aussem kicker:
Auf dem Höhepunkt abzutreten - dies ist der Traum, den viele Sportler vergeblich träumen. Zoltan Sebescen "erfüllte" ihn sich. Und doch ist es exakt diese Tatsache, die ihn nicht ruhen lässt, ein Comeback zu starten.
Ein Bild aus besseren Tagen: Zoltan Sebescen jubelt in Diensten von Bayer 04.Der Höhepunkt seiner Karriere war das Champions-League-Endspiel am 15. Mai 2002. Bayer Leverkusen gegen Real Madrid, Zoltan Sebescen gegen Roberto Carlos. Ein ordentliches Spiel für ihn, ein dramatisches für den Klub. Es ging verloren.
In der Erinnerung ist dies das letzte Spiel des Zoltan Sebescen. Es folgten noch eine Handvoll Auftritte als Einwechselspieler, danach vor allen Dingen aber sechs Operationen am linken Knie, inklusive einer peinigenden Borreliose infolge eines Zeckenbisses. Und die Karriere? Heute hat er sie wieder im Blick. Seit Mai, seit der sechsten Operation, schuftet der 29-Jährige sechs Stunden täglich in Stuttgart. Im "Reha-Med" sucht er den Weg zurück. An die Hand genommen von Dr. Rüdiger Degwert, Sportlehrer Frieder Schönmetzler (einst sein Trainer bei den Kickers) und Physiotherapeut Ralf Weingarten. Sie suchte er auf, als nichts mehr lief: "Macht mich fit, egal wie!"
Das Knie, es war mal melonendick, erkennt Sebescen heute als solches wieder. Es rebelliert nicht mehr gegen die Belastungen, doch für Prognosen ist es trotzdem zu früh. Sein Ziel ist das Frühjahr 2005: "Aber es geht nicht darum, möglichst früh zu beginnen. Es geht nur darum, überhaupt wieder zu beginnen."