Habe jetzt die ersten vier Staffeln von
Sons of Anarchy plus den Start von Season 5 praktisch in einem Stück durchgezogen und bin einfach hin und weg. Ich kann mich nicht zurückerinnern, dass ich von einer Serie mal von Anfang an so gefesselt war - normalerweise dauerte es selbst bei meinen Lieblingsserien in der Regel ein paar Episoden, bis ich so richtig hängenblieb. Sons of Anarchy hat mich dagegen sofort in den Bann gezogen, und niemanden überrascht das mehr als mich ... musste ich bei Harley-Fahrern doch bisher immer
DARAN denken
... dieses ständige "ach, eine Episode geht noch" hat mich viel Schlaf gekostet
spricht aber natürlich für die Serie, die ein extrem hohes Niveau fast spielerisch halten kann. Selbst die schwächeren Episoden/Handlungsstränge sind noch ganz, ganz stark. Ich würde die einzelnen Staffeln ungefähr so bewerten:
Staffel 1: 9/10
Staffel 2: 9,5/10
Staffel 3: 9,5/10
Staffel 4: 9/10
Wobei ich die 2. Staffel insgesamt noch einen Tick besser fand als die 3., allerdings war das Finale der 3. Staffel einfach phänomenal geschrieben ... besser geht es fast nicht. In der dritten Staffel war
die Belfast-Storyline für meinen Geschmack etwas zu lange und Hector Salazar hatte als Bösewicht für mich nicht annähernd die Wirkung wie zB Ethan Zobelle oder jüngst Damon Pope. Aber wie gesagt, das Finale mit dem Twist bezüglich der "Ratte" Jax und die Rache von Opie und Chibs gegenüber Stahl und Jimmy war aus meiner Sicht einfach extrem stark. Die zweite Staffel war als Ganzes aber kompakter und spannender für mich. Die vierte Staffel fiel ein bisschen ab (
wobei ich Lincoln Potter mit all seinen Macken als Charakter ganz interessant fand und es gut fand, dass Juice mal einen - zugegeben fiesen - Handlungsstrang bekam). Da fand ich auch das Finale nicht so stark wie in den vorhergegangenen Staffeln, ehrlich gesagt ...
die Auflösung/Verschiebung des RICO-Falls und die Enttarnung von Parada waren mir fast zu einfach. Und dass Clay die Staffel überleben durfte, war schon auch ziemlich fies.
Noch was zu Staffel 5:
Dass Opie sterben musste (und vor allem wie!), hat mich ziemlich mitgenommen ... dass Sutter kein Problem damit hat, auch regelmäßige Cast-Members, die keine Bösewichte sind, plötzlich über den Jordan zu schicken (Half-Sack, Hale, Kozik, Piney), war mir ja klar, aber dass es gerade Opie treffen musste, war schon hart. Hatte da schon ein ungutes Gefühl, als Pope befahl, dass einer der 4 sterben muss - da Jax als Hauptfigur ja keinen Sinn macht und Tig laut Pope nicht sterben durfte, blieben mit Opie und Chibs ausgerechnet meine zwei Lieblingscharaktere zur Auswahl ... übel. Auch wenn Opie's Geschichte in der Serie auch ziemlich durch war und seine Handlungen zuvor (die Geldübergabe an Lyla, die Attacke auf den Sheriff, damit er auch eingesperrt wird, und seine Reaktion darauf, als ihm Jax in der Zelle die Wahrheit sagt) schon darauf hindeuteten, dass er sich opfern wird, war das schon ein ziemlicher Schock. Das Tempo am Anfang der Staffel war eh schon extrem, Sutter hat da keine Zeit verschwendet (Leroy, Tig's Tochter), da hatte ich nicht erwartet, dass jemand wie Opie sterben muss. Unterm Strich ist die 5. Staffel bisher jedenfalls sehr stark meiner Meinung nach.
PS: den genialsten Cameo-Auftritt ever hatte eindeutig Stephen King, WTF :laugh2: