Onlinescoring Waldimir Klitschko vs Alex Leapai 26.4. 2014 Oberhausen (und Vorkämpfe)


Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Puh ... das könnte auch bei Amazon in einer Kundenrezension über einen Sandsack stehen.


Ach schön ... Leapai hat Klitschko dazu gezwungen nicht klammern zu müssen, sondern hat immer schön die Distanz auf der Länge gehalten, die ihn quasi in Abschuss-Distanz hielt. Lang genug um einzustecken ... aber zu lang, um auch nur ansatzweise an Klitschko randzukommen.

Es ist nicht so, als hätte Leapai Klitschko irgendwie durch den Ring getrieben. Nicht wirklich...


Je länger man den kontrollierten Druck aufrecht erhält OHNE die Defensive zu stark zu vernachlässigen oder unkontrolliert in den Mann zu fallen, desto mehr wird Wladimir arbeiten müssen, und desto mehr wird er einen Kampf kämpfen müssen den er nicht kämpfen möchte, weil man ihn somit längerfristig in die Passivität treibt und dies nicht seine bevorzugte Art zu boxen ist.

In gefährliche Gebiete vorzudringen ist gegen Wladimir genau das richtige, wenn man eine kompakte Deckung besitzt, in der Halb und Nahdistanz die Übersicht bewahren und konsequent aus der Linie gehen kann wenn es erforderlich ist. Leapai tat dies alles selten und wenn dann im Zeitlupentempo, aber der Ansatz war schon der richtige. Um dies mit Erfolg zu krönen, muss man aber zumindest körperlich Topfit sein und auch in Kauf nehmen einige male hart erwischt zu werden und auch damit umgehen können. Das konnte Leapai nicht bzw. gemessen an seiner Boxerischen Armut nicht gut genug. Wie ich bereits schrieb fehlten Leapai viele Eigenschaften um diese Taktik umzusetzen.

Versucht man es mit aggressivem Druck, dann ist eine viel größere Kondition, mehr Explosivität und auch mehr Variabilität erforderlich, weil die Attacken vorhersehbarer sind wenn der Gegner weniger ausgeguckt und weniger zu Aktionen gezwungen wird, da einfach ein gewisser Anteil des Überraschungseffektes verloren geht und auch die zu überbrückende Distanz in der Regel etwas größer ist.
Povetkin z.b versuchte es mit aggressivem Druck, und Wladimir konnte die meisten seiner Aktionen gut vermeiden.
Eine Ausnahme gab es Phasenweise in der 2. Runde, als Povetkin versuchte sich heranzutasten und weniger zu Brawlen.
Damit war Povetkin schon erfolgreicher, nur krachte es dann ordentlich weil Povetkin einfach der Typ Boxer ist der generell außerhalb steht und dann versucht schnell reinzuspringen und in riskanteren Gebieten sehr offen ist bzw. nicht die beste Übersicht hat.

Brewster hingegen machte eher "kontrollierten" aber ständig anhaltenden Druck, so wie Leapai es in der Theorie vorhatte. Er war hier zwar kein Defensivkünstler ala Tyson, aber er konnte sich diese Art zu boxen aufgrund seiner Fähigkeiten und vorallem seiner enormen Physischen Robustheit erlauben und war alles in allem ein echter Albtraumgegner für Wladimir. Das Ergebnis ist bekannt.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
24.716
Punkte
113
Brewster hingegen machte eher "kontrollierten" aber ständig anhaltenden Druck, so wie Leapai es in der Theorie vorhatte. Er war hier zwar kein Defensivkünstler ala Tyson, aber er konnte sich diese Art zu boxen aufgrund seiner Fähigkeiten und vorallem seiner enormen Physischen Robustheit erlauben und war alles in allem ein echter Albtraumgegner für Wladimir. Das Ergebnis ist bekannt.

Nungut, deine ganze Beschreibung mit der kontrollierten Aggresivität, die Leapai wohl in Ansätzen gezeigt haben soll, lässt schon erahnen, dass du auf einen Vergleich mit Brewster hinaus willst.

Aber ich finde es doch etwas blauäugig zu denken, dass die "Brewster"-Taktik gegen Wladimir nochmal Früchte trägt.
Klar ... das Ergebnis ist bekannt. Aber Brewster musste einiges Einstecken und stand selbst kurz vor der KO-Niederlage.

Viele Boxer vertragen nicht so viel wie Brewster ... von daher kann man eigentlich auch nicht davon ausgehen, dass seine "Taktik" als Erfolgsrezept zu betrachten ist.

Auf Wladimir zutapsen, damit dieser in Schlagdistanz ist und sich müde schlägt? Keine sehr erfolgsversprechende Taktik. Deswegen wäre z.B. auch ein Arreola ein klarer Außenseiter in einem Kampf mit Wladimir.

Nicht zuletzt darf man durchaus sagen, dass Klitschko seine Lehren aus dem Kampf mit Brewster gezogen hat. Damals agierte er völlig überhastet und sah sich auf der Gewinnerstraße. Der Erfolg lag vor ihm, das Vergessen der Sanders-Niederlage schien fast geschafft.
Aber einem Klitschko ein für ihn zu hohes Tempo aufzwingen ... das gelingt heute kaum einem, auch wenn dieser gegen Ende des Povetkin-Kampfes die Puste langsam ausging (vielleicht hatte Klitschko Angst vor den russischen Dopingkontrollen :cool3: ).


Der Albtraumgegner von Klitschko damals war Sanders ... nicht Brewster.
Den Brewster von damals würde der Klitschko von heute, denke ich, recht klar schlagen.

Man darf sich z.B. Klitschkos zwei Kämpfe gegen Samuel Peter angucken. Es ist nicht so, als hätte Peter massiv nachgelassen ... es ist - so denke ich - viel eher so, dass Klitschko im zweiten Kampf mit weitaus mehr übersicht agiert hat.

Damals hat Klitschko sich zu einem Tempo drängen lassen, dass er selbst nicht wirklich gehen konnte ... das passiert heute nicht mehr so leicht.
Deswegen würde ich auch keinem Klitschko-Gegner sagen "Mach es wie Brewster" oder "Mach es wie Purrity".

Klar, einem Leapai kann man nicht sagen "Mach es wie Sanders". Jener Sanders war 10cm größer, Southpaw, hatte ne flotte Gerade und ertrank nicht in Respekt. Wenn man sich den Kampf (Sanders-W.Klitschko) ansieht, dann sieht man auch, dass Sanders Beinarbeit recht ordentlich war. Außerdem versuchte er stehts, wenn Klitschko doch mal klammerte, irgendwie eine Hand frei zu bekommen, um im Infight zu arbeiten (Auflehnen wie auf Povetkin konnte sich Klitschko auf den 193cm großen Sanders nicht).

Der Sanders, wie er damals im Ring stand, der könnte auch dem heutigen Klitschko Probleme bereiten. Purrity oder Brewster jedoch kaum.


Es gibt verschiedene Punkte/Ratschläge, die ein Klitschko-Gegner gut gebrauchen könnte, wenn er gegen Wladimir Klitschko bestehen möchte.

1. Ne ordentliche Beinarbeit, um die Distanz effektiv zu verkürzen (haben die wenigsten im Schwergewicht) ... gerne noch gepaart mit einem guten Timing (haben noch weniger im Schwergewicht. Sowas sieht man nicht nur bei Mayweather, Garcia usw. ... sowas konnte man sich auch in höheren Gewichtsklassen vorführen lassen (auch nach Lewis und Jones) ... z.B. von Tarver gegen Woods oder Hopkins, der einem immer wieder zeigt, wie man sich plötzlich in Schlagdistanz bringt (Murat guckt da dann blöd)

2. Die Fähigkeit in Klitschkos Aktionen hinein zu schlagen, sei es durch gute Pendel-Bewegungen oder durch das in Kauf nehmen eines Treffers (sieht man selten)

3. Seitliche Bewegungen ... Klitschko boxt sehr geradeaus ... und er klammert sehr geradeaus

4. Klitschkos Klammern entgegen wirken (aufs Knie gehen, wenn Klitschko sich zu stark auflehnt; Klitschko durch den Ring schieben/ziehen; versuchen einen Arm zu befreien und damit arbeiten ... viele Klitschko-Gegner gehen in die Schock-Starre, sobald Klitschko sie clincht ... selbst wenn sie noch Bewegungsspielraum haben)


Das Problem ist natürlich, dass diese Punkte ein gewisses Talent erfordern ... oder auch eine gewisse Taktik, bei der man sich mit Klitschko als Gegner und dessen Art zu boxen ausgiebig auseinander setzt. Sanders wusste um Wladimirs Schwächen. Haye hatte zumindest einen Plan, was er mit dem Grabimir macht.

Leapai hatte nicht wirklich einen Plan, wie er Klitschko besiegen könnte ... außer dass dieser sich vielleicht müde schlägt, wie gegen Brewster.

Aber ehrlich ... diese Taktik ist nicht sehr erfolgsversprechend.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Totto

Bankspieler
Beiträge
11.297
Punkte
113
Das trifft es m.E. sehr gut.
Die Verklaerung alter Niederlagen ist dagegen offensichtlich viel zu kurz gedacht.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Aber ich finde es doch etwas blauäugig zu denken, dass die "Brewster"-Taktik gegen Wladimir nochmal Früchte trägt.

Und wie sie das tut.


Klar ... das Ergebnis ist bekannt. Aber Brewster musste einiges Einstecken und stand selbst kurz vor der KO-Niederlage.

Brewster war zwischenzeitlich angeschlagen und hatte konditionell auch schon deutlich abgebaut. Trotzdem hatte er noch bedeutend mehr im Tank als Wladimir. Daran änderte auch der Niederschlag in der 4. Runde nichts.


Viele Boxer vertragen nicht so viel wie Brewster ... von daher kann man eigentlich auch nicht davon ausgehen, dass seine "Taktik" als Erfolgsrezept zu betrachten ist.

Auf Wladimir zutapsen, damit dieser in Schlagdistanz ist und sich müde schlägt? Keine sehr erfolgsversprechende Taktik. Deswegen wäre z.B. auch ein Arreola ein klarer Außenseiter in einem Kampf mit Wladimir.

Nein, da verdrehst du meine Worte. Es kann nie Sinn und Zweck der Sache sein auf den Gegner zuzumarschieren und alles was dieser raushaut mit dem Kopf zu stoppen, in der Hoffnung dass er irgendwann müde werden muss.
Man muss schon wissen was man da tut und sollte sich beim konsequenten heranschieben und druckmachen schon wohlfühlen. Je mehr Qualitäten man mitbringt desto besser ist es natürlich.


Nicht zuletzt darf man durchaus sagen, dass Klitschko seine Lehren aus dem Kampf mit Brewster gezogen hat. Damals agierte er völlig überhastet und sah sich auf der Gewinnerstraße. Der Erfolg lag vor ihm, das Vergessen der Sanders-Niederlage schien fast geschafft.
Aber einem Klitschko ein für ihn zu hohes Tempo aufzwingen ... das gelingt heute kaum einem, auch wenn dieser gegen Ende des Povetkin-Kampfes die Puste langsam ausging (vielleicht hatte Klitschko Angst vor den russischen Dopingkontrollen :cool3: ).


Der Albtraumgegner von Klitschko damals war Sanders ... nicht Brewster.
Den Brewster von damals würde der Klitschko von heute, denke ich, recht klar schlagen.

Klar, einem Leapai kann man nicht sagen "Mach es wie Sanders". Jener Sanders war 10cm größer, Southpaw, hatte ne flotte Gerade und ertrank nicht in Respekt. Wenn man sich den Kampf (Sanders-W.Klitschko) ansieht, dann sieht man auch, dass Sanders Beinarbeit recht ordentlich war. Außerdem versuchte er stehts, wenn Klitschko doch mal klammerte, irgendwie eine Hand frei zu bekommen, um im Infight zu arbeiten (Auflehnen wie auf Povetkin konnte sich Klitschko auf den 193cm großen Sanders nicht).

Der Sanders, wie er damals im Ring stand, der könnte auch dem heutigen Klitschko Probleme bereiten. Purrity oder Brewster jedoch kaum.

Man darf sich z.B. Klitschkos zwei Kämpfe gegen Samuel Peter angucken. Es ist nicht so, als hätte Peter massiv nachgelassen ... es ist - so denke ich - viel eher so, dass Klitschko im zweiten Kampf mit weitaus mehr übersicht agiert hat.

Damals hat Klitschko sich zu einem Tempo drängen lassen, dass er selbst nicht wirklich gehen konnte ... das passiert heute nicht mehr so leicht.
Deswegen würde ich auch keinem Klitschko-Gegner sagen "Mach es wie Brewster" oder "Mach es wie Purrity".


Mag sein dass er seine Lehren gezogen hat. Völlig anders als er beim ersten Brewster Kampf boxte tut Wladimir es aber auch heute nicht. Die Dirty Tactics sollten schon in diesem Kampf ein fester Bestandteil seines Gameplans sein. Das Problem war dass der Ringrichter ihn bei fast jeder kleinsten Regelwidrigkeit gleich ermahnte und ihm somit einen nicht zu unterschätzenden Vorteil wegnahm und ihn ergänzend zu Brewsters Kampfweise in eine Schlacht drängte die er nur verlieren konnte. Das wäre unter den selben Rahmenbedingungen heute wahrscheinlich kaum anders und selbst unter K2 Bedingungen wäre es für den heutigen Wladimir gegen den 2004er Brewster wahrscheinlich sehr schwierig geworden.
Stilistisch gesehen war Brewster für ihn ein noch unangenehmerer Gegner als Sanders eswar, auch wenn dieser einige große Waffen hatte mit denen er Wladimir gefährlich werden konnte.


Es gibt verschiedene Punkte/Ratschläge, die ein Klitschko-Gegner gut gebrauchen könnte, wenn er gegen Wladimir Klitschko bestehen möchte.

1. Ne ordentliche Beinarbeit, um die Distanz effektiv zu verkürzen (haben die wenigsten im Schwergewicht) ... gerne noch gepaart mit einem guten Timing (haben noch weniger im Schwergewicht. Sowas sieht man nicht nur bei Mayweather, Garcia usw. ... sowas konnte man sich auch in höheren Gewichtsklassen vorführen lassen (auch nach Lewis und Jones) ... z.B. von Tarver gegen Woods oder Hopkins, der einem immer wieder zeigt, wie man sich plötzlich in Schlagdistanz bringt (Murat guckt da dann blöd)

2. Die Fähigkeit in Klitschkos Aktionen hinein zu schlagen, sei es durch gute Pendel-Bewegungen oder durch das in Kauf nehmen eines Treffers (sieht man selten)

3. Seitliche Bewegungen ... Klitschko boxt sehr geradeaus ... und er klammert sehr geradeaus

4. Klitschkos Klammern entgegen wirken (aufs Knie gehen, wenn Klitschko sich zu stark auflehnt; Klitschko durch den Ring schieben/ziehen; versuchen einen Arm zu befreien und damit arbeiten ... viele Klitschko-Gegner gehen in die Schock-Starre, sobald Klitschko sie clincht ... selbst wenn sie noch Bewegungsspielraum haben)


Das Problem ist natürlich, dass diese Punkte ein gewisses Talent erfordern ... oder auch eine gewisse Taktik, bei der man sich mit Klitschko als Gegner und dessen Art zu boxen ausgiebig auseinander setzt. Sanders wusste um Wladimirs Schwächen. Haye hatte zumindest einen Plan, was er mit dem Grabimir macht.

Leapai hatte nicht wirklich einen Plan, wie er Klitschko besiegen könnte ... außer dass dieser sich vielleicht müde schlägt, wie gegen Brewster.

Aber ehrlich ... diese Taktik ist nicht sehr erfolgsversprechend.

Die Eigenschaften die du aufzählst stehen doch in keinem Widerspruch zu einer bestimmten Kampfweise. :confused:

Sicherlich ist es von Vorteil und auch zwingend nötig eine gewisse Boxerische Klasse zu besitzen um Wladimir gefährlich werden zu können. Seine zweifelsfrei vorhandenen boxerischen Qualitäten muss man Definitiv anerkennen und alles in allem kann man ihn - Dirty Tactics hin oder her - zu den ganz großen dieses Sports zählen. Ich denke auch dass er gegen viele ATG's alles andere als Chancenlos gewesen wäre und gegen die ein oder andere Allzeitgröße gute Siegchancen gehabt hätte. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es bestimmte Mittel gibt die ihm nicht so sehr schmecken, und von Boxern mit bestimmten Stärken und Eigenschaften offengelegt und ausgenutzt werden können. Daran hat auch seine Entwicklung in den letzten Jahren nicht allzu viel geändert.

Die Kampfweise spielt gegen einen Wladimir Klitschko eine sehr große Rolle. Mit Defensiv agieren und aufs Kontern bedacht sein wird es gegen ihn schwierig, selbst wenn der Gegner überragende Qualitäten vorweisen kann. Wladimir liegen diese Gegner sehr gut, denn er ist während er Druck aufbaut, zu fast jederzeit dazu bereit erstaunlich gewandt den entscheidenden Schritt zurück zu machen. Im ungünstigen Fall nimmt er die Hand des Gegners leicht, während er schon dabei ist den Schritt zurückzumachen und sich wegzudrehen und ggf. die Schulter und Arme hochzureissen, womit er dem Schlag die größte Wirkung nimmt.

Es ist eine Kombination aus verschiedenen Eigenschaften, weshalb Wladimir gegen solche aggressivere Leute nicht instinktiv rausgehen und abkontern und sie im Rückwärtsgang auf höchstem Niveau konsequent ausboxen kann.

Zum einen liegt es daran, dass die Bewegungsabläufe von Druckaufbauenden Gegnern auf Dauer viel schwerer zu lesen sind, als von Gegnern die Defensiv agieren und sich mehr aufs Verteidigen beschränken und dabei immer nur für kurze Momente Offensiv präsent sind.
Gegen die meisten Defensiven Leute ist es einfacher beim herantasten das Risiko getroffen zu werden in Grenzen zu halten, weil diese Hauptsächlich von den (Stellungs)fehlern des Druckaufbauenden leben und ansonsten Grundsätzlich eher "ungefährlich" sind, da sie nicht von sich aus versuchen den Gegner in Schwierigkeiten zu bringen sondern nur auf günstige Gelegenheiten warten. Eine Offensivgefahr geht von "Defensiven" Boxern immer nur für sehr kurze Momente aus. Diese kurzen Gefahrensituationen nimmt Wladimir während seines heranschiebens sehr gut wahr bzw. antizipiert sie sehr gut. Dann hat er das Kommando nämlich in der Hand und kann selbst entscheiden wann und wieviel Druck er macht.
Übernimmt der Gegner allerdings das Kommando, wird es bedeutend schwieriger alle seiner Aktionen konsequent wahrzunehmen und darauf schnell genug zu reagieren, da es einfach deutlich mehr Dinge gibt, die man in der selben Zeit zu beachten hat.
Die Eindrücke die auf einen einprasseln, können irgendwann nicht mehr genau genug verarbeitet werden und man fängt an Dinge zu übersehen, für die man bei ruhigerer, weniger intensiver Kampfhaltung deutlich mehr Zeit hat.

Zum anderen beschränkt er sich in der Halbdistanz durch den Respekt den er gegenüber Treffern hat selber und behält nach eigenen Aktionen die Übersicht nicht mehr ganz und verliert nach den Schlägen auch sein Gleichgewicht ein wenig. Besonders dies kaschiert er aber sehr geschickt durch seine dirty Tactics. Würde er sich auf das konternde Boxen im Rückwärtsgang mit schnellen Distanz und Richtungswechseln einlassen, wäre er auf die Dauer besonders nach eigenen Aktionen relativ leicht zu treffen und müsste sich dort nochmal deutlicher limitieren. Von daher hat er den perfekten Kompromiss in seiner Art und Weise zu kämpfen gefunden und ist unter K2 Bedingungen nochmal ne Ecke schwieriger zu schlagen, als er es im momentanen HW ohnehin schon wäre. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass er auch mit deutlich besseren Gegnern fertig geworden wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:

KhaosaiGalaxy

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.115
Punkte
0
Abgesehen davon, daß sich Klitschko heute sowieso (etwas) verbessert hat, kann man die Brewster- und Sanders-Kämpfe doch gar nicht miteinander vergleichen, wenn man nach dem "Blueprint", um Kliitschko zu besiegen, sucht. Brewster war nicht nur physisch stark und robust, sondern er war auch nicht völlig talentfrei (im Gegensatz zu einem Leapai, sorry). TROTZDEM ist so ein Mann stilistisch eigentlich kein Problem für Klitschko. Überlegt doch mal : Wenn ein (Prime-)Brewster meinetwegen 10mal gegen Klitschko angetreten wäre, wer hätte wohl am Ende des Tages mehr Siege auf dem Konto ? Ganz sicher Klitschko. Wer hätte (und hat auch) den größeren Aufwand betreiben müssen, um zum Erfolg zu kommen ? Brewster. Wer hätte (und hat auch tatsächlich :D) die Mehrzahl der Treffer kassiert ? Brewster. Also nein, kein gutes Beispiel für eine Erfolgsstrategie gegen Klitschko. Beim Stil von Sanders sieht es jedoch anders aus. Aber da muß man natürlich auch die notwendigen Parameter mitbringen (Speed + POWER + richtiges Timing, über 1,90m-Größe und Southpaw schadet auch nicht), um so einen Stil überhaupt durchziehen zu können. Hat im HW momentan kaum jemand. Und bitte kommt mir jetzt nicht mit Wilder ! Joa, und man sollte dann noch dazu nicht so hasenfüßig nur auf Treffervermeidung aus sein wie Haye in seinem Kampf gegen Klitschko. Dann riskiert man zwar nix, kommt aber auch nicht zum Erfolg. Ich denke einfach, daß die physischen, mentalen und stilistischen Parameter im Paket, um Klitschko wirklich zu gefährden, von den heutigen HWs leider schon zuviel verlangt sind. Man muß sich eben damit abfinden.
 

MMA_Boxer

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
13.402
Punkte
113
Und bitte kommt mir jetzt nicht mit Wilder ! Ich denke einfach, daß die physischen, mentalen und stilistischen Parameter im Paket, um Klitschko wirklich zu gefährden

Sehe ich genaso so. Aber warum nicht Wilder? Das ist ein "do or die" Kampf IMO. Entweder kommt Wilder durch und schickt Wlad auf die Bretter, so dass er net mehr aufsteht oder Wlad siegt vorzeitig. Wilder hat die Reichweite, Größe, Schlagkraft und Schnelligkeit. Alles Paramter, die zu einem Sieg führen können gegen Wlad. Styles makes Fights. Ich gebe Wilder zumindestens mehr Chancen als allen bisherigen Gegnern (In den letzten 8 Jahren) von Wlad...außen vor: Haye, Pove, pride Thompson.
Sonst sehe ich keinen, der Wlad aktuell gefährden kann. Außer Haye, aber der ist wohl vorerst in Rente. Pulev schon garnicht. Ist eine schlechtere Version von Wlad.

edit: Chisora wäre auch interessant, aber der ist zu langsam und hat wenig Power.
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.347
Punkte
113
Wilder hat einen sensationellen Rekord, aber ich frag mich ob Klitschko nicht zu erfahren für einen Mann ist, der noch nie volle 4 Runden im Ring stand. Außerdem wirkt Wilder nicht ganz unanfällig. Trotzdem ist Wilder sicherlich einer der vielversprechensten Gegner.

Bei aller Kritik am Lepaikampf muss man Wladimir auch ein Lob aussprechen. Es wird zwar kritisiert, dass Lepai keinen Schlag abgefeuert hat, aber er stand halt nie in der entsprechenden Distanz und das ist auch Klitschkos Verdienst, der ihm nie die Chance gab ihn wirklich treffen zu können und das dieses MAl ohne exzessives Klammern.
 

TheYank

Bankspieler
Beiträge
1.984
Punkte
113
Allen der potentiellen Herausforderern die Boxerisch etwas Qualität vorweisen können, mangelt es an einigen wichtigen bzw. relevanten Eigenschaften.

.

und genau da ist der Wurm drinnen. Die HW'S die physisch eine Chance gehabt hätten(z.b Wach) konnten einfach nicht Boxen. Diejenigen mit boxerisch durchaus guten Mitteln ( Solis,Povetkin,) sind physisch einfach nicht in der nah genug an Wladimir um ihn tatsächlich in Bedrängnis zu bringen.
 

KhaosaiGalaxy

Nachwuchsspieler
Beiträge
3.115
Punkte
0
Sehe ich genaso so. Aber warum nicht Wilder? Das ist ein "do or die" Kampf IMO. Entweder kommt Wilder durch und schickt Wlad auf die Bretter, so dass er net mehr aufsteht oder Wlad siegt vorzeitig. Wilder hat die Reichweite, Größe, Schlagkraft und Schnelligkeit. Alles Paramter, die zu einem Sieg führen können gegen Wlad. Styles makes Fights. Ich gebe Wilder zumindestens mehr Chancen als allen bisherigen Gegnern (In den letzten 8 Jahren) von Wlad...außen vor: Haye, Pove, pride Thompson.
Sonst sehe ich keinen, der Wlad aktuell gefährden kann. Außer Haye, aber der ist wohl vorerst in Rente. Pulev schon garnicht. Ist eine schlechtere Version von Wlad.

edit: Chisora wäre auch interessant, aber der ist zu langsam und hat wenig Power.

Einen Teil darf man dabei aber auch nicht vergessen : Die mentale Abgezocktheit (die der erfahrene Sanders z. B. ja auch besessen hat). In dem Bereich weiß man nix über Wilder, jetzt mal abgesehen von den eigentlichen Nehmerfähigkeiten. Was passiert, wenn da mal ein paar Dampfhammer-Geraden von Klitschko angeflogen kommen ? Wie wird Wilder darauf reagieren ? Wird er gleich "einfrieren" ? Ich bin da (noch) sehr skeptisch.
 

Totto

Bankspieler
Beiträge
11.297
Punkte
113
Ein Kampf gegen Wilder waere sicher eine spannende Sache, die ich mir garantiert anschauen wuerde. Troetzdem waere WK fuer mich sehr klarer Favorit. Und zwar dieses Mal, weil er die wesentlich bessere Defensive und wie gesagt deutlich mehr Erfahrung hat. Ich denke, WK wuerde sehr vorsichtig anfangen und Wilder dann in den mittleren oder spaeteren Runden abschiessen.
 

xEr

Bankspieler
Beiträge
12.542
Punkte
113
Und wie sie das tut.
Brewster war zwischenzeitlich angeschlagen und hatte konditionell auch schon deutlich abgebaut. Trotzdem hatte er noch bedeutend mehr im Tank als Wladimir. Daran änderte auch der Niederschlag in der 4. Runde nichts.


"Brewster-Taktik", sorry da muss ich lachen. Guck dir den Kampf nochmal an. Brewster wurde 4 Runden lang von Wladimir vorgeführt und stand in der 4. Runde unmittelbar vor dem KO. Nimmt der RR ihn da raus, heißt es "der war total übern berg", stattdessen sprechen jetzt tatsächlich Leute von der "Brewster taktik", die darauf beruht sich von Wladi 4 Runden lang ins Gesicht schlagen zu lassen und zu hoffen, dass WK in der 5. von alleine umfällt. Keine Ahnung warum Wladimir in der 5. plötzlich durch den Ring taumelte, schon bevor ihn Brewster überhaupt richtig getroffen hatte. Vielleicht hat er ein bisschen überpaced, aber das alleine erklärt nicht DIESEN Einbruch. Ich denke die psychologische Komponente spielt auch ne große Rolle, das kennt jeder der mal intensiv Sport gemacht hat. Auf jeden Fall ist dieser Kampf ein Beispiel für Legendenbildung.
Deslizer hat es schon richtig geschrieben, der Sanders Kampf ist sehr viel aussagekräftiger. Aber Leute mit dessen offensivem Skillset sind nun mal die absolute Ausnahme.

Wobei man natürlich schon sagen muss, dass Brewster 1 immer noch deutlich besser war, als so ziemlich alles was zur Zeit sonst im HW rumläuft.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
24.716
Punkte
113
Sehe ich genaso so. Aber warum nicht Wilder? Das ist ein "do or die" Kampf IMO. Entweder kommt Wilder durch und schickt Wlad auf die Bretter, so dass er net mehr aufsteht oder Wlad siegt vorzeitig. Wilder hat die Reichweite, Größe, Schlagkraft und Schnelligkeit. Alles Paramter, die zu einem Sieg führen können gegen Wlad.

Wilders Schlagkraft lässt sich meiner Ansicht nach immernoch schwer beurteilen. Vielleicht liegt sie irgendwo im Bereich von Don Steele und Samuel Peter ... vielleicht auch deutlich darüber. Wilder kann im Ring stehen und "I have natural power" brüllen ... aber ob dies stimmt, ist eine andere Frage.

Der Kampf mit Firtha hat zum Beispiel gezeigt, dass Wilder nicht gleich jeden umhaut, nur weil er ihn einmal hart erwischt.

Klar ... der KO-Sieg gegen Lyakhovich wirkte stark ... aber wen hat Wilder sonst so nahmhaftes erwischt?

Harrison? Der hat sich schon bei anderen Leuten in die Bux gemacht, wenn der Gegner einmal satt durchkam.
Scott? Der wurde ein Stückchen härter erwischt als Briggs gegen Green ... sah so aus, als könne er aufstehen ... hatte aber begrenztes Interesse.


Dass Wilder nur einmal durchkommen muss und schon liegt Klitschko ... das glaube ich nicht. Klitschko wurde bislang auch nie vom ersten harten Gegentreffer zu Boden geschickt.
Gegen Wach, Haye und Peter war er mal angeklingelt ... hat's aber überstanden.

Brewster hatte mehrere harte Hände im Ziel, bevor er Klitschko zu Boden schickte.

Sanders hatte schon nach einer Minute eine harte Linke im Ziel ... Klitschko blieb stehen (noch).


Klitschko wurde noch nie durch einen einzelnen harten Treffer zu Boden geschickt, er war immer vorher schon angeklingelt. Ausgezählt wurde Klitschko auch noch nie.

Ich würde daher auch nicht annehmen, dass selbst ein Wilder Klitschko mit einem Schlag ins KO-Reich bringen kann.

Was hingegen Wilder verträgt, wenn es mal ordentlich klingelt ... das bleibt weiter fraglich ... auch dank der bislang wohl gewählten Gegnerschaft, die bislang jedes Risiko scheute.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
28.528
Punkte
113
Wilder hat einen sensationellen Rekord, aber ich frag mich ob Klitschko nicht zu erfahren für einen Mann ist, der noch nie volle 4 Runden im Ring stand. Außerdem wirkt Wilder nicht ganz unanfällig. Trotzdem ist Wilder sicherlich einer der vielversprechensten Gegner.

Bei aller Kritik am Lepaikampf muss man Wladimir auch ein Lob aussprechen. Es wird zwar kritisiert, dass Lepai keinen Schlag abgefeuert hat, aber er stand halt nie in der entsprechenden Distanz und das ist auch Klitschkos Verdienst, der ihm nie die Chance gab ihn wirklich treffen zu können und das dieses MAl ohne exzessives Klammern.

Ich habe Banks vorher ne Nachricht auf Facebook geschrieben, warum Wladimir keine anderen mittel zur lösung als drauflehnen und klammern findet und ihn ein Video von mayweathers sidestep-turn move gezeigt. Banks meinte zwar, dass er an dingen mit ihm arbeitet aber Wladimir ein "seasoned fighter" ist und nicht mehr so einfach zu ändern, aber vllt. ist es ja doch mein verdienst:D.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
24.716
Punkte
113
Stilistisch gesehen war Brewster für ihn ein noch unangenehmerer Gegner als Sanders eswar, auch wenn dieser einige große Waffen hatte mit denen er Wladimir gefährlich werden konnte.

In deinem Beitrag steht manch schlaues und ich respektiere durchaus, dass man verschiedener Ansicht sein kann, ob jemand mit Brewsters Art zu boxen heute noch Erfolg haben kann.

Dennoch muss ich doch klar sagen, dass ich dem obigen Satz widersprechen muss.

Brewster war stilistisch unangenehmer für Klitschko als Sanders? Mitnichten.


Auf der einen Seite Brewster ... auf dem Fuß nicht der schnellste. Er steckt massiv ein und kommt mit seinen eher weit geholten Schlägen selten ins Ziel. Brewster hat jedoch starke Regenerationsfähigkeiten (das ist eher ain Attribut als ein Stil) und kommt in der 5ten frischer aus der Pause als Klitschko, der überpaced hat. Brewster trifft mit seinen Schwingern ... aber weniger wegen eines "Stils", sondern weil Klitschko einfach platt war. Gewiss kann man es Brewsters Boxstil zuschreiben, dass Klitschko überpacete. Aber wie oft kommt dies zustande?
Wenn Klitschko und Brewster vor 10 Jahren 5 Mal gegeneinander geboxt hätten ... dann hätte meistens Klitschko gewonnen.
Brewsters Sieg war nicht unverdient ... aber er war auch durchaus glücklich.


Auf der anderen Seite Sanders ... ähnlich groß im Ring wie Klitschko (der damals leicht nach vorne gebeugt und mit weiter Beinstellung boxte). Klitschko kommt den ganzen (kurzen) Kampf kaum mit Sanders zurecht. Er trifft zwar selbst früh im Kampf mal gut, findet aber kein Mittel gegen Sanders linke Schlaghand, wie dieser die Distanz verkürzt und im Infight arbeitet.
Klitschko hatte damals über alle Maße Probleme mit Sanders Stil. Hätten die vor 10 Jahren 5 Mal gegeneinander geboxt, hätte Klitschko vielleicht 1 Mal gewonnen.
Sanders hat sich den Sieg selbst erarbeitet ... mit der Art, wie er boxte und wie er die Schwächen Klitschkos ausnutzte.

Brewster fiel der Sieg teilweise in den Schoß. Gewiss war es auch sein eigenes Können, das ihm den Sieg ermöglichte, aber auch die Umstände, dass Klitschko überhastet arbeitete (den Sieg vor Augen, die Niederlage gegen Sanders vergessen machen wollend), spielte eine erhebliche Rolle.

Gegen Brewster hat Klitschko Fehler gemacht. Gegen Sanders nicht wirklich ... er konnte es einfach nicht besser.
 

Totto

Bankspieler
Beiträge
11.297
Punkte
113
Sehe ich auch so, ich denke aber, dass der heutige WK gegen den damaligen Sanders meist gewinnen würde. Sanders Schwäche ist, dass seine Gefährlichkeit mit zunehmender Kampfdauer konzentrations- und konditionsbedingt stark nachlässt. WK müsste "nur" die ersten 4 Runden weglaufen und finitieren und danach soweit erforderlich seine verbesserten :)D) Klammerfähigkeiten umsetzen. Im Grunde hat Sanders ihn ja aus der halbherzigen Klammerposition ausgeknockt, WK hätte eigentlich schon nach dem ersten Niederschlag ausgezählt werden müssen...
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
28.528
Punkte
113
Sanders halte ich auch für den heutigen Wladimir für eine Gefahr. Sanders hätte wohl jeden HW der geschichte (bis auf prime ali vllt.) zu beginn des fights hart getroffen. er hatte keine angst, bleibt vor dem Gegner stehen und schlägt mit viel handspeed mit.

nach den ersten 4 runden ist er quasi harmlos, es kommt halt drauf an ob man die treffer abkann (wie vitali) oder eben nicht (wie Wladimir). heute kann sich Wladimir besser über die ersten runden retten, aber immer würde ihm das gegen sanders wohl nicht gelingen. Ich glaube von 10 fights würde sanders auch gegen den heutigen WK mindestens 3 gewinnen.

brewster sehe ich dagegen nicht als Bedrohung. ja er hat ein paar schöne Body shots gelandet, aber er wurde vorher verprügelt. heute würde ihn Wladimir am jab verhungern lassen und wenn er zu nahe kommt klammern. purritty würde natürlich 999 von 1000 fights gegen Wladimir verlieren. mit der homer Simpson Taktik gewinnt man sicher nicht gegen den heutigen Wladimir.
 
N

npu

Guest
Der einzige Boxer, der sich einen Kampf derzeit verdient hat ist Pulev. Gegen den muss Wladimir in der Tat antreten. Ein Grund zu Vermeidung von Pulev ist derzeit aber nicht in Sicht. Pulev ist ein solider Mann, furchteinflößend ist aber definitiv anders. Dieser Kampf wird kommen.

Pulev wird definitiv ein richtig dicker Brocken werden für WK. Allerdings denke ich dass K2 den Kampf noch eine ganze Weile rauszögern wird.
Erstens ist man sich mit Sauerland nicht grün und möchte die Herren dort aus Prinzip gern zappeln lassen.
Zweitens wird man den Ausgang Arreola vs. Stiverne abwarten um dann den Gewinner herauszufordern. Bei einer Titelvereinigung dürfte dieser Vorrang haben vor einer Pflichtherausforderung.
 

Roberts

Moderator Boxen
Teammitglied
Beiträge
9.769
Punkte
113
Pulev wird definitiv ein richtig dicker Brocken werden für WK. Allerdings denke ich dass K2 den Kampf noch eine ganze Weile rauszögern wird.
Erstens ist man sich mit Sauerland nicht grün und möchte die Herren dort aus Prinzip gern zappeln lassen.
Zweitens wird man den Ausgang Arreola vs. Stiverne abwarten um dann den Gewinner herauszufordern. Bei einer Titelvereinigung dürfte dieser Vorrang haben vor einer Pflichtherausforderung.

Ich glaube nicht daran, dass Pulev der richtig dicke Brocken ist. Er hat deutliche Deckungsschwächen, was man auch noch einmal im Kampf gegen den alten konditionsarmen Thompson sehen konnte. Der Thompson aus dem ersten Wladimir-Kampf (oder davor) wäre für Pulev schon zuviel gewesen. Wladimir möchte natürlich den WBC-Titel. Völlig legitim. Da wird er sich nach den Anordnung des WBC aber hinten anstellen müssen, dass hat das WBC ja gerade noch einmal deutlich gemacht.

Der Sieger aus Stiverne vs. Arreola muss umgehend pflichtverteidigen.

In deinem Beitrag steht manch schlaues und ich respektiere durchaus, dass man verschiedener Ansicht sein kann.

:thumb: - Realist macht sich die Mühe, seine Auffassung umfassend zu begründen, das ist immer wieder anerkennenswert. Inhaltlich halte aber manches für abstrus. Das gilt gerade auch für die Brewster-Überhöhung. Das Schöne ist aber, das man hier unterschiedlicher Meinung sein kann und es keine Verpflichtung zu einer Übereinkunft gibt.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
24.716
Punkte
113
Allerdings denke ich dass K2 den Kampf noch eine ganze Weile rauszögern wird.
Erstens ist man sich mit Sauerland nicht grün und möchte die Herren dort aus Prinzip gern zappeln lassen.

Aufgrund Sauerlands vertraglicher Verpflichtungen mit der ARD kamen K2-Sauerland-Kämpfe bislang eher schwerlich zustande (Povetkin, Valuev).
Pulev war jedoch bei der ARD nie Hauptkämpfe (im Gegensatz zu Povetkin und Valuev) ... und wird es wohl auch nie werden.

In der Hinsicht wäre für Sauerland ein Klitschko-Pulev-Kampf vielleicht nützlich.
Selbst wenn Pulev gegen Klitschko verlieren sollte, könnte er sich auf RTL vor einem größeren Publikum ordentlich präsentieren ... und so vielleicht einen Grundstein für zukünftige Kämpfe auf Sat.1 (oder so) legen.

Das Problem ist und bleibt jedoch Pulevs Popularität.
Herausforderer wie Mormeck, Wach usw. bekommen bei K2, glaube ich, 500.000 Dollar in die Hand gedrückt.
Pulevs Börsen bei Sauerland werden bislang nicht groß höher gewesen sein ... aber man möchte sicherlich mehr haben.

Die Attraktive Option bleibt nunmal ein Purse Bid mit 75:25-Splitz (bei der IBF üblich). Da wäre eine größere Börse gegeben.
Pulev ist, glaube ich, auch nicht in akuten Geldnöten (bei Sauerland gibts ja auch ein monatliches Grundgehalt, während man sich fit hält) und könnte einen Purse Bid abwarten. Anders wars z.B. bei Tony Thompson, der in Deutschland Krasniqi KO schlug und HBO für den Kampf gegen Klitschko interessierte ... der hat sich unter Wert verkauft.

Zweitens wird man den Ausgang Arreola vs. Stiverne abwarten um dann den Gewinner herauszufordern. Bei einer Titelvereinigung dürfte dieser Vorrang haben vor einer Pflichtherausforderung.

Wenn Arreola den Kampf mit Klitschko möchte.
Wenn Stiverne den Kampf mit Klitschko möchte (und sein Management - bzw. Don King - sich mit K2 einigt).
Wenn HBO mehr Geld für einen Kampf mit Klitschko bietet, als für eine Kampf gegen den Jennings-Perez-Sieger. Ok ... Der WBC will hier zunächst den Kampf gegen Wilder und der würde eher auf Showtime laufen.

Zu guter Letzt müssen natürlich auch der jeweilige WBC-Champion und Klitschko ihre Verbände fragen, ob sie die Titelvereinigung statt einer Pflichtverteidigung bestreiten dürfen ... dies ist nicht selbstverständlich.
 
Oben