Ali-Foreman II 76


Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Warum kam es nie zu Ali-Foreman II? Foreman machte nach der Niederlage gegen Ali über ein Jahr Pause und kam dann gegen Lyle zurück. Er musste zwar erneut den Boden besuchen, doch er kam eindrucksvoll zurück und siegte in Runde 5. Spätestens nach Formans erneutem Sieg über Frazier war er doch die klare Nummer 2 und der Kampf hätte kommen müssen.

Was meint ihr wie der Kampf in 76 oder Anfang 77 ausgegangen wäre. War Foreman gebrochen und hätte keine Chance gegen Ali gehabt oder war "rope a dope" mehr oder weniger einmalig und hätte kein zweites mal gegen Foreman funktioniert.
Verallendingen warum kam es nicht zu diesem Kampf?
 

Harman

Bankspieler
Beiträge
8.701
Punkte
113
Ort
Bananenstaat
Warum kam es nie zu Ali-Foreman II? Foreman machte nach der Niederlage gegen Ali über ein Jahr Pause und kam dann gegen Lyle zurück. Er musste zwar erneut den Boden besuchen, doch er kam eindrucksvoll zurück und siegte in Runde 5. Spätestens nach Formans erneutem Sieg über Frazier war er doch die klare Nummer 2 und der Kampf hätte kommen müssen.

Was meint ihr wie der Kampf in 76 oder Anfang 77 ausgegangen wäre. War Foreman gebrochen und hätte keine Chance gegen Ali gehabt oder war "rope a dope" mehr oder weniger einmalig und hätte kein zweites mal gegen Foreman funktioniert.
Verallendingen warum kam es nicht zu diesem Kampf?

ich bin der Meinung das Ali dieses Kunststück nicht noch einmal gelungen wäre.

Man muß mal bedenken wie heiss es in Afrika war und das Ali Jahr für Jahr immer mehr abbaute.

Ich denke in einem erneuten zusammentreffen hätte Big George sich nicht mehr so verausgabt und Ali abgeschossen.
 

Snipes

Bankspieler
Beiträge
2.604
Punkte
113
Ali sah ja auch gegen Norton davor nicht mehr so ganz so gut aus (nicht mehr diese Dominanz wie vorher)... so habe ich das zumindest noch in der Erinnerung. Ich denke auch, dass der Foreman Kampf schon eine einmalige Leistung von Ali war... vielleicht sowas wie ein letzter Akt. Danach hat er doch noch stärker abgebaut. Wenn man sich dann z.B. Ali gg Holmes (nur 4 Jahre später) anschaut, wird deutlich, dass seine Gesundheit sicher schon länger am Abbauen war.
 

Pih

Nachwuchsspieler
Beiträge
432
Punkte
0
Wollte Foreman, da kein direkter Rückkampf zustande kam, nicht zum Pflichtherausforderer werden und ist dann nach den anderen fights an Jimmy Young gescheitert ? Ich glaube, so war das. Foreman war ein Jahr inaktiv. Norton war bis '76 Herausforderer Nr. 1. Als Foreman an seine Stelle rutschte, gab's im Winter ne Wartezeit, da es schien, dass Ali vom Boxen zurücktreten wollte. Und im März '77 kam dann der Kampf Foreman - Young. Danach trat George ja bekanntlich vom Boxen zurück.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Wollte Foreman, da kein direkter Rückkampf zustande kam, nicht zum Pflichtherausforderer werden und ist dann nach den anderen fights an Jimmy Young gescheitert ? Ich glaube, so war das. Foreman war ein Jahr inaktiv. Norton war bis '76 Herausforderer Nr. 1. Als Foreman an seine Stelle rutschte, gab's im Winter ne Wartezeit, da es schien, dass Ali vom Boxen zurücktreten wollte. Und im März '77 kam dann der Kampf Foreman - Young. Danach trat George ja bekanntlich vom Boxen zurück.

Danke, das hört sich schonmal logisch an. Hat Ali sich vor oder nach der Niederlage von Foreman entschieden weiter zu boxen?
 

Tim B.

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.693
Punkte
0
Was meint ihr wie der Kampf in 76 oder Anfang 77 ausgegangen wäre. War Foreman gebrochen und hätte keine Chance gegen Ali gehabt oder war "rope a dope" mehr oder weniger einmalig und hätte kein zweites mal gegen Foreman funktioniert.

Foreman by KO.

Ali sah im 3. Kampf gegen Norton bereits krank aus. Auf Rope-a-Dope würde sich Foreman (hoffentlich) besser einstellen und dieser Ali wäre dann wohl das erste Mal in seiner Karriere auf die Bretter geschickt worden. Vielleicht sogar längerfristig.

Besser, das dieser Kampf nie kam.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Ali war gegen Cooper auf den Brettern und gegen Wepner, da aber off-balance.
 

Eric

Maximo Lider
Beiträge
8.741
Punkte
113
Der Kampf geht ähnlich aus wie der erste. Das Ende verschiebt sich nur etwas nach hinten.

Es ist ne Urban Legend, dass Ali in Zaire Foreman sich müde prügeln liess.Ali hat den ganzen Kamp über sehr gut getroffen. Wann immer er geschlagen hat traf er. Ab der 5. Runde wurde Foreman stellenweise vorgeführt. Seine Körpersprache wechselte von Darth Vader like zu überrascht und schliesslich zu hilflos.

Ali hat gegem Foreman stilistisch einen enormen Vorteil, nämlich den viel besseren Handspeed. Foreman hatte seinem Handspeed in Zaire nichts entgegenzusetzen und das wäre in 76 nicht anders. Foreman ist einfach zu langsam, um Alis Schläge mit seiner Open Gloves Deckung abzufangen. Die gehen überall durch und er hat praktisch jeden Schlag von Ali mit dem Kopf abwehren müssen. 76 verfügt Foreman nach wie vor weder über die Defensive, noch über den Handspeed um daran viel zu ändern.

Überhaupt, was soll Foreman denn taktisch gross anders machen? Er hat einfach nicht die Mittel, um sich ala Frazier oder Norton schnell an Ali ranzuschieben und dann am Mann pausenlos kurze Haken zu schlagen. Das ist einfach nicht sein Ding und seine wilden Holzfällerschwinger haben Ali im ersten Kampf nicht gross beeindrucken können.

Dazu kommt, dass die Niederlage Foreman psychisch einen enormen Knacks verpasst hat. Auch deshalb hat er ein Jahr nicht geboxt. Er war danach ziemlich kleinlaut und viel vom Möchtegern Sonny Liston war nicht mehr übrig. Bei einem Rückkampf wüssten beide das und es wäre ein guter Aufhänger für Alis Pre Fight Psycho Offensive.

Der Foreman aus den 70ern war es auch gar nicht gewohnt und mental nicht tough genug 15 Runden mit Ali zu gehen. Nach dem ersten Kamp musste davon ausgehen, dass er schon imense Anstrengungen im Grenzbereich aufbringen müsste (ala "Thriller in Manila") und ich glaube eine solche Auseinandersetzung wäre einfach nicht die Sache des jungen Foreman gewesen. Ali würde 15 Runden lang durch Hölle gehen, um einen Boxkampf zu gewinnen. Er hat wie unser seliger Franz es immer sagte ungaubliche "physische und psychische Widerstandskraft". Er bekämpft den Gegner auf der boxerischen und der mentalen Ebene und wird alles versuchen, um die Persönlichkeit des Gegners irgendwie zu brechen. Kann der junge Foreman, der schon einmal gegen ihn verloren hat und es gewohnt ist in 2-3 Runden die Gegner auszuknocken, das auch?

Ich sage also, dass Ali stilistisch klare Vorteile hat, dazu auch noch psychische und das kann Foreman nicht kompensieren. Wenn die beiden also wieder kämpfen wird Ali es etwas vorsichter angehen, weil er älter ist und Foreman gewarnt, aber wenn er konzentriert seine Kombinationen schlägt und die Runden einfährt, was soll Foreman denn dann dagegen machen? Welche taktischen Mittel hat er? Styles make fights.

1974 als ungeschlagener Zerstörer von Frazier und Norton hatte Foreman bessere Chancen zu gewinnen, aber mit der Niederlage im Hinterkopf ist 76 nichts zu holen.
 

Mopedfahrer

Bankspieler
Beiträge
2.822
Punkte
113
Insgesamt stimme ich Eric zu, wobei Foreman sich in einem 2. Duell sicher etwas besser die Kräfte eingeteilt hätte.

Die Ringseile waren im Kampf allerdings ein Witz. Alis Kopf hing fast bei den Kommentatoren auf dem Tisch. Es ist klar erkenntlich, dass Foreman dass sichtlich irritierte und er viel mehr zum Körper ging als er wollte.

Kopftreffer sind sogar erstaunlich wenig Volltreffer dabei, was auch an den Seilen lag. Das war schon unfair gegenüber Foreman.

Aonsonsten hat Ali ihn immer gut getroffen wenn er geschlagen hat. Ich denke, dass er in Nr.2 nach Punkten gewonnen hätte, wenn dass mit den Seilen nicht wäre.
 

foreman87

Nachwuchsspieler
Beiträge
434
Punkte
18
Ali wollte Foreman keinen Rückkampf geben. Er wird schon wissen.
Tatsächlich wollte Foreman daher zum Pflichtherausforderer werden.
Der Post Thrilli in Manilla Ali hätte gegen Foreman keine Chance mehr gehabt.
Hätte der Kampf74 in den USA stattgefunden hätte Foreman gewonnen, davon bin ich überzeugt.
 

Pih

Nachwuchsspieler
Beiträge
432
Punkte
0
Warum der direkte Rückkampf nicht zustandekam, weiß scheinbar niemand so genau. Man liest und hört immer was anderes. Viele auch nur das, was sie lesen/hören wollen.
 

Eric

Maximo Lider
Beiträge
8.741
Punkte
113
Ali wollte Foreman keinen Rückkampf geben. Er wird schon wissen.
Tatsächlich wollte Foreman daher zum Pflichtherausforderer werden.

Davon hab ich noch nie was gehört. Wenn Foreman den Rückkampf tatsächlich wollte, wieso hat er denn ne einjährige Auszeit genommen?

Ich würde sagen, Foreman wollte nicht zum Pflichtherausforderer werden, er hat irgendwann einfach wieder mit dem Boxen weitergemacht.

Ich denke aber auch, dass Ali keine grosse Lust auf den Kampf gehabt hätte. Nach Manila hat er immer wieder angedeutet, dass er keine Lust mehr auf schwere Gegner habe, da ihm nur noch wenig Zeit zum Geldverdienen übrig bleibt. Ich hab mal nen Interview aus der Zeit kurz nach dem dritten Norton Kampf gesehen, da sagte Ali, dass er zu schön, zu berühmt und too great sei, um sich weiterhin mit nem Mann wie Norton für ein paar lumpige Millionen zu quälen, den er ja genau wie Frazier und Foreman bereits geschlagen habe. Er würde das nur machen, wenn er dafür 12 Millionen Dollar bekäme. Da gäbe er doch lieber nen paar unbekannten Underdogs ne Chance .
 

Kenshiro

Banned
Beiträge
2.986
Punkte
0
Ort
Frankenthal
Schade das es nie zu einem Rückkampf beider Giganten gekommen ist.

Wenn es ein Rematch auf amerikanischen Boden gegeben hätte würde der Fight ganz anders aussehen als beim ersten mal.Alis Taktik aus dem ersten Fight würde kein zweites mal funktionieren.Außerdem würde Foreman nicht einfach blind eindreschen wie beim ersten mal.

So würde Ali boxen:Ali würde versuchen durch seine gute Beinarbeit Foreman auf Distanz zu halten und dabei blitzschnelle Kombos abfeuern.Ab und zu mal kontern und immer wieder klammern wenn Foreman rankommt.

Und so würde Foreman:Foreman wiederum würde versuchen vorsichtiger zu boxen als beim ersten mal da er weiss das seine Taktik aus dem ersten Fight nicht viel bringt.Ich denke das er versuchen würde den Kampf zu bestimmen indem er die Ringmitte behauptet und dabei das Tempo sehr hoch hält.Immer wieder dabei den Weg abschneiden und darauf lauern das mal eine harte Hand voll trifft.Wenn Ali dann irgendwann müde wird dann könnte Foreman ihn abschießen.

Welche von beiden Taktiken sich durchsetzen würde ist schwer zu sagen.Wenn Ali die Anfangsphase gut übersteht und später wenn er müde ist auf Zeit spielt indem er viel klammert und so das Tempo rausnimmt dann dürfte er nach Punkten gewinnen.Was auch erwähnenswert ist das auch Foreman mit der Zeit müde wird.Nach Punkten dürfte Ali jedenfalls Favorit sein da er der technisch bessere Boxer ist.Falls aber Foreman irgendwann mal gut durchkommt könnte es auch ganz schnell gehen und Foreman würde durch KO gewinnen.

Da beide meiner Meinung nach gewinnen können ist das für mich 50:50 Fight.
 

Raging Bull

Nachwuchsspieler
Beiträge
592
Punkte
0
Warum Foreman das Jahr Auszeit genommen hat, weiß ich nicht genau.

Aber es ist verbrieft, dass Foreman alle Gegner Alis klar(er) schlagen wollte, um so Ali zu einem Rückkampf zu zwingen. Dementsprechend wollte Ali wohl nicht mehr gegen Big George ran.

Das Ganze scheiterte ja gegen Jimmy Young. Ali schlug Young 76 UD. George verlor ein Jahr später und musste sogar auf den Boden.

Damit war das Vorhaben entgültig gescheitert und Foreman sah keinen Grund mehr weiterzuboxen.

Offensichtlich hatte George nur noch im Sinn diese "Schmach" wieder wettzumachen. Er war nach der Niederlage gegen Ali nicht mehr derselbe. Es steht zu vermuten, wenn George derart fixiert in einen 2. Kampf gegen Ali gegangen wäre, wäre das Ergebnis vermutlich das Gleiche gewesen.

Allerdings bleibt Alis fortschreitende Krankheit und Foremans immense Schlagkraft zu berücksichtigen, was den Kampf tatsächlich unpredictable macht.
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.322
Punkte
113
Ali war 76 , denke ich, schon am abbauen, teilweise konnte man vielleicht schon Symptome seiner Krankheit bemerken. Foreman war noch ein junger Bursche zu der Zeit, nämlich 27 und er konnte seine Lehren aus der Niederlage ziehen. Auf der anderen Seite war ali in seinen "zweiten" Kämpfen eigentlich immer erfolgreicher als im ersten, wenn es Rematches gab. Dazu hatte er einen psychologischen Pluspunkte. Ali hat Foreman im ersten kampf ab der 5ten Runde oder so schon ganz schön vorgeführt und dumm aussehen lassen. Aber wie geagt, Ali war schon 34 und wahrscheinlich schon krank. Er hat in diesem Jahr ja auch gegen den Nobody Leon Spinks verloren. Deswegen ist vielleicht Foreman der Favourite.
 
Oben