US Postal (Armstrong, Landis, Bruyneel, Ferrari, ...)


LeZ

Bankspieler
Beiträge
26.541
Punkte
113
Die sollen nicht ständig rumschreien von Skandaaaaal wenn rauskommt dass tatsächlich so gut wie jeder der auf höchstem Niveau professionell Rad gefahren ist dopen musste um überhaupt dabei sein zu können. Das ganze Umfeld inklusive Verbände, Teams und gewisse "Dopingagenturen" war jahrzehntelang darauf ausgerichtet die Fahrer bis zum Gehtnichtmehr zu dopen und das zu verschleiern, und dann wird ein Fass aufgemacht die Fahrer hätten ja selbst aufhören können und Taxifahrer werden ? Scheinheilig und arrogant bis zum Exzess. Das was man Armstrong vorwerfen muss ist die Art wie er gegen Leute vorgegangen ist die genug hatten, aber dem einzelnen Fahrer kann man niemals einen Vorwurf machen dass er in seinem Sport bleiben wollte statt ein ehrlicher Arbeitsloser zu werden.
 

flowseven

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.596
Punkte
0
Die sollen nicht ständig rumschreien von Skandaaaaal wenn rauskommt dass tatsächlich so gut wie jeder der auf höchstem Niveau professionell Rad gefahren ist dopen musste um überhaupt dabei sein zu können. Das ganze Umfeld inklusive Verbände, Teams und gewisse "Dopingagenturen" war jahrzehntelang darauf ausgerichtet die Fahrer bis zum Gehtnichtmehr zu dopen und das zu verschleiern, und dann wird ein Fass aufgemacht die Fahrer hätten ja selbst aufhören können und Taxifahrer werden ? Scheinheilig und arrogant bis zum Exzess. Das was man Armstrong vorwerfen muss ist die Art wie er gegen Leute vorgegangen ist die genug hatten, aber dem einzelnen Fahrer kann man niemals einen Vorwurf machen dass er in seinem Sport bleiben wollte statt ein ehrlicher Arbeitsloser zu werden.

Jep unterschreibe ich so!
 

MoeMoeses

Nachwuchsspieler
Beiträge
29
Punkte
0
Was ich dabei ganz schön heftig finde ist, das scheinbar eine breite Masse von Menschen glaubt, man müsste nur dopeen und kann dann einfach chipsfressend auf der Couch sitzen und wird einfach so zum Meistersportler. Die Sportler müssen immernoch heftigst rackern.

Ich will auf keinen Fall Doping gutheißen, genausowenig wie ich, in diesem Fall L. Armstrong, einen Dopingsünder in eine Opferrolle schieben will...

Welche Frage ich mir immer Stelle ist, wer hat denn noch so alles Dreck am Stecken? Und ich meine nicht die Sportler.

Wieviele Funktionäre, Sponsoren und wer weiß welch andere Leute wussten oder ahnten davon und haben es toleriert bzw. nicht hinterfragt? Frei nach dem Motto "don't ask don't tell".
Hier ist auch eine Menge Geld und Einfluss im Spiel.
Armstrong jetzt zum alleinigen Sündenbock zu machen finde ich zu einfach.
Wie gesagt, Opfer ist er keines aber alleiniger Drahtzieher und Verursacher IMHO aber auch nicht.

Das ist jetzt kein Startschuss für Verschwörungstheorien. Ich glaube viele waren auch froh so ein Zugpferd und Geldesel zu haben, wie war egal, Hauptsache die Kasse klingelt. Jetzt wo seine besten Zeiten vorüber sind und er nichts mehr einbringt, fallen sie wie die Geier über ihn her.

Die Öffentlich-Rechtlichen hatten doch die Übertragung der Tour d. F. wegen der Dopingstories abgesetzt, oder habe ich da falsche Informationen? Ob sich das lange halten lässt wenn ganz, ganz vorne ständig ein Deutscher mitfährt?
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.319
Punkte
113
Was ich dabei ganz schön heftig finde ist, das scheinbar eine breite Masse von Menschen glaubt, man müsste nur dopeen und kann dann einfach chipsfressend auf der Couch sitzen und wird einfach so zum Meistersportler. Die Sportler müssen immernoch heftigst rackern.

Das stimmt. Egal wie gedopt Armstrong war, das was er sportlich investieren musste, um zu gewinnen , war immens. Das ist immer noch ein bisschen was Anderes , als wenn jemand zB einen Doktortitel einfach kauft, zudem er nix beigetrafen hat. Armstrong wird jetzt als alleiniger Sündenbock inszeniert, damit man nicht am gesamten System zweifelt.
 

Ken

Bankspieler
Beiträge
3.248
Punkte
113
Ein wesentlicher Effekt von Doping ist ja gerade der, dass man aufgrund besserer Regeneration und mehr Muskelwachstum, höhere Trainingsumfänge realisieren kann, also auch dann arbeiten kann, wenn der "saubere" regenerieren muss/darf.
Wo ist denn Armstrong der alleinige Sündenbock? Vor ihm wurde doch schon fast jeder Topfahrer der jüngeren Vergangenheit gestürzt. Ullrich Name ist von deutschen Medien doch untrennbar mit Doping verbunden worden. Er ist öffentlich eine persona non grata.
Armstrong bekommt nun viel ab, weil er der herausragene Vertreter seiner Sportart war und seinen Kritikern mit einer einmaligen Aggression entgegengetreten ist und Kollegen und Weggefährten gemobbt hat. Grundsätzlich sähe ich auch lieber eine harte Bestrafung der Hintermänner wie Fuentes, Ferrari und Co, aber Armstrong bekommt schon gerade was er verdient.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land
Grundsätzlich sähe ich auch lieber eine harte Bestrafung der Hintermänner wie Fuentes, Ferrari und Co,

Ist DER Hintermann nicht eher Hein Verbrüggen?

Im Prinzip war er damals der Firmenboss, Armstrong, Ullrich, Basso und Co seine "Angestellten".

Dick Pound: "Ihr habt ein Problem. Doping."

Verbrüggen: "Ja und? Das ist das Problem der Zuschauer. Denen reicht es nicht wenn die Fahrer mit 20 km/h die Berge hoch fahren, das ist zu langsam. Also geben wir ihnen was sie wollen."

Muss man dazu noch mehr sagen?

Der Typ gehört am meisten gestraft von allen.



PS: Armstrong ist ein Volldepp dass er nicht mit der USADA, dafür aber mit der UCI zusammen arbeiten will. Er hätte bei Ophra auch mal erwähnen können/sollen was der feine Herr Verbrüggen für einer ist.
 

Ken

Bankspieler
Beiträge
3.248
Punkte
113
Verbrüggen gehört als der Verantwortliche selbstredend auch vor ein Gericht.
Ein Berufsverbot ist das mindeste.
Dennoch gehören auch zwingend die Ärzte und Cheflogistiker vor Gericht. Moralisch sehe ich bei Ihnen eine größere Schuld als bei den Radfahrern. Sie haben die notwendige Reife, Intelligenz und wirtschaftliche Unabhängigkeit, um zu wissen das sie etwas falsches tun.
 

Professor Moriarty

Bankspieler
Beiträge
6.799
Punkte
113
Ort
Landshut
Das Buch von Hamilton/Coyle, letzterer hatte schon davor bewiesen, dass er einen sehr ansprechenden Schreibstil hat, ist wirklich lesenswert. Ich bin normalerweise keiner, der recht schnell liest bzw. da stets am Ball bleibt, aber das ist so interessant geschrieben, dass ich da flott durchkam.

Der positive Test von Hamilton auf Fremdblut ist schon eine groteske Geschichte, im Grunde erwischt es keinen falschen, das weiß und wusste er auch als Doper, trotzdem hat er nicht mit Fremdblut gedopt, warum auch? Da wurde wohl in Madrid bei Fuentes Mist gebaut, inwiefern auch immer. Ullrich und Hamilton hatten scheinbar bei der Tour 2004 schon Probleme mit einem verdorbenen Blutbeutel. Wenn man das so liest konnte man sich glücklich schätzen bei Ferrari (bekanntlich US-Postal, Armstrong) oder Luigi Cecchini (Ullrich, Hamilton) zu sein, die machten ihre Sache professionell, wobei Cecchini grundsätzlich kein Fan von Fuentes bzw. exzessivem Doping war und vielmehr brillante Trainingsmethoden zur Behebung individueller Schwächen entwickelte, was man bei Ullrich 2003 und auch Hamilton schon sah, gleichwohl der Italiener aus Lucca natürlich selbst die unangenehme Pille schlucken musste und ihm klar war, dass man nicht ohne Hilfe einen optimalen Hämatokritwert zu bestimmten Phasen erlangen oder konservieren konnte.

Armstrong ging mit der ganzen Sache wohl ziemlich fahrlässig größenwahnsinnig um (Epo-Schachteln im Kühlschrank etc.), aber ich finde es wirklich sehr differenziert beschrieben, dass er auch nicht viel anders machte, sondern wirklich derart extrem stark war, laut Hamilton. Ich finde ja, dass ein starkes Indiz gegen Armstrong jahrelang auf dem Tisch bzw. in einem seiner Bücher lag und wundere mich, weshalb das nie mehr ausgeschlachtet wurde, wo doch großes Interesse von verschiedenen Seiten bestand. Ich meine die Actovegin-Geschichte seinerzeit, wo französische Journalisten im Müll wühlten, er ging da meiner Meinung nach dämlich im Buch darauf ein und stellte sich naiv blöd. Dabei war es klar, dass dieses Mittel zwar erst einmal nicht auf dem Index stand, aber immer mehr zum Standard für Doping zählte, für diese Erkenntnisse brauchte man wirklich kein Experte auf dem Gebiet sein. Insofern hat mich das wirklich verwundert, gerade im Laufe der Jahre hätte man ihm daraus noch einen Strick drehen können, vielleicht nicht rechtlich, aber journalistisch.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
60.886
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Ja, ach was. :rolleyes: Irgendwann ist man dann auch bei Hinault und Merckx.
Wenn schon Tom Simpson tot vom Rad gekippt ist, würde das doch auch niemanden mehr wundern, weil hinlänglich bekannt.

Das geht aber alles viel zu weit zu Lasten des Radsports. Klar waren die alle nicht sauber, aber das waren auch alle die unbekümmert immer-dopenden Leichtathleten nicht, noch all die Superschwimmer, Formel-1 Fahrer, Fußballer und-und-und.

Der Selbstreinigungs-Effekt ist überfällig und nötig, aber der muss für sämtlichen Spitzensport gelten.
Solange der Radsport weiter freiwillig/unfreiwillig und im Selbstzerfleischungsmodus stellvertretend für alle Pate steht, können sich die anderen Verbände doch die Hände reiben (wobei ihre eigene Schuld trotzdem kleben bleibt).

Der Leichtathletik-Verband "wirbt" doch auch nicht mit ihren Flo-Jo und Kratochvilova, Marita Koch, Ulf Timmermann, sondern lässt das alles selbst in Rekordlisten schön unterm Teppich..... solange die Radsport-Mafia schön weiter Leichen eigener verfeindeter Clans aus dem Hudson fischt.
 

Drago

Bankspieler
Beiträge
10.417
Punkte
113
Ort
Heinz Becker Land

Wer Interesse am ganzen Interview hat, bei Youtube "Joe Rogan Lance Armstrong" eingeben.

Bei einer Sache geb ich dem sogar Recht: Zabel und Virenque sollten auch aus den Statistiken fliegen.
 
Oben