David Haye: "Nach meiner Meinung, hätte ich die Schwergewichtler von heute alle geschlagen"


Drago

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Selbstbewusst is er ja:


Fury
Uysk
Wilder
Ruiz jr
Joyce
Dubios
etc.

Gegen manche von denen hätte er in seiner Bestform sicher was reißen und sogar gewinnen können. Ich würd ihn sogar gegen welche von heute favorisieren. Aber gegen alle natürlich nicht.

Gehen wir von Prime Haye aus:

Fury -> Haye hätte kein land gesehen
Usyk -> Haye wäre ausgeboxt geworden
Wilder -> 50/50 entweder Haye hätte ihn gut meiden können und mit Konter erlegt oder Haye wäre auf dem Rad gewesen und wäre knapper Punktsieg wie gegen Valuew oder Wilder hätte irgendwann seine Rechte anbringen können und Haye schlafen gelegt.
Ruiz Jr. -> Haye hätte ihn ausgeboxt
Joyce -> Würde ich Haye auch vorne sehen, er kann gut meiden und ist flink. Er hätte den brutal offenen Joyce immer wieder klar getroffen und selber halbwegs gut gemieden.
Dubois -> Haye würde ich knapp vorne sehen. Dubois ist noch zu roh und steif. Ein flinker wie Haye ist schlechtes Matchup für ihn.
AJ -> Haye ist flink, liegt AJ nicht so. Hätte Haye vermutlich gemacht auch wenn Prime AJ ne Punchers Chance hätte.
Parker -> Hätte Haye gewonnen
Whyte -> Wäre von haye ausgeknipst worden

Nehmen von den Top 15 von Boxrec noch den Rest, wären es Pulev, Chisora, Hunter, Ortiz, Bakole, Sanchez, Walin und Helenius.
Die hätte Haye auch alle besiegt.

Also von den aktuellen Top 15 wäre er für mich nur gegen Usyk und Fury hinten gewesen.
 
G

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Guest
Parker -> Hätte Haye gewonnen

Bin ich nicht mal sicher. Kommt imho darauf an, welche Version von Haye in den Ring gestiegen wäre. Die selbstverliebte Post-Dschungelcamp-Version Hayes nach 2012 hätte imho wahrscheinlich verloren. Ich finde Parker relativ ähnlich wie Bellew - nur dass ich Parker als stärker einschätze. Natural Schwergewichts usw...
 

MGM-GRAND

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Bin ich nicht mal sicher. Kommt imho darauf an, welche Version von Haye in den Ring gestiegen wäre. Die selbstverliebte Post-Dschungelcamp-Version Hayes nach 2012 hätte imho wahrscheinlich verloren. Ich finde Parker relativ ähnlich wie Bellew - nur dass ich Parker als stärker einschätze. Natural Schwergewichts usw...
Ich mag Parker persönlich. Aber als Boxer finde ich ihn nix dolles. Leapei, Winters, Fa, Chisora 1, Whyte, Ruiz, AJ, Takam.. überall sich eher abgemüht. Man erinnere sich gegen Cojanu der Kampf.
 

Brummsel

Grumpy Old Man
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Ruhrpott
Haye hatte in seiner Prime schon ne verdammt starke Defensive. Gute Beinarbeit und Power in seinen Heumachern. Gegen Wladimir hätte er nicht unbedingt verlieren müssen, wären dessen Klammerorgien mehr geahndet worden.
 

Ferenc H.

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Ach der Hayer muss auch wieder einen fahren lassen, in seiner Prime hatte er sich sogar mit Nikolai Valuev und John Ruiz schwer getan, gegen Wladi war sicher schwierig wegen sein permanten Halten aber sich 2mal von einem pummligen Tony Bellew abschlachten zu lassen, war aber wieder ne Verletzung im Spiel aber er ist trotzdem in den Ring gestiegen weil er weiss das er "sexy" ist... und er ist es noch :weghier:
 

agostino

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...weiß immer noch nicht wo die Reputation im HW herkommt...
In der Bellew Verfassung wäre es kein Ortiz geworden und auch ein Helenius oder Pulev wären schon auf Grund der Physis schwer geworden.
Chisora hat er besiegt...das ist im übrigen immer noch das einzige was er gerissen hat im HW.....
Wilder hätte den abgeschossen...selbst AJ hätte er erst mal körperlich dagegen halten müssen.
Es bleibt bei einem sehr sehr großen hätte wäre und was und is nicht.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Hm für mich hätte haye gegen usyk, aj, fury, wilder, mit sehr grosser wahrscheinlichkeit klar verloren.

Bei den anderen erwähnten liegt das in bereichen, wo haye sich mindestens was hätte ausrechnen dürfen. Insgesamt halte ich haye für überschätzt.

Wen hat er den geschlagen, der eine gewisse bedeutung hat?

Gurov, maccharinelli, john ruiz, chisora, mormeck, valuev.

Gegen die elite fighter oder top notcher getaucht.

Haye war ein sehr guter boxer, keine frage, aber imo kein elite fighter. Hatte auch vergleichsweise wenig fights.
 

LeZ

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Ich sehe Hayes Probleme weniger mit Fury (hat keinen echten Punch und ist deutlich langsamer als er) oder Usyk (boxt High-Volume ist aber definitiv nicht schneller als der Überfaller Haye), sondern eher in einem Ruiz Jr. und Wilder. Leute wo er sich keinen einzigen Fehler erlauben darf, weil er gleich weg ist.

Er hat ja auch im Cruiser sehr überlegen agiert, bis er eben einen Fehler gemacht hat und KO ging. Gegen Klitschko sah er defensiv bärenstark aus, konnte nur gegen dessen Offensive nicht viel riskieren weil er sonst selbst KO geht, hatte Klitschko aber in der 12. klar angeschlagen. Die Jerky-Monkey-Defense von Fury wird gegen einen technisch starken und superflinken Haye nicht 12 Runden lang halten, und für den KO-Sieg fehlt ihm der eine Schlag der Haye sofort aus dem Kampf nimmt wie ihn Ruiz und Wilder haben. Selbst wenn die 11 Runden abgegeben haben.

Haye hat im Cruiser keine Laufkundschaft geboxt, und im HW einen prime Chisora schwer ausgeknockt. Wer da den achillessehnenoperierten Haye als Blueprint für eine Prediction nimmt, ist schlicht unfair. Fury als haushohen Favoriten zu gerieren obwohl es einen Vergleichskampf mit einem älteren Steve Cunningham gibt der schwächer war als prime Haye ist einfach Cheerleading.

Wir reden über diesen Mann, nicht über Christian Hammer oder Sefer Seferi:
 

Drago

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Ich sehe Hayes Probleme weniger mit Fury (hat keinen echten Punch und ist deutlich langsamer als er) oder Usyk (boxt High-Volume ist aber definitiv nicht schneller als der Überfaller Haye), sondern eher in einem Ruiz Jr. und Wilder. Leute wo er sich keinen einzigen Fehler erlauben darf, weil er gleich weg ist.

Er hat ja auch im Cruiser sehr überlegen agiert, bis er eben einen Fehler gemacht hat und KO ging. Gegen Klitschko sah er defensiv bärenstark aus, konnte nur gegen dessen Offensive nicht viel riskieren weil er sonst selbst KO geht, hatte Klitschko aber in der 12. klar angeschlagen. Die Jerky-Monkey-Defense von Fury wird gegen einen technisch starken und superflinken Haye nicht 12 Runden lang halten, und für den KO-Sieg fehlt ihm der eine Schlag der Haye sofort aus dem Kampf nimmt wie ihn Ruiz und Wilder haben. Selbst wenn die 11 Runden abgegeben haben.

Haye hat im Cruiser keine Laufkundschaft geboxt, und im HW einen prime Chisora schwer ausgeknockt. Wer da den achillessehnenoperierten Haye als Blueprint für eine Prediction nimmt, ist schlicht unfair. Fury als haushohen Favoriten zu gerieren obwohl es einen Vergleichskampf mit einem älteren Steve Cunningham gibt der schwächer war als prime Haye ist einfach Cheerleading.

Ich weiss, dass ich mit Dir eh schon selten überein stimme, aber das untermauert klar warum.

Lass mal die Direktvergleiche weg und konzentrier Dich nur auf ihn selbst. Haye ist Herbie Hide 2.0. Er hat super gute Boxskills, ist schnell, hat nen Punch, ist defensiv besser als Hide, aber genau wie dieser ist er ein Glaskinn und hat ein sehr kleines Herz.

Ich muss mir die Welt wirklich so machen, dass der Himmel grün und der Rasen blau ist, dass ich Haye im Jahr 2022 mit allem was man von ihm, Usyk und Fury bis heute gesehen hat, irgenwie gleichauf oder als Favorit gegen die Beiden sehen kann.

Usyk ist nicht nur allgemein boxerisch besser als er, sondern ist auf den Beinen ebenfalls deutlich besser, bewegt sich effetkiver und hat viel bessere Kombos. Haye hat mehr One-Punch-KO Power sonst spricht alles für den Ukrainer.

Und was Fury angeht: Selbst wenn es Haye mal gelingen sollte ihn runter zu schicken, das wär dann sein eigenes Ende. Fury würde - nach all dem was man bis heute von ihm gesehen hat - wieder aufstehen und ihn danach wie Cunningham alle machen, natürlcih auch mit unfairen Mitteln wenn nötig. Von den ganzen Schlägen, die Wilder von Fury abbekam, da hätte Haye nicht mal die Hälfte genommen ohne aufzugeben. Wilder hat bei all seinen boxerischen Defiziten ein riesengroßes Herz, genau das Gegenteil ist bei Haye der Fall. Selbst eine total shote und verbrauchte Version von Wilder würde nie im LEben gegen Bellew zwei mal so unter gehen. Da Hayes Körper dort am Ende war, war sein Kinn und Herz gefragt, nur damit hätte er gewinnen können, aber beides hat er halt nicht und deshalb endete es so.
Bellews Schläge waren genug, um ihm mental den Rest zu geben bzw. ihn zum Aufgeben zu kriegen. Und Fury schlägt defintiv viel härter als Bellew, Usyk würd ich sogar sagen schlägt auch härter als Bellew wenn er alles rein legt. Das ist für Haye zu viel.
Austeilen konnte der Dave, aber Einstecken nicht wirklich.

Wie gesagt, ich versuch mir sämtliche Szenarien zurecht zu legen wie Haye gegen Fury und Usyk gewinnt. Aber ich würd mich einfach nur selbst belügen wenn ich da sage: "Ja sicher, er würde gegen die BEiden gewinnen, Ruiz jr. und Parker sind größere Herausforderungen".
Usyk boxt zu gut und ist zu schnell, Fury ist physisch* zu viel und hat ein extrem großes Kampfherz und super Erholungsfähigkeiten. Wenn überhaupt würde es Haye gelingen Fury anzuklingeln oder runter zu schicken, bei Usyk seh ich da für ein absolut keine Chance.
Ich geb Usyk gegen Fury eine realistische Siegchance, er kann Dinge die Haye nicht kann.
* ich betone zu denen zu gehören, die Physis als überbewerteter Faktor zu sehen, Usyk hat es u. a. gegen AJ gezeigt. Ich meine damit lediglich, dass Hayes komplette Körpermechanik wie er schlägt etc. nicht darauf ausgelegt ist, einen über 2 m Typ der sich im Gegensatz zur Bahnschranke Valuev nach hinten legt, aber im Gegensatz zu Vital seine Birne in alle Richtungen bewegt und quirlig wie ein Goldfisch ist, zu treffen.

Ich seh übrigens gegen Parker und Ruiz jr. super Chancen für ihn da die zwei so lahm auf den Beinen sind.

PS: "Keine Chance" gibt es im HW Boxen nicht. Alles kann passieren egal bei welcher Paarung. Aber ich kann Ruiz jr und Parker nicht als größere Gefahr für Haye sehen als Usyk und Fury.
 
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Harrison

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Ich würde einem Prime-Haye tatsächlich gar keine so schlechten Chancen gegen Fury einräumen. Haye ist ein Schisser und hat sich vor Waldemars Rechten in die Hosen gemacht. Fury hat nicht solch einen Hammer. Unterm Strich hätte Fury vor allem die Physis und die Reichweite auf seiner Seite und Haye die Schnelligkeit und Schlagkraft. Ich würde Fury zwar leicht favorisieren, traue Haye aber ein paar Niederschläge und viele ausgeglichene Runden zu, sodass er keine so schlechten Siegchancen hätte.
 

Totto

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Ich sehe Haye da auch eher in der Mitte der aktuellen Top10 als ganz oben. Gegen Fury und Usyk müsste er schon verd... Glück haben, um zu gewinnen.
 

MGM-GRAND

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Wen hier manche Ruiz und Parker und Co hochloben. Schaut doch einfach Mal die Kämpfe. Ruiz Jr. hat außer dem AJ Sieg nix weltbewegendes geboxt. Er hat schnelle Hände das war's. Parker hat gehen Leute wie Cojanu, Leapei, Winters und FA kacke ausgesehen...
Ein Wilder müsste den flinken Haye erstmal treffen. Und Haye hatte harte Hände, da nen Konter und Wilder wird gut durchgerüttelt.

Dann wird der Bellew Haye mit überall kaputten Gliedmaßen genommen. Es ging um Prime Haye nicht um die alte kaputte Version.
 

Lord Krachah

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Haye ist ohne Frage ein starker Mann gewesen. Das vorher geschickt. Aber die, ich nenne es mal, Aura, die ihn umweht, liegt doch im Wesentlichen an sicherlich seinem Charisma und insbesondere der Tatsache, dass keiner damals mehr die Klitschko-Vorherrschaft ertragen konnte. Deswegen sind doch alle auf Haye gesprungen wie Ertrinkende auf ein Floß. Wenn Haye heute in seiner Prime wäre, würde er deutlich weniger Aufmerksamkeit generieren und man würde ihn deutlich kritischer sehen.

Ob er gegen die ganzen Gegner Chancen gehabt hätte? Hängt halt stark von seiner Einstellung ab. Haye boxte immer stark, wenn er dem Gegner nichts zutraute (Chisora), sonst (Wladimir, Valuev) zauberte er halt die Hasenfußtaktik raus, um sich zur Not am Ende über die Punktzettel aufzuregen, ohne jetzt groß was kassiert zu haben. Ich befürchte gegen so gut wie jeden der angesprochenen Gegner hätte er sich für die 2. Variante entschieden.
 

desl

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Ich nehme mal nur die derzeitigen (oder vorherigen) "Top-Leute" und lasse Joyce, Duboic, Hrgovic (wird vielleicht mal was), Whyte, Parker, Pulev & Co. mal weg.


Joshua:

Stylitisch ist Joshua zuweilen auf den Pfaden von Wladimir Klitschko ... allerdings ähnelt er dabei auch zuweilen eher dem Klitschko aus dessen erster WBO-Regentschaft. Gewiss schlagstark und unterhaltsam ... aber zuweilen auch mit verheerenden Lücken. Auch der alte Klitschko hatte eine bessere Beinarbeit als Joshua zu bieten, wodurch sich zwischen den beiden ein enges Gefecht offenbarte. Gegen Usyk jedoch stapfte Joshua ziemlich hinterher.

Klitschko brachte gegen Haye einen ähnlichen Gameplan wie gegen Ibragimov ... und schon bei letzterem hatte er leichte Sorge sich einen Konter einzufangen. Beschäftige den Gegner mit deinem Jab und bring ab und an deine Schlaghand. Ist der kleinere Mann genügend mit der Defensive beschäftigt, dann wird es für ihn schwer auf den Scorecards.

Das war zwar nicht schön, aber hat funktioniert. Gegen Usyk hat man gesehen, dass Joshua diese Fähigkeiten nicht wirklich hat. Die Distanz hat Usyk kontrolliert. Der Jab von Joshua kam ziemlich ... lahm. Der plattfüßige Fleischklops (Ruiz) war zwar im Infight stark ... aber Joshua brauchte nur die Hälfte von Klitschkos Fähigkeiten, um gegen Ruiz lang zu bleiben. Gegen Usyk reichte das nicht ansatzweise.

Wie gesagt ... Joshua hat irgendwo die Qualitäten eines Wladimir Klitschko. Aber vermag es nicht "hinreichend" dessen fast schon perfektionierte Taktik nachzuahmen die Distanz und das Tempo zu kontrollieren und kleinere Gegner am Jab verhungern zu lassen, sowie nach einer Schlaghand alles abzuklammern. Das hat für Klitschko auch gegen größer gewachsene Gegner wie Thompson und Wach funktioniert.
Klar ... sowas ist nicht attraktiv anzuschauen ... aber nunmal effektiv.

Ergo, Joshua hätte, denke ich, auch mit einem Prime Haye durchaus seine Schwierigkeiten ... weil jener ist einfach deutlich schneller als Joshua und dessen halbwegs ordentlichen Jab. Haye bot nicht so ein Ziel wie Ruiz Jr.

Joshua-Haye hätte letztlich durchaus die Chance gegeben, dass einer von beiden den Kampf durch zu viel Passivität "verschläft".

75:25 Haye


Wilder:

Man kennt diese nett zusammen geschnittenen Szenen aus den Sparrings mit Deontay Wilder. Das war 2013, als Wilder noch die Überreste von Audley Harrison und Sergey Lyakhovych schändete, während Haye davon träumte nach dem Sieg über Chisora nochmal in den Ring zu steigen ... ggf. gegen Vitali Klitschko. Doch Klitschko beendete seine Karriere und verteigte den Gürtel nicht mehr gegen Stiverne.
Und Haye seinerseits musste auch Kämpfe gegen Maunel Charr (29.6.13) und Tyson Fury (28.9.13; 8.2.14) absagen. Die Schulter-Operation die Haye damals hatte lief nicht so erfolgreich ... und Jahre später stieg er nurnoch als trauriger Schatten seiner selbst in den Ring.

Doch damals ... vor 10 Jahren ... da war Haye deutlich besser als das, was Wilder im Ring zu zeigen vermag (abgesehen von dessen Schlagkraft). Auch besser als der Wilder der sich etwas weiter entwickelt hat und nicht mehr so sehr seinen eigenen Armen hinterherstolpert.

Ob nun Szilpka oder Washington ... ob Ortiz oder Fury ... so mancher Boxer weiß durchaus, dass es gegen Wilder nach Punkten gut laufen kann, aber sich das Blatt flott wenden kann, wenn es dann doch mal hart kracht. Prime Haye war durchaus in der Lage sich seine Kräfte für 12 Runden einzuteilen und nicht irgendwann müde und unachtsam durch den Ring zu trotten.
Es wäre für Haye vielleicht schwerer als die Schläge von Valuev zu meiden ... aber dafür wäre es für ihn auch leichter eigene Konter zu setzen.

70:30 Haye


Usyk:

"Was Briedis kann, kann ich auch" mag Haye sich denken. Aber Haye ist nicht Briedis. Boxerisch vermutlich besser ... aber auch nicht mit dessen Workrate beseelt. Usyk ist - verglichen mit den anderen in der Liste - nicht gerade derjenige, vor dessen Punch sich Haye fürchten muss. Und obgleich beide zwei technisch sehr versierte Boxer sind, hätte Prime-Haye in einem mythical Matchup gegen Prime-Usyk einen klaren Vorteil ... der Kampf würde in Großbritannien stattfinden.
Haye hätte das Publikum auf seiner Seite und jene würden bei seinen Einzelaktionen deutlich mehr Jubeln als bei Usyks höherer Workrate, der dabei weniger ausholt.
Gewiss, Haye könnte den Kampf verschlafen ... so wie Joshua es gegen Usyk teilweise tat (wobei Joshua konditionell auch mäßig viele Reserven aufbringen kann). Er ließe Usyk die Ringmitte ... aber der Jubel der Zuschauer ließe dennoch glauben, dass Haye "den Kampf macht".

Also letztlich sehe ich bei Haye leichte Vorteile aufgrund des Austragungsortes. Denn der richtet sich nunmal zumeist nach dem sogenannten Zugpferd.

80:20 Haye (mit hoch umstrittenen Punktsieg in Großbritannien)
70:30 Usyk (woanders)


Fury:

Ein Kampf zwischen den beiden war - wie oben erwähnt - schonmal angedacht.
Haye hatte manch bekannte Namen geboxt. Valuev, Ruiz, Klitschko ... und kam gerade aus dem souveränen Sieg gegen Chisora.

Fury hingegen hatte damals seinen umstrittenen Sieg gegen McDermott durch einen deutlicheren Sieg im Rückkampf vergessen gemacht und aufgrund seiner damals grottigen Defensive im ersten Kampf gegen Chisora manch harte Hand genommen (gleichwohl war er letztlich aktiver und hatte klar nach Punkten gewonnen). Gegen David Price wollte Fury damals nicht antreten ... und boxte eher Leute wie Firtha und Zack Page.
Price überrollte damals McDermott, Harrison, Sexton und Skelton.

Das britische Schwergewichts-Boxen erlitt damals einen gewissen "Knick".
Haye hatte seine Schwierigkeiten mit der Schulter und war eher im australischen Promi-Dschungel zu finden als im Boxring.
David Price "stolperte" über Tony Thompson, welchen er am Rande einer Niederlage hatte, und vermochte danach auch nicht mehr an frühere Erfolge anzuknüpfen. Ich glaub Joe Joyce ist auf einem ähnlichen Weg.
Tyson Fury hatte seine Mühe mit dem kleinen Steve Cunningham, welche ihn zu Boden schickte. Fury musste seine ganze Physis ausspielen und lehnte sich teilweise mehr auf seinen Gegner, als man es von Klitschko gewohnt war.

Zur Zeit der Ansetzung zwischen Haye und Fury war ersterer der klare Favorit. Zu groß waren die defensiven Lücken bei Fury ... zu leicht fing er sich eine harte Hand ein, während er selbst nicht unbedingt für eine enorme Schlagstärke bekannt war.

Doch Fury entwickelte sich weiter. Ein paar Jahre später schlug er Chisora mit weniger Mühe, ließ Hammer keine Chance und besiegte dann Klitschko mit dessen eigenen Waffen.
Fury kontrollierte die Distanz, Fury kontrollierte das Tempo, Fury gab die generelle Linie des Kampfes vor. Klitschko - für ihn ungewohnt - vermochte nie den Kampf zu "gestalten" ... und war in dieser für ihn neuen Rolle völlig hilflos ... ohne Plan B.

"Angriff ist die beste Verteidigung" heißt es zuweilen. Das hatte in der Frühphase von Furys Karriere auch noch geklappt. Das hatte seinen Landsmännern Audley Harrison und David Price auch so manch Erfolge gegen mehr oder weniger bekannte Journeyman gebracht.
Doch letztlich ist es Fury, der sich - im Vergleich zu seiner 2012-Version - defensiv deutlich weiter entwickelt hat. Das bezieht sich nicht nur auf die - für einen Mann mit seiner Statur - beachtenswerten Meidbewegungen, sondern auch sehr auf seine Beinarbeit.

Fury hat schon früher gerne im Ring Mätzchen betrieben ... oder wirkte gar arrogant. Aber später wusste er auch, wann es Zeit war den Gegner ernst zu nehmen ... auch wenn man ihm dies nicht immer ansieht.


Vor 10 Jahren hätte Haye womöglich in der Tat Fury ausgeboxt. Doch Fury war damals von seiner Prime noch klar entfernt ... Haye hatte die seine schon hinter sich.

Der spätere Fury wäre für mich gegen Haye Favorit, weil er einfach viel dazu gelernt hat unnötige gegnerische Treffer zu vermeiden, sowie im Ring den Ton anzugeben.

70:30 Haye (2012-Haye vs 2012-Fury)
80:20 Fury (Prime Fury vs Prime Haye)
 
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Roberts

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Haye ist Herbie Hide 2.0. Er hat super gute Boxskills, ist schnell, hat nen Punch, ist defensiv besser als Hide, aber genau wie dieser ist er ein Glaskinn und hat ein sehr kleines Herz.
Na Na Na, mir fällt der Begriff „Glaskinn“ etwas zu häufig.
Haye hatte ein ganz normales Kinn. David Price hatte ein wirklich schwaches Kinn, davon war Haye weit entfernt. Ansonsten bin ich bei Dir. Haye war aber zweifelsfrei der beste Geschäftsmann, der je auch noch geboxt hat.
 

Analyst

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Lese ich den Namen Haye, denke ich unwillkürlich an Schisser und Großmaul, welches selbst nur die Hälfte dessen glaubt, was es behauptet.

Haye an Lügendetektor anschließen und ihn dann noch einmal fragen, „welche heutigen Schwergewichtler er alle in seiner Prime geschlagen hätte,“ würde mir Spaß machen. Würde ich mir sogar angucken und mir wahrscheinlich einen dabei ablachen können.
 
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