Letzte Woche River fertig geschaut. Dank Whatsonflix sehe ich jetzt rechtzeitig, wenn Filme oder Serien bei Netflix auslaufen und kann sie vorher noch schauen. Hatte vorher noch nichts davon gehört, aber die Besetzung mit Stellan Skarsgard, Nicola Walker und Eddie Marsan sowie die Tatsache, dass ich mit britischen Cop-Serien gute Erfahrungen gemacht habe, haben genug gezogen.
Irgendwie ist das ganze wie ne Mischung aus Luther und Sixth Sense: der titelgebende Cop spricht regelmäßig mit Toten aus seinem Umkreis, Opfern und Tätern seiner Fälle. Nebenbei versucht er, den Mord an seiner Kollegin aufzuklären, die ihm auch privat recht nahe stand. Weder die Kollegen noch sein Umfeld können mit dem kauzigen Typen was anfangen, lediglich seine Chefin und sein neuer Partner unterstützen ihn die ganze Zeit.
Mit dieser Prämisse (dass Verstorbene eine prominente Rolle spielen und teilweise mehr Sprechzeit bekommen als die Lebenden) muss man leben können, dann ist die Serie tatsächlich ziemlich unterhaltsam. Es gibt ein paar Twists, die zumindest ich nicht (alle) vorhergesehen habe. Die meisten Figuren sind auf ihre Art ziemlich verschroben oder haben zumindest das ein oder andere Geheimnis. Insgesamt gibt es wenig Sympathieträger, am ehesten ist das noch Ira King, der neue Partner von River. Fiel mir aber dieses Mal nicht ganz so ins Gewicht wie bei anderen Serien oder Filmen, z.B. zuletzt beim Joker.
Von Skarsgard ist das natürlich brilliant gespielt, aber das kennt man von dem Schweden ja nicht anders. Eddie Marsan spielt in seiner Rolle als böse innnere Stimme Rivers großartig auf, hat aber insgesamt nur 1,2 Szenen pro Folge. Meine persönliche Entdeckung ist die zauberhafte Georgina Rich, die bisher wohl vor allem Theater gespielt hat. Wie sie als Psychologin immer wieder komplett entspannt auf den sich völlig surreal verhaltenden River reagiert, ist schon klasse.
Insgesamt ist die Serie eine Empfehlung und mit 6 Folgen á 55 Minuten auch absolut binge-fähig. Für mich 7/10.