Mini-Spoiler eingefärbt
The International (2009)
Ich war gegenüber dem Hollywood-Debut von Tom Tysehr sehr skeptisch, die Erwartungen dementsprechend niedrig. Aber doch, der Film ist tatsächlich sehr gelungen. Zum Glück weniger Action als erwartet, diese ist dafür in der einen, zentralen Szene im Guggenheim-Museum hart, realistisch und packend in Szene gesetzt. Die Plot rund um ein weit vernetztes Wirtschafts-/Polit"verbrechen" ist ok, die sich aufdrängende moralische Frage für den Helden (
wenn die Gesetze nicht mehr helfen, hilf dir selbst...) wird dafür ziemlich hölzern eingeschoben.
The International präsentiert sich aber zum Glück nicht wichtiger oder größer als er ist und punktet mit viel Atmosphäre und hervorragenden Schauspielern. 7/10
Inception (2010)
Ein durchweg sehr unterhaltsames Kinoerlebniss, dass man in dieser Form aktuell von kaum einem anderen Regisseur geliefert bekommt.
Leider wird schnell deutlich, dass hier für Nolan Zugeständnisse an ein breites Publikum unvermeintlich gewesen sind. Lässt man sich in der ersten Hälfte die ganzen Erklärungen noch gefallen, freut sich auf den anstehenden "Kracher", so wirken die plumpen fürs Publikum gestellten Fragen von Ariadne (nach dem Motto: "Und was tun wir jetzt?") in der plotlastigen zweiten Hälfte deplatziert.
Ebenso konnte mich die lange Actionsequenz in der Schneewelt nur bedingt überzeugen.
Über die oberflächlich gezeichneten Charaktere wurde ja schon gesprochen, für mich auch kein negativer Aspekt, etwas schlimmer wiegt eher die ein oder andere enttäuschende Schauspielerleistung. Bisher war ich kurz davor Marion Cotillard als DIE Schauspielerin schlechthin zu verteidigen, aber so eine blutarme Darstellung hätte ich da nicht erwarten. Wobei hier Nolan auch nicht ohne Schuld ist, so clever und spannend seine Filme auch meist sind, fehlendes Gespür für glaubhafte Emotionalität bleibt weiterhin eine große Schwäche. Die für den Film nicht unwichtige Beziehung Cobb/Frau/Kinder trägt unsubtil auf die Tränendrüse und bietet biedere "Küchenpsychologie".
Aber wie eingangs erwähnt, insgesamt ein guter Streifen (Leo fast so gut wie in "Shutter Island"
) auch wenn man angesichts der spannenden Thematik und der annährend perfekten Besetzung irgendwie das Gefühl "hier war mehr drin" aus dem Saal trägt.
Neben "Insomnia" Nolans schwächster Film, auch wenn das in dem Fall negativer klingt als beabsichtigt. 7/10
Jay and Silent Bob Strike Back (2001)
Ein paar nette Anspielungen (Good Will Hunting 2, Verweise auf Clerks, Mallrats, Chasing Amy) machen dieses Desaster erträglich. Smith gibt sich hier betont selbstironisch: "Jay und Silent Bob können keinen ganzen Film alleine tragen". Recht hat er. 4.5/10