R.I.P. Michael Jackson


twinpeaks

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Soweit ich mich erinnern kann, sind wir doch ungefähr ein Jahrgang - wir sollten uns in 100 Jahren einfach mal treffen. Wir werden ja sehen, wer von uns sich dann noch an die Popmusiker von anno dazumal erinnern wird. :D

Gute Idee. Und falls wir uns dann gar nicht mehr an irgendwelche Popmusiker erinnern können, können wir ja immer noch zusammen Bruckner hören. :D
 

Marces

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Du gibst jetzt genau alle Argumente, warum mir es gestern so aufstieß. Aus welchem Grund leisten wir uns eigentlich dieses Doppelpaket? Klar, das ZDF wurde mal als "Haussender" und Gegenentwurf zur ARD aus dem Boden gestampft, weil diese Adenauer zu regierungskritisch wurde und er sich eine Plattform wünschte, die ihm gewogener war und ihn der Öffentlichkeit besser verkaufte.
ARD und ZDF haben übrigens sehr viel mehr gemeinsam als RTL und SAT.1 - sie halten ständig zusammen, wenn es darum geht, die nötigen nächsten Gebührenerhöhungen durchzusetzen, und auch um gemeinsam Konkurrenten bei den Sportrechten zu überbieten. Das Ganze natürlich auf rechtlich etwas fragwürdiger Basis, denn gegen die GEZ-finanzierte Macht kommt ein privater Sender kaum an. Nur die RTL-Familie agiert(e) durch die Werbeeinnahmen halbwegs auf Augenhöhe - die anderen haben dabei kaum eine Chance.

Selbst wenn wir einmal davon ausgehen, dass öffentlich-rechtliches Fernsehen den besagten Sendeauftrag hat, zu dem meinetwegen neben Information auch Unterhaltung gehört, wieso muss man dann mit der ARD mit einem Brisant-Extra und dem ZDF mit einem Special, hinter dem wohl die "Leute heute"-Crew steckt, eigentlich das exakt Gleiche doppelt zeigen? Und dann auf Phoenix (was ich OK finde, denn dafür sollte ein "Ereignis- und Dokumentationskanal" da sein) nochmal? Hier werden nur bestehende Teams weiterfinanziert, die fröhlich weiterhin völlig unnötig Gelder verbrennen. Und da muss man sich auch nicht täuschen: Es ist wohl auch so von unseren lieben Entscheidungsträgern größtenteils gewollt, denn diese profitieren direkt (aus der Entfernung winken Leute wie Koch-Mehrin, die mit ihren Talkshowauftritten ihre Kasse aufbessern) und indirekt (von Politikern besetzte Gremien entscheiden bei den Besetzungen mit, und so kann man sich ja denken, in welche Richtung die Fähnchen sich bei manchen Reportagen dann drehen).

bis auf die geschichte mit den politikern stimme ich dir absolut zu. so sieht die realität aus bei unseren GEZ sendern. warum ARD und ZDF sich entschließen die zeremonie auszustrahlen, dürfte auch klar sein. ein teil des GEZ verteilungsschlüssels basiert auf einschaltquoten und dass der marienhof (oder sonst irgendeine beliebige gegenveranstaltung) quotentechnisch gegen michael jackson nicht ankommt ist klar und deswegen holen sich beide sender ihren teil vom kuchen ab. warum wir uns das leisten? keine ahnung. die GEZ gehört schon seit jahren abgeschafft. sie lässt keinen fairen wettbewerb zu, hatte zwar sicherlich mal ihre berechtigung, aber diese zeiten sind schon lange vorbei. aber was will man dagegen tun? http://www.gez-abschaffen.de/
 

MadFerIt

Apeman
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Giftpilz

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Soweit ich mich erinnern kann, sind wir doch ungefähr ein Jahrgang - wir sollten uns in 100 Jahren einfach mal treffen. Wir werden ja sehen, wer von uns sich dann noch an die Popmusiker von anno dazumal erinnern wird. :D

Die klassischen Komponisten sind natürlich schwer zu toppen, und werden auch nicht getoppt, weil sie durch die schiere Anzahl und Qualität, welche die Jahrhunderte überstanden hat, zu weit über Populärmusik der letzten Jahrzehnte stehen, aber vergessen werden die herausragenden Künstler der eigenen Jugend dennoch nicht (zumindest bis zu heftigsten Demenzstadien).
Für meine Großmütter waren so bis zu ihrem Tode die Comedian Harmonists (ansonsten nannten sie als ihre herausragenden zeitgenössischen Künstler eher Dirigenten) mit die größten Künstler, für meine Eltern sind es bis jetzt Elvis und die Beatles, und seitdem ist es etwas schwieriger geworden, weil die Musikgeschmäcker und das -angebot seitdem viel unterschiedlicher und größer geworden sind. So sind für mich persönlich einige Künstler (Indie-Rock) der Post-Punk-Zeit die "besten", deren Musik ich durchaus für geeignet halte, auch noch einige Jahrzehnte zu überstehen (allerdings sind die Verkaufszahlen dann eben doch nicht hoch genug für einen herausragenden Stellenwert, und ich kann mich nicht mal auf eine bestimmte Band festlegen, die ich besonders exemplarisch nennen würde), für andere Michael Jackson und für wiederum andere eben nochmals andere.

Der Grund, warum ich trotz der schweren Vergleichsmöglichkeiten Elvis und die Beatles oberhalb von MJ einordne, liegt darin, dass letztlich doch die Großelterngeneration die Musik zu schätzen gelernt hatte. So weiß ich besonders von meinen Großmüttern, dass sie die Elvis-Balladen gerne hörten (ein großer Unterschied zu den 50ern, als die Plattenspieler sofort ausgestellt wurden, wenn die Großväter von der Arbeit heimkamen, denn diese "Hottentottenmusik" galt da noch als unerträglich) und da selbst heute etliche Jugendliche diese mögen, haben sie wohl gute Chancen, auch noch etwas weiter zu bestehen - da sind mindestens 5 echte Klassiker dabei, die tatsächliche Volksmusik wurden (nicht dieser volkstümliche Mist, wie das Wort heute leider in Deutschland nur noch verstanden wird, sondern Schlager, die ins internationale Kulturgut übergegangen sind wie auch "White Christmas" von Bing Crosby, Sinatras "My Way", "Strangers in the Night" und "New York, New York" oder "What a Wonderful World" von Louis Armstrong, die zwar alle nicht von den Interpreten geschrieben wurden, ihnen aber als Markenzeichen zugerechnet werden, und da gibt es noch viele mehr, darunter eben auch von den Beatles).
Wie schon gesagt: Wie sich Jacksons Songs halten werden, wird man erst sehen müssen. Ein paar haben meiner Meinung nach ganz gute Chancen, so dass er nicht vergessen wird, aber wenn man irgendwann Musikclips der 80er wegen ihrer veralteten Technik so selten sieht wie man heute schon Schwarzweißfilme guckt, dann fällt mit der Show zumindest ein essentieller Bestandteil dessen weg, was Michael Jackson heute für einige zum "Größten" macht.
 

rÖsHti

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Irgendwie muss ich immer lachen wenn manche schreiben dass Jackson nur Britney Spears beinflusst hätte.

Die Liste ist doch viel länger: Neptunes, Usher, Jay Z, Mary J Blige, Kanye West, Queen Latifah, Busta Rhymes...

Ist das auch "plastik*******e" ?
 

speedclem

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Ein paar haben meiner Meinung nach ganz gute Chancen, so dass er nicht vergessen wird, aber wenn man irgendwann Musikclips der 80er wegen ihrer veralteten Technik so selten sieht wie man heute schon Schwarzweißfilme guckt, dann fällt mit der Show zumindest ein essentieller Bestandteil dessen weg, was Michael Jackson heute für einige zum "Größten" macht.

die clips hatten soul, was heute nur noch die wenigsten haben
jeder cineast und kinoliebhaber erfreut sich auch heute noch an den großen filmen, ob scharz weißer oder technicolour.
 

Giftpilz

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die clips hatten soul, was heute nur noch die wenigsten haben
jeder cineast und kinoliebhaber erfreut sich auch heute noch an den großen filmen, ob scharz weißer oder technicolour.

Und wie viele Leute von heute (ich rede nicht von den speziellen Kunstliebhabern, sondern von der Masse, die ich bei der Beurteilung von Kunst am Ende für die Geschichte für bedeutender halte) würden wohl einen Stummfilm von Charlie Chaplin als besten und wichtigsten Film aller Zeiten nennen?
Schon jetzt ändert sich die Sehgewohnheit bezüglich Videoclips, gerade kommt 3D auf, und wer weiß, welche technischen Spirenzchen demnächst noch die Gewohnheiten der Massen verändern.
Dass in Zukunft immer noch "Thriller" (und "Black or White") für viele ansehbar bleibt, glaube ich schon, aber sie werden zukünftige Generationen nicht mehr so umhauen.
 

Gast00

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Gute Idee. Und falls wir uns dann gar nicht mehr an irgendwelche Popmusiker erinnern können, können wir ja immer noch zusammen Bruckner hören. :D
Glaub' ich nicht - Bruckners Bühnenshow, Stimme und Tanzstil waren zu schlecht, als dass er die Zeiten überdauern könnte. :D

da sind mindestens 5 echte Klassiker dabei, die tatsächliche Volksmusik wurden [...] Schlager, die ins internationale Kulturgut übergegangen sind
Ist Popularität bei der breiten Masse wirklich das Kriterium, oder sollte nicht eher die Wissenschaft über die historische Größe eines Künstlers entscheiden? Wenn es nämlich nach der Volksmeinung geht, können wir einen der "Harry Potter"-Bände vermutlich schon jetzt zum Buch des Jahrhunderts erklären (so wie "Lord of the Rings" ja angeblich das Buch des vergangenen Jahrhunderts war); Dieter Bohlen gelang demnach mit seiner Bestseller-Biographie ein Meilenstein deutschsprachiger Literatur; DSDS und "Topmodels" haben neue Maßstäbe in der Fernsehunterhaltung gesetzt, und Allen Iverson hat einen sicheren Platz in den Top-25 der besten Basketballer aller Zeiten. ;)
 

Giftpilz

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Ist Popularität beim Volk wirklich das Kriterium, oder sollte nicht eher die Wissenschaft die Größe eines Künstlers entscheiden? Wenn es nämlich nach der Volksmeinung geht, können wir einen der "Harry Potter"-Bände vermutlich schon jetzt zum Buch des Jahrhunderts erklären (so wie "Lord of the Rings" ja angeblich das Buch des vergangenen Jahrhunderts war); Dieter Bohlen gelang demnach mit seiner Bestseller-Biographie ein Meilenstein deutschsprachiger Literatur; DSDS und "Topmodels" haben neue Maßstäbe in der Fernsehunterhaltung gesetzt, und Allen Iverson hat einen sicheren Platz in den Top-25 der besten Basketballer aller Zeiten. ;)

Popularität kommt und vergeht. Ich beziehe mich da schon auf die Langlebigkeit: Mozart, Bach, Händel, Beethoven etc. haben vor Jahrhunderten funktioniert, haben vor 100 Jahren funktioniert, funktionieren heute und werden wahrscheinlich auch in 100 Jahren noch funktionieren. Nicht unbedingt bei der großen Masse der jeweiligen Zeit, aber doch bei ausreichend vielen, und die alle zusammen übersteigen die Anhänger der "Zeitfenster"-Künstler.
"Harry Potter" und deinen anderen ganz aktuellen Beispielen wird es wahrscheinlich so ergehen wie Stephen King (Riesenhype in den 70ern bis 90ern, jetzt kaum noch von Bedeutung) und "Wetten dass..." (gerade auf dem Weg ins Grab) als bedeutendster deutschen Show. Danach kräht relativ schnell kaum ein Hahn mehr. Iverson wird schon durch fehlende Meisterschaften letztlich nicht bedeutender bleiben als etliche andere Spieler auch. Lass den aktuellen Hype vergehen, warte nochmal 10 Jahre, und dann sehen wir weiter.

"Herr der Ringe" räume ich da schon mehr Chancen ein, weil das Buch immerhin schon drei Generationen begeistern konnte.
 
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Malte

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Ich verstehe ich nicht so ganz, warum man jetzt unbedingt die Größen von Jackson, den Beatles, und Elvis vergleichen muss, um am Ende den Allergrößten küren zu können.

Michael Jackson war ein absoluter Ausnahme Künstler. Seine Musik hat sich wahnsinnig, wirklich wahnsinnig gut verkauft und er hatte enormen Einfluss auf die Künstler nach ihm. Seine Konzerte brachen alle Rekorde und waren pure Superlative. Er hat mit seiner Musik und seiner Kunst Dimensionen erreicht, wie vor ihm nur ganz, ganz wenige Musiker. Das alles reicht doch aus, um seinen außergewöhnlichen Stellenwert in der Musikgeschichte einzuordnen. Alleine die Vergleiche mit Elvis und den Beatles zeigen doch, dass dieser Mann ein Gigant war.

Ich bin mir nicht sicher, ob in der heutigen Zeit jemals wieder ein Elvis, ein Michael Jackson oder sowas wie die Beatles möglich sein werden.

Allerdings muss man fairerweise auch sagen, das Jacko eigentlich schon vor 10 Jahren gestorben ist, nur hat das niemand so recht bemerkt. Sein Höhepunkt liegt ja sogar noch länger zurück. Er konnte seinen Giganten-Status also nicht dauerhaft aufrecht erhalten, was aber ganz sicher nicht nur an seinen künstlerischen Leistungen lag.

Trotzdem hat der Mann mal eine zeitlang die Welt gerockt, wie kaum jemand vor ihm und war zu dieser Zeit sicher auf Augenhöhe mit Elvis und den Beatles. Und auch das ist schon eine Leistung, die niemand nach ihm mehr erreicht hat und die absolut einzigartig und außergewöhnlich war. Das muss man einfach anerkennen, unabhängig von persönlichen Geschmäckern.
 

Giftpilz

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Malte, es ist nur meine pawlowsche Gegenbewegung, weil nach meinem Empfinden zu viele Jackson als den größten Künstler direkt für alle Ewigkeit nennen. Groß ist er auf jeden Fall, und bestimmt der bedeutendste Künstler der letzten 30 Jahre (meiner Meinung nach zwar nicht musikalisch, aber dass seine Showelemente absolut wegweisend waren, leugne ich garantiert nicht), aber für die Ewigkeit?
Dazu muss er erst einmal in den nächsten Jahrzehnten zeigen, dass er das toppen kann, was andere vor ihm schon mal gebracht haben. "Alle Rekorde" hält er übrigens auch bei den Konzerten nicht (es sind einige), denn manche werden z.B. von den Rolling Stones gehalten (deren Ausdauer ist auch etwas wert). ;)
 

Who

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grade zufällig beim durchschalten auf NTV gelandet, Konzert 92 in Bukarest. Völliger Ausnahmezustand, jesus ...
Man muss denke ich mal ganz einfach auch sehen dass man sich zwar für überlegen hält was den Geschmack angeht, die "doofe Masse" aber nunmal auch ihre Daseinsberechtigung hat, zumal diese sich ja glücklicherweise in jedem Bereich aus anderen Menschen zusammen setzt. Frag mal einen Fußball-hasser was er von diesem tumben hinter-dem-Ball-herrennen hält ;)

Fakt ist halt schlicht :
He has won 13 Grammy Awards, charted 13 number one singles in his solo career—more than any other male artist in the Hot 100 era—and posted sales of over 750 million records worldwide, making him, according to the World Music Awards, the best selling solo artist of all time.

Und um noch ein Superlativ zu nennen : In den Tagen seit seinem Tod haben sich 2 seiner Best of Alben sowie Thriller in den USA öfter verkauft als jedes andere aktuelle Album : http://en.wikipedia.org/wiki/Top_Pop_Catalog_Albums
(laut Regel dürfen nur höchstens 18 monate alte alben in den Billboard Charts auftauchen) .

Auch rein musikalisch ist da viel hochwertiges dabei.

Was nun nichts daran ändert dass ich ihm als mensch arg kritisch engegentreten würde...
 

Lendenschurz

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within a mile of home
grade zufällig beim durchschalten auf NTV gelandet, Konzert 92 in Bukarest. Völliger Ausnahmezustand, jesus ...
Man muss denke ich mal ganz einfach auch sehen dass man sich zwar für überlegen hält was den Geschmack angeht, die "doofe Masse" aber nunmal auch ihre Daseinsberechtigung hat, zumal diese sich ja glücklicherweise in jedem Bereich aus anderen Menschen zusammen setzt. Frag mal einen Fußball-hasser was er von diesem tumben hinter-dem-Ball-herrennen hält ;)

Das hab ich gestern auch gesehen. Da war wirklich was los, mein lieber Mann.
Da MTV einen gleichzeitig mit lauter Jackson-Videos verwöhnt hat, musste ich zumindest einsehen, dass der Mann schon sehr gute Tanz-Moves drauf hatte. Die Show war ganz groß. Ob das jetzt musikalisch wertvoll war oder nicht, lass ich da mal offen. ;)
 

Malte

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@Giftpilz

Verstehe ich, so einen Pawlow habe ich in anderen Bereiche auch ab und an mal.

@Who

Bewertungen über den Menschen sollte man nur mit Vorsicht vornehmen. Da beruht das eigene Urteil nämlich maximal auf Hörensagen, mehr ist das Geschreibsel der Medien nicht. Den wahren Menschen und dessen Motivation für seine Taten, kennt nun mal niemand hier.

Und nur nebenbei. Elvis war auch ein ziemliche A******** (der seine Frau im zarten Alter von 14 Jahren kennen lernte ;) ) und wahrscheinlich sogar ein ziemlich rassistisches A********. Und er hellste war er auch nicht. Das alles spielt für seine Musik gottseidank keine große Rolle.

Wenn wir Musiker, Künstler nach ihren menschlichen Qualitäten beurteilen müssten und es davon abhängig machen würden, ob wir sie hören oder nicht, dann würden die Lautsprecher überwiegend ganz schön still sein.
 

theGegen

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Randbelgien
Ja dann sag mir mal eine/n, der/die komplett alles abdeckt?
Ich suche nämlich einen lebenden Künstler, der/die gut tanzen kann, tolle Shows macht, gut singen kann und Balladen sowie schnelle Rock/Pop-Songs mit Niveau macht!

Malte, es ist nur meine pawlowsche Gegenbewegung, weil nach meinem Empfinden zu viele Jackson als den größten Künstler direkt für alle Ewigkeit nennen. Groß ist er auf jeden Fall, und bestimmt der bedeutendste Künstler der letzten 30 Jahre (meiner Meinung nach zwar nicht musikalisch, aber dass seine Showelemente absolut wegweisend waren, leugne ich garantiert nicht)...

http://en.wikipedia.org/wiki/Prince_(musician)
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Seine Tochter war schon bemitleidenswert.

In der Tat ist die Tochter bemitleidenswert. Wer solch eine Familie hat, die ohne Skrupel ein 11jähriges Mädchen auf der Beerdigung ihres Vaters regelrecht vor ein Mikrophon zerrt und drängelt der Publicity wegen, der braucht ihn der Tat keine Feinde mehr fürs Leben. :gitche:

Na ja, die Frage wer denn nun im Sarg lag hat die Welt wohl mehr begwegt...

P.S.

Was sagt ihr eigentlich hierzu? Ist mir gestern beim Lesen des Threads in einer Signatur aufgefallen....

Uli Hoeness schrieb:
das ist nicht mit 7 Euro aus der Südkurve zu finanzieren!

Das war übrigens im Jahre 2007.

panik:
 

Ortega

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Schon jetzt ändert sich die Sehgewohnheit bezüglich Videoclips, gerade kommt 3D auf, und wer weiß, welche technischen Spirenzchen demnächst noch die Gewohnheiten der Massen verändern.
Ach einen 3D-Film hat Michael schon in den 80ern gemacht (Captain Eo) für Jackson-Fans ist das nichts neues:jubel: 1987 ist Michael auch als Computer-Animiertes Raumschiff im Film Moonwalker aufgetreten und die Morphing-Effekte gabs zuerst im Black Or White-Clip.


Michael Jacksons Liveauftritte sind einfach unerreicht. Niemand vor ihm hat sich so ins Zeug gelegt und niemals zuvor sind Publikum, Band und Sänger so derbe im Bann der Musik gewesen!
http://www.youtube.com/watch?v=5nLYwYZAdsY
Das ist keine Show, sondern MJ lebt seinen Song. Er braucht keine Lichter, keine Effekte, nur den Boden und das Mikrofon. Seine Stimme ist wegen dem Tour-Marathon im Arsch, aber das ist egal, er tanzt und singt und alle machen Party, vom Zuschauer bis zum Bandmitglied.

Ich habe es 1992 live miterlebt. Da gibt es keinen, der das so umgesetzt hat.
 

Marces

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In der Tat ist die Tochter bemitleidenswert. Wer solch eine Familie hat, die ohne Skrupel ein 11jähriges Mädchen auf der Beerdigung ihres Vaters regelrecht vor ein Mikrophon zerrt und drängelt der Publicity wegen, der braucht ihn der Tat keine Feinde mehr fürs Leben. :gitche:

bilder sagen manchmal viel, manchmal gar nichts. das kann man alles so und so rum auslegen. ich hab nichts davon mitbekommen dass die kleine dazu gezwungen wurde und halte das für eine ziemlich übertriebene anschuldigung. der bruder der vorher geredet hat, hat z.b. erst gar nicht gecheckt dass nicht janet, sondern die kleine etwas sagen will (oder auch nicht will). aber egal. die einen wollen es so sehen, die anderen so. ich halte nur nichts von solchen anschuldigungen, weil es zum einen nicht offensichtlich war dass das alles nur eine große inszenierung war und zum anderen keiner von uns weiß was da wirklich abgegangen ist.
 

rebeldeway

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Ich finde, man muss bei der Beurteilung von Michael Jackson ziemlich viele Dinge auseinander halten. Das ganze ist ein Puzzle:

Michael Jackson war zweifellos einer der größten ENTERTAINER der letzten fünfzig Jahre, wenn nicht sogar der größte. Seine Shows waren fantastisch, seine Videos sprengten teilweise alles bisher da gewesene („Thriller“, „Scream“). Und wer den von einem meiner Vorredner angesprochenen 3D-Kurzfilm „Captain Eo“ noch nicht gesehen hat, der hat echt was verpasst. Wer sich eine Show oder Video von Jacko anguckte, der wusste, es wird auf jeden Fall spektakulär und höchst unterhaltsam!

Als MUSIKER halte ich Michael Jackson für weniger einflussreich. Okay, er hat mit „Off the wall“ und „Thriller“ Funk & Soul weltweit in vorher nie da gewesenen Dimensionen an den Mann und die Frau gebracht. Aber musikalisches Neuland hat er kaum betreten. Fragt mal Musiker, welche Afroamerikaner besonders einflussreich waren – da kommen andere Namen! Mal abgesehen davon, dass die ganze moderne Popmusik im Grunde eine Erfindung der Ex-Sklaven ist, gebührt die Ehre, sie auch als „Schwarze“ an „Weiße“ verkaufen zu können, wohl eher Leuten wie Stevie Wonder oder James Brown. Und der einflussreichste afroamerikanische Musiker der Achtziger Jahre war ganz bestimmt nicht Michael Jackson, sondern Prince! „Thriller“ ist ein Monsteralbum, und „Billie Jean“ und „Beat it“ sind genial. Aber was hat denn Jacko danach gemacht? „Bad“... „Dangerous“... größtenteils überproduzierter Mist, unter dem man mit viel Wohlwollen ein oder zwei gute Songs finden konnte, der Rest war doch Schrott! Prince dagegen hat mit „1999“, „Around the world...“ und „Sign o’ the times“ drei Platten aufgenommen, die zu den besten gehören, was schwarze Musik je hervorgebracht hat. Während Jacko versucht hat, mit Videos und Performances musikalisches Flachwasser zu übertünchen, hat Prince fast im Jahrestakt einen Meilenstein nach dem anderen raus gehauen!

Die dritte Komponente ist der ÖFFENTLICHE MENSCH Michael Jackson. Es steht meiner Meinung nach außer Frage, dass Jackos „Schrullen“ (seine Operationen, der Affe „Bubbles“, das Sauerstoffzelt, „Neverland“ undsoweiterundsofort) auch einen erheblichen Anteil daran hatten, dass er als Superstar wahrgenommen wurde! Als es bei ihm anfing musikalisch im Getriebe zu knirschen, haben sich die Medien auf diese Nebenkriegsschauplätze gestürzt, und die Öffentlichkeit hat den Tanz gerne mitgemacht! Warum? Weil sich da irgendwann ein Bruch auftat: Auf der einen Seite war da der Superstar, auf der anderen offenbar ein Mensch, der zunehmend die Bodenhaftung verliert. Das machte Jacko zwar menschlich, entrückte ihn aber zugleich auch von der Welt. Als die Entwicklung anfing, eine tragische Komponente zu bekommen, war (leider) der Schritt zur öffentlichen Witzfigur nicht mehr weit. Im Grunde ist das ganze Leben von Michael Jackson eine klassische Heldensage. Kennt jemand den Autoren Michael Moorcock und die Figur Elric von Melniboné? Es ist im Grunde dasselbe. Ein eigentlich schwacher und labiler Held bekommt die Möglichkeit, mit einem Zauberschwert die Welt zu retten. Aber am Ende verfällt er dem Wahnsinn und wird von ihrem Retter zu ihrem Zerstörer. Aufstieg, übermenschlicher Erfolg, der langsame Fall und am Ende der Tod. Michael Jacksons Leben ist eine Blaupause der tragischen Heldenreise. Genau deshalb bewegt sein Tod Milliarden Menschen auf der ganzen Welt, und nicht wegen „Thriller“. Und wenn so ein „Held“ zu Grabe getragen wird, dann geschieht das eben mit entsprechendem Getöse!

Am Schluss des Puzzles steht der PRIVATE MENSCH Michael Jackson. Nun, ich vermute mal, niemand hier im Forum hat ihn persönlich gekannt (wenn doch, bitte melden! :D), von daher ist dieser Punkt natürlich schwierig. Mein Gefühl gegenüber dem Menschen Jacko ist in meiner Wahrnehmung eine Mischung aus Mitleid und Abscheu. Ich habe Anfang der Neunziger Jahren zwei Mal längere Zeit in L.A. gewohnt, und schon damals gab es Gerüchte, dass er Kinder sexuell missbraucht. Nun gut, er ist nicht verurteilt worden, und geredet wird viel... Also, lassen wir das. Aber wie krank bitte muss ein Mensch sein, der sich seine eigenen Kinder für Geld „heranzüchten“ lässt? Hat sich Jacko jemals Gedanken darüber gemacht, wie sich so ein Kind später fühlen muss? Inzwischen sieht es ja so aus, als wäre er nicht mal der biologische Vater! Was hat der Typ sich eigentlich dabei gedacht? Ich gehe in einen Supermarkt, kaufe mir eine Krankenschwester, kaufe mir Sperma und rühre das ganze zu einem Kuchen namens Kind um, den ich später ganz alleine verspeisen kann? Und wenn ich die restlichen Zutaten (z.B. die Mutter) nicht mehr brauche, schiebe ich diesem geldgeilen Miststück einfach ein paar Millionen zu und werfe sie wieder raus??? Dazu fällt mir nur ein Wort ein: ekelhaft!

Ich denke, es bleibt jedem selbst überlassen, wie er dieses Puzzle Michael Jackson in seiner Gesamtheit bewertet. Aber was man bei der Beurteilung nie vergessen sollte: Bei allen Leistungen von Michael Jackson, aber auch bei allen Fehlern, er war trotzdem nur eins: ein Mensch mit sämtlichen Abgründen und Problemen, die im Grunde jeder von uns hat!
 
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Omega

Fußball-Moderator a.D.
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Ist Popularität bei der breiten Masse wirklich das Kriterium, oder sollte nicht eher die Wissenschaft über die historische Größe eines Künstlers entscheiden? Wenn es nämlich nach der Volksmeinung geht, können wir einen der "Harry Potter"-Bände vermutlich schon jetzt zum Buch des Jahrhunderts erklären (so wie "Lord of the Rings" ja angeblich das Buch des vergangenen Jahrhunderts war); Dieter Bohlen gelang demnach mit seiner Bestseller-Biographie ein Meilenstein deutschsprachiger Literatur; DSDS und "Topmodels" haben neue Maßstäbe in der Fernsehunterhaltung gesetzt, und Allen Iverson hat einen sicheren Platz in den Top-25 der besten Basketballer aller Zeiten. ;)

Aber die wissenschaft kann doch nur Parameter auswerten. Und der Hauptpunkt für die historische Größe ist letztendlich die Popularität, entweder direkt auf die breite Masse (für die die Musik ja gemacht wird) oder indirekt auf andere populäre Künstler. musik ist geschmacksabhängig und muss deswegen massenkompatibel sein.

Die alten Klassiker wie Mozart und Beethoven sind doch auch heute noch massentauglich. Man sollte vielleicht mal weltweite Konzertbesucher ihrer Stücke in einem Jahr zusammenzählen. Es gibt massenweise Symphonieorchester die deren Stücke spielen. Bei einem solchen Vergleich würden die personenbezogenen Konzerte einer Madonna, Spears, Oasis, U2 doch gewaltig abstinken.

Auch der Einfluss der klassischen Stücke ist immer wieder zu hören. aber sie hatten es auch einfacher, da sie die bekannten Pioniere der Musik sind, die diese erst massenkompatibel gemacht haben. Es wird heute immer schwerer etwas Neues zu machen und nicht nur Abwandelungen. Und da hat Jackson auch seinen Eintrag in Geschichtsbücher verdient, da er die Musik in eine hervorragende Verbindung mit Entertainment gebracht hat.

Und da könnte jetzt der Historiker in seiner Dissertation im Jahre 2245 ansetzen "Die Entwicklung des Musikentertainments von Jackson zu Robby 15"

Aber das funktioniert auch nur, wenn Jackson dann noch "populär" ist.
 
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