Wir motzen über ARD und ZDF - der Sammelthread


MadFerIt

Apeman
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wäre es da nicht mal wert, eine klage hinsichtlich dem grundauftrag und dem, was dort tatsächlich abgeht, anzustreben? jeder einigermaßen geradeaus denkende mensch kann da doch nur auf eine schlussfolgerung kommen. und die ist nicht, dass es im sinne des erfinders ist, wenn man jährlich milliarden für fußball, jauch, ranz und fernsehschmonzetten, die vor ort in thailand gedreht werden, verfeuert.

das ist doch pervers! ich möchte nicht wissen, was dieser widerliche markus ranz jeden monat auf seinem kontoauszug stehen hat, weil irgendwelche sesselfurzer der meinung sind, dass man dem fuzzi dermaßen kohle in den arsch schieben muss, damit es nicht irgendein privater macht. aber aus erfahrung weiß man ja, dass deutsche gerichte nur sehr ungern entscheidungen treffen, die gegen institutionen gerichtet sind. von daher würde es wahrscheinlich auch hier zu einem urteil kommen, bei dem sich der geneigte bürger fragend die hand an die stirn packt. schon allein der punkt, dass die zwangszahlung in der form, wie sie momentan existiert, nicht sofort von einem gericht kassiert wird, lässt doch jeder hoffnung in die deutsche gerichtsbarkeit schwinden.
 

Pillendreher

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Was mich schockiert an der ganzen Sache ist, dass man durch das neue Modell Mehreinnahmen von gut 300 Mio. € hat. Verwendet man nun die Hälfte davon zur Reduzierung des monatlichen Beitrags, erniedrigt sich der Beitrag um 17 ct?! :gitche: Da wird einem erst klar, welche abartigen Summen da mittlerweile für den öffentlichen Rundfunk aufgewendet werden. Es kann doch nicht im Sinne des Betreibens eines öffentlich-rechtlichen Fernsehens sein, dass da zig 100 Mio. € fließen, um dann letztlich den ganzen Tag über erst das Hausfrauenfernsehen und dann die Zoo- und Kochsendungen zu bringen.
 

Giftpilz

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Was mich schockiert an der ganzen Sache ist, dass man durch das neue Modell Mehreinnahmen von gut 300 Mio. € hat. Verwendet man nun die Hälfte davon zur Reduzierung des monatlichen Beitrags, erniedrigt sich der Beitrag um 17 ct?! :gitche: Da wird einem erst klar, welche abartigen Summen da mittlerweile für den öffentlichen Rundfunk aufgewendet werden. Es kann doch nicht im Sinne des Betreibens eines öffentlich-rechtlichen Fernsehens sein, dass da zig 100 Mio. € fließen, um dann letztlich den ganzen Tag über erst das Hausfrauenfernsehen und dann die Zoo- und Kochsendungen zu bringen.

Fairerweise muss man sagen, dass mit dem Geld ja auch zahlreiche Radiosender betrieben werden. Aber auch da ist so viel redundant (ewig gleiche Musikschleifen, übernommene Reportagen anderer ARD-Sender etc.), dass man sich fragen kann, ob es bundesweit diese Vielzahl geben muss. Immerhin sind diese aber innerhalb ihrer typischen Sendegebiete - ich nehme als Beispiel mal den WDR - dann wenigstens etwas weiter spezialisiert, so dass man im Gegensatz zum TV eher davon ausgehen kann, dass den Hörern nicht überall der gleiche komplette Einheitsbrei geboten wird.

Ein sehr großes Problem ist schlichtweg, dass im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (inklusive Fernsehen) mit unglaublich viel Personal gearbeitet wurde (und immer noch wird), was sich über die Jahrzehnte zu horrenden Pensionsansprüchen aufgetürmt hat. Zwischen 2013 und 2016 müssen alleine dafür 2,8 Milliarden ausgegeben werden. In der Zeit zahlt also jeder Haushalt mal locker von seinen Gebühren einen Anteil von 68 Euro, von denen kein einziger Cent für die Programmgestaltung verwendet werden kann. Aber auf der Gegenseite wirft man im ideenlosen Kampf um die Zuschauer Massen an Geld für Fußballrechte (obwohl vom eigentlichen Spiel bei den Privaten ohne bemerkenswerten Unterschied ebenso jede Sekunde zu sehen wäre), Moderatoren (als ob die alleine Zuschauer generieren. Man hat zum Beispiel mit Inka Bause gerade eine katastrophale Bauchlandung hingelegt, und Lanz funktioniert offensichtlich auch nur in einem Talk-Konzept, bei dem es egal ist, ob dort er oder Kerner oder sonstwer mit Gästen rumsitzt) und absurde Dinge wie zum Beispiel angeblich gerade die Neugestaltung des WDR-Logos raus (was 1 Mio kosten soll...)
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
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Ich habe den kompletten Unfug ja komplett zur Auswahl und zusätzlich mein Sky-Abo inbegriffen Sky-Doku-Kanäle, ntv und N24. Aber gerade nachmittags etwas zu finden, was nicht nervt, was man nicht schon zillionen-mal gesehen hat, von Werbung, Kochen oder bizarren Dialekten nicht unterbrochen wird, ist kein Vergnügen.

Es ist mir bei meinen Schichtdiensten echt wichtig, ab und an ein Nachmittags-Schläfchen zu machen und TV ist bei mir grundsätzlich eine sehr bewährte Einschlafhilfe. Aber es dauert inzwischen fast länger als die eigentliche Erholungsphase, bis ich etwas gefunden habe, das labernd interessant genug ist, um die Augen zu zu machen und gleichzeitig nicht nervt.

Meine Fresse, ich habe Hunderte TV-Kanäle (davon fallen ca. 50 auf die Ö-R.) und zwischen 12 und 18 Uhr kommt entweder Käse oder Wiederholungen, die ich schon komplett auswendig kenne, halt so Sachen, wo sich Dirk Steffens mit einem von Wernher v. Braun konstruierten Paraglider in eine von Hatschepsut entworfene Pyramide wirft, um die Kontinentalverschiebung zu erklären.

Ich habe es dir schonmal empfohlen, wiederhole das aber gerne: investiere einmal 50 € in einen Festplattenreceiver (mit Sky Abo kommst du da bei einer Verlängerung evtl auch noch günstiger ran, vielleicht ganz umsonst), setze dich einmal die Woche 20 Minuten hin, durchforste den EPG und du hast auf einmal eine Auswahl von mindestens 5-10 Sendungen, aus denen du auswählen kannst und zu denen du dein Nickerchen halten kannst. Ganz einfach und in deinem Fall auf jeden Fall den Aufwand wert!

Ich halte keine Nachmittagsschläfchen, aber ich schlafe Abends mit dem TV ein. Und ich würde auch nachts verrückt werden, bis ich was vernünftiges gefunden habe, was gerade jetzt, wo ich schlafen will, läuft. Aber ich nehme mir die interessanten Dokus einfach auf und habe dann immer eine Auswahl an interessanten Sendungen, was ich gerade sehen will, wenn ich einschlafen will.
 

Pillendreher

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Ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen, einen Linux-basierten Enigma2 Receiver kaufen und per diverser Plugins noch einen deutlich höheren Komfort genießen. Autotimer fügt dir z.B. ausgewählte Sendungen automatisch als Timer hinzu, sodass du bei einem recht regelmäßigen Serienprogramm nicht mehr viel machen musst um die Serien auf die HDD zu kriegen ;)
 

Giftpilz

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heute-Nachrichten eben um 12 Uhr: 5 Minuten langes Blabla rund um Michael Schumachers Unfall, samt Erwähnung, dass auch Merkel "außerordentlich bestürzt" sei (ahja, danke. Schön, dass sie Politik hinter verschlossenen Türen macht, aber was sie zu Schumis Unfall zu sagen hat, spielt für die Öffentlichkeit also eine Rolle?), sowie Interviews mit irgendwelchen Passanten.

Bei allem Respekt für den Menschen, natürlich bei allem Mitgefühl für Schumachers Angehörige und bei aller Mühe, die ich aufzubringen versuche, wie sehr sich Fans hier betroffen fühlen: Ich finde das ganze Konzept der Live-Beobachtung des Privatlebens eines Prominenten befremdlich. Was genau ist denn bitte daran so interessant? Warum kümmert es eigentlich Leute, was "Stars" außerhalb von ihrem Job machen und was ihnen passiert? Gehören Unfälle und möglicherweise auch der Tod nicht zum Alltag? Warum ist das plötzlich eine so wichtige Nachricht, wenn es Schumacher passiert, während es jeden Tag zig anderen geschieht und sich kein Schwein darum schert? Achja, tratschende Nachbarn, die sich am Leid anderer ergötzen, finden sich ja immer. Umso absurder finde ich es da, dass man durch die Medien quasi zwangsweise zu einem solchen gemacht wird (wie eben erwähnt durch die ersten Aufmacher einer ganz normalen Nachrichtensendung sowie durch Top-Schlagzeilen etlicher Zeitschriften und ihrer Online-Auftritte), gerade wenn es eigentlich noch gar nichts zu berichten gibt, siehe Aussage der Ärzte, die jede Antwort auf sensationslüsternde Fragen bezüglich Zukunft etc. vermeiden.

Da private Medien diesen Sektor schon genügend abdecken, kann man sich durchaus fragen, warum jetzt heute (ich gehe einfach mal davon aus, dass es jetzt pausenlos thematisiert wird) auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk dieses Thema auswalzt. Vielleicht auch noch mit stimmungsgeladener melancholischer Musikuntermalung sowie betroffenheitsschwangeren Kommentaren der Moderatoren? Aber nachher müsste man sich wohl zum Vorwurf machen, dass man von diesem "wichtigen" Ereignis nichts gebracht hätte. Krude Medienwelt und eine wirklich seltsame Gesellschaft, in der man oft nicht mehr weiß, wie der eigene Nachbar eigentlich heißt (und dessen Schicksal ist einem dabei eh oft völlig wurscht), aber wenn einem Promi irgendwas passiert, wird gleich stundenlang ohne jeglichen Wissensstand geblubbert, und tatsächlich emotional reagiert. Das sind ja jetzt nicht nur die Leute, denen Schumi wegen seiner Karriere als Rennfahrer was bedeutet, sondern alle möglichen sonst auch noch.
 
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Cut-Man

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Personenkult, egal ob Schumi, Merkel oder sonst wer. Personenkult ist überhaupt nur was für Idioten. Die Merkel sollte man aktuell eher fragen, wann sich Deutschland aus dem illustren Kreis der Länder verabschiedet, die das Antikorruptionsgesetz noch nicht ratifiziert haben und wie lange die CSU CDU diese mit aller Macht noch verhindern wollen.
 

Big d

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es geht den medien doch vor allem um quoten und geld. und personenkult verkauft nunmal.

es gibt ja schon seit jahren die kritik das es niemanden interessiert wenn in afrika ein kind verhungert, aber bei lady diana heulen alle. aber wer verkauft hat nunmal recht und wenn die leute interessiert welches klopapier justín bieber benutzt wird das nunmal gedruckt.

quote und auflage ist heutzutage alles.

http://www.youtube.com/watch?v=tVACUjHn6yU
 

MadFerIt

Apeman
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ich finde es grundsätzlich ok, wenn darüber berichtet wird, dass eine person des öffentlichen lebens einen unfall hatte. was ich nicht ok finde, ist, WIE diese berichterstattung aufgezogen wird. da wird regelrecht ein event draus gemacht mit live-ticker und live-schaltung. dazu dann diesen komplett irrelevanten twitter-posts. wenn man sich die berichterstattung der BLÖD anschaut, denkt man auf den ersten blick, eine karikierte, überzogende mediensatiere zu betrachten. das ist so was von widerlich und abartig, da fehlen mir die worte.
 

Max Power

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ich finde es grundsätzlich ok, wenn darüber berichtet wird, dass eine person des öffentlichen lebens einen unfall hatte. was ich nicht ok finde, ist, WIE diese berichterstattung aufgezogen wird. da wird regelrecht ein event draus gemacht mit live-ticker und live-schaltung. dazu dann diesen komplett irrelevanten twitter-posts. wenn man sich die berichterstattung der BLÖD anschaut, denkt man auf den ersten blick, eine karikierte, überzogende mediensatiere zu betrachten. das ist so was von widerlich und abartig, da fehlen mir die worte.
dem ist absolut nichts mehr hinzuzufügen. Einfach krank.
 

Giftpilz

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Es geht mir eigentlich auch schon um das "dass überhaupt berichtet wird", akzeptiere aber dass es als Nachricht gebracht wird. Aber die Weise ist befremdlich. Inzwischen gibt es so einen Automatismus, wie über entsprechende Ereignisse berichtet wird. Die Fakten würden gerade mal für einen einminütigen Bericht reichen, aber man bläst es mit allem auf, was irgendwie geht:
- Außenreporter, die nichts zu tun haben, als die eh schon vorher gezeigte Pressekonferenz nochmal zusammenzufassen und sonst entweder Spekulationen abzulehnen oder selbst kräftig mitzumischen.
- betroffen dreinguckende Moderatoren, die mit antrainierter Stimme Beileid heucheln, aber jeden Beteiligten sensationslüsternd auszuquetschen versuchen.
- Kommentare angeblicher Freunde, die zwar auch keinen Einblick haben, aber so dargestellt werden, als gäbe es da irgendwas Relevantes.
- Kommentare völlig Fremder, die nur dazu dienen, um irgendwelche Emotionen zu produzieren (oder gar zu provozieren? So im Sinne von: "Guck mal, wie viele da gerade betroffen sind. Sei es jetzt auch!").

Und das ist der Punkt, der mich kotzen lässt, denn mit welchem Recht müllt man mich eigentlich damit zu? Warum belässt man es nicht einfach bei den reinen Fakten? Schumacher ist der vielleicht beste F1-Fahrer aller Zeiten. Sonst kenne ich ihn aber überhaupt nicht. Somit spielt er gewissermaßen für mein Leben keinerlei Rolle (rational gesehen tut das kein einziger Mensch außerhalb meiner Familie und meines Freundes- und Arbeitskreises - am ehesten außerhalb dessen noch Menschen in Machtpositionen, welche die Gesellschaft mitsteuern, aber bei denen ist es vor allem die Position und weniger die Person, die entscheidend ist). Aber es wird einem so aufgetischt, als ob hier etwas Relevantes passiert ist, und das zu einem Zeitpunkt, an dem gar nichts klarsteht. Theoretisch könnte sich die Situation in den nächsten Stunden/Tagen bessern, und ein unbeeinträchtigter Schumacher in der Zukunft sein eigenes normales Leben wieder aufnehmen. Lohnt da der Aufwand, den man gerade betreibt? Was kommt als Nächstes? Macht man vielleicht noch eine Sondersendung? Vielleicht auch noch eine Volksmutanten-Musikgala "Wir hoffen mit Schumi", moderiert von Silbereisen?

Diese Berichterstattung des "immer schneller, immer näher, immer persönlicher" mit gleichzeitig die Emotionen manipulierenden Effekten ist eine erschreckende Fehlentwicklung, und wenn insbesondere auch noch die Öffentlich-Rechtlichen hier mitmischen, für die ich mitbezahlen muss, ärgert sie mich regelrecht.

Über die BLÖD und andere Boulevardmedien braucht man eigentlich kein Wort zu verlieren. Die treiben es auf die Spitze und laufen dabei auch noch über Leichen. Wenn ich überhaupt emotional irgendwas empfinde, dann für die Familie, und ich traue da der BLÖD durchaus zu, dass sie wieder irgendwie versuchen, an diese heranzukommen, um sich auch noch an deren derzeitigen Sorgen zu ergötzen.
 
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Der alte Mann

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Schumacher ist immerhin ein deutscher Weltstar, der um sein Leben kämpft. Darüber muss man berichten, weil es einfach die Leute offensichtlich interessiert. Wenn man mit dem verhungernden Negerkind argumentiert, gibt es einfach keine Nachrichten mehr, weil dann alles irgendwie unwichtig wird.

Die Tagesschau berichtet wenigstens über ein Ereignis. Bei den Privaten lief vor kurzem in den Nachrichten ein Beitrag mit einem vor-
Ort-Reporter, der - kein Witz - berichtete "Hier in dieser Straße, in der ich mich jetzt befinde, wurde heute K.P. Boateng attackiert". Das ist die Alternative.
 

Giftpilz

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Schumacher ist immerhin ein deutscher Weltstar, der um sein Leben kämpft. Darüber muss man berichten, weil es einfach die Leute offensichtlich interessiert.
Wenn man mit dem verhungernden Negerkind argumentiert, gibt es einfach keine Nachrichten mehr, weil dann alles irgendwie unwichtig wird.

Die Tagesschau berichtet wenigstens über ein Ereignis. Bei den Privaten lief vor kurzem in den Nachrichten ein Beitrag mit einem vor-
Ort-Reporter, der - kein Witz - berichtete "Hier in dieser Straße, in der ich mich jetzt befinde, wurde heute K.P. Boateng attackiert". Das ist die Alternative.
Dass es etliche interessiert, akzeptiere ich gerne. Der Rest ist aber - und das auch bei den Öffentlich-Rechtlichen - oft mehr ein Selbstläufer. Vergleichbar mit der Paul Walker-Geschichte: Den kannten vorher viele gar nicht (und wie gesagt: Persönlich kennen Schumi auch die Allerwenigsten), aber plötzlich wurde das alles so breitgetreten, dass ein Vielfaches derjenigen, die sich genuin dafür interessiert hatten, sich in die Situation versetzten und tatsächlich emotional betroffen waren. Das schaukelt sich dann immer weiter hoch, weil je mehr Leute von der Nachricht berührt werden, sie nach dieser Argumentation auch "wichtiger" wird und nach Medienlogik demnach behandelt werden muss.

Wenn man wirklich wollte, könnte man das aber auch mit dem verhungernden Negerkind machen. Man kann jeden Menschen "relevant" machen, eben indem man über ihn zu berichten anfängt. Bei Schumacher ist die Situation an sich nur deswegen etwas anders, weil er schon vorher berühmt war.
An der Stelle aber noch ein Gedanke: Wenn er jetzt einen Herzinfarkt gehabt hätte oder an Krebs dahinsiechen würde, wäre die gleiche öffentliche Beobachtung dann eigentlich auch angebracht? Es wäre per se doch die gleiche Situation: Ein Promi, der in relativ jungen Jahren um sein Leben kämpft. Ist das eine berechtigte Nachricht? Möglicherweise auch noch gegen dessen eigenen Willen?
 

Der alte Mann

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Das Paul Walker jetzt in der Tagesschau großartig abgearbeitet wurde, ist an mir vorbeigegangen. Will ich aber nciht bestreiten.
Schumi ist neben Beckenbauer und Becker der größte lebende Sportler des Landes (behaupte ich mal einfach). Umd offensichtlich berührt es die Leute, sonst würde sich da vor dem Krankenhaus kein Auflauf bilden und die Leute würden nicht darüber reden, wie hier z.b. auch. Das sind nun mal Nachrichten.
Andersherum geht es übrigens auch, wenn auch selten. Dieses pakistanische Mädel, dass man in den Kopf geschossen hat, war z.b. erst nichts Dickes. Da sie aber überlebte und weiter machte, wurde die Nachrichten über sie größer. Wäre sie gestorben, sie wäre längst vergessen.
Natürlich würde die Berichterstattung über Schumi nach einem Herzkasper ziemlich die Gleiche. Warum auch nicht? Oder meinst du es fehlt dann die Sensation des Unfalls? Als Schmeling starb wurde berichtet, als Fritz Walter ging auch. Und die waren in einem Alter in dem Sterben natürlich ist. Klar ist ein "junger" Mensch, der plötzlich um sein Leben kämpfen muss noch eine Spur mehr Sensation, aber Schumi allein ist so groß, dass er auch noch in 50 Jahren eine Riesenmeldung wäre.
Ob man gegen den Willen des Betroffenen über eine Krankheit berichten kann oder sollte, ist pauschal nicht zu beantworten. Bei Kohl hieß es er ist gestürzt und gut war es. Man wußte warum er nicht mehr öffentlich auftritt, aber er wurde nicht belästigt. Ich kan mch jedenfalls an keine Tagesschau vor Ort in seinem Rehazentrum erinnern. Das war IMO guter Stil.
 

Hans A. Jan

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Viel schockierender als die staatstragende Berichtertattung der Ö/R finde ich den Fakt, dass sich sogar Madame Kanzlerin, zwar über ihren Enddarmbewohner Seibert - aber immerhin- geäußert hat. Zu wichtigen Themen ist sie monatelang verschollen. Aber wenn ein Steuerflüchtling sich im Adrenalinkick irgendwo gegen knallt, ist sie am Start. Wahnsinn.
 

Big d

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Viel schockierender als die staatstragende Berichtertattung der Ö/R finde ich den Fakt, dass sich sogar Madame Kanzlerin, zwar über ihren Enddarmbewohner Seibert - aber immerhin- geäußert hat. Zu wichtigen Themen ist sie monatelang verschollen. Aber wenn ein Steuerflüchtling sich im Adrenalinkick irgendwo gegen knallt, ist sie am Start. Wahnsinn.

ernsthaft? so etwas ist doch völlig normal, schumacher ist immerhin einer der größten sportler aller zeiten, da ist es im heutigen medien zeitalter völlig normal das eine deutsche kanzlerin dazu äußert. man kann es auch überreiben. obama hatte sich damals auch über Jacksons tod geäußert und der familie nen brief geschickt.
 

Giftpilz

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Ne, es ist schon auffallend, dass Merkel es nicht für sonderlich nötig hält, das Volk über gesellschaftliche/politische Pläne zu informieren, geschweige denn die Verhandlungen nachvollziehbar erscheinen zu lassen, aber wenn es irgendwas Unverfängliches gibt, ist sie plötzlich öffentlich präsent.
Wenn das in einem gesunderen Verhältnis zueinander stände, gäbe es selbstverständlich nichts zu kamellen, denn dann wäre es unbestritten "normal", aber dem ist nunmal leider nicht so. Und aus welchem Grund auch immer haben ihr heute wieder etliche Medien genau diese Bühne bereitet, sich als ach so umsichtige Leiterin des Staates darstellen zu können.
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Nachdem ich mich schon über die übertriebenden Berichte der ÖR zum Thema "Wintersportunfall eines ehemaligen Formel 1 Fahrers" aufgeregt habe, gestern der Nachschlag: Thema 1 in den Tagesthemen "Thomas Hitzdingens ist schwul". Aha. 5 min plus Kommentar und auch die Bundesregierung hat eine Meinung dazu. :crazy:



Immerhin haben am Dienstag 900.000 Zuschauer den gut versteckten "Tatortreiniger" gefunden, eine große Sache.

Heute 22:30 kommt eine echte neue Folge im NDR.
 

Langer

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Nachdem ich mich schon über die übertriebenden Berichte der ÖR zum Thema "Wintersportunfall eines ehemaligen Formel 1 Fahrers" aufgeregt habe, gestern der Nachschlag: Thema 1 in den Tagesthemen "Thomas Hitzdingens ist schwul". Aha. 5 min plus Kommentar und auch die Bundesregierung hat eine Meinung dazu. :crazy:



Immerhin haben am Dienstag 900.000 Zuschauer den gut versteckten "Tatortreiniger" gefunden, eine große Sache.

Heute 22:30 kommt eine echte neue Folge im NDR.

:laugh2:
Mich hätte es nicht gewundert wenn es nach der 20Uhr Tagesschau eine Sondersendung gegeben hätte.:)
 
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