"Zweite Liga, Hamburg ist dabei!" - Der 2. Bundesliga-Thread 18/19


John Lennon

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Auch in diesem Jahr nehme ich die Spielplanveröffentlichung zum Anlaß, um den neuen Thread zu eröffnen. Zunächst ein Blick auf die Karte:

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Düsseldorf und Nürnberg haben die Liga nach oben verlassen. Den Gang in die 3. Liga mussten Kaiserlautern und Braunschweig antreten. Die freigewordenen Plätze werden u.a. von den beiden "Zweitligajungfrauen" Magdeburg und Hamburger SV besetzt. Mit dem FC aus Kölle und Paderborn kehren zwei bekannte Zweitligagesichter zurück.

Favoriten auf den Aufstieg dürften natürlich die beiden großen Vereine aus der Dom- bzw. Hansestadt sein. Aber wie unberechenbar die zweite Bundesliga ist, hat nicht zuletzt die Saison 2017/18 bewiesen. Bis kurz vor dem Saisonende wussten viele Vereine nicht, in welcher Liga sie zukünftig spielen werden. So trennten den Tabellensechszehnten St. Pauli und den Tabellenfünften Arminia Bielefeld nach dem 30. Spieltag lediglich 6 Punkte. Eine weitere Steigerung in puncto Spannung scheint ausgeschlossen, aber ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen.

Das mache ich schon zu Genüge, wenn ich mich in den kommenden Wochen mit meiner Saisonprognose ganz weit aus dem Fenster lehne und dabei vermutlich wieder gnadenlos danebenliegen werde.

Eröffnet wird die Saison am 03.08. mit der Begegnung HSV gegen Holstein Kiel. Außerdem kommt es schon am ersten Spieltag zum Kracher VfL Bochum - 1.FC Köln. Wird Simon Terodde wohl mit einer Niederlage in die Saison starten. :D

Saisonvorschau - Texte zu den einzelnen Vereinen:

SC Paderborn
1. FC Magdeburg
Erzgebirge Aue
SpVgg Greuther Fürth
Dynamo Dresden
1. FC Heidenheim
FC St. Pauli
SV Sandhausen
SV Darmstadt 98
FC Ingolstadt
Union Berlin
MSV Duisburg
VfL Bochum
Holstein Kiel
Hamburger SV
Jahn Regensburg
1. FC Köln
Arminia Bielefeld
 
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Vega

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Ich hab eigentlich ganz gerne in Bielefeld gewohnt, auch wenns nur wenige Monate waren, aber weiß, dass es vielen anderen Bekannten und Freunden ähnlich ging wie mir. Es wirkt halt auch arg lächerlich, wenn man bedenkt, wie unglaublich bodenlos ihr Gatte gespielt hat.
 

sefant77

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Klar, ich habe die Verpflichtung auch nicht verstanden, weil Texeira eindeutig viel zu langsam für die zweite Liga wurde...aber inhaltlich ist es halt lustig :D

Braucht Kremlfeld noch einen RV? :saint:
 

theGegen

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Klar, ich habe die Verpflichtung auch nicht verstanden, weil Texeira eindeutig viel zu langsam für die zweite Liga wurde...aber inhaltlich ist es halt lustig :D

Braucht Kremlfeld noch einen RV? :saint:

Wäre Teixeira ein upgrade gegenüber Bittroff, Holldack oder Schwertfeger in der 3. Liga? Eher nicht.

Am Autobahnkreuz soll es doch ganz schön sein.... :laugh:

Obwohl, die haben ja Al-Hazaimeh wieder zurück... Also bleibt nur Münster.
 

theGegen

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Bemerkung am Rande: Zuerst nur auf die Karte geschaut und ich musste mich nochmal fragen, wie war das noch mit Auf- und Abstieg und Relegation? Sind nicht drei Drittligisten hoch? Paderborn, Magdeburg und wer? Regensburg?
Da fiel mir wieder ein, dass Aue gegen den KSC Relegation gespielt hat und darüber die Klasse halten konnte.
 

le freaque

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Schipplock geht zu Bielefeld. Ich tippe auf viel Lob für seinen Einsatz seitens der Verantwortlichen, etliches Haareraufen seitens der Fans (weil er eben ausschließlich anläuft, mit Ball ist nicht sein Sport) und, sagen wir, 4 Saisontore in 26 Einsätzen.
 

Tafelspitz

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Dieser Schipplock-Transfer passt so in die Kategorie Kluge, Brandy. Einem 29jährigen mit kaum Spielpraxis einfach mal einen 3Jahres-Vertrag zu verpassen, ist irgendwie....:cry::cry::cry:
 

Tafelspitz

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Ich hab eigentlich ganz gerne in Bielefeld gewohnt, auch wenns nur wenige Monate waren, aber weiß, dass es vielen anderen Bekannten und Freunden ähnlich ging wie mir. Es wirkt halt auch arg lächerlich, wenn man bedenkt, wie unglaublich bodenlos ihr Gatte gespielt hat.

Stur - hartnäckig - kämpferisch

So sind wir hier nunmal - Eigentlich schon sehr lustig, dass der Post von einer Spielergattin eines ausgemusterten Zweitliga-Profis es bis in die Bild schafft.
Aufgrund der Vita Ihres Gatten hier in der OWL-Metropole wirkt es natürlich ein wenig wie beleidigte Leberwurst (diese gehört definitiv auf den OWLschen Pickert und dann eben nicht beleidigt).

Netter Auffüller des Sommerlochs. Wenn wir uns hier sportlich zwischen Kluge und Tex entscheiden müssten, würden wahrscheinlich 99 von 100 befragten unfreundlichen Bielefeldern sich für Kluge entscheiden.

Viel Spaß auf Zypern, Tex!
 

John Lennon

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Hiermit startet die große Saisonvorschau 2018/19!

Freut ihr euch?

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SC Paderborn 07

Ein Text zum SC Paderborn muss einfach mit einem Dankeschön beginnen - so gehört sich das. Also, danke 1860 München. Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen, den SCP in diesem Jahr in der zweiten Liga begrüßen zu dürfen. Warum? Ganz einfach. Eigentlich wäre Paderborn ein ganz besonderes Kunststück gelungen...drei Abstiege hintereinander und der direkte Durchmarsch von Bundesliga bis in die Regionalliga. Doch dann kam es bei 60 zum Theater um Geldgeber Ismaik, der die Kohle für die Drittligalizenz nicht rausrückte, was letztlich zur Lizenzverweigerung führte. Profiteur war der SC Paderborn, der in der Saison 2017/18 nicht in der Regionalliga West starten musste, sondern in der 3. Liga verbleiben konnte.

Auch wenn der Drittligaabstieg sportlich also eigentlich nicht verhindert werden konnte, wurde in der Endphase der Saison 16/17 der Grundstein für den Aufstieg und die Rückkehr in die zweite Liga gelegt. Am 16.04.2017 übernahm nämlich Steffen Baumgart den Trainerposten bei den Paderbornern und blieb in den letzten fünf Saisonspielen ungeschlagen. Dazu wurde der Westfalenpokal gewonnen und so die Teilnahme am DFB-Pokal klargemacht. Angesichts dieser Bilanz ist es kein Wunder, dass man Steffen Baumgart das Vertrauen aussprach und mit ihm in die Saison 2017/18 ging. Dieser Schachzug erwies sich als genau richtig. Seit dem 4. Spieltag stand man durchgehend auf einem der beiden direkten Aufstiegsplätze, konnte sich mit Mitaufsteiger Magdeburg früh absetzen und so war es eigentlich nur noch eine Frage, welcher dieser beiden Vereine am Saisonende Platz 1 belegen würde (es wurde Magdeburg). Selbst der Abgang von Topscorer Dennis Srbeny, der für 1,5 Millionen Euro im Winter zu Norwich City transferiert wurde, konnte den Aufstiegsambitionen nichts anhaben. Dies lag u.a. an den Winterneuzugängen Philipp Tietz, Philipp Klement und Kwame Yeboah, die zusammen auf 18 Scorerpunkten kamen und so dafür sorgten, dass die Offensive der Ostwestfalen weiter wie geschmiert lief. Mit 90 Treffern war Paderborn die mit Abstand torgefährlichste Mannschaft der zurückliegenden Drittligasaison, aber auch die Defensive machte einen guten Job. Dies gilt insbesondere für die Rückrunde, in der lediglich 9 Gegentore hingenommen werden mussten.

Die Aufstiegsmannschaft konnte praktisch komplett gehalten werden und Baumgart muss keinen Leistungsträger ersetzen. Mit Marlon Ritter konnte ein wichtiger Baustein fest verpflichtet werden. Daneben gibt es einige Neuzugänge, die den Kader sehr gut ergänzen und durchaus Stammplatzambitionen haben. Zu nennen sind hier sicherlich der defensive Mittelfeldspieler Klaus Gjasula (Halle) und Tobias Schwede, der vom Mitaufsteiger Magdeburg kommt. Ebenso aus Magdeburg kommt Mittelstürmer Julius Düker, der sich mit Sven Michel (2017/18: 19 Saisontore) und Tietz einen Kampf um einen der beiden Startplätze (Baumgart lässt häufig im System 4-4-2 spielen) liefern wird. Mit diesen Dreien ist man gut aufgestellt und mit Mohammed Dräger (SC Freiburg) und Sebastian Vasiliadis (Aalen) hat man zwei weitere junge Offensivkräfte in der Hinterhand. Dräger wurde in der Vorbereitung auch als RV eingesetzt und kann die gesamte Außenbahn bespielen, Vasiliadis ist ebenfalls sehr flexibel einsetzbar und kann sowohl zentral als auch auf beiden Außenpositionen spielen. Mit Uwe Hünemeier kommt ein alter Bekannter zurück in die Benteler-Arena, dessen zehnjähriges Bestehen mit einem Testspiel gegen Monaco gefeiert wurde. Auch wenn Monaco selbstverständlich nicht in Bestbesetzung antrat, lässt der 3:2-Sieg aufhorchen. Hünemeier sollte nicht an der Stamminnenverteidigung bestehend aus Schonlau und Strohdiek vorbeikommen, ist als erfahrener Backup aber sicherlich nicht verkehrt.

Prognose: Die Vorzeichen sind gut. Das Aufstiegsteam konnte gehalten, sinnvoll ergänzt und punktuell verstärkt werden. Die starke Defensive um Strohdiek/Schonlau steht. Fragezeichen sehe ich dagegen in der Offensive, was sich angesichts von 90 Saisontoren erstmal komisch anhören könnte, aber bisher konnte keiner der Spieler dauerhaft seine Zweitligatauglichkeit nachweisen. Am Ende reicht es zum Klassenerhalt. Platz 14.
 
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John Lennon

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1.FC Magdeburg

Aller guten Dinge sind drei. Nachdem man sich in Magdeburg nach dem Drittligaaufstieg 2015 zweimal mit dem undankbaren Platz 4 begnügen musste, konnte man im dritten Anlauf den Aufstieg in die 2. Liga perfekt machen. Damit feierte der einzige Europapokalsieger der DDR-Geschichte, der 1974 den AC Mailand im Finale des Europapokal der Pokalsieger mit 2:0 schlagen konnte, seinen größten Erfolg seit der Wiedervereinigung. Durch den erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga endet eine mehr als 25jährige Leidenszeit, die mit dem Verpassen der Qualifikation für Bundesliga und 2. Liga 1991 und dem anschließenden Gang in die Oberliga Nordost begann.

Eng verbunden ist der Erfolg mit Trainer Jens Härtel, der seit 2014 auf der Magdeburger Bank sitzt und in dieser Zeit den Verein von der Regionalliga in die 2. führte. Mit Mittelstürmer Christian Beck, Innenverteidiger Christopher Handke und Eigengewächs Nils Butzen haben zudem drei Spieler den Weg komplett mitgemacht und werden auch in der zweiten Liga zu den Stammkräften zählen. Dagegen hat der bisherige Stammtorwart Jan Glinker den Verein nach vier Jahren verlassen und sich dem Regionalligisten Wacker Nordhausen angeschlossen. Seinen Platz zwischen den Pfosten dürfte Jasmin Fejzic übernehmen. Der Bosnier, der 2014 ein Spiel für die Nationalmannschaft machte, kann auf über 130 Zweitligaspiele für Fürth, Aalen und Braunschweig zurückblicken. Neuzugang Aleksandar Ignjovski (Freiburg) bringt es gar auf 117 Spiele im deutschen Oberhaus und hofft nach einer verkorksten Saison 2017/18 (nur ein Einsatz in der EL-Quali) auf einen Neubeginn. Der flexible Defensivspieler fühlt sich auf der rechten Seite am wohlsten, kann aber auch im defensiven Mittelfeld und auf der Linksverteidigerpositon eingesetzt werden. Ebenfalls eine Freiburger Vergangenheit hat Innenverteidiger Tobias Müller, der nach einem Jahr in Halle seine Zelte dort abbrach und sich den Magdeburgern anschloss. Mit Joel Abu Hanna (überragender Name, btw) hat man einen weiteren Defensivspieler verpflichtet. Wie Offensivspieler Manfred Osei Kwadwo (auch der Name kann sich sehen lassen), der wie JAH vom Absteiger Kaiserslautern kommt, konnte sich der 20jährige Hanna aber bisher nicht wirklich im Profibereich durchsetzen und wurde in der Rückrunde der letzten Saison praktisch nicht berücksichtigt. Deutlich mehr im Saft steht Rico Preißinger (Aalen), der neben einer rigerosen Spielweise (in den letzten drei Jahren immer zweistellig bei den gelben Karten) Stärken in Spielaufbau und Organisation mitbringt. Preißinger dürfte sich einen Stammplatz im zentralen Mittelfeld sichern.

Um die Abhängigkeit von Christian Beck (13 Saisontore) und Philip Türpitz (17 Saisontore) zu verringern und die Abgänge von Tobi Schwede und Julius Düker (siehe Text zu Paderborn) zu kompensieren, hat man die Augen nach Österreich gerichtet und den 20jährigen Bosnier Mërgim Berisha ausgeliehen. Berishas Transferrechte liegen bei RB Salzburg und nach einem Jahr in Linz, in dem er immerhin 10 Scorerpunkte in der österreichischen Bundesliga erzielen konnte, führt ihn sein Weg nun nach Magdeburg. Interessant ist die Verpflichtung von Stürmer Marius Bülter. Bülter kommt mit der Empfehlung von 20 Toren in der Regionalliga West für Rödinghausen. Doch bleibt abzuwarten, ob er den Sprung in den Profibereich schafft. Dass er mit 25 Jahren noch keine Minute außerhalb von Oberliga und Regionalliga gespielt hat und mit Ausnahme der letzten Saison in Liga 4 niemals zweistellig treffen konnte, klingt jetzt nicht nach einer kommenden Erfolgsgeschichte, aber vielleicht ist Bülter auch ein Spätstarter. Besser wäre es, denn sonst könnte es offensiv dünn werden.

Prognose: Die Magdeburger Fans werden sicherlich eine der reisefreudigsten Fangruppen sein. Sie sollten sich aber nicht zu sehr an die Reisen nach Sandhausen, Bochum oder Fürth gewöhnen, denn das Abenteuer 2. Liga wird nur ein Jahr dauern. Die Abhängigkeit von Beck und Türpitz hat sich eher vergrößert als verkleinert. Dabei müssen diese beiden erstmal selbst beweisen, dass sie auch in Liga 2 ähnliche Quoten auflegen können. Insgesamt fehlt in allen Mannschaftsbereichen Qualität. Dieses Manko wird man auf Dauer nicht ausgleichen können. Abstiegskandidat Nr. 1 und Platz 18.
 

John Lennon

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Erzgebirge Aue

Zum Glück hat Erzgebirge Aue die Relegation gegen Karlsruhe erfolgreich bestritten. Ansonsten hätte Präsident Helge Leonhardt bestimmt schon sämtliche Gerichte der Republik angerufen, damit diese die Konten von Schiedsrichter Sören Storks, der eine sehr unglückliche Figur beim Spiel Darmstadt-Aue abgab und mehrere Fehlentscheidungen zu Ungunsten von Erzgebirge Aue getroffen hat, prüfen. Ob das abgeschlossene Jura-Studium Neutrainer Daniel Meyer den Posten einbrachte, ist nicht überliefert, aber vielleicht will sich Leonhardt so vor dem nächsten Betrug wappnen. Meyer wird Nachfolger von Hannes Drews, der "aus persönlichen Gründen" nach dem gelungenen Klassenerhalt um die Vertragsauflösung bat. Wie Ex-Trainer Drews ist auch Meyer vor seinem Start ins Profigeschäft im Nachwuchsbereich aktiv gewesen. Zuletzt war Meyer beim FC Köln aktiv und betreute das Nachwuchszentrum und die U19. Nach dem Coup mit Tedesco scheint man in Aue auf den Geschmack "Nachwuchstrainer" gekommen zu sein.

Während es auf der Trainerposition nach dem Rücktritt von Dotchev am 28.02.2017 ein munteres Kommen und Gehen gab (mit Interimstrainer Robin Lenk saßen seitdem fünf Trainer auf der Auer Bank), gibt es beim Kader nur geringe Änderungen. Diese haben es aber durchaus in sich, denn mit Pascal Köpke verlässt der beste Torschütze das Erzgebirge in Richtung Hauptstadt. Mit 10 Toren und 8 Vorlagen war Köpke die mit Abstand produktivste Offensivkraft der letzten Saison und an etwa jedem zweiten Treffer beteiligt. Auf Platz 2 folgten Routinier Christian Tiffert und Schlitzohr Dimitrij Nazarov mit jeweils sieben Scorerpunkten. Mit Cebio Soukou, der verletzungsbedingt nur auf 14 Saisonspiel kam und in der neuen Saison im Rostocker Ostseestadion auf Torejagd gehen wird, verlässt zudem der zweitbeste Schütze den Verein. Dass vier Tore dafür reichten, um in der Aue-internen Rangliste auf einem geteilten zweiten Rang zu landen, zeigt eigentlich schon das ganze Dilemma. Linksverteidiger Sebastian Hertner (Darmstadt) ist der dritte Abgang, der in der letzten Saison zum Stammpersonal gehörte. Außerdem kehrt Stürmer Ridge Munsy nach Ende des Leihgeschäftes zurück zu den Grashoppers aus Zürich.

Apropos Rückkehr...mit Steve Breitkreuz und Jan Hochscheidt kehren gleich zwei Spieler, die in der letzten Saison bei Absteiger Braunschweig spielten, zurück. Während Innenverteidiger Breitkreuz, der momentan noch an den Folgen einer Knieverletzung laboriert, nur ein Jahr im Braunschweiger Exil verbrachte, ist Hochscheidts Zeit in Aue immerhin schon fünf Jahre her. Mit Innenverteidiger Filip Kusic (Köln II) und Rechtsverteidiger Luke Hemmerich (zuletzt von Schalke an den VfL Bochum ausgeliehen) hat man zwei weitestgehend unerfahrene Abwehrspieler verpflichtet, die sich erstmal hinter den arrivierten Kräften anstellen und noch viel lernen müssen. Hammerwerfer Hemmerich durfte ich ja in Bochum das ein oder andere mal bewundern. Zweitligatauglichkeit konnte ich da nicht erkennen. Neu in der Offensive sind Tom Baumgart (Chemnitz) und Robert Herrmann (Sandhausen). Während Baumgart immerhin auf sieben Scorerpunkte in der dritten Liga kam, konnte sich Herrmann in Sandhausen überhaupt nicht durchsetzen und verlässt den SVS nach gerade einmal 52 Zweitligaminuten. Wenn er verletzungsfrei bleibt (großes wenn), stehen die Chancen aber gar nicht so schlecht, dass Herrmann mit einem Jahr Verspätung doch noch in der zweiten Liga Fuß fasst. Sowohl Baumgart als auch Herrmann sind aber Spieler, die vornehmlich über Außen kommen. Aber wer soll ihre Flanken und Vorlagen verwerten? Die Antwort auf diese Frage kann eigentlich nicht Leihspieler Emmanuel Iyoha (Fortuna Düsseldorf) heißen. Iyoha hat gute Anlagen und Potential, aber darauf zu vertrauen, dass es in dieser Saison klick macht und er verlässlich und regelmäßig trifft, wäre blauäugig. Kein Wunder, dass Aue mit einem weiteren Mittelstürmer in Verbindung gebracht wird. Zuletzt gab es Gerüchte um den Fürther Serdar Dursun. Das wäre zwar ein Anfang, aber die letzte Saison war jetzt auch nicht so pralle.

Prognose: Wer soll die Köpke-Lücke stopfen? Ich sehe weit und breit niemanden, der Köpke adäquat ersetzen könnte. Dabei war man im letzten Jahr schon eine der torungefährlichsten Mannschaften. Das hat sich definitiv nicht verbessert und wenn Nazarov nicht in Rückrundenform 2016/17 kommt, wird es düster. Sorry, @Obmann aber diesmal geht Aue runter. Platz 17, drei Trainer und ein durchdrehender Leonhardt.
 

Obmann

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Also wieder eine Saison, bei der man Ungläubige vom Auer Wunder überzeugen muss. Gut Tiffert musste man wohl auch sehr lange überzeugen, der war nämlich lange am Überlegen ob er noch weitermacht. Er macht es, aber überzeugt von dem wiederholten Klassenerhalt schien er nicht.

Irgendwie verständlich. Wird schwer, obgleich Meyer mir einen besseren Eindruck als Hannes macht. Auch weil er diesen unsäglichen Begriff von ihm über Kvesic "Risikospieler" aus dem Weg geräumt hat. Dementsprechend habe ich den Namen Kvesic schon in dem Bericht vermisst. Sieht so aus, als muss ich selbstkritisch anfügen, dass ich hier noch meinen Wahlkampf zu dezent geführt habe.

Dursun war heute auf der Aue Geschäftsstelle. Scheint wohl nun durch.
 

John Lennon

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Zuhause ist es doch am schönsten. So oder so ähnlich schien das Motto der zurückliegenden Zweitligasaison bei Greuther Fürth gewesen zu sein. Während man im ehemaligen Playmobilstadion 31 Punkte holen konnte und damit auf Platz 3 aller Zweitligisten lag, sah die Auswärtsbilanz katastrophal aus. Ganze neun Pünktchen konnte Fürth in der Fremde sammeln - kein anderer Verein war schwächer. Lustigerweise konnte man den einzigen Sieg auf fremden Platz beim Erzrivalen aus Nürnberg feiern. Was zumindest etwas für die ansonsten mauen Auftritte entschädigte. Die auswärtige Impotenz war es dann auch, die maßgeblich dazu beitrug, dass man bis zum Schluß um den Klassenerhalt bangen musste. Die Mannschaft von Damir Buric, der die Kleeblätter auf Platz 18 liegend nach dem 5. Spieltag übernahm, konnte dem Druck trotzen und die benötigten Punkte holen. Letztlich war es ein um drei Tore besseres Torverhältnis, das den Verbleib in Liga 2 sicherte. In dieser Saison feiert man nun 30 Jahre 2. Liga und kann den Vorsprung in der ewigen Zweitligatabelle weiter ausbauen.

Dies wird man aber ohne Khaled Narey tun müssen, da sich der 24jährige Mittelfeldspieler dem Hamburger Sportverein anschloss und ab sofort die rechte Seite im Volksparkstadion beackern wird. Damit verlässt eine der wenigen Konstanten in der ansonsten verkorksten Vorsaison den Verein. Allein an der Tatsache, dass lediglich vier Spieler auf mehr als 30 Saisoneinsätze (darunter drei Abwehrspieler) kamen, sieht man, wieviel gewechselt wurde, weil man keine dauerhaft funktionierende Stammelf finden konnte. Selbst auf der Torwartposition gab es keine durchgängige Lösung. Zu Saisonbeginn hütete Balázs Megyeri den Kasten, dieser wurde jedoch nach 9 Spieltagen degradiert und durch Sascha Burchert ersetzt. Megyeri stand danach lediglich noch ein einziges Mal im Kader und hat den Verein in diesem Sommer folgerichtig in Richtung Athen verlassen. Ebenfalls kein Teil des Kaders mehr sind Jurgen Gjasula, Ádám Pintér, Sercan Sararer,[URL='https://www.transfermarkt.de/sercan-sararer/profil/spieler/45464'] [/URL]Mathis Bolly und Tolcay Cigerci. Allerdings war lediglich der erfahrene Albaner Gjasula jemand, der auf signifikante Einsatzzeiten kam. Es verwundert daher schon ein wenig, dass er bisher keinen neuen Verein fnden konnte und somit das Schicksal von Sararer, Bolly und Cigerci, der nie seinem Status als vielversprechendes Talent gerecht werden konnte, teilt.

Überraschend ist es auch, dass man auf dem Transfermarkt bisher nicht aktiver war. Mit Julian Green und Mario Maloca wurden zwei Leihspieler festverpflichtet, dazu wurde das Leihgeschäft von Fabian Reese (Schalke 04) um ein weiteres Jahr verlängert, da man hofft, dass er den positiven Ansätze aus der Rückrunde weitere Schritte folgen lässt. Verbesserungspotential ist gerade in punkto Effizienz deutlich vorhanden, stand doch lediglich ein kümmerlicher Scorerpunkt in 1088 Minuten Einsatzzeit auf der Ertragsseite. Hier reihte sich Reese aber perfekt in die Mannschaft ein, denn nur ein Spieler konnte häufiger als fünfmal treffen. Dies war ausgerechnet Khaled Narey und das auf den Plätzen 2 und 3 der internen Torschützenliste mit Wittek und Caliguiri zwei Defensivspieler folgten, sagt eigentlich alles über die Offensivbemühungen. Angesichts dieser Bilanz hätte man erwartet, dass man die Offensive kräftig aufpoliert, aber mit Daniel Keita-Ruel (Fortuna Köln) steht bisher lediglich ein externer Neuzugang für die vorderste Position fest. Keita-Ruel dürfte direkt Stammkraft werden und hat auch das Zeug dazu, 10 Saisontore zu erzielen, aber danach wird es dünn. Wenn Keita-Ruel nicht zündet, wird es sogar richtig übel. Dursun würde man keine Steine in den Weg legen, aber der angedachte Wechsel zu Erzgebirge Aue hat sich wohl zerschlagen, weil es sich Dursun anders überlegt hat. Mit Elias Abouchabaka kommt ein flexibler und torgefährlicher Jugendnationalspieler für zwei Jahre aus Leipzig, aber in der ersten Saison sollte man da keine Wunderdinge erwarten.

Prognose: Letzte Saison kam man mit einem blauen Auge und dem direkten Klassenerhalt davon. Die Offensive ist weiterhin schwach aufgestellt, daher wird es dieses Jahr noch enger und man wird sich mit dem Relegationsplatz begnügen müssen. Platz 16 und Relegationsspiele gegen Uerdingen.
 

John Lennon

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Dynamo Dresden

Ich hab ja bei der Saisonvorschau zur letzten Saison ganz schön Mist verzapft, aber hier muss ich mich dann doch mal loben.

Prognose: Eine Wiederholung der letzten Saison ist illusorisch. Die Mannschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr klar verschlechtert. Man kann nur hoffen, dass die Vereinsverantwortlichen sich der Situation bewusst sind und diese auch annehmen. Für Dresden geht es nur darum, die Klasse zu halten und sich weiter in der zweiten Liga zu etablieren. Neuhaus ist der Garant dafür, dass das klappt. Bleibt man ruhig und vertraut ihm auch in schwierigen Phasen, wird dies gelingen. Platz 14.

Punktlandung. Wobei es wahrscheinlich für Dresden nicht zum Klassenerhalt gereicht hätte, wenn die Saison auch nur 1-2 Wochen länger gegangen wäre, denn der Trend sprach eindeutig gegen die Dresdener. Aus den letzten 10 Saisonspielen holte man gerade mal neun Punkte und insgesamt war die Rückrunde nach annehmbarer Hinrunde ziemliche Grütze. Nur der Absteiger Eintracht Braunschweig war dort noch schwächer unterwegs. Insbesondere offensiv war das richtig schwach von Dynamo und ohne Winterneuzugang Moussa Kone (7 Tore in 14 Einsätzen) hätte man wohl ernsthafte Probleme gehabt, die 10 Tore-Marke in der Rückrunde zu knacken. Dass die schwächste Saisonphase mit einer Ladehemmung Kones, der in den Monaten April und Mai nur einmal traf, einherging, unterstreicht die Abhängigkeit von Kone. Hier muss dringend Besserung erreicht werden. Ausbaufähig ist auch die Heimbilanz. Lediglich 19 Punkte konnte die schlechteste Heimmannschaft holen. Es gibt also so einige Baustellen, die auf Trainer Uwe Neuhaus in seiner vierten Saison an der Elbe erwarten.

Ob es gelingen wird, die Heimstärke zurückzuerlangen, steht in den Sternen, aber was man nach der bisherigen Transferperiode konstatieren kann: die Abhängigkeit von Kone wird auch in der Saison 18/19 groß sein. Mir fehlt jedenfalls der Glaube, dass Baris Atik (Hoffenheim; zuletzt an Lautern ausgeliehen) und Patrick Ebert (Ingolstadt) daran etwas ändern. Beide kamen zusammen in der letzten Saison auf genau einen Scorerpunkt. Vielversprechender sehen da die Neuzugänge für die Defensive aus. Rechtsverteidiger Linus Wahlqvist ist Kapitän der schwedischen U21 und hat mit 21 schon über 100 Ligaspiele in seiner Heimat bestritten. Brian Hamalainen (29jähriger Däne) war die letzten Jahre in Belgien unterwegs und ist auf der linken Seite zuhause. Zusammen mit Philipp Heise ist das schon eine starke Kombination, die Dresden da am Start hat. Jannis Nikolaou (Würzburg) ist für seine kompromisslose Spielweise bekannt (in 99 Drittligaspielen sah er 38mal gelb) und kann sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen. Dario Dumic, der vom FC Utrecht ausgeliehen wurde, wird hier einen Stammplatz haben. Entschieden ist auch das Duell um den Posten im Tor, da sich Neuzugang Tim Boss in der Vorbereitung verletzt hat und zu Saisonbeginn nicht zur Verfügung stehen wird, muss sich der ehemalige Torwart von Fortuna Köln hinter Markus Schubert anstellen. Neben Marvin Schwäbe, der mittlerweile von seinem Stammverein Hoffenheim zu Bröndby gewechselt ist, haben mit Niklas Hauptmann, Manuel Konrad, Marcel Franke und Paul Seguin vier weitere Spieler, die zum (erweiterten) Stammpersonal gehörten, den Verein verlassen.

Prognose: Auch diese Saison wird keine einfache. In der Defensive hat man Qualität hinzugewonnen, aber die Offensive steht und fällt weiterhin mit Kone. Dazu haben sich mit Florian Ballas und Marco Hartmann zwei Leistungsträger in der Vorbereitung verletzt und drohen für den Start auszufallen. Philipp Heise, der noch mit einem Wechsel nach England liebäugelt, konnte die Vorbereitung auch nur zum Teil mitmachen. Es wird wieder knapp und Uwe Neuhaus die Saison nicht als Trainer beenden. Am Ende reicht es mit Ach und Krach für Platz 15.
 
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