paar Kracher aufgenommen und das ist mehr, als viele anderen Bands von sich behaupten können.
Sword of Anger, Layers of Time, Under the Surface, Save Me |
| 15. Mark Morton - Anesthetic
Der Leadgitarrist von Lamb of God macht auf seiner Debütplatte einen auf Slash und holt sich eine Vielzahl bekannter Gastsänger ins Boot. Das klappt über weite Strecken sehr gut, auch, weil das sehr kurzweilig und abwechslungsreich ausfällt. Da der Mann auch selbst durchaus singen kann, könnte ich mir vorstellen, dass dieser Anteil in Zukunft größer ausfällt. So oder so, gefällt mir deutlich besser als seine Hauptband.
Cross Off (ft. Chester Bennington), Save Defiance (ft. Myles Kennedy), Imaginery Days, The Truth is Dead (ft. Randy Blythe & Alyssa White-Gluz) |
| 16. Rammstein - Untitled
Die Band braucht sicher keine Vorstellung mehr, die dürfte bekannt sein. Ich wurde bei diesem Album das Gefühl nicht los, dass ich das alles schon mal besser von der Band gehört habe - wirklich bahnbrechend Neues darf man sich sicher nicht erwarten. Das ändert aber natürlich nichts daran, dass "Zeig dich" und "Puppe" wirklich bärenstarke Tracks sind, die das Album für mich mehr als nur herausreißen.
Deutschland, Radio, Zeig dich, Puppe |
| 17. Russian Circles - Blood Year
Meine vermutlich liebste Post-Rock-Truppe liefert auf ihrem mittlerweile siebenten Album durchaus ordentlich ab, setzt dabei auf einen etwas erdigeren Sound als auf Vorgängern, was bei mir nicht unbedingt zündet. An Glanztaten wie "Station" und "Guidance" kommt das Album bei mir dementsprechend nicht ran, was aber auch keine Schande ist - und das neue Material ist ja trotzdem ziemlich gut.
Arluck, Kohokia, Sinaia, Quartered |
| 18. Amon Amarth - Berserker
Mal von ein paar kleineren Überraschungen abgesehen bekommt man auch auf dem elften Album das, was man von Amon Amarth erwartet - zwischen klassischen Melodic Death Metal Riffs werden wahlweise Wikinger und die nordischen Gottheiten besungen, was auf Albumlänge mehr als nur ein paar Längen hat, aber gerade in der ersten Hälfte des Albums mal wieder wunderbar funktioniert.
Fafner's Gold, Crack the Sky, Mjolner, Hammer of Thor, Raven's Flight |
| 19. Baroness - Gold & Grey
Baroness liefern auch mit neuer Leadgitarristin solide ab. "Gold & Grey" ist ein richtig gutes Album geworden, das gespickt mit Instrumentals ist und dementsprechend auch am Stück gehört werden will. Sind ja auch immer Gesamtkunstwerke, man sehe sich nur mal die Artworks an ... die wirklichen Übersongs fehlen mir persönlich aber, weshalb die Scheibe vielleicht nicht ganz so oft in mein Ohr wandert, wie sie es wahrscheinlich verdient hätte.
I'm Already Gone, Seasons, Throw Me an Anchor, Borderlines |
| 20. Highly Suspect - MCID
Unfassbar persönliche Lyrics und wieder ein paar absolute Kracher am Start, allerdings ist mir das persönlich viel zu viel Rap diesmal. So ganz scheint man auf dem dritten Album nicht zu wissen, wo die Reise hingehen soll - und so probiert man irgendwie alles auf einmal. Dabei sind, wie gesagt, ein paar fantastische Songs herausgekommen, vieles andere funktioniert bei mir allerdings nicht ... da fand ich die Vorgänger letztlich deutlich besser.
Fly, 16, Canals, SOS (ft. Gojira) |
| 21. Slipknot - We Are Not Your Kind
Ich mag die Experimente auf dem neuen Album eigentlich, und die Songs sind prinzipiell nicht so schlecht - aber irgendwie will sich das alles auf Dauer nicht durchsetzen bei mir ... vom überragenden "Unsainted" mal abgesehen. Kanns nicht genau benennen, aber mir persönlich hat der Vorgänger ".5: The Grey Chapter" jedenfalls deutlich besser gefallen. Aber wer weiß, vielleicht wird das ja noch.
Unsainted, Birth of the Cruel, Nero Forte, Spiders |
| 22. The Hu - The Gereg
Neben Heilung sicher der bizarrste Eintrag auf dieser Liste, aber ich feiere diese Mongolen wirklich ab ... und sie sind ja mittlerweile auch kein Geheimtipp mehr. Pferdekopfgeige, mongolischer Kehlgesang und Co. werden geschickt mit typischen Rock-/Metalelementen verbunden, und unterm Strich kommt ein kurzweiliges und interessantes Album heraus, das wirklich jede Menge macht, wenn man sich darauf einlässt.
The Gereg, Wolf Totem, The Legend of Mother Swan, Yuve Yuve Yu |
| 23. In Flames - I, the Mask
Eigentlich krass, dass dieses Album letztlich so weit nach unten gerutscht ist - denn schließlich sind "I, the Mask" und vor allem "I Am Above" wirklich überragende Songs. Aber leider kann man die zweite Albumhälfte fast komplett in die Tonne treten, das Level der ersten Songs erreicht man leider nicht mal mehr im Ansatz und so bleibt für mich am Ende einfach kein gutes Gesamtwerk übrig, das sich ne höhere Platzierung verdient hätte.
Voices, I, the Mask, I Am Above, Burn |
| 24. Soilwork - Verkligheten
Soilwork haben auf ihrem elften Album aus meiner Sicht ganz ähnliche Probleme wie ihre schwedischen Kollegen von In Flames auf ihrem dreizehnten. Das Album hat durchaus ein paar große Momente (wie zB "Stålfågel"), aber die Realität (das heißt "Verkligheten" übrigens übersetzt, hrhrhr ) ist, dass auch hier einfach zu viel Ausschussware dabei ist, was den Gesamteindruck halt deutlich runterzieht.
Bleeder Despoiler, Full Moon Shoals, Stålfågel, Witan |
| 25. Saint Asonia - Flawed Design
Saint Asonia ist das Baby von Adam Gontier (vorher Three Days Grace) und Mike Mushok (Staind) - und so klingt es letztlich auch auf dem zweiten Album, Überraschungen sucht man vergebens. "Flawed Design" ist da eigentlich ein guter Titel, wenn man drüber nachdenkt allerdings sind mitunter auch sehr nette Songs dabei, die kann man nebenbei schon mal laufen lassen, ohne dass sie wehtun.
Blind, Sirens (ft. Sharon Den Adel), The Hunted (ft. Sully Erna), Flawed Design |
| 26. Týr - Hel
Die Färinger spielen auf "Hel" eigentlich alle Trümpfe aus, allerdings hab ich auch hier das Gefühl, das alles schon mal besser von der Band gehört zu haben. Ist ja letztlich auch schon Album Nummer 8, insofern gar nicht so überraschend. Nach über 5 Jahren Abstand zum Vorgänger "Valkyrja" haben die neuen Mitglieder aber durchaus frischen Wind reingebracht, auch wenn mans auf Albumlänge nicht ganz halten kann.
Gates of Hel, Ragnars Kvæði, Sunset Shore, Álvur Kongur |
| 27. Band-Maid - Conqueror
Sechs Alben in fünf Jahren ... vielleicht sollten sich die Japanerinnen mal etwas mehr Zeit lassen so ist das leider doch immer ziemlich viel Füllmaterial und Durchschnittsware, was den Gesamteindruck schon immer ziemlich drückt. Was schade ist, denn die Damen beherrschen ihr Handwerk eigentlich und schreiben immer wieder absolute Killersongs. Insofern auch diesmal wieder, weniger wäre ab und zu einfach mehr.
Glory, Endless Story, Bubble, Blooming |
| 28. Heilung - Futha
Heilung sind je nach Betrachtung entweder seltsam oder spannend, für mich sind sie beides "Futha" geht den Weg von Vorgänger "Ofnir" konsequent weiter, auch hier gibt es wieder jede Menge überlieferter Texte aus der Eisenzeit und eine musikalische Untermalung, die sich wirklich nur ganz schwer beschreiben lässt. Man braucht jedenfalls viel Zeit und Aufmerksamkeit, um mit der Band was anfangen zu können.
Galgaldr, Norupo, Othan, Traust |
| 29. Kobra and the Lotus - Evolution
Vielleicht meine größte Enttäuschung in diesem Jahr. Ich mochte die Vorgänger "Prevail I" und "Prevail II" sehr gerne, aber das hier ist leider viel zu austauschbar und zu schwaches Songmaterial. Schade, denn Kobra Paige hat eigentlich ne tolle Stimme und ich hätte der Band in jedem Fall größeres Potenzial attestiert als so ne herzlose 0815-Platte. Hoffentlich beim nächsten Mal dann wieder besser ...
Burn!, We Come Undone, Thundersmith, Get the **** Out of Here |
| 30. Volbeat - Rewind, Replay, Rebound
Ach, Volbeat ... wie sehr habe ich die Band mal geliebt, bevor da nur noch ideenlose Selbstzitate kamen. Davon gibts auf dem neuen Album natürlich auch mehr als genug, aber es gibt tatsächlich auch denen oder anderen Song, den ich ganz gut finde. Trotzdem ist das hier wieder deutlich mehr "Replay" als "Rebound" geworden, schade. Sie könntens ja eigentlich viel besser, aber da scheint die Luft einfach raus zu sein.
Last Day Under the Sun, Pelvis on Fire, Sorry Sack of Bones, Die to Live (ft. Neil Fallon) |