Wer gewinnt die Tournee?


Sprungbärchen1

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Ob das so wirklich gut ist, ist die Frage. Wenn er die Tournee gewinnt, sind viele mal eben so düpiert worden.
 

Koko

Öffifant
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Schon erstaunlich wie schnell und klar Diethart in die Spitze des Feldes gesprungen ist. Die letzten Jahre ist er noch überhaupt nicht wahrgenommen worden.
Das ist Skispringen :up:
 

Chac

#66
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Ob das so wirklich gut ist, ist die Frage. Wenn er die Tournee gewinnt, sind viele mal eben so düpiert worden.

Ja, wäre auch ne Unverschämtheit von Diethart einfach die Tournee zu gewinnen. Das steht einem Springer, der erst in Engelberg in den WC eingestiegen ist und zuvor nie auch nur irgendetwas gerissen hat einfach nicht zu! :rolleyes: *Ironie aus* Soll man jetzt dafür sorgen, dass er nciht gewinnt, nur damit die Etablierten nicht eventuell beleidigt sind (was sie wohl nicht sein werden)?

Mal ehrlich, wo ist das Problem wenn Diethart gewinnen sollte? Neid, weil das unsere Jungs nicht schaffen?

Ich würde es dem Kerl von Herzen gönnen. Am Berg Isel muss er sich beweisen, ich denke der ist gerade für junge Himmelstürmer die schwerste Station. Außerdem ist der Druck jetzt da, die Aufmerksamkeit. Alle haben jetzt registriert, dass er die Tournee gewinnen kann. Er ist vom Außenseiter, zum Geheimfavoriten in die Rolle des Favoriten gesprungen - und jetzt muss er bestehen. Ich drücke ihm die Daumen, dass er die Nerven behält.
 
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Sprungbärchen1

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Nein, wenn das einem Wellinger letztes Jahr gelungen wäre (Da gab es ja zumindest Ansätze für Überlegungen), dann hätte ich genau so meine Zweifel.

Das sind für mich eher die Schattenseiten des Skispringens, wenn es zu schnell geht. Selbst Toni Innauer hat es als unheimlich bezeichnet. Und Diethart selber wusste ja nicht, wie es um ihn geschehen ist.

Diethart macht im Vergleich zu Schlierenzauer einen deutlich bescheideneren Eindruck. Er wird auch in Zukunft eher nicht mit Worten wie super und lässig umsich werfen. In sofern kann ich ihm da nur zum Sieg gratulieren, wenn er so bescheiden bleibt.

Aber was das für Folgen haben wird, muss man deutlichst abwarten. Ich hoffe sein Trainer kriegt ihn in den Griff, wenn es dann darauf ankommt. Aber da habe ich bei Pointner wieder erhebliche Zweifel.
 

Benjamin

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Nun, ein Gregor Schlierenzauer war da früher auch anders. Ich kann mich gut an die Tournee 2007/08 erinnern, Schlierenzauer gehörte da bis Bischofshofen zu den Favoriten; doch dann kam dieses verflixte Springen mit der langsamer werdenden Spur, die mit dafür verantwortlich war, dass manche der Favoriten - darunter eben auch Schlierenzauer - nicht einmal den zweiten Durchgang erreichten (es gab damals kein KO-System, weil am Vortag keine Quali stattgefunden hatte). Anschließend gab es ein Interview mit ihm, wo er natürlich auch wahnsinnig enttäuscht war; aber er hat damals dennoch sehr gefasst reagiert und eigentlich niemandem Vorwürfe gemacht.

Dennoch sehe ich das mit Diethart völlig anders. Nehmen wir einmal an, er gewinnt die Tournee tatsächlich - dann ist der einzige Wermutstropfen für den Rest der Skisprungwelt, dass es wieder ein Österreicher ist. Etwas mehr Abwechslung - nicht nur bei den Personen, sondern auch bei den Nationen - wäre natürlich wünschenswert.
Aber für ihn selbst kann es aus meiner Sicht gar nicht schlecht sein. Wenn er sie gewinnt, dann hätte er ja bereits genau das erreicht, was viele Springer, die sich langsamer entwickeln, eine Karriere lang versuchen und vielleicht doch nicht schaffen. Wie er dann mit der neu gewonnenen Popularität umgeht, ist seine Sache - aber es gibt auch genügend Springer, die trotzdem auf dem Boden geblieben sind.
 
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Chac

#66
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Nein, wenn das einem Wellinger letztes Jahr gelungen wäre (Da gab es ja zumindest Ansätze für Überlegungen), dann hätte ich genau so meine Zweifel.

Das sind für mich eher die Schattenseiten des Skispringens, wenn es zu schnell geht. Selbst Toni Innauer hat es als unheimlich bezeichnet. Und Diethart selber wusste ja nicht, wie es um ihn geschehen ist.

Diethart macht im Vergleich zu Schlierenzauer einen deutlich bescheideneren Eindruck. Er wird auch in Zukunft eher nicht mit Worten wie super und lässig umsich werfen. In sofern kann ich ihm da nur zum Sieg gratulieren, wenn er so bescheiden bleibt.

Aber was das für Folgen haben wird, muss man deutlichst abwarten. Ich hoffe sein Trainer kriegt ihn in den Griff, wenn es dann darauf ankommt. Aber da habe ich bei Pointner wieder erhebliche Zweifel.

Aha, jetzt machst du dir Gedanken darüber wie sich der Erfolg auf Diethart auswirken wird.

Ob das so wirklich gut ist, ist die Frage. Wenn er die Tournee gewinnt, sind viele mal eben so düpiert worden.

Das klingt aber so als wäre es regelrecht unfair den anderen Athleten gegenüber.

Diethart ist kein 17jähriger Teenie mehr wie Schlierenzauer damals. Er ist 21, also genauso alt wie Jacobsen war als er die Tour gewann. Und der kam auch aus dem Nichts, auch wenn er schon mehr WC-Wettkämpfe hatte als Diethart. Und Jacobsen ist immer bescheiden geblieben trotz des rasanten Erfolges. Wie Diethart mit dem Erfolg umgeht, ist seine Sache und die seines näheren Umfeldes.

Für Nicht-Insider. Lt. Innauer haben sie beim Schlierenzauer mit 15 schon gewußt, daß er den Sport auf lange Zeit dominieren wird. Daß es nicht ganz so gekommen ist, ist auch auf Materialänderungen zurückzuführen (Bindung) die ihn um seine Stärke brachten.

Das ist kein unwesentlicher Faktor! Schlierenzauer wurde schon immer als Wunderknabe betitelt und da kann es leicht passieren, dass man zu Überheblichkeit neigt, wenn einem (vor allem einen leicht beeinflussbaren Jugendlichen) das immer eingeredet wird. Wieder etwas was sowohl bei Jacobsen als auch bei Diethart nicht der Fall war. Da schlummerte das Talent lange verborgen.
 
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crus`1

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Wenn Diethart die Tournee gewinnt, hätte er bereits einen tollen Erfolg in seiner Vita. Das kann ihm keiner mehr nehmen, dann hätte er bereits etwas geschafft, was vielen Springern nicht gelungen ist. Natürlich muss man sich dann aber die Frage stellen, ob er auch langfristig in der Spitze mitspringt. Es gab schon viele Springer, die ein kurzes Hoch hatten, einen oder mehrere Siege feierten und dann wieder abtauchten.

Um ein wirklich großer Springer zu werden, muss man die Leistung über Jahre bringen, wie es z.B. ein Malysz, Ahonen oder Schlierenzauer getan haben.
 

Sprungbärchen1

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Natürlich kann es für einen Skispringer nicht schlecht sein, die Tournee zu gewinnen. Alles andere wäre ja auch absurd, weil ihm keiner den Erfolg nehmen könnte, für den Rest seines Lebens. Aber er könnte dann auch wieder ratzfatz im Niemandsland verschwinden. Das wäre auch nicht Sinn und Zweck der Übung. Oder sagt heute noch jemand, die Karriere des Sigurd Pettersen wäre unvergesslich, im positiven Sinne.

Stefan Kraft hat letztes Jahr bei der Tournee auch enorm aufgedreht. Und jetzt sucht er verzweifelt den Anschluss. Wenn er Pech hat, fährt er noch nicht mal nach Sochi.

Diethart kann natürlich selber alles dafür tun, die Zweifel aus dem Weg zu räumen. Aber dafür schaue ich eben schon zu lange Skispringen, um eben diese Zweifel zu behalten.
 

Benjamin

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Er muss ja auch nicht unbedingt gleich ein neuer Schlierenzauer oder Ahonen werden - es geht ja auch eine Nummer kleiner, ohne dass man gleich von vertaner Zeit sprechen müsste.

Vor allem aber weiß ja niemand, wie sich die Karriere eines Sigurd Pettersen oder auch eines Primoz Peterka entwickelt hätte, wenn sie diese Erfolge in früher Jugend nicht gehabt hätten. Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass sie dann später gar nichts mehr geholt hätten und dass man sich dann überhaupt nicht mehr an sie erinnern könnte, für deutlich größer als die Wahrscheinlichkeit, dass sie ohne ihre frühen Erfolge zu echten Legenden geworden wären.

Und was Stefan Kraft betrifft: Es hört sich bei dir, Sprungbärchen, häufig so an, als bestünde da ein kausaler Zusammenhang nach dem Motto: Weil er letztes Jahr in Bischofshofen gut gesprungen ist, fährt er jetzt nicht zu Olympia. Wäre er damals schlechter gewesen, wäre er jetzt besser. Und das ist sicher nicht richtig.

Ich denke eher, dass die Erwartungen mit den Erfolgen sehr schnell steigen. Für einen unbekannten Springer ist zunächst eine Top Ten Platzierung ein großartiger Erfolg. Wenn er dann aber mehrfach aufs Podest springt, ist ein weiterer zehnter Platz eher eine Enttäuschung. Und wirklich dauerhaft Podestplätze erspringen können eben wirklich nur wenige Springer, schon allein deshalb, weil die Anzahl der Podestplätze relativ begrenzt ist.
 

Sprungbärchen1

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Ob Kraft heute besser wäre, wenn damals nicht, kann ich auch nicht bemessen. Mir geht es da nur um spezielle Grundmuster, die man schon so oft beobachten konnte.

Zu schnell ist eben nicht zwingend positiv.
 

Lazergirl

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Neid ist da überhaupt nicht angebracht, eher sollte man sich an dem Abschneiden von Diethart ein Beispiel nehmen. Warum bekommt ein No-Name aus Ö sowas hin und nicht z.B. der Wellinger?

Schuster sollte sich mal fragen, ob er da alles richtig macht. Wank, Wellinger, Freund und Freitag sind in den letzten Springen öfters aufs Podest gesprungen. Waren im Sommer stark. Trotzdem bekommt es keiner der 4 hin, da auch nur mitzuhalten.

Ist mir egal, wo der Diethart her kommt. Es macht einfach Spass, wenn da ein neues Gesicht auftaucht und solche Leistungen abliefert. Hol dir das Ding, Junge!!!
 

Lazergirl

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Wenn Diethart die Tournee gewinnt, hätte er bereits einen tollen Erfolg in seiner Vita. Das kann ihm keiner mehr nehmen, dann hätte er bereits etwas geschafft, was vielen Springern nicht gelungen ist. Natürlich muss man sich dann aber die Frage stellen, ob er auch langfristig in der Spitze mitspringt. Es gab schon viele Springer, die ein kurzes Hoch hatten, einen oder mehrere Siege feierten und dann wieder abtauchten.

Um ein wirklich großer Springer zu werden, muss man die Leistung über Jahre bringen, wie es z.B. ein Malysz, Ahonen oder Schlierenzauer getan haben.

Ich nenne mal ein Negativ-Beispiel: Ingebrigtsen, ex-Weltmeister.
 

Schlieri

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Ich hoffe auch sehr, dass der Diethart das packt.

Underdogs sind halt eben generell sympathisch, da man auch endlich mal ein neues Gesicht unter den "Alten" sieht.
 

Finn-Lady

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Ich verstehe hier gerade nicht die Diskussionen um Diethart und über manche Aussagen kann ich echt nur den Kopf schütteln. Wo ist das Problem???
Hej, da kommt ein junger Springer und möbelt die ganze Szenerie einfach mal auf. Es macht Spaß, weil es eben mal nicht die üblichen Verdächtigen sind, die einen Tourneesieg unter sich ausmachen.
Letztes Jahr war es ein Wellinger, der die Szenerie aufmischte und jetzt halt Diethart. Und wenn es Wellinger im vergangenen Jahr wirklich geschafft hätte, die Tournee zu gewinnen - sagt bloß, das hätte der deutsche Fan in uns net mitgenommen???
Ich denke, - und Benjamin hat es schon anklingen lassen - das eigentliche Problem ist doch vielmehr die Tatsache, dass einige nicht damit umgehen können, dass es halt "wieder ein Österreicher" ist, der diese Chance hat. Hätte Diethart einen deutschen Pass würden hier einige ganz anders reden ;).
Und die Etablierten, die schon jahrelang dem Tourneesieg "hinterherspringen", müssen sich schon selbst an die eigene Nase fassen. Sport hat nichts damit zu tun, dass man sich hinten anstellt, bis man "dran" ist. Wir sind ja schließlich net beim Eistanzen :hihi:.
Ich würds ihm gönnen, ein junges frisches Gesicht und er macht Spaß.

Ob ers letztendlich bis B'hofen durchhält, ist eine andere Frage. Ich glaub immer noch, Morgi wirds machen.
 

Kirsten

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Ich fänds so krass, wenn Diethart wirklich den Gesamtsieg holt. Gott, den hab ich schon vor Jahren im FisCup und im COC springen sehen. Ein sehr sympathischer Junge, dem ich den Sieg mehr als gönnen würde...
Wenn dem so ist, holt er halt aus dem nichts die Tournee. Damit hat er was großes erreicht. Und wenn er danach nix mehr holt, ist es immer noch besser als nie was geholt zu haben.
Hier warf ja jemand Siggen in den Raum. Siggen hatte genug andere Gründe, die dazu geführt haben, dass die ganz große Karriere ausblieb. Das lag sicher nicht daran, dass ihm ein früher Tourneesieg in irgend einer Weise geschadet hätte...
 
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