Die neuen Regeln - Punkteberechnung beim Skispringen - der FIS FACT SHEET

[Sprungbärchen1]

Tja, aber letztendlich geht es doch in erster Linie um den Athleten...

 

[Pippilotta]

Mika Kojonkoski und Clas Brede Bråthen befürworten das System - obwohl es natürlich noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

http://skijumping.no/nyheter/positive-til-poengsystemet/

 

[Hakuba]

Tja, aber letztendlich geht es doch in erster Linie um den Athleten...

Genauso ist es.
Und wie schon gesagt, gibt es nicht wenige andere Sportarten, bei denen das Regelwerk einen Teil der Zuschauer überfordert und trotzdem kommen diese oder gucken zu.
Wer sich für Skispringen interessiert - und das dürfte ein ein großer Teil der Zuschauer sein - wird begreifen, was die Regel bewirkt, nachrechnen muß ja keiner.

Sorry, aber Herr Schuster will hier wohl einen Sündenbock für die nicht so tollen Ergebnisse seiner Mannschaft finden. Die Verwendung des Wortes "Mathematik" - das für viele Leute ein rotes Tuch ist - tut dabei ein übriges. Dabei weiß er doch ganz genau, daß das Skispringen nicht auf eine Windberechnung reduziert wird.

 

[Burgermeister]

Tja, aber letztendlich geht es doch in erster Linie um den Athleten...

Das ist natürlich richtig. Aber überlebenswichtig für so eine Spitzensportart ist das Zuschauerinteresse - und das wird, denke ich, mit dieser neuen Regel immer weniger werden...

Mal ganz abgesehen davon, dass diese Formel sicherlich nicht ausgereift ist, weil es physikalisch und mathematisch eigentlich unmöglich ist. Jeder Springer hat einen anderen Sprungstil, manchen stört der Rückenwind deutlich mehr als andere Springer.

Vor allem Flugschanzen zum Beispiel ist es ja auch der Fall, soweit ich das weiß (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), dass Rückenwind im oberen Flugdrittel gar nicht so schlecht ist, weil so der Springer deutlich mehr Geschwindigkeit mitnehmen kann.

Das ist sicherlich nur ein Beispiel dieser zahlreichen "Störgrößen".

 

[Arwen]

auch bei den athleten gibt es noch zweifel:

http://www.berkutschi.com/de/front/news/show/511-kuettel-werde-meinungen-einfangen

zu dem interview mit werner schuster: ich finde nicht, dass er nach ausreden sucht. eigentlich spricht er nur das an, was auch hier im forum kritisiert wurde.

wenn man alle aussagen der letzten zeit so ansieht, scheint es nicht so zu sein, dass die neuen regeln schon so gut wie beschlossen sind...auch hofer hat sich ja sehr zurückhaltend geäußert.

 

[Sprungbärchen1]

Sorry, aber Herr Schuster will hier wohl einen Sündenbock für die nicht so tollen Ergebnisse seiner Mannschaft finden. Die Verwendung des Wortes "Mathematik" - das für viele Leute ein rotes Tuch ist - tut dabei ein übriges. Dabei weiß er doch ganz genau, daß das Skispringen nicht auf eine Windberechnung reduziert wird.

Das glaube ich wiederum nicht so ganz, denn ich habe Schuster in seiner ersten Saison nicht als Mann der Ausreden kennengelernt. Selbst mit den alten Regeln wäre es nicht besser gelaufen.

Wer glaubt, dass jeder Trainer mit diesem System absolut einverstanden ist, der irrt. Ich denke er ist nicht der einzige Trainer, der noch seine Zweifel daran hat. Es wäre ja auch schlecht, wenn es garkeine Kritik gäbe. Nur sollte man das System nicht mit dem Begreifen der Zuschauer in Verbindung kritisieren, sondern ins Detail gehen.

@ Burgermeister

Jo, ich sehe es vor mir, schon bei der 4ST werden im Schnitt 5000 Zuschauer weniger kommen, weil sie das System nicht begreifen. Stellen wir doch mal die gewagte Theorie auf, dass Schmitt oder ein anderer DSVler zu Saisonbeginn plötzlich ganz vorne mit dabei ist, und sogar ein bis zwei Wettkämpfe gewinnt. Ich glaube dann interessiert die breite Masse das System nicht mehr, die gehen dann an die Schanzen. Oder noch einfacher und realistischer, der Schlierenzauer wird weiter dominieren, aber trotzdem kommen gleich mal 3000 Österreicher weniger an die Schanzen.....:idee:

P.S. Analog bitte auf den TV-Zuschauer anwenden.

 

[Burgermeister]

Das glaube ich wiederum nicht so ganz, denn ich habe Schuster in seiner ersten Saison nicht als Mann der Ausreden kennengelernt. Selbst mit den alten Regeln wäre es nicht besser gelaufen.

Wer glaubt, dass jeder Trainer mit diesem System absolut einverstanden ist, der irrt. Ich denke er ist nicht der einzige Trainer, der noch seine Zweifel daran hat. Es wäre ja auch schlecht, wenn es garkeine Kritik gäbe. Nur sollte man das System nicht mit dem Begreifen der Zuschauer in Verbindung kritisieren, sondern ins Detail gehen.

@ Burgermeister

Jo, ich sehe es vor mir, schon bei der 4ST werden im Schnitt 5000 Zuschauer weniger kommen, weil sie das System nicht begreifen. Stellen wir doch mal die gewagte Theorie auf, dass Schmitt oder ein anderer DSVler zu Saisonbeginn plötzlich ganz vorne mit dabei ist, und sogar ein bis zwei Wettkämpfe gewinnt. Ich glaube dann interessiert die breite Masse das System nicht mehr, die gehen dann an die Schanzen. Oder noch einfacher und realistischer, der Schlierenzauer wird weiter dominieren, aber trotzdem kommen gleich mal 3000 Österreicher weniger an die Schanzen.....:idee:

P.S. Analog bitte auf den TV-Zuschauer anwenden.

Dass es bei Erfolgen wieder mehr Zuschauer gibt, hat damit ja rein gar nichts zu tun.

Einen Zuschauer, der durch das TV-Programm schaltet und bei Skispringen hängen bleibt, wird schneller wieder abschalten, wenn er merkt dass Martin Schmitt mit 130 Metern hinter Gregor Schlierenzauer mit 123 Metern liegt.

Es geht hierbei nicht um die "Hardcore-Fans", die sogar ins Stadion gehen, sondern um die normalen Sportfans.

Ich glaube nicht, dass man bestreiten kann, dass das neue System für den Zuschauer erst einmal abschreckend wirkt - erst recht bei der Transparenz, die die FIS derzeit bietet (aber das muss sowieso nachgebessert werden zum Winter).

 

[Sprungbärchen1]

Leute die durch das Wintersportprogramm zappen, die werden es auch weiterhin tun, egal wie die Regeln aussehen. Sehr wohl hat der Erfolg eines oder mehrerer Athleten die größte Auswirkung auf die Einschaltquoten, respektive die Resonanz an den Schanzen.

Ich sehe jedenfalls schon den Niedergang des Skispringens vor Augen! Man wird sich wieder per Handschlag an den Schanzen einzelnd begrüßen können, und die Athleten erhalten wieder Mikrowellen und Videorek...ähhh DVD-Player. *hüstel*

 

[blackswan]

Also ich kann sagen, dass mein Vater so der typische "ich guck das, weil es grad läuft und nix anderes da is" Zuschauer ist. und der meinte doch jetzt, dass er das total ******e findet und sich nimmer angucken wird. Und ich glaube, dass so einige Leute denken. Denen ist das mit dem Wind nämlich überhaupt nicht klar. Die sehen die Weite und verstehen nicht, warum jemand mit größerer Weite nun hinten liegt. Das kann man dann 100 Mal erklären.

Ich befürchte einfach, dass dem Standart Zuschauer das nicht klar gemacht werden kann!

 

[Sprungbärchen1]

Die Frage ist aber auch, ob dies so sein muss? Man darf auch von einem Gelegenheitszuschauer erwarten, dass er sich mit den Regeln beschäftigt. Ich schaue bei so vielen Sportarten nur gelegendlich rein, und verstehe dadurch eben auch nicht alles. Aber dann akzeptiere ich es in diesem Moment auch für mich, und schalte nicht beleidigt um.

 

[Burgermeister]

Leute die durch das Wintersportprogramm zappen, die werden es auch weiterhin tun, egal wie die Regeln aussehen. Sehr wohl hat der Erfolg eines oder mehrerer Athleten die größte Auswirkung auf die Einschaltquoten, respektive die Resonanz an den Schanzen.

Ich sehe jedenfalls schon den Niedergang des Skispringens vor Augen! Man wird sich wieder per Handschlag an den Schanzen einzelnd begrüßen können, und die Athleten erhalten wieder Mikrowellen und Videorek...ähhh DVD-Player. *hüstel*

Habe ich irgendwo bestritten, dass der Erfolg eines Athleten die größte Auswirkung auf Zuschauerzahlen hat? Nein.

Aber das hat nichts damit zu tun, dass die neuen Regeln die Zuschauer abschrecken!

Ein Großteil der Skisprung-TV-Zuschauer sind Gelegenheitszuschauer und denen wird so etwas sicherlich nicht gefallen. Das sind eben solche Leute, die sich nicht wirklich mit dem Sport beschäftigen, sondern einfach mal so reinschalten, weil es "Tradition" ist (siehe Vierschanzentournee).

 

[Sprungbärchen1]

Habe ich irgendwo bestritten, dass der Erfolg eines Athleten die größte Auswirkung auf Zuschauerzahlen hat? Nein.

Ja was denn nun? Damit sagst du ja auch indirekt, dass dies weiterhin die das Ausschlaggebende sein wird.

 

[Burgermeister]

Ja was denn nun? Damit sagst du ja auch indirekt, dass dies weiterhin die das Ausschlaggebende sein wird.

Das ist auch ausschlaggebend, aber eben nicht nur.

 

[Baba1]

ich habe aus Neugier ein bisschen gerechnet, wie sähe die Rangliste des 4-Nations-Tournament aus, wenn der Wind nicht berücksichtig worden wäre? Die Punktzu- und abschläge für das Wechseln des Gates habe ich drin gelassen, leider wurden die zwei neuen Regeln ja nicht getrennt getestet.
Das Resultat hat mich doch ein bisschen verblüfft, denn die Plätze 1 -6 wären auch ohne Berücksichtigung des Windes gleich!

Auswertung 4-Nations-Tournament

ich werde die restlichen Sommerwettkämpfe ebenfalls noch auswerten, ebenso die Gesamtrangliste des Sommers

 

[Hakuba]

Ein Großteil der Skisprung-TV-Zuschauer sind Gelegenheitszuschauer und denen wird so etwas sicherlich nicht gefallen. Das sind eben solche Leute, die sich nicht wirklich mit dem Sport beschäftigen, sondern einfach mal so reinschalten, weil es "Tradition" ist (siehe Vierschanzentournee).

Du widersprichst Dir hier selbst, wie mir scheint!
Deinen zweiten Satz kann ich nur bestätigen. Es sind Gelegenheitszuschauer, übrigens auch viele von denen, die zu den Springen kommen. Ich bin die letzten Jahre immer in GAP gewesen. Die Gespräche, die ich um mich herum höre, zeugen häufig von wenig Kenntnis bis totaler Unkenntnis der Materie. Wofür Haltungspunkte abgezogen werden, was die Sturzlinie ist, was das K.O.-System ist und warum dabei ein guter Qualisprung günstig ist, was ein LL ist usw. usf., ist vielen überhaupt nicht geläufig. Es geht ihnen überhaupt nicht um das Gefallen oder Nichtgefallen von Regeln. Sie wollen weite Sprünge sehen und dass möglichst ein Deutscher gewinnt.

Die Zahl der Zuschauer an der Schanze steht und fällt mit den Erfolgsaussichten der Springer des eigenen Landes, egal, nach welcher Regel dieser ermittelt wird. Und deshalb meine ich schon, daß Herr Schuster hier etwas vorbauen möchte.

@ Baba
Danke für Deine Mühe. Die Tabelle zeigt, daß sich - wie hier zuvor auch gesagt wurde - über mehrere Wettbewerbe das Ergebnis ausgleicht. Interessant wäre für mich, wie das bei jedem einzelnen Springen war. Vermutlich sind die Verschiebungen da größer.

 

[Baba1]

@ Baba
Danke für Deine Mühe. Die Tabelle zeigt, daß sich - wie hier zuvor auch gesagt wurde - über mehrere Wettbewerbe das Ergebnis ausgleicht. Interessant wäre für mich, wie das bei jedem einzelnen Springen war. Vermutlich sind die Verschiebungen da größer.

ich habe die Detailauswertung für jedes Springen gemacht, bloss dieses Mordsarbeit stell ich nicht einfach online

 

[Benjamin]

Ich habe mittlerweile auch immer größere Bedenken, gerade weil auch jeder Gelegenheitsfan, mit dem ich gesprochen habe, meinte, die neuen Regeln seien "doch ein ******".
Verlangen kann man von überhaupt niemandem, dass er sich die Regeln anschaut - ich könnte mir schon auch vorstellen, dass da ein paar Zuschauer wegbleiben. Und je weniger Zuschauer das Springen hat, desto größer die Gefahr, dass eben auch andere Sportarten dem Skispringen im Fernsehen vorgezogen werden.

ich habe aus Neugier ein bisschen gerechnet, wie sähe die Rangliste des 4-Nations-Tournament aus, wenn der Wind nicht berücksichtig worden wäre? Die Punktzu- und abschläge für das Wechseln des Gates habe ich drin gelassen, leider wurden die zwei neuen Regeln ja nicht getrennt getestet.
Das Resultat hat mich doch ein bisschen verblüfft, denn die Plätze 1 -6 wären auch ohne Berücksichtigung des Windes gleich!

Auswertung 4-Nations-Tournament

ich werde die restlichen Sommerwettkämpfe ebenfalls noch auswerten, ebenso die Gesamtrangliste des Sommers

Und das ist ja überhaupt das allerbeste Argument gegen die neuen Regeln - wozu die Regeln deutlich komplizierter machen, wenn sich am Ergebnis letztlich nichts ändert. Wenn sich Windnachteile bereits innerhalb des 4NGP ausgeglichen haben, dann wird das über eine ganze Weltcup-Saison erst recht der Fall sein.
Kritisch sind letztlich einzig und allein die Olympischen Spiele bzw. die WM. Vielleicht könnte man sich ja darauf einigen, die Windregeln nur dort einzusetzen? Oder man ändert den Modus dahingehend, dass in Zukunft 4 Durchgänge die WM entscheiden, um auf diese Weise etwas Ausgleich zu schaffen.

 

[Chac]

Mir geht es ja auch hauptsächlich um diese Großereignisse, alles andere gleicht sich über die Saison aus. Aber nur da diese Regeln anwenden ist doch auch nicht viel besser. Das ist für die Gelegenheitszuschauer auch verwirrend.

 

[Benjamin]

Das wiederum fände ich gar nicht schlimm. Die Olympischen Spiele sind halt wieder so was besonderes, dass sich da wohl Gelegenheitszuschauer auch nicht von diesen Regeln vergraulen lassen würden.
Und außerdem würde man damit die Bedeutung des Großereignisses nochmal ein wenig herausheben, indem man die Wettkämpfe dort gerade nicht genau so durchführt wie die normalen Weltcups - genau so, wie man es ja auch bei der Vierschanzentournee macht.

 

[Chac]

Hmm.. das ist ne Überlegung wert:ueberleg: