Fanausschluss von Auswärtsspielen


Omega

Fußball-Moderator a.D.
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Ich muss meine Stehplatzaussage auch dahingehend klarstellen, dass ich aus regionalen und sympathiebezogenen Gründen grds. in den Gästeblock müsste.

Es ist ja auffällig, dass (Hertha mal außen vor gelassen) die Verstöße vermehrt aus den Gästeblöcken kommen.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Ich glaube das Problem stellt sich für den Sky-Zuschauer und Zeitungsleser momentan als überbordend dar. Die Realität sieht doch ein ganzes Stück anders aus, wer nicht in irgendwelche Scharmützel verwickelt sein will, wird es auch nicht sein. Da muß man schon gezielt hingehen. 98% der Stadionbesucher merken meist noch nicht einmal, das was losgewesen ist. Es ist keinesfalls Chaos in den Stadien und die Kinder können immer noch bedenkenlos mit, selbst bei Gladbach-Köln oder sowas.
 

Bombe

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so sehr die Chaoten nerven und ich manchmal befürchte dass die, wie in Italien, unseren Sport kaputt machen - aber Angst muss man hier aktuell wirklich nicht haben. Wie Jan so schreibt, man kann bedenkenlos auch mit Kindern in das Stadion gehen. Man sollte halt nicht mit Bayernschal in die Lauternkurve gehen, da könnte es passieren, dass man von Westdings mit Bierbecher o.ä. beworfen wird. :D
Aber im Grunde, wenn man sein Hirn einschaltet und sich nicht grundlos in irgendwelche Scharmützel wirft, dann ist es genauso (un)gefährlich im Stadion wie vor 5 oder 10 Jahren. Dass man an den/die Falschen gerät gab es immer schon und ist auch heute noch so.
Allerdings suggeriert die aktuelle Berichterstattung, wie auch im sonstigen Leben, dass in den Stadien Sodom und Gomorrah herrscht. Diesen ganzen BILD, DSF und sonstigen Sensationshascher tun ja gerade so, als würde der Ausnahmezustand ausgerufen. Wer schon vor 10 oder 20 Jahren im Stadion war, kann sicherlich bestätigen, dass dies alles nur billige Sensationsmache ist, die von vielen dann auch noch dankbar angenommen wird.
Bitter ist natürlich die Bengalogeschichte der Nürnberger Fans, diese Gefahr ist aber nun auch nicht neu, im Gegenteil, Bengalos (und ich brauch sie wirklich nicht) sind schon lange Bestandteil der Fankultur. Also auch nichts neues.
Und Fans sind auch früher schon aufs Feld gelaufen, die Älteren unter uns denken sicherlich mit Schrecken an Hamburg zurück (Ende der 70er) als beim Fansturm aufs Spielfeld über 70 Menschen verletzt wurden. Das soll Berlin nun nicht besser machen, nur aufzeigen, dass dies keine neuen Geschichten sind (wenn auch der Sturm aufs Feld einen anderen Beweggrund hatte) und wir keineswegs auf eine neue Hooliganwelle zusteuern (was dem Boulvard wohl ganz lieb wäre, da es die Auflage steigert).

Wie gesagt, jede Ausschreitung ist eine zuviel, man muss immer ein Auge auf die Sache werfen, aber die Kirche sollte man schon im Dorf lassen. Bei der Anzahl von Zuschauern die wir in Deutschland haben, ist alles in Ordnung bzw. nicht schlimmer als früher. Fussball ist halt Proletensport (copyright bei wirr), von daher sind Ausschreitungen nie ganz auszuschliessen.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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@Bombe, toller Post II !

Sehr wohltuend mal ein Posting zu lesen von Leuten, die sich nicht nur per Sessel und Communio mit Fußball beschäftigen.
 

VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
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wenn das geifernde blatt recht behält, scheinen die maßnahmen ja voll durchzuschlagen...:rolleyes:

...
Fans riefen per Flyer zum Randale-Trip nach Hamburg auf.
...

Nach MOPO-Informationen werden rund 250 gewaltbereite Pauli-Fans und 300 bis 500 Hansa-Hooligans erwartet. Hinzu kommen etwa 250 Anhänger des SV Babelsberg 03. Die Potsdamer pflegen aufgrund ähnlicher politischer Ansichten eine Fan-Freundschaft mit dem FC St. Pauli. Sie sollen offenbar bei möglichen Krawallen mit den eher rechten Rostock-Hools "aushelfen".

"Das ist eine schwierige Situation. Es gibt Anzeichen für eine sogenannte dritte Halbzeit mit Ausschreitungen", sagt Joachim Lendersvon der Polizeigewerkschaft. Die Polizei wird mit rund 800 Beamten im Einsatz sein.
Am Sonntagnachmittag ist es Rostock-Fans verboten, sich zwischen Schanze, Reeperbahn, Messe und Heiligengeistfeld aufzuhalten. "Da es keine Tickets für Gäste gibt, gibt es für Rostocker Fußball-Fans auch keinen Grund, sich in der Nähe des Millerntors aufzuhalten", so Polizeisprecher Ralf Meyer. Wer sich nicht daran hält, muss mit Platzverweis und Ingewahrsamnahme rechnen.
...

:gitche:
 

Hans A. Jan

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Aushilfs-Hooligans aus Babelsberg. :skepsis:

Ansonsten wird die Anzahl der erwarteten Hooligans sicher noch stündlich steigen, am Ende des Tages werden sicher 5000 anreisen.
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Zwei Artikel resp. Kommentare die wohl aktuell in diesen Thread passen.

zeit.de schrieb:
Weil sie andere Fans zum Boykott zwangen, haben die St.Pauli-Ultras weiteren Kredit verspielt. Zudem fühlte sich das Spiel gegen Rostock besser an, als sie schwiegen.

http://www.zeit.de/sport/fussball/2010-03/pauli-rostock-fans-ultras-usp

spiegel.de schrieb:
Es sollte ein Protest gegen die Einschränkung von Fanrechten werden, am Ende war es Nötigung. Beim FC St. Pauli droht nach dem Spiel gegen Hansa Rostock die Spaltung der Fanszene. Der Streit ist ein gutes Beispiel dafür, wie umstritten die Ultra-Fans sind.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,686198,00.html
 

Hans A. Jan

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Ja klar, spätestens zur Bundesligasaison will man die eigenen Fans vor die Tür setzen, die jahrelang den ganzen Dreck mitgemacht haben. Das endet als HSV II, vgl. 1860 München. Soll mir egal sein, aber (hätte nie gedacht sowas mal zu schreiben) wünsche der aktiven Fanszene da einen langen Atem gegen ihre Präsidentin und die Strömungen, die den Verein zur Häppchen-und Schlipsträgerlounge umbranden wollen.
 

berax

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Aber ich verrate euch die Alternative zu diesen Urteilen. Die Polizei wird irgendwann mitteilen, dass sie die Sicherheit des Spieles und die Gesundheit jedes einzelnen Zuschauers, Spielers, Ordners etc. nicht gewährleisten kann. Und dann passiert folgendes, das Spiel, die Spiele werden abgesagt. Das kann bei einer öffentlichen Veranstaltung nämlich angeordnet werden.

Und dann könnt ihr mal rumheulen.

Das wird in naher Zukunft nicht passieren. Oder meinst du, die Goldgrube Fußball wird wegen 50 Idioten einfach mal "dichtgemacht"? Da würde es massive Probleme mit den Einnahmen geben. Und italienische Verhältnisse, die solche Maßnahmen eventuell rechtfertigen würden, haben wir hier noch lange nicht. Sowieso sind Kollektivstrafen etwas, das in 99% der Fälle am Thema Gerechtigkeit komplett vorbei geht.
 

steb

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so sehr die Chaoten nerven und ich manchmal befürchte dass die, wie in Italien, unseren Sport kaputt machen - aber Angst muss man hier aktuell wirklich nicht haben.

genau wie in deutschland die berichterstattung über die deutschen verhältnisse übertrieben und skandal-suchend ist, so war und ist das auch in italien... den fussball kaputt gemacht, bzw. die stadionatmosphäre verschlechtert, haben zum teil natürlich bestimmte chaoten, wobei es sich immer um einen kleinen teil im vergleich zur großen masse der kurve handelt, aber eben nicht nur. die polizei in italien ist, und nicht erst seit bestimmten vorfällen (catania), extrem "extrovertiert", sprich offensiv und repressiv. zur negativen veränderung haben ebenso die politik beigetragen, die bei jedem vorfall noch hilfloser und generalisierender gehandelt haben, und einfach alles verboten haben, egal ob es sinn machte oder nicht.

abgesehen davon, ich war und bin regelmässig in stadien in italien, und egal ob bergamo, mailand, genua oder sonst irgendwo, egal ob risikolose partie oder vermeintlich hitzige aufeinandertreffen von fangruppen, ich hatte noch nie angst und ich habe immer familien im stadion gesehen, die keinerlei gefahr ausgesetzt waren.

für das stadion gilt das, was eben für das normale leben auch gilt: wenn man mit gesundem menschenverstand hingeht, und sich normal verhält ist man hier auch keiner gefahr ausgesetzt.
leider ist mir der spass hier mittlerweile ein wenig vergangen, wenn auswärtsfahrten verboten werden oder man in einer bestimmten region wohnen muss, um überhaupt eine karte kaufen zu können, habe ich keine große lust mehr hinzugehen..
 

Westkurve1

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Wie immer hat Sitzplatzpubs aus Fröttmaning einige Dinge durcheinander gebracht :crazy::

1. Das Risiko einer Bierdusche trage ich sobald ich mich in eine Stehkurve begebe. Bei einem Torjubel fliegt da mehr Bier durch die Luft als ich trinken kann – und das sicher generisch in jedem deutschen Stadion.

2.Wenn man sich mit einem Bayernschal in die Westkurve stellt, kommuniziert man ja zunächst einmal - und zwar so etwas wie „ Ihr anderen 16.000, die hier rum stehen, könnt mich alle mal am A…“. Es ist also eine simple Wahrscheinlichkeitsrechnung, ob einer von den 16.000 mal den Ellenbogen ausfährt. Die Idee ist schon ziemlich :luxemburg:, ich würde so etwas auch nicht in Köln, Gladbach, Dortmund, Frankfurt etc. machen (vielleicht aber bei den Hausfrauen und Kindern in Ho$$e und Humba). Das sind einfach glasklare Regeln, an die ich mich halten kann.

3. Worum es eigentlich geht, ist eine bestimmte Qualität in ganz ausgewählten Locations. Und dazu sollten sich nur diejenigen zu Wort melden, die tatsächlich einmal vor Ort waren. Ich empfehle den folgenden, absolut repräsentativen Augenzeugenbericht gegen die Verharmlosungstrends in diesem Forum:
„Zu der Ost-West-Diskussion will ich nun mal folgendes festhalten: Nach Cottbus, Jena, Gera und Schönberg war Rostock nun meine 5. Station im ostdeutschen Fußball. Die ersten vier genannten Fangruppen sind mir persönlich nicht weiter negativ aufgefallen, ich hatte dort netten Kontakt und man konnte sich mit den dortigen Fans gut unterhalten. Es gab dort natürlich auch dubiose Gestalten, aber die hat man in Frankfurt auch.
Die Szene in Rostock hat eine ganz andere Qualität. Dort wird ganz bewusst ein Klima der Angst geschaffen und offensiv zur Jagd auf "Wessis" aufgerufen. Überall prangen diese Suptras- und Hooligan-Aufkleber mit Botschaften wie "Wessis jagen", "Fußball-Terror-Randale" und ähnliche gewaltverherrlichende Aussagen. Zudem sind die vier ominösen Buchstaben (Acht Cola Acht Bier) omnipräsent. Bereits nach meiner Ankunft in Rostock sind wir verfolgt worden und wohl nur unser stark defensives Verhalten hat uns den Kragen (und meine Kutte) gerettet, weiterhin wurden wir mit einer verbalen Aggression angegangen, wie sie mir noch nirgendwo untergekommen ist.
Und was machen Polizei und Ordnungskräfte? Die schauen sich das Ganze hilflos an. Das einzige, was denen einfällt, ist das Verteilen von Flyern (nach dem Spiel kann es sein, dass sie eine halbe Stunde am Stadion verweilen müssen - HAHA) und das stundenlange Einpferchen der Gästefans. Und was macht eigentlich der Verein Hans Rostock gegen diese Brut?
Insgesamt war ich sehr erschrocken über die Zustände dort. Mit Fußball hat das nichts mehr zu tun. Es kann nicht sein, dass man unterstützungswilligen Gästefans eine Reisewarnung aussprechen muss.“
 

Bombe

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Dein Feldzug gegen die Hansa Fans ist also noch nicht beendet. Dabei bist Du ja selbst bekennender Hooligan von daher - wo ist Dein Problem?

Ich hab die Hansafans letzte (?) Saison hier in München gegen den TSV erlaubt, ja ich saß sogar neben einen. Das einzige was mir da aufgefallen ist - der trinkt das Bier schneller leer als man "Subventionen für Lautern" sagen kann. ;) Naja, vielleicht war auch München ein paar km zu weit für die Hooligans von der Ostsee und es kamen nur Tausende von friedlichen Fans...

Fakt ist - es gibt überall Wahnsinnige, bei uns im harmlosen München genauso wie in Stuttgart (fällt mir gerade ein, weil Schickeria und Commando Canstadt beim letzten Spiel in der U-Bahn aneinandergeraten sind), sicherlich auch in Lautern und eben auch in Hamburg oder Rostock. Das rechtfertigt allerdings nicht die ewig wiederkehrende Mär von den bösen Ossis, die hordenweise in Restdeutschland einfallen.

Zugegeben - ich habe noch kein Spiel in Rostock erlebt, aber ich mir sicher - der Verfasser des Pamphlets gegen die Hansafans auch nicht...
 

Hans A. Jan

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Ich habe letzten Dezember noch mit 2 Lauterern sehr nett Glühwein mit Bier getrunken. Echt prima Leute. :thumb:
 

VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
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ich war bisher 3x im ostseestadion (1x haben wir dabei hansa-jan und den doc zufällig getroffen), angereist mit auto oder bahn, und es gab für uns keine probleme mit irgendwelchen rostockfans, obwohl wir recht deutlich als herthaner erkennbar waren. das einzige, was in rostock nicht gefallen hat, ist, dass anscheinend jede karte im gästeblock doppelt verkauft wurde...;)
 
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