Hier ist wie schon mehrfach erwähnt die Frage, ob Eigenproduktionen grundsätzlich von den Privaten oft
Das war früher noch viel derber. Ich meine es war 1983, da wurde das French Open (!) Halbfinale(!) Higueras vs ich glaube Wilander bei Matchball ausgeblendet. Hab ich als Steppke damals live gesehen...bzw eben nicht.
Zwei Jahre später haben sie dann aber auch mal das komplette Programm umgeworfen, um 5 1/2 Stunden lang ein Davis Cup-Spiel zwischen Westphal und Smid zu zeigen. Da weiß ich noch, dass wir mit der Verwandtschaft im Herbsturlaub waren, nach Satz 1 zum Abendessen gingen und das Spiel trotzdem noch ewig lief, als wir wieder zurück waren.
In den 80ern gab es für beiderlei Vorgehen Gründe: Bei den gerade mal drei Sendern, welche die meisten damals nur hatten, stieß man immer vielen vor den Kopf. Entweder den Sportfans, die wie du bei deinem Beispiel den Ausgang verpassten, oder den Stammzuschauern, deren gewohnte Sendung dafür dann ausfiel.
Heute hat man aber Dutzende Kanäle und so in der Theorie durchaus gute Chancen, einige davon tagesaktuell auszurichten, und immer noch auf anderen das gewohnte Programm stur runterzusenden. Stattdessen macht man bei den Öffentlich-Rechtlichen aber fast überall den gleichen Murks, weil alle für die Rechtfertigung ihres eigenen Daseins auf die eigene Quote schielen.
Dass man mit den Unmengen an Gebührengeldern nicht komplett Fernsehen an den Massen vorbei machen darf, ist klar. Aber wenn so oft alle um die gleichen Zuschauer buhlen, kommen dafür diejenigen zu kurz, für deren Geschmack der öffentlich-rechtliche Rundfunk derzeit die einzige Alternative ist, weil es nunmal auch nicht genug private Sender gibt, als dass diese sich bisher sehr spezialisieren würden. In Sachen Randsportarten ist es schlichtweg ein Trauerspiel, was heutzutage geboten wird, und - siehe den Thread hier - andere Bereiche werden auch oft vernachlässigt. Und da bin ich ja nicht der Einzige, der dies vor dem Hintergrund in Frage stellt, WAS dafür meistens alles zeitgleich läuft und sich teils überhaupt nicht vom Privatfernsehen unterscheidet. Einen sonderlichen Sinn bezüglich Bildungs- oder Informationsauftrag hat das ja oft nicht, und nochmal wiederholt: Wenn die Privatwirtschaft schon in einigen Bereichen für Unterhaltung sorgt, wieso muss dann das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen hier als Konkurrent auftreten? Man sieht ja zum Beispiel an den Hollywoodfilmen und -serien, dass man hier das Feld lange den Privaten überlassen hat und auch immer noch lässt. Es ist lästig für den Fan, wenn bei den Privaten eine Serie vermurkst wird, weil sie im falschen Umfeld gesendet wird und man keinen Atem hat, um sie sich etablieren zu lassen, und sie deswegen oft schnell wieder abgesetzt wird. Nur sind da ARD und ZDF trotz der eigentlichen Unabhängigkeit durch die Gebühren, dass man nicht zwangsläufig sofort Quote erzielen muss, oft auch keine Alternative, weil sie - wenn überhaupt - die Serien meistens ja auch nicht zu ansehbaren Zeiten zeigten. Wenn zum Beispiel das Erste mal um die Rechte an Serien bemüht hat, geht das so aus wie bei "Taras Welten": Versendet an Donnerstagen im Nachtprogramm, was für Arbeitstätige als Liveausstrahlung eine Zumutung ist (und erst seit wenigen Jahren geht man mal mit wenigen Serien auf ZDFneo und Einsfestival einen anderen Weg, hier aber mit dem Nachteil, dass diese Sender nicht die gleiche Reichweite hatten).
Angesichts der Möglichkeiten finde ich es einfach nur enttäuschend, was unterm Strich dabei bisher herauskommt.