O-Scoring: Dorticos-Tabiti und Briedis-Glowacki


wicked

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Wow, was für ein Fight Briedis-Glowacki.

Mein Senf zu den beiden Halbfinale im Cruisergewicht
  • Der Ellbogen von Briedis war *******e. Aber ich drehe ihm nicht einen aaaa-aaaaallzu grossen Strick. Glowackis Hinterkopfschlag in der Hitze des Gefechts war übel. Briedis Ellbogen kam als Reflex wie aus der Pistole geschossen. Das war keine überlegte Aktion und ist mit dem ganzen Adrenalin nachzuvollziehen (wenn auch nicht zu entschuldigen).
  • Glowacki hätte entweder auf DQ gehen müssen oder mehr Zeit zur Erholung fordern sollen. Das ist dann sehr unglücklich für ihn gelaufen.
  • Robert Byrd hat versagt als die Glocke geläutet hat. Auch hier drehe ich den Boxern, die einfach weiterboxen, keinen allzu grossen Strick. "Fairplay" ist anders, aber anderseits gilt wirklich "protect yourself at all times" wie @Versts richtig gesagt hat. [Ich gehöre auch zur Fraktion die Mayweathers Cheapshot gegen Ortiz nicht verfluchten.]
  • Trotz aller Kontroverse hat mich Briedis positiv überrascht. Das war wieder der aggressive Puncher, den wir von früher kannten. Gut, dass seine Handprobleme mittlerweile überwunden zu sein scheinen. Der 'Finish' war richtig 'nasty'!
  • Was für ein KO vom KO-Doctor! Dorticos hat mich nach durchzogenen Performanz gegen Masternak wieder sehr positiv überrascht. Einige US-Boxer wie eben auch Tabiti kämpfen sehr negativ, machen es schwierig gegen sie gut auszusehen, ohne dass sie selber glänzen. Einen solchen Typen klar zu besiegen ist ein Statement.
  • Insgesamt hat bei diese beiden Halbfinale wieder einen erneuten Hype für das Cruiserturnier entfacht. Briedis-Dorticos ist echt ein Spitzenfinale. Ich freue mich enorm drauf.
 
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Tony Jaa

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Briedis hätte disqualifiziert werden müssen. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Es ist eine Sache ein Foul zu begehen mit Techniken, die grundsätzlich im Boxen erlaubt sind. Es ist aber eine komplett andere Sache, eine Technik einzusetzen, die im Boxen per se verboten ist. Ansonsten kann man jederzeit einen Armhebel, Tritt, Kniestoß oder sonstwas ansetzen. DIese Techniken sind auch alle viel potenter als ein Schlag mit einem Handschuh.
Im Übrigen ist es nun völlig absurd Glowacki Schauspielerei vorzuwerfen. Er bekommt einen harten Ellenbogen ans Kinn. Das ist eines der härtesten Fouls, die ich gesehen habe. Nur, weil der Schlag ihn nicht ausgeknockt hat, kann man doch nicht sagen, dass er nicht sehr weggetan hat. Ein Kieferbruch führt eigentlich nie zum KO. Ist dann wohl auch nur halb so wild.
Das Boxen nach dem Gong würde ich keinem Boxer ankreiden. Das ist aber auch unerheblich, weil Briedis vorher hätte disqualifiziert werden müssen.

Byrd ist seit 20 Jahren kacke, wie auch seine Frau. Schon lächerlich, dass so einem senilen Typen die Verantwortung für die Gesundheit von Boxern übertragen wird.
 

wicked

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Briedis hätte disqualifiziert werden müssen. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Es ist eine Sache ein Foul zu begehen mit Techniken, die grundsätzlich im Boxen erlaubt sind. Es ist aber eine komplett andere Sache, eine Technik einzusetzen, die im Boxen per se verboten ist.

Für mich persönlich ist es unerheblich, ob das Foul mit einem "Faustschlag" passiert oder nicht.
Da ist für mich wesentlicher relevanter, ob die Aktion aus einem Reflex geschah oder wohlüberlegt passierte und welchen Schaden mit dem Foul verursacht wurde.
Ein ganzer mieser Hinterkopfschlag (also solche, die noch übler sind, als derjenige von Glowacki) oder ein offensichtlich absichtlicher Schlag, wenn der Gegner am Boden lag, können genauso oder sogar noch schlimmer sein, als ein Foul mit einem Nicht-Faustschlag.
Bspw. Cottos Wurf gegen Urkal/ oder Eubanks Wurf gegen DeGale (als dieser ständig klammerte), sind auch Techniken aus einer anderen Kampfsportart, aber meiner Meinung nach nicht disqualifikationswürdige Fouls.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Breidis ist ein Bulle. Der ist auf Nahkampf trainiert und reagiert da vermutlich schneller und brutaler als ein normaler Mensch. Solche Reflexe kriegt man auch nicht raus, weil das Unterbewusstsein nicht zwischen Messerangriff und Boxkampf unterscheiden kann. Glowackis Hinterkopfschlag hat da schlicht ein instinktives Handeln ausgelöst.
 
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Briedis hätte disqualifiziert werden müssen. Da kann es keine zwei Meinungen geben. Es ist eine Sache ein Foul zu begehen mit Techniken, die grundsätzlich im Boxen erlaubt sind. Es ist aber eine komplett andere Sache, eine Technik einzusetzen, die im Boxen per se verboten ist. Ansonsten kann man jederzeit einen Armhebel, Tritt, Kniestoß oder sonstwas ansetzen. DIese Techniken sind auch alle viel potenter als ein Schlag mit einem Handschuh.

Interessanter Punkt. Ist für n "elbow" eigentlich je jemand on the spot disqualifiziert worden? Mir kommt spontan nichts und niemand in den Sinn.

A violation of the following rules is considered a foul, and can result in a warning, point deduction, or disqualification by the referee:

Für mich fällt ein Ellenbogen grundsätzlich unter ein Foul:
  • You cannot hit with your head, shoulder, forearm, or elbow.
Irrtum meinerseits vorbehalten gibts keine Regel, die einen Ellenbogen on the spot als Disqualifikation wertet. Was der Ref. verpennt hat, war Glowacki 5 min zu geben. Wäre Glowacki danach nicht kampffähig gewesen, hätte man je nach Verband imo ein NC diagnostiziert, da die ersten 4 runden nicht erreicht waren. Wär er okay gewesen, wärs weitergegangen. Das Verpassen des Bimmelns war imo der Fehler des Refs. So meine 5 cents dazu.
 

wicked

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Breidis ist ein Bulle. Der ist auf Nahkampf trainiert und reagiert da vermutlich schneller und brutaler als ein normaler Mensch. Solche Reflexe kriegt man auch nicht raus, weil das Unterbewusstsein nicht zwischen Messerangriff und Boxkampf unterscheiden kann. Glowackis Hinterkopfschlag hat da schlicht ein instinktives Handeln ausgelöst.

Das denke ich auch.
Die Frage ist halt, wie man mit so einer Szene umgeht.

Hätte Briedis den Ellbogen ohne vorangegangenes Foul von Glowacki geschlagen, hätte man ihn ohne wenn und aber disqualifizieren müssen.
Da sich aber Briedis reflexartig auf ein Foul mit einem weiteren Foul revanchierte, finde ich 2-Punkt Abzug angemessen. Dazu soll natürlich auch Glowacki 5 Minuten Zeit zur Erholung kriegen.
 

Savi

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tue mich schwer, es korrekt zu bewerten. Das es schnell hitzig wurde merkte man. Dann der erste etwas harmlose hinterkopfschlag Glowackis kurz darauf gefolgt von dem klar absichtlichen zweiten. Der hätte mMn nen Punktabzug verdient gehabt. Die "Überreaktion" mit dem Ellbogenschlag würde ich von Haus aus als nicht Boxer aber schon als Disqualifikationsgrund ansehen. Zumindest hätte Glowacki aber die 5 Minuten Erholung kriegen müssen. Als der Ringrichter frei gab, konnte man Glowackis Blick schon anmerken, dass er angeklingelt war durch den Ellbogenschlag. Danach fing er sich ja noch viele harte Hände (auch nach dem Gong). Dass er in der dritten rausgenommen werden wird war dann klar.
Wie soll mans bewerten? Ich denke ein NoContest im Nachhinein wäre durchaus ne "faire" Sache. Glowacki würde eine erneute Chance erhalten und bis zu der strittigen Szene hatte er finde ich auch nen guten Eindruck gemacht. Wirklich schade, hätte nämlich echt ein spektaulärer Kampf werden können. Die Stils passten wohl gut zuueinander. Denke auch, dass es ne typische Handhabe zu gunsten des Heimboxers war. Verteufeln tue ich Briedis aber keineswegs, weil es mMn eher Glowacki war, der Stunk in den Kampf brachte.
 

Harman

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Zumal ein Polizist jederzeit die sog. 'Verhältnismäßigkeit der Mittel' zu wahren hat.

Den dicksten Misst baute der Ref. Ist der vollkommen taub? Der Gong lief in einer Endlosschleife, den muss man doch gehört haben! Und dann zählt der Glowacki auch noch an.. ich glaubte es nicht.. Oder kann das wirklich sein dass es in der Halle derart laut war das man den Gong im Ring wirklich nicht hörte?

Schade ich hätte die beiden gerne noch ein paar Runden boxen sehen. Dorticos hatte einen wunderbaren Knockout gegen diesen Kampfvermeiderer geliefert..

Auf Briedis vs Dorticos bin ich sehr gespannt. Ich kann da keinen Favoriten sehen
 
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Brummsel

Grumpy Old Man
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Da ist für mich wesentlicher relevanter, ob die Aktion aus einem Reflex geschah oder wohlüberlegt passierte und welchen Schaden mit dem Foul verursacht wurde.
Also dieser Ellbogenschlag sieht mir ganz und gar nicht nach einem sogen. "Reflex" aus, sondern eher danach, dass er "willentlich" ausgeführt wurde. Ein "Reflex" erfolgt immer direkt/unmittelbar, fast zeitgleich auf einen bestimmten "Reiz" und nicht eine gefühlte Sekunde später. ;)

Und ich finde auch nicht, dass so ein Foul damit zu entschuldigen ist, dass es ja nun mal ein Boxer ist, der in Nahkampf trainiert ist, usw. Solche "Fouls" als Reaktion sehen wir auch in anderen Sportarten wie Eishockey und Fußball...
 
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Oder kann das wirklich sein dass es in der Halle derart laut war das man den Gong im Ring wirklich nicht hörte?

ich würds so sagen: keine Ahnung wie mister Byrd noch hört. Aber eine Kombination von Konzentration drauf, was im Ring abgeht (war ja auch spannend in den Sekunden und ging was ab) und der Lärmpegel in der Halle hat grundsätzlich schon das potential, dass man auch einen gong, der im normalfall schon gut zu hören ist, überhören kann.

Persönlich war ich schon an einem Boxabend (wo meuret und angehrn auf der card waren) mit italienischer Beteiligung, wos unglaublich laut war, weil actionbepackt. wie die den gong gehört haben, ist mir noch immer n rätsel und ich sass fast ganz zuvorderst.
 

timeout4u

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Den dicksten Misst baute der Ref. Ist der vollkommen taub? Der Gong lief in einer Endlosschleife, den muss man doch gehört haben! Und dann zählt der Glowacki auch noch an.. ich glaubte es nicht..

Zumal dann der Ref. gegen Briedies eine DQ verhängen muss, weil einer der Sekundanten von Briedis durch die Seile in den Ring gekommen war, was nach Boxregeln eben zu DQ führt. War zwar eigentlich schon Rundenende, allerdings greift beim Anzählen/Niederschlag während des Gongs wiederum die Regel. dass der Ref. allein entscheidet, wann die Runde endet und der Zeitnehmer sich nach dem Ref. richten muss. :crazy::saint:
 

wicked

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Also dieser Ellbogenschlag sieht mir ganz und gar nicht nach einem sogen. "Reflex" aus, sondern eher danach, dass er "willentlich" ausgeführt wurde. Ein "Reflex" erfolgt immer direkt/unmittelbar, fast zeitgleich auf einen bestimmten "Reiz" und nicht eine gefühlte Sekunde später. ;)

Und ich finde auch nicht, dass so ein Foul damIn Sportarten wie Eishockey und Fußball...


Ich bleibe dabei, dass der Ellbogen als Reflex kam.
Der Hinterkopf von Briedis wird getroffen, Briedis richtet sich auf und pfeffert ihm gleich eine rein. Schneller hätte der Ellbogen nicht bringen können.

Ich will die Aktion auch nicht entschuldigen. Ich will sie aber nicht verteufeln.
 

SSBsports

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Das denke ich auch.
Die Frage ist halt, wie man mit so einer Szene umgeht.

Hätte Briedis den Ellbogen ohne vorangegangenes Foul von Glowacki geschlagen, hätte man ihn ohne wenn und aber disqualifizieren müssen.
Da sich aber Briedis reflexartig auf ein Foul mit einem weiteren Foul revanchierte, finde ich 2-Punkt Abzug angemessen. Dazu soll natürlich auch Glowacki 5 Minuten Zeit zur Erholung kriegen.

Ich finde es ganz und gar nicht unerheblich, ob ein Foul mit legalen oder illegalen Mitteln ausgeführt wird. Während ein Hinterkopfschlag nicht zwingend absichtlich geschehen muss, da ein bewegliches Ziel getroffen werden muss, ist ein Schlag mit dem Ellenbogen in jedem Fall mit einer böswilligen Verletzungsabsicht gleichzusetzen.

Ich finde auch, dass man strikt zwischen Reflexen und Affekthandlungen unterscheiden muss. Wie viele Hinterkopfschläge passieren im Boxen? Wie viele davon werden mit einem Ellenbogenschlag beantwortet? Briedis hält seinen Handschuh hinter seinen Kopf, um sich vor einem möglichen Hinterkopfschlag zu schützen. Das macht nahezu jeder Profiboxer in dieser Situation. Dann folgt tatsächlich dieser Hinterkopfschlag und Briedis nimmt daraufhin den Handschuh wieder vor den Kopf und führt erst jetzt den Ellenbogenschlag aus.

Wer eine andere Handlung erst zu Ende führen muss, um eine andere beginnen zu können, kann nicht reflexartig handeln. Es war eine bewusste Entscheidung, die man aus Wut über das vorausgegangene Foul bestenfalls noch als Affekt auslegen kann. Reicht aber in meinen Augen definitiv nicht mehr für einen Punktabzug aus. Das war ein absichtlicher und schwerwiegender Ellenbogenschlag ans Kinn. Der Treffer war zu hart, um den Kampf weiterlaufen zu lassen. Wer sich derart nicht im Griff hat, muss disqualifiziert werden.

Dass Briedis angeblich nach dem Kampf noch gesagt haben soll, er hätte später den Gong sehr wohl gehört, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Sollte das stimmen, muss der Kerl gesperrt werden! Und vor allem müssen die beiden Byrds so langsam aus dem Boxgeschäft verabschiedet werden. Ich hab auf Youtube schon besser geleitete Hinterhofschlägereien gesehen...
 
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wo ist der Unterschied zwischen einem absichtlichen krassen Headbutt und einem Ellbogenschlag beim Boxen?
 

Prinz_von_H

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Ach kommt, Fouls und Regelwidrigkeiten sind doch Gang und Gaebe beim Boxen: Tiefschlaege, Headbutts, Ellenbogen, Beissattacken, Nachschlagen, Arm auskugeln... Das wird mal so, mal so geahndet: von "gar nicht" bis "lebenslange Sperre"- willkuerlich die ganze Palette. Ich konnte da noch nie ne Systematik erkennen. Ausser, dass es zumeist die A-side ist, die beguenstigt wird.
 

Ferenc H.

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Ganz mieser Kampf aber Glowacki ist auch selber Schuld mit seinen unötigen Hinterkopfschlag und Robert Byrd gehört in Rente :nono:
 

wicked

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Ich finde es ganz und gar nicht unerheblich, ob ein Foul mit legalen oder illegalen Mitteln ausgeführt wird. Während ein Hinterkopfschlag nicht zwingend absichtlich geschehen muss, da ein bewegliches Ziel getroffen werden muss, ist ein Schlag mit dem Ellenbogen in jedem Fall mit einer böswilligen Verletzungsabsicht gleichzusetzen.

Man könnte das ganze auch bewusst überspitzt umdrehen:

Noch hat niemand eine Hirnblutung von einem Ellbogen ans Kinn gekriegt.
Bei Hinterkopfschläge ist das gang und gäbe.
 

Brummsel

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Der Hinterkopf von Briedis wird getroffen, Briedis richtet sich auf und pfeffert ihm gleich eine rein.
Genau das ist der Punkt. Wäre es ein "Reflex" im eigentlichen Sinne gewesen, hätte er sich gar nicht erst aufgerichtet, sondern der Ellbogen wäre direkt und unmittelbar nach dem Headbutt nach hinten geschnellt und zwar ohne, dass er es beabsichtigt, also unbewusst. (siehe z.B. Patellasehnen-Reflex)
 
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