Wie immer hat Sitzplatzpubs aus Fröttmaning einige Dinge durcheinander gebracht
:
1. Das Risiko einer Bierdusche trage ich sobald ich mich in eine Stehkurve begebe. Bei einem Torjubel fliegt da mehr Bier durch die Luft als ich trinken kann – und das sicher generisch in jedem deutschen Stadion.
2.Wenn man sich mit einem Bayernschal in die Westkurve stellt, kommuniziert man ja zunächst einmal - und zwar so etwas wie „ Ihr anderen 16.000, die hier rum stehen, könnt mich alle mal am A…“. Es ist also eine simple Wahrscheinlichkeitsrechnung, ob einer von den 16.000 mal den Ellenbogen ausfährt. Die Idee ist schon ziemlich :luxemburg:, ich würde so etwas auch nicht in Köln, Gladbach, Dortmund, Frankfurt etc. machen (vielleicht aber bei den Hausfrauen und Kindern in Ho$$e und Humba). Das sind einfach glasklare Regeln, an die ich mich halten kann.
3. Worum es eigentlich geht, ist eine bestimmte Qualität in ganz ausgewählten Locations. Und dazu sollten sich nur diejenigen zu Wort melden, die tatsächlich einmal vor Ort waren. Ich empfehle den folgenden, absolut repräsentativen Augenzeugenbericht gegen die Verharmlosungstrends in diesem Forum:
„Zu der Ost-West-Diskussion will ich nun mal folgendes festhalten: Nach Cottbus, Jena, Gera und Schönberg war Rostock nun meine 5. Station im ostdeutschen Fußball. Die ersten vier genannten Fangruppen sind mir persönlich nicht weiter negativ aufgefallen, ich hatte dort netten Kontakt und man konnte sich mit den dortigen Fans gut unterhalten. Es gab dort natürlich auch dubiose Gestalten, aber die hat man in Frankfurt auch.
Die Szene in Rostock hat eine ganz andere Qualität. Dort wird ganz bewusst ein Klima der Angst geschaffen und offensiv zur Jagd auf "Wessis" aufgerufen. Überall prangen diese Suptras- und Hooligan-Aufkleber mit Botschaften wie "Wessis jagen", "Fußball-Terror-Randale" und ähnliche gewaltverherrlichende Aussagen. Zudem sind die vier ominösen Buchstaben (Acht Cola Acht Bier) omnipräsent. Bereits nach meiner Ankunft in Rostock sind wir verfolgt worden und wohl nur unser stark defensives Verhalten hat uns den Kragen (und meine Kutte) gerettet, weiterhin wurden wir mit einer verbalen Aggression angegangen, wie sie mir noch nirgendwo untergekommen ist.
Und was machen Polizei und Ordnungskräfte? Die schauen sich das Ganze hilflos an. Das einzige, was denen einfällt, ist das Verteilen von Flyern (nach dem Spiel kann es sein, dass sie eine halbe Stunde am Stadion verweilen müssen - HAHA) und das stundenlange Einpferchen der Gästefans. Und was macht eigentlich der Verein Hans Rostock gegen diese Brut?
Insgesamt war ich sehr erschrocken über die Zustände dort. Mit Fußball hat das nichts mehr zu tun. Es kann nicht sein, dass man unterstützungswilligen Gästefans eine Reisewarnung aussprechen muss.“