Alexander Zverev


Wie viele GS-Titel gewinnt A. Zverev?


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Hans Meyer

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Schaut man sich Zverevs Bilanz von 2016 bis 2025 vor den FO an, dann merkt man bei der Bilanz keine nennenswerte Verschlechterung. Zverev startete 2025 aber mit 8 Siegen in Serie, nimmt man seine Bilanz seit den AO, dann ist er bei 65,4 % Siegquote. Insgesamt fällt aber auf, dass ihm die Saison bis zu den FO nicht mehr so lag, nachdem er 2017/18 hier noch geglänzt hat. Seine beste Zeit kam immer mit den FO und dann nach Wimbledon. Kann er es 2025 auch wiederholen?
Was 2025 bleibt ist seine schwache Bilanz gegen Spieler außerhalb der Top 20 und dass er sich kaum Top 10 Duelle erspielt. 2020 war ein besonderes Jahr, wo durch Corona die Saison zerschossen wurde. 2019 war wie gesagt die Doppelfehlergeschichte. 2023 brauchte Zverev lange, bis er gegen Top 10 Spieler wieder gewann. So richtig in Form kam Zverev 2023 durch die FO. Auch wenn er gegen Medvedev vorher 2x dran war. Bis auf Verdasco 2017 verlor Zverev bei den FO zuletzt nur gegen Spieler, die mehrere GS Finals erreicht haben

JahrBilanz (S-N)QuoteTop 10 BilanzHalbfinalsFinalsTitelFO Ergebnis
201621–1361,8 %0–53103. Runde vs Thiem
201727–975,0 %4–33331. Runde vs Verdasco
201830–878,9 %4–3642Viertelfinale vs Thiem
201919–1065,5 %0–1221Viertelfinale vs Djokovic
202012–763,2 %0–3210Achtelfinale vs Sinner
202118–869,2 %4–4222Halbfinale vs Tsitsipas
202224–972,7 %2–4420Halbfinale vs Nadal
202316–1453,3 %0–6200Halbfinale vs Ruud
202428–975,7 %4–2411Finale vs Alcaraz
202525–1071,4 %1–2221
 

Fenomedal_22

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PS. Nach wie vor glaube ich auch nicht ganz, dass man 37 mal kotzen kann in einer Nacht, wie Zverev stolz berichtet hat. Das wäre mit Sicherheit ein Weltrekord. Falls es zuverlässige Zeugen gibt, evtl. ans Guinness Buch der Rekorde melden. :LOL:
Ohne jetzt mitgezählt zu haben (dazu ging es mir damals zu beschissen), aber geschätzt habe ich das bei einer Magen-Darm Erkrankung vor ca. 2 Jahren locker übertroffen. 10 Minuten Takt, am Ende kam nur noch wässriges raus, ich meine sogar ein bisschen Blut. Und das die ganze Nacht. Kein schönes Erlebnis. Und den darauffolgenden Tag wäre ich sicher nicht in der Lage gewesen, irgendetwas zu leisten. Schon gar kein Tennismatch. 🤣

Aber zum sportlichen. Die konkreten Umstände dieser Niederlage bezogen auf Erkrankung mal außen vor gelassen: Diese Niederlage reiht sich ein in das, was Zverev seit dem AO Finale spielt. Die deutliche Niederlage gegen Sinner wird verdammt weh getan haben und wirkt immer noch nach! Die Südamerika Tour war ein kompletter Flop, auch auf Hartplatz wurde es kaum besser. München war dann vom Ergebnis natürlich top, aber insgesamt tritt Zverev aktuell nicht wie ein Top5 Spieler auf. Zu inkonstant, kein Selbstverständnis, wenig Selbstvertrauen. Vor Jahren hat er ja mal gesagt, dass er keinen Psychologen brauche. U.U. ist das eine massive Fehleinschätzung. Zverevs größter Gegner ist er selber. Er hat nicht das Talent eines Alcaraz, aber in Top Form muss er trotzdem niemanden fürchten. Das hat er oft genug bewiesen. Es fehlen Kleinigkeiten, die auf diesem Niveau aber entscheidend sind.
 

amoog

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Und dennoch ist es doch sympathisch, so etwas von sich zu geben. Da ordnet er sich ggü den Tennis-Goats und dem aktuell übrigen Geschehen auf der Tour doch absolut korrekt ein... So gesehen, wenn er denn einen Slam holt, wäre er sicher mit sich im Reinen, fraglich bleibt dabei allerdings, ob er das Quentchen Glück haben wird dafür.
 

Hans Meyer

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„Für jeden anderen sind die Vorbereitungsturniere wichtig, um in Form zu kommen. Sascha braucht das nicht. Deshalb frage ich mich, wieso er so viele spielt“, wunderte sich Becker.
Der Ex-Coach von Djokovic fügte an: „Hamburg, da gibt es die unmöglichsten Gründe, weshalb er gespielt hat. Es hätte auch gefährlich sein können, wenn er da zu lange ist und zu wenig Pause für Paris hat. Er hat Glück im Unglück gehabt, dass er schon Mittwoch ausgeschieden ist.“

Für die nächsten Jahre fordert Becker deshalb ein klares Umdenken im Zverev-Lager und eine radikale Anpassung bei der Planung der Turniere.
„Er muss in Zukunft anders planen. Er ist schon so lange dabei. Er kann nicht um dem Globus fahren und Kraft verlieren. Er muss sich auf die wesentlichen Turniere konzentrieren, wie die Grand Slams“, so Becker.

Ich stimme da Becker zu, er ist ein absoluter Vielspieler, er plant ja auch Stuttgart und Halle, ich würde Stuttgart auslassen, wenn er das HF erreicht
Hier das Race vor den FO
No.PlayerPointsTourn
1Carlos Alcaraz (ESP)3,7408
2Jannik Sinner (ITA)2,6502
3Alexander Zverev (GER)2,52512
4Jack Draper (GBR)2,4907
5Casper Ruud (NOR)2,0259
6Lorenzo Musetti (ITA)1,8008
7Alex de Minaur (AUS)1,78510
8Novak Djokovic (SRB)1,7808
9Francisco Cerúndolo (ARG)1,66511
10Jakub Menšík (CZE)1,63011
11Holger Rune (DEN)1,53011
12Ben Shelton (USA)1,51010
13Tommy Paul (USA)1,5009
14Alejandro Davidovich Fokina (ESP)1,42013
 

Fenomedal_22

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Interessant, aber irgendwie auch wenig überraschend, welche Kritik Boris Becker vorhin an Zverev geübt hat. Viele Experten sind sich ja einig, dass Zverev dringend einen neuen Input von Außen braucht in Form eines neuen / weiteren Coaches. Becker sagte, dass dieser Job wegen der vorhandenen Strukturen ziemlich unattraktiv sei. Und das scheint ja auch nicht erst seit gestern so zu sein. Zverev hat sich ja schon mehrere Coaches (z.B. Ferrer, Lendl) ins Team geholt, keine der Beziehungen hielt jedoch lange. Kann das Zufall sein? Ich glaube kaum. Zverev steht sich vermutlich am meisten selbst im Weg. Und ist nicht bereit, daran was zu ändern. Und deswegen gehen die Matches gegen absolute Top Gegner auf GS Ebene eigentlich immer gleich aus. Teilweise auf Augenhöhe, aber wenn es wichtig wird, dann ist der Gegner der bessere.
 

Marius

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Um es mit der anderen Diskussion zu verbinden - wenn Zverev wie del Potro spielen könnte, würde er es wahrscheinlich tun... ;)

Bei der "Komfortzone" mag aber auch eine Rolle spielen, dass er nur von seiner Familie umgeben ist und da kein anderer Ansatz versucht wird, vielleicht wäre es ähnlich wie bei Tsitsipas mal sinnvoll, jemand anderen ins Team zu holen. Wobei das schon häufiger versucht wurde und es dann nie länger funktioniert hat, Zverev mag im persönlichen Umgang vielleicht etwas "schwierig" sein.
Wobei ich Tsitsipas bis jetzt nicht unbedingt als Gegenbeispiel nennen würde, solange die Zusammenarbeit mit Ivanisevic nicht fruchtet. Tsitsipas war bisher, ähnlich wie Zverev, auch eher eigensinnig und wollte lieber in seiner Komfortzone bleiben. Es wurden zwar hier und da zusätzliche Berater wie Phillippousis und Enqvist ins Team geholt, aber die Kontrolle hatte immer der Vater. Der Unterschied zwischen Zverev und Tsitsipas ist der, das es bei Zverev und seinem Vater gut läuft und wenig Reibereien gibt, Zverev sagte doch mal so was wie "Mein Vater ist mein Trainer, aber ansonsten hält er sich aus meinem Leben heraus". Stefanos war mit seinem Vater auch lange Zeit sehr erfolgreich, aber die Beziehung war (oder wurde) irgendwann sehr toxisch. Selbst jetzt wollen die Eltern des Griechen ja wieder mehr Kontrolle gewinnen und für den Daddy war es wohl ein herber Schlag, dass sich sein Sohn im August letzten Jahres abgekapselt hat.

Zverev hat es ja, wie du sagst, auch mit anderen Trainern versucht (Lendl, Ferrero, Ferrer), aber es hielt jeweils nicht lange. Es hat halt wahrscheinlich einen Grund warum es bei Ferreo mit Alcaraz so gut funktioniert und mit Zverev so gar nicht (abgesehen, dass Alcaraz nochmals deutlich talentierter ist). Zverev ist vielleicht nicht so offen wie es Alcaraz ist. Wobei es manchmal auch zwischenmenschlich nicht passt.

Bei Tsitsipas würde es mich halt nicht wundern, wenn es in ein paar Wochen heißt: "Tsitsipas und Ivanisevic gehen aufgrund "unterschiedlicher Konzepte" getrennte Wege." Ich finde es zumindest mal positiv, dass er nicht wieder zu seinem Vater zurückgegangen ist.
 

Big d

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Interessant, aber irgendwie auch wenig überraschend, welche Kritik Boris Becker vorhin an Zverev geübt hat. Viele Experten sind sich ja einig, dass Zverev dringend einen neuen Input von Außen braucht in Form eines neuen / weiteren Coaches. Becker sagte, dass dieser Job wegen der vorhandenen Strukturen ziemlich unattraktiv sei. Und das scheint ja auch nicht erst seit gestern so zu sein. Zverev hat sich ja schon mehrere Coaches (z.B. Ferrer, Lendl) ins Team geholt, keine der Beziehungen hielt jedoch lange. Kann das Zufall sein? Ich glaube kaum. Zverev steht sich vermutlich am meisten selbst im Weg. Und ist nicht bereit, daran was zu ändern. Und deswegen gehen die Matches gegen absolute Top Gegner auf GS Ebene eigentlich immer gleich aus. Teilweise auf Augenhöhe, aber wenn es wichtig wird, dann ist der Gegner der bessere.

Zverev ist viel besser wenn er aggressiv spielt, aber er kann das nicht so wirklich konstant abrufen.

Glaube das liegt auch ein wenig an seinem Naturell, er fühlt sich eigentlich wohler wenn er etwas defensiver spielen kann, aber bei seiner größe und Power ist das nicht ideal.

Das ist für einen Coach keine einfache Situation, denn Natürlich sagt da jeder Coach geh drauf, aber ich glaube es ist auch nicht leicht dauerhaft gegen sein Naturell zu spielen.

Am besten ist es natürlich wenn das Naturell und die körperlichen Voraussetzungen zueinander Passen aber das ist glaube ich bei zverev nicht der fall, wenn er voll in die zone ist kann er aggressiv spielen, aber da muss er sich 100% für fühlen.

Da kommen dann auch die ausreden und das lamentieren her, er fühlt sich nicht so gut, der Coach sagt geh drauf und dann ist er genervt.

Am besten wäre es wohl für ihn wenn er ein Naturell wie sharapova oder del potro gehabt hätte. Denen war es egal wie es lief, die sind immer weiter draufgegangen selbst wenn da mal ein satz mit 20 UEs dabei war.

So funktioniert zverev aber glaube ich nicht und dadurch wirkt er halt ein wenig uncoachable.
 

Eric

Maximo Lider
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Eine andere Sache, die mir gegen Djokovic auch aufgefallen sind die "Schmetterbälle" von Zverev. Ich hab noch nie gesehen, dass ein 2m Mann dermassen lahm die Smashes übers Netz ömmelt. Das ist eigentlich überhaupt nicht erklärbar bei seiner Größe und Reichweite. Eigentlich sollte der Gegner auch nur im Ausnahmefall an einen Smash nochmal rankommen, aber gefühlt ist Djokovic an den ersten rübergezitterten Smash immer erstmal rangekommen, was weitere unnötige Arbeit bei Zverev erforderlich gemacht hat, um Punkte zu beenden (oder doch noch zu verlieren) . Jasmine Paulini ist nur halb so gross wie Zverev, geht da aber viel entschlossener zu Werke.:saint: Was den Smash angeht, sollte Zverev mal dringend Trainerstunden bei Pete Sampras nehmen.
 

Tuco

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Wobei ich Tsitsipas bis jetzt nicht unbedingt als Gegenbeispiel nennen würde, solange die Zusammenarbeit mit Ivanisevic nicht fruchtet. Tsitsipas war bisher, ähnlich wie Zverev, auch eher eigensinnig und wollte lieber in seiner Komfortzone bleiben. Es wurden zwar hier und da zusätzliche Berater wie Phillippousis und Enqvist ins Team geholt, aber die Kontrolle hatte immer der Vater.

Was heißt Gegenbeispiel, Tsitsipas probiert es jetzt immerhin, mal sehen ob es funktioniert - bei Zverev scheint es dagegen doch nicht mal Überlegungen zu geben, jemand anderen ins Boot zu holen. Ich will seinem Vater und seinem Bruder natürlich auch nicht die Kompetenz absprechen, aber das sind natürlich Menschen, die er seit Jahrzehnten kennt und die ihn wie ein Familienmitglied behandeln, da wäre jemand auf einer rein professionellen Ebene vielleicht ganz hilfreich, auch wenn er teilweise das gleiche sagen wird - aber das mag dann eher auf fruchtbaren Boden stoßen.

Was mich bei Zverev in dem Zusammenhang wundert ist dass er etwa in der zweiten Hälfte 2021 durchaus mal ein paar Monate am Stück mit großem Erfolg aggressiver gespielt hat und das dann schon vor der Verletzung im ersten Halbjahr 2022 so nicht durchhalten konnte, das fand ich schon schwer nachvollziehbar. Vielleicht ist es bei ihm wirklich eine reine Formsache und er traut sich nur zu so zu spielen wenn er sich in überragender Verfassung befindet und meint das sei mehr oder weniger Zufall was er kaum beeinflussen kann, das wäre dann aber doch etwas sehr fatalistisch.
 

Fathi8

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Was heißt Gegenbeispiel, Tsitsipas probiert es jetzt immerhin, mal sehen ob es funktioniert - bei Zverev scheint es dagegen doch nicht mal Überlegungen zu geben, jemand anderen ins Boot zu holen. Ich will seinem Vater und seinem Bruder natürlich auch nicht die Kompetenz absprechen, aber das sind natürlich Menschen, die er seit Jahrzehnten kennt und die ihn wie ein Familienmitglied behandeln, da wäre jemand auf einer rein professionellen Ebene vielleicht ganz hilfreich, auch wenn er teilweise das gleiche sagen wird - aber das mag dann eher auf fruchtbaren Boden stoßen.

Was mich bei Zverev in dem Zusammenhang wundert ist dass er etwa in der zweiten Hälfte 2021 durchaus mal ein paar Monate am Stück mit großem Erfolg aggressiver gespielt hat und das dann schon vor der Verletzung im ersten Halbjahr 2022 so nicht durchhalten konnte, das fand ich schon schwer nachvollziehbar. Vielleicht ist es bei ihm wirklich eine reine Formsache und er traut sich nur zu so zu spielen wenn er sich in überragender Verfassung befindet und meint das sei mehr oder weniger Zufall was er kaum beeinflussen kann, das wäre dann aber doch etwas sehr fatalistisch.
Fand er hatte auch letztes Jahr im Herbst so eine Phase in der er offensiver agiert hat.
Ich finde er müsste auch seinen Aufschlag noch mehr nutzen und immer mal wieder S&V probieren. Alleine um den Gegner neue Aufgaben zu stellen.

Ist gefühlt bei Zverev oft so, dass sich Gegner im Laufe des Matches, oder bei häufigeren Spielen gegeneinander, besser auf ihn einstellen. Da wird an der Taktik was verändert, aber er spielt seinen Stiefel weiter.
Klar hat ihn das auf Top5 Level gebracht (inklusive seiner Erkrankung), was auch ein Mega Erfolg ist und oft vergessen wird.
Aber für den allerletzten Schritt fehlt hat so ein wenig an kleinen Details.
 

thedoctor46

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Vor allem hat Zverev es doch schon mit eigenen Augen gesehen. Er hat Djokovic, Nadal und Federer alle 3 schon bei Masters oder ATP Finals abgeschossen. Mit aggressiven Spiel, das Niveau war da teilweise wirklich überirdisch.

Das das nicht immer geht ist klar, aber an guten Tagen ging es offensichtlich schon mal.
 

Gordo

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zverev recht dunnhäutig gegenüber becker und rittner.
 

gentleman

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indo_smoke

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Puh, fragwürdige Ansagen noch in der Hitze des Gefechts, kann man ja irgendwo nachvollziehen. Aber wie kann man sich als etablierter
Profi in einem entspannten Mediensetting zu solch Reaktion hinreißen lassen, und was machen seine PR Leute?
Das lässt auch tief blicken, da fehlts halt irgendwie (noch) an Charakterreife.
 

DocBrown

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Ok, mit diesem Mindset stünden Federer, Nadal und Djokovic auch bei 0 GS und ich hoffe, das tut Zverev auch noch nach seinem Karriereende. Der Platz war zu nass, die Bälle zu schwer, das Flutlicht zu hell, der Gegner mit 38 Jahren im besten Tennisalter... man kommt bei Zverev regelmäßig aus dem Fremdschämen echt nicht mehr raus.
 

Marius

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Was heißt Gegenbeispiel, Tsitsipas probiert es jetzt immerhin, mal sehen ob es funktioniert - bei Zverev scheint es dagegen doch nicht mal Überlegungen zu geben, jemand anderen ins Boot zu holen. Ich will seinem Vater und seinem Bruder natürlich auch nicht die Kompetenz absprechen, aber das sind natürlich Menschen, die er seit Jahrzehnten kennt und die ihn wie ein Familienmitglied behandeln, da wäre jemand auf einer rein professionellen Ebene vielleicht ganz hilfreich, auch wenn er teilweise das gleiche sagen wird - aber das mag dann eher auf fruchtbaren Boden stoßen.

Was mich bei Zverev in dem Zusammenhang wundert ist dass er etwa in der zweiten Hälfte 2021 durchaus mal ein paar Monate am Stück mit großem Erfolg aggressiver gespielt hat und das dann schon vor der Verletzung im ersten Halbjahr 2022 so nicht durchhalten konnte, das fand ich schon schwer nachvollziehbar. Vielleicht ist es bei ihm wirklich eine reine Formsache und er traut sich nur zu so zu spielen wenn er sich in überragender Verfassung befindet und meint das sei mehr oder weniger Zufall was er kaum beeinflussen kann, das wäre dann aber doch etwas sehr fatalistisch.
Klar, aber Zverev hat es ja auch schon versucht. ;) Es gab da eine Zusammenarbeit mit Lendl, Ferrero und Ferrer. Ich weiß nicht mehr ob die jeweils Head Coach waren oder ob sie mit Vater Zverev zusammengearbeitet haben. So wie ich das in Erinnerung habe, verlief die Trennung mit Lendl und Ferrero eher "ungut", also in dem Sinne, dass sich beide Seiten jeweils kritisch über einander geäußert haben. Bei Ferrer war es, glaube ich, so, dass Zverev mit ihm weitermachen wollte, aber Ferrer nicht so viel reisen wollte. Vielleicht ist Zverev da nicht offen genug für Veränderungen?

Tsitsipas hat es ja auch schon beispielsweise mit Mark Phillippousis versucht, aber ging dann schnell wieder zum Daddy zurück. Wenn nun die Zusammenarbeit mit Ivanisevic schon nach ein paar Wochen/Monaten beendet werden würde, wäre da eine gewisse Parallele zu Zverev erkennbar. Immerhin ist er jetzt schon 1 Jahre weg von seinem Daddy als Head Coach, allerdings mit wenig Erfolg.

Das mit dem Spielstil bei Zverev finde ich auch komisch. Wie du sagst, er hat in der Vergangenheit schon deutlich offensiver gespielt, aber verfiel dann irgendwann wieder in seine passive Spielweise. Keine Ahnung, warum das nicht dauerhaft geht. Vielleicht entsprechen lange Grundlinienrallys eher seinem Naturell?
 

tennisfun

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Er will anscheinend immer noch viele Turniere spielen plus irgendwann GS Titel gewinnen, das wird schwer.
Ende Mai hat ihm Nadal fehlende mentale Stärke attestiert. Vom Tennis her könnte er schon ein oder mehrere GS Titel gewonnen haben, sein Tennis ist gut, aber mental gibt es bessere Spieler als ihn. Damit hat Nadal sicher recht (da hat er jetzt nichts Neues erzählt).
Und nun wagen sich Rittner und Becker heran ihn zu kritisieren. Rittner kanzelt er gleich mal ab, er spielt in der Weltspitze, sie hat da nie gespielt. Für Beckers Kritik ist er zumindest offen, auch wenn ihm seine Kritik nicht gefällt respektiert er ihn weiterhin als großen Spieler und Fachmann.
Im Dreierpack Federer, Nadal, Djokovic gab es wenig Gelegenheiten einen Titel zu holen. Lange schaffte er es nicht mal Top 5 Spieler bei GS Turnieren zu besiegen. Da kommt dann Nadals Aussage ins Spiel.
Nun hat er Sinner und Alcaraz vor sich. Er versucht vorne in der Weltrangliste durch Turniersiege dabei zu sein. Aktuell habe ich das Gefühl er hat durch Sinner und Alcaraz die alle letzten 5 GS Titel gewannen schon etwas resigniert.
Ich gebe Becker recht, ohne Veränderungen wird es sehr schwer sein für ihn einen GS Titel zu holen. Prioritäten/ Trainer und auch Nadals Thema an seinen mentalen Schwächen zu arbeiten. Sicher in seinem Alter auch nicht mehr so einfach das zu ändern.
 

Fathi8

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Vom Tennis her könnte er schon ein oder mehrere GS Titel gewonnen haben, sein Tennis ist gut, aber mental gibt es bessere Spieler als ihn.

Mag sein: Er hätte die US Open 2020 gewonnen können (müssen/sollen). Aber da war die Konkurrenz auch geschwächt. RG 2022 war denkbar (nach dem guten Sieg gegen den blutjungen Alcaraz), aber Rafa hat auch schon bei seiner Verletzung geführt. Er sah zwar fitter aus und bei einem Gewinn des zweiten Satzes hätte er es schaffen können. Finale gegen Ruud wäre sicher möglich gewesen, aber auch nicht safe. Bei allen anderen Turnieren war immer mindestens einer der Big3 oder jetzt Big2 klar besser.
Nicht nur mental, aber da sicher auch. Aber auch im Tennis Ansatz, der Taktik und in Summe sicher auch in der Ausgeglichenheit der Schläge. Seine Gegner auf dem TopTop Niveau leisten sich eben keine solchen Schwächen (Vorhand, Volley, Stops), sondern arbeiten daran das peu a peu zu verbessern.
Nicht falsch verstehen: auch Zverev arbeitet am Volley und der Vorhand. Aber variabel wird sein Spiel erst, wenn er sich taktisch mehr Möglichkeiten erarbeitet, Gegner auch Mal aus deren Rhythmus zu bringen, wenn es bei ihnen läuft. Das lässt er komplett vermissen.
Er hat seine Sahne-Schläge, aber selten eine Option B, wenn der Gegner diese Schläge neutralisiert.
Letztlich (und das ist keine Kritik) ist er vom Peak wahrscheinlich eine Nuance unter den allerbesten Spielern und braucht etwas Glück um nochmal ganz nah an einen Slam zu kommen.
Mit seiner Einstellung erhöht er seine Chancen sicher nicht. Kritik sollte nicht an einen so rangehen. Er nimmt das immer zu schnell persönlich und wird es dann selbst. Lieber mal zu Herzen nehmen und den Funken Wahrheit darin suchen.
 
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