US Postal (Armstrong, Landis, Bruyneel, Ferrari, ...)


Allen

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Das Problem Deiner Argumentation ist doch, dass Du hierbei heutige Fahrer als Maßstab nimmst, die sehr wahrscheinlich auch dopen.
Logo! Das sag ich ja, je nach dem was geschluckt und nicht entdeckt werden kann, verändert sich auch das Idelmass des Tourfahrers. Angenommen man kann die Muskeln stärken ohne dass man an Gewicht zulegt, dann würden sich die leichteren Fahrer auch erklären. Das kann wir/ich ja nicht wissen. Aber zu EPO-Hochzeiten waren die Fahrer die aufs GK fuhren allesamt schwerer und die leichten Bergfahrer haben jeweils in den Flachzeitfahren völlig versagt. Da EPO / das für den Suaerstofftransport wichtigste Medikament auf dem Markt effektiv kontrolliert werden kann, hat man weniger Sauerstoff zur Vefügung, also geht auch die Leistung in diesem Bereich zurück. Da muss/kann man sich fragen, wen das wohl mehr trifft.

Es kann einfach sein, dass die aktuellen Dopingmittel gerade Fahrern dieser Statur (Wiggins, Schleck) entgegenkommen.
Richtig. Gen-Doping? Wir wissen es nicht.

Komplett ohne Doping mag Wiggins am Ende die Tour gar nicht überstehen, da sein Körper nicht genügend Basis für eine schnelle Regeneration besitzt.
Das hab ich mich auch schon gefragt, angeblich kann man das Gewicht nicht halten auch wenn man ohne Ende futtert (das wird zumindest immer so kommentiert / Eurosport). Wobei hier ist die Wissenschaft sicher weit fortgeschritten und ich denke dass man hier legale Wege finden könnte, damit man das minimale Gewicht stabil halten könnte.

Dein gesamter Ansatz berücksichtigt schlichtweg nicht, dass Du überhaupt keinen Maßstab für die Leistung ohne Doping hast.
Ich schau mir nur die Körper und die abgegebene Leistung jeweils in den Zeitfahren und am Berg an. Es ist schon interessant, dass die GK-Fahrer auf absolute Zeitfahr-Spezialisten im zweiten Zeitfahren praktisch nichts mehr verlieren ... oder die sogar schlagen.

Zudem fehlen Dir wesentliche Informationen über den Umfang und die Güte der eingesetzten Mittel.
Ich hab keinerlei Mengenangaben gemacht, das habt ihr alles reininterpretiert. Ich hab die These aufgestellt, dass ein schwerer/ mit mehr Muskulatur versehener Fahrer von EPO mehr profitiert als ein Leichterer. Ulle hätte ich einem deutschen Forum als Schweizer natürlich niemals nennen dürfen, das bin ich mir jetzt auch bewusst.

Da reichen selbst Unterschiede bei den Counter-Agents aus, sodass ein Fahrer schlichtweg EPO in höherer Dosis einsetzen konnte als ein anderer, ohne einen positiven Befund zu riskieren.
Muss ich doch nicht. Die Sauerstoffnot ist bei einem schwereren Fahrer am Berg viel früher gegeben, also kann er auch eher von profitieren. Es gibt die die beiden limitierenden Faktoren reine Kraft(Muskeln) und Herzkreislaufsystem (auf Raddeutsch die Pumpe) die dich limitieren können. Wenn man bei der Pumpe durch Doping die Muskeln länger am Arbeiten halten, kann der der mehr Sauerstoff pro Höhenmeter verbraucht, prozentual mehr von profitieren.


in der jeder einfach die Einflussfaktoren ignoriert, die einem unangenehm erscheinen, nur um dann am Ende das Ergebnis der Abschätzung
Wieso? EPO galt als das Wundermittel in den Ausdauersportarten. Ich muss doch nichts erfinden oder alle anderen Einflussfaktoren dazuaddieren. Ich nimm den der am meisten Einfluss und schau wie es sich verändert wenn der weg fällt.
 

Drago

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hier an Armstrong oder Ullrich oder an wem auch immer ein Exempel zu statuieren, wäre genau das RICHTIGE! Es musst klar werden, dass Siege, die auf diese Art und Weise erreicht werden, nicht honoriert werden. Anderenfalls gibt es dann nur das Signal, dass alles in Ordnung ist, solange man entweder nie oder erst "zu spät" erwischt wird.

Weisst du wie der UFC Boss Dana White das händelt? Er sagt dem Sinn nach: "Dopt aber lasst Euch nicht erwischen."

So extrem schelcht kann diese Devise gar nicht sein da der MMA Sport ziemlich am wachsen ist. Denn: Die Zuschauer wissen das im Prinzip alle dopen und man händelt das nicht so scheinheilig wie im Radsport.
 

KingCrunch

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Weisst du wie der UFC Boss Dana White das händelt? Er sagt dem Sinn nach: "Dopt aber lasst Euch nicht erwischen."

So extrem schelcht kann diese Devise gar nicht sein da der MMA Sport ziemlich am wachsen ist. Denn: Die Zuschauer wissen das im Prinzip alle dopen und man händelt das nicht so scheinheilig wie im Radsport.

Super Vorschlag, ehrlich! :skepsis: Könnte man machen, wenn Dopen nicht hochgradig ungesund und lebensgefährlich wäre.

Ich kenne nur den Film "The Wrestler" mit Mickey Rourke, und stelle mir vor, dass die UFC-Kämpfer dann ähnlich enden wie der Hauptdarsteller... oder wie Pantani gar nicht erst so alt werden...
 

flowseven

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Er war eh matt. Das ist nur noch eine Formalität.

Lese gerade die 200 Seiten Resoned Decision...boahh da erfährt man viele interessante Sachen ;)

Einmal hat er sich Epo vor Voughters gespritzt und gesagt:
[n]ow that you are doing EPO too, you can’t go write a book about it.

Zitat:
Before the Prologue to the 1999 Tour de France Vaughters had a conversation withArmstrong. Vaughters was nervous about the high hematocrit levels of the riders on the teamwhich put them at risk for exceeding the UCI’s fifty percent threshold. Armstrong, however,was calm and said, “You’re looking at it the wrong way; we know the whole team is ready.”
1
 
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campos

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Wer Zeit hat -> http://cyclinginvestigation.usada.org/

Neben der Summary, gibt es da noch Zusatzmaterial von Appendix A bis Appendix AA. Zeugenaussagen und der ganze Spass. Das wird die Menschheit noch eine Weile beschäftigen und hört nicht nur bei Armstrong und USP auf.
 

Patrick

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Das, was Armstrong vorgeworfen wird, ist schon nicht mal mehr simpel, dass er gedopt hat, sondern dass er ein Netzwerk aus Dopern, Ärzten und Betreuern zum gegenseitigen finanziellem Vorteil aufgebaut hat.

Ich bin auch erstaunt, dass man zumindest bisher keinen strafrechtlichen Prozess in Gang gebracht hat. Das geht ja schon in Richtung organisiertes Verbrechen: weltweiter Drogen- bzw. Medikamentenschmuggel/Bestechung/Nötigung etc. etc. Gott weiß was der so mit seinen ganzen Livestrongspendengeldern macht, die offensichtlich nicht in nachvollziehbare Krebsresearch, sondern "awareness" gesteckt werden. Heißt wahrscheinlich um die Welt reisen und Leuten erzählen, dass es Krebs gibt und er böse ist. Vielleicht noch mit ein paar Dopingmitteln im Gepäck. :crazy:
 

theGegen

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Darin lag ja auch der "Trick" der anklagenden USADA. Weil man Saint Lance nicht auf herkömmlichem Wege beikommen konnte (verwertbare positive A und B-Probe), ging man den Umweg über "systematisches Teamdoping" zu Lasten des US-amerikanischen Steuerzahlers.

Ist auch so gekommen, wie ich erwartet hatte: Zu Saisonende die Strafen für die Zeugen, die jetzt (zumal bei Karriereende) dann auch alles zugeben können.

Das das ein schwebendes Verfahren ist, folgten die Dementis der Kronzeugen auf dem Fuße.

Auch wenn es auf so einen Deal herauslaufen könnte, macht der nur Sinn, wenn er samt des Urteils zum Saisonende verkündet wird.

So sind die ehemaligen Komplizen weit eher gelockt, zu ihrem evtl. Karriereende noch einen reinigenden Abgang hinzulegen. Vielleicht will einer davon noch nicht aufhören, weswegen man sich einen Kronzeugen-Deal mit Reduzierung der Sperre ausdachte, der dann auch für alle gelten muss.

Nur kann man damit natürlich jetzt noch nicht kommen, weil man damit Gefahr läuft, dass ein aussagebereiter Zeuge kneift, weil ihm dadurch ein sportlicher Abschied aus der Radsportkarriere verwehrt wurde.

Wenn diese Kronzeugen alle umfallen und es bleiben doch nur wieder Flandis, Tyler und Andreu übrig, dann kriegen sie Saint Lance gar nicht mehr an den Wickel.

Nachdem die alten Dopingproben als Beweismittel nicht mehr taugen, lautet der Straftatsbestand "systematisches Doping bei US Postal (und Co)" zu Lasten des amerikanischen Volkes. Späterhin war Lance ja auch noch Besitzer quasi. Und ein systematisches Doping lässt sich weit besser belegen, wenn eine Vielzahl von Teammitgliedern den Schwindel zugibt. Solange dies nur Tyler und Floyd tun, so waren sie halt die einzigen unbelehrbaren Doper.
 

Pacer #33

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Appendix A, Vande Velde 115-123 :(
Nur traurig wie Vande Velde in den 3 Seiten nach den oben genannten Abschnitten (115-123) darstellt was für einen Druck das System von organsiertem Teamdoping auslöst. Ein Höllenzirkel

Appendix A, Hincapie 39...

Appendix A, Leipheimer 55: Deals auf einem Autobahnrasthof

Appendix A, Leipheimer 70: Intrigen und temprorär gemietete Dopingwohnungen

Appendix A, Leipheimer 85: Bruynell, der gegenwärtige, sorgsame und perfekte Doping-Manager

Appendix A, Leipheimer 102: I will pay back anyone who fucks with me

Appendix A, Zabriskie 36: Bruynell beschwört Zabriskie in einem Straßencafé

Appendix A, Landis 27: Ein Kühlschrank in Armstrongs Schlafzimmer als Zentrum eines Blutdoping-Systems
 
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mystic

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Ich bin auch erstaunt, dass man zumindest bisher keinen strafrechtlichen Prozess in Gang gebracht hat.

Es ist auch nicht bekannt, inwieweit die Strafverfolgung Zugang zu den notwendigen Informationen/Belegen hatten.

Das geht ja schon in Richtung organisiertes Verbrechen: weltweiter Drogen- bzw. Medikamentenschmuggel/Bestechung/Nötigung etc. etc.

Durchaus, und bietet dann eben auch eine gute Grundlage für einen strafrechtlichen Prozess. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie sich die Gesetzeslage diesbezüglich in den USA verhält.
 

theGegen

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Eine entsprechende Klage-Anschrift gab es ja, aber die wurde abgewiesen.


Darum musste man den Weg hinten herum gehen, die auf die Aberkennung von Titeln und einen Schuldspruch der USADA zielte. Der Gegenstand der Anklage blieb derselbe: Systematisches Doping bei US Postal unter Leitung von Lance Armstrong.
 

L-X

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Finde ich gar nicht. Schlussendlich liefern die Affidavits inhaltlich nichts, was nicht schon seit Jahren bekannt war. Wie das systematische Doping im Radsport und insbesondere das "System Armstrong" funktionierten, ist doch schon seit gefühlten Ewigkeiten kein Geheimnis mehr.

Wer jetzt über das Ausmaß und die vollzogenen Praktiken überrascht ist, hat die vergangenen Jahre entweder verschlafen oder hinter einer überdimensionalen Fanbrille verbracht.
 

Pacer #33

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Wer jetzt über das Ausmaß und die vollzogenen Praktiken überrascht ist, hat die vergangenen Jahre entweder verschlafen oder hinter einer überdimensionalen Fanbrille verbracht.

Echt?

"Man solle sich besser "anschnallen", hatte Tyler Hamilton gewarnt. Man werde "30 mal mehr" erfahren, als man bisher wisse, hatte Travis Tygart, Boss der USADA angekündigt.

Sie haben nicht übertrieben.

Der 10. Oktober 2012 wird Sportgeschichte schreiben - noch nie wurde eine solche Menge an Informationen über die schmutzige Kehrseite des Radsports öffentlich präsentiert."

http://de.eurosport.yahoo.com/blogs/andreas-schulz/anschnallen-blut-betrug-schumi-110300951.html
 
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Buster D

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Einen lesenswerter Artikel der die Vorwürfe gut zusammen fasst:


Fall Armstrong
Der größte Dopingskandal der Sportgeschichte

Von Birger Hamann

Lance Armstrong hat systematisch gedopt und Kollegen zum Doping angestiftet: Der Usada-Bericht zeigt detailliert, wie der siebenmalige Tour-de-France-Sieger die Radsport-Welt jahrelang nach Strich und Faden betrogen hat - und warum er niemals bestraft wurde. Ein Überblick...

http://www.spiegel.de/sport/sonst/f...m-anti-doping-bericht-der-usada-a-860690.html

Wobei die Formulierung "die Radsport-Welt jahrelang nach Strich und Faden bestrogen" vielleicht etwas unglücklich gewählt ist. Ich denke nicht, dass sich Zülle, Ullrich, Rijs oder Basso als Betrogene fühlen. Die haben sich vielmehr jahrelang zurecht gefragt, was Armstrong hat, was sie nicht haben;)
 

Allen

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Wer jetzt über das Ausmaß und die vollzogenen Praktiken überrascht ist, hat die vergangenen Jahre entweder verschlafen oder hinter einer überdimensionalen Fanbrille verbracht.
Richtig, man könnte jedem anderen Radprofi diese Fragen stellen und er würde/MÜSSTE genauso lügen wie der Armstrong. Wieso plappern die Teamkollegen erst jetzt ... weil sie vorher alle auch gedopt und Napf gefressen haben. Jetz wo es nichts mehr zu holen gibt, machen ein paar Ex-Fahrer mit Enthüllungen noch etwas Kohle ... und reissen das Bild von dem Typen ein, der am meisten von diesem verlogenen System profitiert hat / bis vor Kurzem offiziell noch als unschuldig galt.

Das ist etwa so wie sich mehrere Bankräuber gegenseitig verraten (Strafmilderung), nur damit einer nicht die gesamte Beute in der Freiheit geniessen kann.

Der Schreiberling Schulz macht jetzt ne Riesengeschichte draus ... meine Güte, wenn man mit Dopingkontrollen den Missbrauch nicht entdecken kann, hätte es sonst funktionieren sollen?! Es wird gelogen dass sich die Balken biegen, ohne das gehts ja nicht. Niemand ist so doof und gibt den Konsum zu. Es ist klar dass gedopt Aufgeflogene immer ein Risiko für die Nichtentdeckten sind. Wenn Aufgeflogene alles verlieren, packen sie aus, das ist schon ein paar Mal passiert. Wenn sie ihr Gesicht noch wahren können, bleibt es in den Beichten bei den zeitlich begrenzten Räumen "wo alle gedopt haben" / lächerliche Geständnisse für ein 2-3 Jahre Fehlbarkeit / kennen wir ja. Diesbezüglich ist es jetzt einfach etwas ehrlicher, weil offensichtlich alle Fahrer untereinander so verkracht sind, dass noch etwas mehr an die Öffentlichkeit kommt. Aber es wird auch heute weiter gedopt und zwar ohne Pause und in allen Teams die vorne mitfahren.
 
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