...es wird hier langsam langweilig...


Rocco

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Für Golovkin ist es aber mit Sicherheit gut, dass er sich in den USA etablieren will, dass ist immer noch der wichtigste Markt - auch wenn relativ großes Geld auch eine Zeit lang in Deutschland und nun zunehmend ist Osteuropa zu verdienen ist. National fehlt die Identifikationsfigur. Abraham wurde gewogen und für zu leicht befunden, Sturm hat nie attraktives Boxen geboten und trotzdem einiges generiert, ist aber nun ebenfalls auf dem absteigenden Ast, Huck ist zwar ansehnlich in seinen Kämpfen, besitzt aber keinerlei Charisma und kommt am Besten rüber, wenn er die Klappe hält.

Naja, letztlich boten nur Abraham und bietet Huck aktuell das was Publikum hier anzieht würde ich sagen. Ich würde auch sagen, Golovkin braucht sich nicht mal groß zu verstellen, um den netten Jungen von nebenan zu mimen. Zudem lebt er ja wohl hauptsächlich immer noch in Stuttgart, anders als Povetkin & Co. also jemand der sich integrieren kann.

War sicher nicht der Schlüssel zu Kohls Untergang, aber einer davon.

@JKD
Deinen Enthusiamus für MMA in allen Ehren, aber die Gegenwette halte ich für die nächsten 30 Jahre. Mich erinnert es am meisten an unsere Prügeleien im Schulalter, dafür kann ich mich heute wahrlich nicht mehr begeistern.
 

Chancho

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Es ist mir auch aufgefallen das es sehr ruhig hier wurde. In nem anderen Thread wurde mal darüber gesprochen das Facebook z.b die klassischen Foren verdrengt da man sich dort mit den Stars etc. und dem Mob direkt unterhalten könne. Ich weiß es nicht da ich dort nicht angemeldet bin und in diesem Leben auch nicht mehr sein werde. Sollte dem aber so sein wäre das sehr schade....
Meiner Meinung nach ist es leider so, dass Facebook die klassischen Foren mehr und mehr ersetzt und sogar überflüssig macht bzw. schon gemacht hat. Ich kenne das aus einem anderen Themenbereich, in dem ich jahrelang in Foren aktiv war, bis es dort vor 1-2 Jahren auf einmal sehr ruhig wurde. Trotz meiner Ablehnung gegenüber Facebook hat bei mir dann die Neugier gesiegt, so dass ich mir zunächst mal einen Fake-Account erstellt habe, um bei FB mal reinzuschauen. Und ich war überrascht, dass dort tatsächlich "die Musik spielt", zumindest was die Zahl der User und die Menge der Beiträge betrifft. Erschreckend niedrig ist allerdings auch das allgemeine Gesprächs-(Niveau). Ein Großteil der Beiträge wird auf FB einfach nur hingerotzt, so kommt es mir zumindest vor. Gehaltvolle Beiträge, die vor dem Absenden auch mal kurz auf Rechtschreibfehler geprüft werden, sind die absolute Ausnahme.

So gesehen gibt es viel Licht aber auch viel Schatten bei Facebook, zumindest empfinde ich das subjektiv so. Mir sind nach wie vor die klassischen Foren lieber, da ich mich mit der "Diskussionskultur" auf FB bisher einfach nicht anfreunden kann. Aber ich kann auch nachvollziehen, dass die "junge Generation" sich dort pudelwohl fühlt und mit den alten Internetforen nix am Hut hat.

Ich denke daher, dass der Trend Richtung Facebook zunächst noch anhalten wird und es hier im Forum leider in Zukunft noch ruhiger werden wird. Wäre irgendwie schade, wenn irgendwann nur noch die Facebook-Verweigerer hier schreiben würden denn das Forum war (oder ist noch?) über viele Jahre das mit Abstand beste Boxforum in Deutschland.
 

Realist

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Der Hauptgrund für das sinkende Interesse, ist das Menschenbild des (Profi)boxens, welches sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter verändert hat.

Für die Mehrheit der Menschen ist der Boxsport der Inbegriff von Brutalität und Rücksichtslosigkeit. Auf den ersten Blick sieht man nur 2 Menschen die versuchen sich gegenseitig zu schlagen, hinterfragt aber nicht die ganzen Details die das ganze zu einem "Kampf" werden lassen. Man muss sich schon sehr intensiv damit beschäftigen um es zu verstehen.

Auseinandersetzungen sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Boxen ist eine Lebensschule, denn das Boxen als Kampfkunst spiegelt das wirkliche Leben genau wider. Es kommen die verschiedensten Situationen vor, man lernt sie zu erkennen, sich auf sie einzustellen und sich zu verändern, sich anzupassen, seiner Wahrnehmung bewusster zu werden. Man lernt seine Schwächen, Stärken, Besonderheiten kennen. Man nimmt die Unterschiede zwischen den Menschen die einem Gegenüberstehen genauer wahr, man erkennt wo man ihnen Überlegen ist, wo man Defizite hat, wie sie in Bestimmten Situationen reagieren, wie sie gucken, sich bewegen, wie sie atmen, was sie fühlen. Viele haben erst durch das Boxen gelernt, dass sie selbst nicht über allen Dingen stehen, dass sie sich irren können, dass sie nicht Vollkommen sind, und wo ihre Defizite gegenüber anderen liegen. Sei es im technischen, oder athletischen Bereich, oder aber was die Wahrnehmung betrifft. Sie erkennen dass sie genetisch bedingte Schwachstellen und Grenzen haben, die sie gegenüber so manch einem anderen gar nicht oder nur bedingt ausgleichen können. Sie lernen es aber auch zu verstehen wie sie damit umzugehen haben, wie sie ihre Stärken zur Geltung bringen und ihre Schwächen überdecken können. Es hilft ihnen zur Schärfung der Wahrnehmung, dabei die Dinge bewusster wahrzunehmen, zur Stärkung des Selbstbewusstseins und dabei auch in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren und zu handeln.

Das alles lässt sich eins zu eins auf das wirkliche Leben übertragen und trägt ungemein zur Stärkung des Selbstbewusstseins, der Selbsterkenntnis und Selbstfindung bei. Natürlich steckt da auch Brutalität drin, für den Boxer steht sie aber nicht im Vordergrund und ist ein Resultat vom streben danach der bessere zu sein. Ebenfalls eine Formel die sich auf das Leben anwenden lässt, wo sich die Rücksichtslosigkeit zwar zumeist nicht direkt körperlich, dafür aber auf Umwegen, auf andere Art und Weise bemerkbar macht, die nicht weniger "brutal" sein muss.
 

nobbylenz

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Meiner Meinung nach ist es leider so, dass Facebook die klassischen Foren mehr und mehr ersetzt und sogar überflüssig macht bzw. schon gemacht hat. Ich kenne das aus einem anderen Themenbereich, in dem ich jahrelang in Foren aktiv war, bis es dort vor 1-2 Jahren auf einmal sehr ruhig wurde. Trotz meiner Ablehnung gegenüber Facebook hat bei mir dann die Neugier gesiegt, so dass ich mir zunächst mal einen Fake-Account erstellt habe, um bei FB mal reinzuschauen. Und ich war überrascht, dass dort tatsächlich "die Musik spielt", zumindest was die Zahl der User und die Menge der Beiträge betrifft. Erschreckend niedrig ist allerdings auch das allgemeine Gesprächs-(Niveau). Ein Großteil der Beiträge wird auf FB einfach nur hingerotzt, so kommt es mir zumindest vor. Gehaltvolle Beiträge, die vor dem Absenden auch mal kurz auf Rechtschreibfehler geprüft werden, sind die absolute Ausnahme.

So gesehen gibt es viel Licht aber auch viel Schatten bei Facebook, zumindest empfinde ich das subjektiv so. Mir sind nach wie vor die klassischen Foren lieber, da ich mich mit der "Diskussionskultur" auf FB bisher einfach nicht anfreunden kann. Aber ich kann auch nachvollziehen, dass die "junge Generation" sich dort pudelwohl fühlt und mit den alten Internetforen nix am Hut hat.

Ich denke daher, dass der Trend Richtung Facebook zunächst noch anhalten wird und es hier im Forum leider in Zukunft noch ruhiger werden wird. Wäre irgendwie schade, wenn irgendwann nur noch die Facebook-Verweigerer hier schreiben würden denn das Forum war (oder ist noch?) über viele Jahre das mit Abstand beste Boxforum in Deutschland.

:thumb: Top-Beitrag, stimmt mich sehr nachdenklich, gehöre nämlich bisher auch zu den facebook-"Verweigerern". Allerdings ist der "Massendruck" erheblich, und man wird teilweise schon komisch angeschaut, wenn man nicht "dabei" ist. So als wäre man ein Dinosaurier aus der Vergangenheit, der die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat und nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist (so etwa in der Vorstufe zur Senilität...).

Na wie auch immer...vielleicht werde ich auch langsam alt und kann mit den neueren Formen der Diskussions-"Kultur" im Internet wenig anfangen. Mich beschleicht zunehmend das Gefühl, diesbzgl. so allmählich "abgehängt" zu werden. Egal welche (Box-)Themen, alles wird immer schneller kommuniziert und diskutiert und alle können dabei mitmischen.

Das ist einerseits basisdemokratisch und auf der anderen Seite aber auch häufig beliebig und oberflächlich.
 

MadFerIt

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Der Hauptgrund für das sinkende Interesse, ist das Menschenbild des (Profi)boxens, welches sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter verändert hat.

Für die Mehrheit der Menschen ist der Boxsport der Inbegriff von Brutalität und Rücksichtslosigkeit. Auf den ersten Blick sieht man nur 2 Menschen die versuchen sich gegenseitig zu schlagen, hinterfragt aber nicht die ganzen Details die das ganze zu einem "Kampf" werden lassen. Man muss sich schon sehr intensiv damit beschäftigen um es zu verstehen.

Auseinandersetzungen sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Boxen ist eine Lebensschule, denn das Boxen als Kampfkunst spiegelt das wirkliche Leben genau wider. Es kommen die verschiedensten Situationen vor, man lernt sie zu erkennen, sich auf sie einzustellen und sich zu verändern, sich anzupassen, seiner Wahrnehmung bewusster zu werden. Man lernt seine Schwächen, Stärken, Besonderheiten kennen. Man nimmt die Unterschiede zwischen den Menschen die einem Gegenüberstehen genauer wahr, man erkennt wo man ihnen Überlegen ist, wo man Defizite hat, wie sie in Bestimmten Situationen reagieren, wie sie gucken, sich bewegen, wie sie atmen, was sie fühlen. Viele haben erst durch das Boxen gelernt, dass sie selbst nicht über allen Dingen stehen, dass sie sich irren können, dass sie nicht Vollkommen sind, und wo ihre Defizite gegenüber anderen liegen. Sei es im technischen, oder athletischen Bereich, oder aber was die Wahrnehmung betrifft. Sie erkennen dass sie genetisch bedingte Schwachstellen und Grenzen haben, die sie gegenüber so manch einem anderen gar nicht oder nur bedingt ausgleichen können. Sie lernen es aber auch zu verstehen wie sie damit umzugehen haben, wie sie ihre Stärken zur Geltung bringen und ihre Schwächen überdecken können. Es hilft ihnen zur Schärfung der Wahrnehmung, dabei die Dinge bewusster wahrzunehmen, zur Stärkung des Selbstbewusstseins und dabei auch in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren und zu handeln.

Das alles lässt sich eins zu eins auf das wirkliche Leben übertragen und trägt ungemein zur Stärkung des Selbstbewusstseins, der Selbsterkenntnis und Selbstfindung bei. Natürlich steckt da auch Brutalität drin, für den Boxer steht sie aber nicht im Vordergrund und ist ein Resultat vom streben danach der bessere zu sein. Ebenfalls eine Formel die sich auf das Leben anwenden lässt, wo sich die Rücksichtslosigkeit zwar zumeist nicht direkt körperlich, dafür aber auf Umwegen, auf andere Art und Weise bemerkbar macht, die nicht weniger "brutal" sein muss.

wenn man das liest könnte man annehmen, (profi)boxen wäre ein sport nur für intellektuelle feingeiste. :crazy:
 

Realist

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wenn man das liest könnte man annehmen, (profi)boxen wäre ein sport nur für intellektuelle feingeiste. :crazy:

Als Gewalt-Gegner kann man natürlich auch argumentieren, dass der Amateursport ja ausreichend wäre für die im letzten Beitrag genannten Vorzüge den dieser Sport bietet.
Das Amateurboxen ist bei der Bevölkerung auch gar nicht mal so unbeliebt. Allerdings sind das Kämpfe die kaum mit Profiverhältnissen vergleichbar sind. Genau dort fangen die Probleme ja an, den Amateursport betreiben prozentual gesehen viel mehr Menschen, diese Menschen wollen aber mit der wirklich harten Seite des Boxsports nichts zu tun haben. Das hat dazu geführt, dass sich Amateur und Profiboxen immer stärker zu unterscheiden begannen. Beim Amateurboxen ist (heutzutage) bei weitem nicht diese Ernsthaftigkeit vorhanden und der mentale Aspekt spielt eine eher geringe Rolle. Die immer größer werdende Abspaltung hat auch dazu geführt, dass sich die Kampfführung mittlerweile komplett unterscheidet, die technischen und mentalen Fähigkeiten und die Sinne werden im Amateursport nicht so stark beansprucht, das allgemeine Niveau ist bedeutend niedriger. Im Amateurboxen wird man die mentale Entwicklung, das stärken des Selbstbewusstseins und die Schärfung der Sinneswahrnehmungen nur in abgeschwächter Form erfahren.

Das soll natürlich nicht heißen, dass jeder versuchen sollte Profiboxer zu werden. Beim Boxen werden die Schäden mutwillig durch Menschenhand verursacht, ich habe Verständnis für Menschen die das verurteilen, bin aber anderer Ansicht. Genau genommen ist jede Form von Hochleistungssport auf Dauer eher ungesund, und auch in vielen anderen Sportarten gibt es z.t große (Verletzungs)Risiken. Im Endeffekt ist jeder wie immer für sich selbst verantwortlich, und muss wissen wie weit er gehen kann/möchte. Auch im Profiboxen gilt es, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, und zu versuchen die Dinge bewusst wahrzunehmen, seine Umwelt und seine körperlichen Signale nicht zu ignorieren und zu deuten. Dann sollten auch keine ernsthaften Schäden entstehen. 100%ige Sicherheit hat man natürlich nirgendwo. Das sollte einen aber nicht davon abhalten, Dingen nachzugehen die man gerne tun möchte, an denen man Spaß hat oder sogar Erfüllung findet, und schon gar nicht wenn man meint seine Berufung gefunden zu haben. Sonst kann man sich auch gleich Zuhause einsperren.
 

Realist

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Der war gut.

Warum hocken dann bei den Veranstaltungen immer nur die Beteiligten aufeinander? Amateurboxen geht der Bevölkerung am Allerwertesten vorbei.

War vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt. Ich meinte unter denjenigen die Amateurboxen betreiben, ist die Zahl derer die eine Profikarriere in Erwägung ziehen sehr gering. Dagegen ist das Amateurboxen gut bedient, wobei da natürlich auch die Gesamtsituation bei den Profis eine Rolle spielt. Es ist wie ein Teufelskreis.
 

Big d

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Der war gut.

Warum hocken dann bei den Veranstaltungen immer nur die Beteiligten aufeinander? Amateurboxen geht der Bevölkerung am Allerwertesten vorbei.

richtig. der amateursport ist immer noch die grundlage des boxsports. mit ausnahme der mexikaner kommen fast alle top boxer nach wie vor aus dem amateurboxsport (fast alle p4p weltklasseleute ob ward, mayweather, haye, klitschko, golovkin oder wer auch immer waren top amateure).

das grundübel der deutschen boxmisere ist der niedergang des amateursports. die muttis wollen heutzutage halt nicht mehr, dass ihr kleiner auf die nase bekommt was dazu führt (ohne rassistisch klingen zu wollen), das wenn überhaupt fast nur noch migrantenkinder boxen (und auch da sind es nicht genug- das es migranten sind ist ja ansich nicht schlimm). im deutschen amateurboxsport geht es seit jahren abwärts, medaillen sind eine absolute ausnahme geworden und das sorgt halt dafür, dass es keinen nachschub mehr gibt.

natürlich ist der amateursport anders als der profiboxsport, aber das ist nicht das grundproblem. das eigentlich problem ist, dass nicht genug nachwuchs (der ja IMMER aus dem amateursport kommt, es gibt ja keine 13 jährigen profis) gibt und so jeder der den sprung nicht schafft wehtut.

ich vermute mal, dass es früher auch viele gab die den sprung nicht schafften, aber da war der pool an nachwuchsleuten auch größer.

andere nationen haben ähnliche probleme, die ami kinder spielen heute auch lieber playstation oder baseball anstatt zu boxen, aber in deutschland ist es von den großen nationen schon fast am extremsten. der deutsche amateursport ist einfach tot, wo sollen da die jungen talente herkommen?
 

Big d

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War vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt. Ich meinte unter denjenigen die Amateurboxen betreiben, ist die Zahl derer die eine Profikarriere in Erwägung ziehen sehr gering. Dagegen ist das Amateurboxen gut bedient, wobei da natürlich auch die Gesamtsituation bei den Profis eine Rolle spielt. Es ist wie ein Teufelskreis.

ich würde mal sagen es ist beides. natürlich gibt es gewisse nationen wo relativ wenige amateure profis werden (italien, gewisse osteuropäische länder) weil die athleten dort gut versorgt werden (job bei der polizei etc.) und keine lust haben sich durch die rankings zu kämpfen. andererseits hat eben auch der jugendboxsport deutlich gelitten, es gibt einfach nicht genug kinder die boxen.

und wenn es weniger kinder gibt, gibt es auch weniger top talente.
 

Realist

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ich würde mal sagen es ist beides. natürlich gibt es gewisse nationen wo relativ wenige amateure profis werden (italien, gewisse osteuropäische länder) weil die athleten dort gut versorgt werden (job bei der polizei etc.) und keine lust haben sich durch die rankings zu kämpfen. andererseits hat eben auch der jugendboxsport deutlich gelitten, es gibt einfach nicht genug kinder die boxen.

und wenn es weniger kinder gibt, gibt es auch weniger top talente.

So sieht es aus. Viele Amateure fangen erst ziemlich spät an, und tun dies "nur" um Spaß zu haben, nicht weil sie Träume verwirklichen wollen. Als einzelnes Individuum ist man da ohnehin klar benachteiligt, es fehlt die Konkurrenz die sich gegenseitig hochpusht, eine Entwicklung findet nur auf geringem Niveau statt, so macht das ganze ohnehin nicht viel Sinn.
 

Big d

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So sieht es aus. Viele Amateure fangen erst ziemlich spät an, und tun dies "nur" um Spaß zu haben, nicht weil sie Träume verwirklichen wollen. Als einzelnes Individuum ist man da ohnehin klar benachteiligt, es fehlt die Konkurrenz die sich gegenseitig hochpusht, eine Entwicklung findet nur auf geringem Niveau statt, so macht das ganze ohnehin nicht viel Sinn.

die fangen spät an weil ihnen es ihre mama vorher nicht erlaubt. klein michi darf doch kein blaues auge bekommen:D.
 

Realist

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die fangen spät an weil ihnen es ihre mama vorher nicht erlaubt. klein michi darf doch kein blaues auge bekommen:D.

In den Staaten streben die meisten sportlichen jungen Leute eine Basketball oder Football-Karriere an, da ist viel mehr Geld für weniger Aufwand drin, und man trägt weniger Verantwortung. Gerade die schweren Jungs haben die perfekten Voraussetzungen für diese Sportarten. Kein Wunder dass da nichts nachkommt. Die korrupten Weltverbände und gierigen Promoter machen den Rest. Verständlich dass sich keiner freiwillig in deren Hände geben möchte. Man bräuchte ein durchsichtiges, nachvollziehbares Ranglisten-System und eine staatliche Förderung. Die Boxer bräuchten feste Verträge mit einem Dachverband der die Finanzierung und Veranstaltung der Kämpfe vornimmt. Die höhe der Bezahlung würde sich an die Erfolge und Quoten der einzelnen Boxer richten.
Das ist aber nur Träumerei und wird wohl nie passieren.
 

Big d

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Ich glaube dieses "die talentierten kids spielen football" argument wird deutlich überstrapaziert. unsere randsportart coaches sagen genau das gleiche "die guten kinder gehen alle zum fußball".

das war schon immer so, boxen war nie eine massensportart, es haben immer mehr kinder gegen bälle getreten, egal ob in den USA oder bei uns.

aber das liegt doch nicht an den möglichkeiten geld zu verdienen. welches 10 jährige kind das seinen sport auswählt denkt denn daran wieviel geld es damit verdient? ich glaube nicht das sich die kinder oder auch die eltern mit dem ranglistensystem beschäftigen.

die ballsportarten werden immer und in jedem land nummer 1 sein, da hat sich in den letzten 50 jahren nichts verändert. es müsste dem boxen halt nur gelingen die nische hinter den großen 5-6 sportarten zu schließen.

es gibt sowohl in den USA als auch in deutschland millionen kinder keine mannschaftssportarten betreiben. wenn in deutschland so viele 10 jährige boxen würden wie badminton spielen wären wir im boxen eine macht.

Ich sehe das problem eher in der gesellschaftlichen akzeptanz in den industrieländern. die ballsportarten nehmen viel weg, aber lassen immer noch genug übrig (das sieht man ja daran das die USA immer noch neben jamaika die besten sprinter hat und die sind im football sogar noch begehrter als die potentiellen boxer). boxen kann sich nicht mit fußball vergleichen, sie müssen es aber schaffen eine der nischen dahinter zu besetzen.

darin hat der boxsport in den letzten 30 jahren leider versagt, sie konnten eltern nicht klarmachen, dass boxen eine option für ihren spross ist.
 

Realist

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Ich glaube dieses "die talentierten kids spielen football" argument wird deutlich überstrapaziert. unsere randsportart coaches sagen genau das gleiche "die guten kinder gehen alle zum fußball".

das war schon immer so, boxen war nie eine massensportart, es haben immer mehr kinder gegen bälle getreten, egal ob in den USA oder bei uns.

aber das liegt doch nicht an den möglichkeiten geld zu verdienen. welches 10 jährige kind das seinen sport auswählt denkt denn daran wieviel geld es damit verdient? ich glaube nicht das sich die kinder oder auch die eltern mit dem ranglistensystem beschäftigen.

die ballsportarten werden immer und in jedem land nummer 1 sein, da hat sich in den letzten 50 jahren nichts verändert. es müsste dem boxen halt nur gelingen die nische hinter den großen 5-6 sportarten zu schließen.

es gibt sowohl in den USA als auch in deutschland millionen kinder keine mannschaftssportarten betreiben. wenn in deutschland so viele 10 jährige boxen würden wie badminton spielen wären wir im boxen eine macht.

Ich sehe das problem eher in der gesellschaftlichen akzeptanz in den industrieländern. die ballsportarten nehmen viel weg, aber lassen immer noch genug übrig (das sieht man ja daran das die USA immer noch neben jamaika die besten sprinter hat und die sind im football sogar noch begehrter als die potentiellen boxer). boxen kann sich nicht mit fußball vergleichen, sie müssen es aber schaffen eine der nischen dahinter zu besetzen.

darin hat der boxsport in den letzten 30 jahren leider versagt, sie konnten eltern nicht klarmachen, dass boxen eine option für ihren spross ist.

Das eine schließt das andere doch nicht aus. ;)

Es ist nicht dass Kind das so weit vorausdenkt, sondern die Erziehungsberechtigten. Selbstverständlich informieren sich die Menschen über die Perspektiven einer Profibox-Karriere und wenn das Kind sich sportlich betätigen will, wird er dann eben zum Basketball geschickt. Dass man diese Sportarten nicht verdrängen kann ist klar, die Lücke müsste verkleinert werden wie du sagtest. Die Ballsportarten sind nicht der einzige Faktor, sie spielen aber eine große Rolle.
 

jkd

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es gibt auch zu wenige vereine. und wenn, dann hat man meist sehr wenig ahnung. man versteht es hier einfach nicht, vernünftig boxen zu trainieren. mit spass zu trainieren. da kann dann halt auch nichts bei heraus kommen. wenn ich sehe, wie trainer die auslage eines boxers bestimmen wollen und somit das experimentieren, das sich selbst kennenlernen, gefühl bekommen, im keim ersticken, wird mir schlecht. wie jedem die immer gleiche deckungsarbeit aufgezwungen wird, wie genaue technikvorgaben verlangt werden, immer und immer das gleiche gemacht wird, man weder qualitäten erkennt, noch auf individuelle unterschiede eingeht, dann wundert doch nichts mehr.
ich würde mein kind auch nicht in einen solchen verein schicken.
 

Big d

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es gibt auch zu wenige vereine. und wenn, dann hat man meist sehr wenig ahnung. man versteht es hier einfach nicht, vernünftig boxen zu trainieren. mit spass zu trainieren. da kann dann halt auch nichts bei heraus kommen. wenn ich sehe, wie trainer die auslage eines boxers bestimmen wollen und somit das experimentieren, das sich selbst kennenlernen, gefühl bekommen, im keim ersticken, wird mir schlecht. wie jedem die immer gleiche deckungsarbeit aufgezwungen wird, wie genaue technikvorgaben verlangt werden, immer und immer das gleiche gemacht wird, man weder qualitäten erkennt, noch auf individuelle unterschiede eingeht, dann wundert doch nichts mehr.
ich würde mein kind auch nicht in einen solchen verein schicken.

das ist doch aber auch ne randerscheinung. natürlich leidet auch die qualität des trainings unter dem mangel an guten boxern, aber den meisten muttis ist es völlig egal in welcher auslage ihr kleiner ne blutige nase bekommt:).

boxen ist nicht unbeliebt weil die vereine schlechte qualität abliefern, die qualität ist schlecht weil die quantität an boxern und damit auch potentiellen trainern fehlt.

heute ist man doch froh wenn man jemanden findet der die kinder 2 stunden lang "betreut".
 

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das ist doch aber auch ne randerscheinung. natürlich leidet auch die qualität des trainings unter dem mangel an guten boxern, aber den meisten muttis ist es völlig egal in welcher auslage ihr kleiner ne blutige nase bekommt:).

boxen ist nicht unbeliebt weil die vereine schlechte qualität abliefern, die qualität ist schlecht weil die quantität an boxern und damit auch potentiellen trainern fehlt.

heute ist man doch froh wenn man jemanden findet der die kinder 2 stunden lang "betreut".

Auch hier wieder, schließt das eine das andere nicht aus. ;) Wenn die wenigen Vereine bei denen es eine gewisse Anzahl von potentiellen Talenten gibt, sie nicht richtig fördern können dann verschwendet man auch das wenige was man eventuell haben könnte. Es hängen viele Faktoren miteinander zusammen die sich gegenseitig verstärken, und zu dieser Gesamtsituation führen. Hauptauslöser war aber das Menschenbild des Boxens, welches sich auch durch die offenbarten Langzeitschäden vieler ehemaligen Top-Profis dramatisiert hat.
 

jkd

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wenn aber mal ein junge von einem Pacquiao oder nem Mayweather inspiriert, in ein gym geht und sich dort erhofft, ähnlich boxen und trainieren zu können, wird er gleich bei langweiligem training enttäuscht und kommt nie wieder. kein feeling, kein ambiente, kein nichts.
das macht viel aus. was haben uns Michael Jordan, Pippen und co. früher inspiriert, wo die kids alle basketball spielen wollten. allein die tollen amerikanischen hallen, mit den tollen böden, die trikots, die musik, das hat einfach flair. wenn du dir dann basketball aus Russland oder der DDR angeguckt hast, mit diesen grauen nun wirklich hässlichen hallen, hässliche trikots, blasse spieler, nicht nur wegen der hautfarbepanik:
da kam doch nichts rüber. keine spielfreude, keine kreativität, kein gar nichts. die hätten nicht nen zehntel in die vereine gelockt.
das boxen wird insgesamt einfach schlecht verkauft.
 
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