Formel 1 Saison 2025 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


K-Dot

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Ich kann das alles erst wie immer glauben, wenn es von Mercedes, RB, Max oder F1 bestätigt ist. Gefühlt war man ja schon oft kurz vor der Bestätigung und am Ende kam alles anders. Auch wenn ich es sehr begrüßen würde, wie schon mal geschrieben, weil es denke ich neuen Schwung reinbringt. Max an der Seite von Toto? Da muss man nur 4 Jahre zurückgehen um zu wissen wie skurril das ist :D
Verstappen hat ja zwei Möglichkeiten. Entweder er bleibt bei Red Bull und wartet ab, wie das neue Kräfteverhältnis in 2026 aussieht. Oder er wechselt jetzt, mit der Gefahr dass Red Bull 2026 doch ein großer Wurf gelingt.

Ich vermute mal (reine Spekulation), dass die Teams schon genauer im Bilde sind, wie ihre Möglichkeiten aussehen. Max wird mitbekommen, wie gut das RBPT Paket Leistung bringt, zudem wird Toto ihm auch durch die Blume sagen, wie es bei ihnen aussieht - wahrscheinlich besser. Da ist das Risiko, sich zu verzocken, kleiner.

Am liebsten wäre mir dann auch Russell und Alonso im Aston Martin, aber das wird ja leider nichts. Red Bull wird aber auch eher Russell nehmen wollen, als nochmal einen Lawson oder so.

Warten wir es ab. Wenn die finale Bestätigung da ist, glaube ich es auch :)
 

aristoteles

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Ich vermute mal (reine Spekulation), dass die Teams schon genauer im Bilde sind, wie ihre Möglichkeiten aussehen. Max wird mitbekommen, wie gut das RBPT Paket Leistung bringt, zudem wird Toto ihm auch durch die Blume sagen, wie es bei ihnen aussieht - wahrscheinlich besser. Da ist das Risiko, sich zu verzocken, kleiner.

Das bezweifle ich ein bisschen. Zum einen haben sowohl RedBull als auch Mercedes den Anreiz Verstappen zu erzählen, dass sie top aufgestellt sind nächstes Jahr, auch wenn das nicht zwingend stimmen muss. Und eine objektive Meinung zu bekommen, wird schwierig, weil kaum jemand Einblick in die Entwicklungen beider Teams hat. Zum anderen geht es am Ende oft um Nuancen. Die Teams tappen denke ich selbst lange im Dunkeln wie man im Vergleich zur Konkurrenz darsteht. 2022 war man auch lange der Meinung, dass Mercedes vorne ist. Bei den Bookies gab es am Ende der Saison 2021 eine @1,3 das Mercedes die Konstrukteurs-WM 2022 gewinnt.

Aus meiner Sicht ist die Situation folgende: Verstappen würde gerne die Entwicklung 2026 abwarten und nur dann zu Mercedes 2027 wechseln, wenn er dort ein Auto hat, mit dem er die WM gewinnen kann. Wenn RedBull wirklich 2026 hinterher fährt, würden auch die Performance-Klauseln ziehen. Wenn er dieses Jahr wechselt, würde man wohl RedBull vor vollendete Tatsachen stellen und hoffen, dass die ihn auch so aus dem Vertrag rauslassen. Russell hätte gerne einen hochdotierten langjährigen Vertrag. Auf einen 1-Jahresvertrag wird er sich nicht einlassen. Wenn er einen langjährigen Vertrag unterschreibt, ist die Tür für Verstappen bei Mercedes zu. Wolff würde lieber Verstappen im Team haben als Russell. Will aber auch vermeiden, dass er beide verliert.

Fände Verstappen im Mercedes auch spannend, aber finde schon, dass er mit einem Wechsel in dieser Saison hochpokert. Er hinterlässt viel verbrannte Erde bei RedBull. Und selbst wenn der Mercedes-Motor überlegen sein sollte, haben den auch die McLaren. Und die leisten zurzeit Top-Arbeit, nicht unmöglich, dass er dann trotzdem den Mclaren nur hinterherfährt.

Ich kann das alles erst wie immer glauben, wenn es von Mercedes, RB, Max oder F1 bestätigt ist. Gefühlt war man ja schon oft kurz vor der Bestätigung und am Ende kam alles anders.
:)

Ich bin auch noch skeptisch. Wolff und Russell haben die Gespräche mit Verstappen bestätigt, also ist es auf jeden Fall was dran, aber außer dem SkyItalia-Bericht, ist die generelle Meinung eher, dass man die Möglichkeiten auslotet und von einer Einigung noch entfernt ist. Und die bekannten Gründe können ja auch dazuführen, dass man sich am Ende doch nicht einigt.
 

karmakaze

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Ich vermute mal (reine Spekulation), dass die Teams schon genauer im Bilde sind, wie ihre Möglichkeiten aussehen. Max wird mitbekommen, wie gut das RBPT Paket Leistung bringt, zudem wird Toto ihm auch durch die Blume sagen, wie es bei ihnen aussieht - wahrscheinlich besser. Da ist das Risiko, sich zu verzocken, kleiner.
Wie von aristoteles unten argumentiert, würde ich da nicht sehr viel Einsicht zwischen den Teams erwarten. Zur Verdeutlichung nehmen wir mal an, dass Mercedes irgendwo 110% Leistung anpeilt (ob nun DF, HP, Rundenzeitersparnis ist erstmal egal). Das wird dann mit den simulativen Tools so bestätigt oder nicht. Sagen wir, Mercedes erreicht 115%, übertrifft also das Entwicklungsziel. Damit weiß Mercedes ja noch nichts über die anderen Teams. Ob die nun auch ihre Entwicklungsziele übertreffen (tun sie nach eigenem Bekunden ja fast immer), lässt wenig Aussage zu. Es müsste schon wer intern diese Informationen herausrücken und die werden sicherlich nur die obersten Techniker kennen. Ergo hat ma null Info, wo man eigentlich steht. Ob jetzt RB 116% erreicht (und selbst wenn, fragt sich, ob das vergleichbar wäre) oder 114% wissen die nicht. Und auch der Mad Max wird da keine Interna kennen geschweige denn verstehen.
Das bezweifle ich ein bisschen. Zum einen haben sowohl RedBull als auch Mercedes den Anreiz Verstappen zu erzählen, dass sie top aufgestellt sind nächstes Jahr, auch wenn das nicht zwingend stimmen muss. Und eine objektive Meinung zu bekommen, wird schwierig, weil kaum jemand Einblick in die Entwicklungen beider Teams hat. Zum anderen geht es am Ende oft um Nuancen. Die Teams tappen denke ich selbst lange im Dunkeln wie man im Vergleich zur Konkurrenz darsteht.
Ich stimme jedoch K-Dot zu, dass das Risiko, sich zu verzocken, gegeben des Reglementwechsels bei Mercedes geringer ist als bei RB. Das hat einerseits mit den Mercedes-Erfahrungen im Antriebssystem zu tun (siehe Professor Moriarty), andererseits aber auch mit drei weiteren Faktoren:

RB hat jetzt doch ganz schön Aderlass über sich ergehen lassen müssen. Da ist nicht nur Newey weg, sondern auch Rob Marshall, der einen erheblichen Anteil an McLarens Aufhängungsvorteilen haben soll und dem auch erheblich Anteile am RB18 und 19 zugerechnet werden. Bei Mercedes kehrte ja James Allison zurück und John Owen, auch ein Aufhängungsspezialist, ist nach wie vor da (neben anderen). Gewiss, RB hat immer noch Pierre Wache und Paul Monaghan (neben anderen), aber deren Entwicklungen (RB20, 21) werden ja durchaus kritisch gesehen seit Newey nicht mehr das Zepter in der Hand hält.

RB muss erst einmal den alten uralten Windtunnel durch den neuen ersetzen und kalibrieren. Das wird wohl, soweit ich weiß, 2026 passieren. Der 2026er RB (RB 22?) wird also immer noch im alten Windtunnel entwickelt werden müssen und RB muss den Wechsel dann auch möglichst schmerzfrei hinbekommen. Gerade bei McLaren hat man aber gesehen, dass so ein Wechsel nicht einfach, aber durchaus lohnenswert ist. Erst 2027 ist mit ersten Früchten dieses Wechsels bei RB zu rechnen, frühestens.

Mercedes hat sich mit dem Zero-Sidepod-Design 2022 und 2023 ordentlich verzockt. Im Windkanal und in den Simulationen war dieses wohl allen anderen Designs meilenweit überlegen, in der Realität aber zu defizitär. Das gibt Anlass zu glauben, dass sie sowas nicht nochmal machen, zumal sich ja an der Aerophilosophie nichts ändern wird. Mercedes wird also vermutlich nicht schon wieder alles auf eine Karte setzen und sie werden vermutlich sehr viel darüber gelernt haben, wie Realität und Simulation auseinander gehen können. Das mag jetzt kein Argument gegen RB sein, aber es mag ein Zeichen für VER sein, dass die ganz sicher nicht nochmal daneben langen wollen. Selbst wenn also Mercedes etwas konservativ sein wird, ist mit dem vermutlichen Antriebssystem-Vorteil (relativ zu RB), dem konstant starken Entwicklungsteam und den Fähigkeiten von VER einfacher anzunehmen, dass Mercedes die klügere Option ist.
 

Professor Moriarty

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Jenseits aller Unbekannten macht es für Verstappen angesichts der neuen PU allein schon natürlich Sinn auf Mercedes zu spekulieren. Red Bull müsste dann eigentlich, wie der Teufel hinter Russell her sein. Wer wäre sonst noch als #1 verfügbar, um nicht im Nirgendwo zu landen? Vor allem, wenn Aston Martin in der Kombo noch Russell abgreift? Russell fährt wieder ne bockstarke Saison. Bei Ferrari verstehe ich langsam deren depressive Impulse. Leclerc kennt das Team ja seit langem und es wird offensichtlich, dass er hier schon bessere Zeiten erlebt hat. Von Hamilton ganz zu schweigen. Für ihn muss es ne Achterbahn-Fahrt sein, wo er am Ende gar nicht weiß, wo hinten und vorne ist.
 
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Patschy

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Jenseits aller Unbekannten macht es für Verstappen angesichts der neuen PU allein schon natürlich Sinn auf Mercedes zu spekulieren. Red Bull müsste dann eigentlich, wie der Teufel hinter Russell her sein. Wer wäre sonst noch als #1 verfügbar, um sich nicht bodenlos irgendwie ins Nirgendwo zu verzetteln? Vor allem, wenn Aston Martin in der Kombo noch Russell abgreift? Russell fährt wieder ne bockstarke Saison. Bei Ferrari verstehe ich langsam deren depressive Impulse. Leclerc kennt das Team ja seit langem und es wird offensichtlich, dass er hier schon bessere Zeiten erlebt hat. Von Hamilton ganz zu schweigen. Für ihn muss es ne Achterbahn-Fahrt sein, wo er am Ende gar nicht weiß, wo hinten und vorne ist.
Wäre denn Fernando bei RB, Max bei Mercedes und Russell bei AM so unwahrscheinlich?
 

desl

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Verstappen hat so richtig Bock zu den Mercedes-Gerüchten befragt zu werden ... aber hey, ein Dementi kommt halt auch nicht über seine Lippen.

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desl

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Es kommen Vermutungen auf, dass Renault mit dem Auftritt des F1-Teams nach gerade mal 5 Jahren wieder zum Renault-Namen zurück wechseln könnte.

2021 hatte man das Team in Alpine umbenannt. Jener Name war mehr oder weniger bekannt als Renault-Tuning-Schmiede (wie AMG, Abarth, Abt) bzw. Produzent der "sportlichen" Versionen mancher Renault-Modelle (Clio, Megane). Aus früheren Zeiten war vielleicht manchen noch Alpine als Sportwagen-Marke geläufig. In der WEC setzte man bereits - mäßig erfolgreich - in der LMP1 einen aufgemotzten Oreca-LMP2-Boliden ein.

Wie dem auch sei, wenn man vorhatte, die Marke "Alpine" wieder als Sportwagen-Marke bekannter zu machen, dann ist das ziemlich gescheitert.
Nicht nur weil sich der Erfolg des F1- und WEC-Auftritts in Grenzen hält, sondern auch, weil Alpine - gut 10 Jahre nach der Sportwagen-Studie A110 - lediglich 2 PKW auf den Markt gebracht hat.

Die sportliche Version eines rein elektrischen Renault-Kleinwagens und ein mehr oder weniger sportlicher Kompakt-SUV.
Also keine (Elektro)-Sportwagen und - mit den Verbrennern in F1 und WEC - die Assoziation zur mittlerweile rein elektrisch auftretenden Alpine-Marke für Privatpersonen ist natürlich auch begrenzt.
Da fragt man sich beinahe, warum man bei Renault-Nissan sich nach dem einst sehr erfolgreichen Start mit Renaut e.dams in der Formel E später dazu überging, den Auftritt des besagten Teams auf die Marke Nissan festzulegen (gewiss, durch den Nissan Leaf als E-Auto-Marke nicht unbekannt), wenn man Jahre später Alpine für sportliche E-Auto-Varianten positioniert.

Naja, vielleicht war man sich vor 5 Jahren noch der eigenen Konzernstrategie nicht bewusst...

 

karmakaze

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Vieles ist möglich. Es heißt auch Leclerc ist nicht mehr so sicher, ob er seine Zukunft bei Ferrari sieht. Ich denke aber hier wird 2026 noch abgewartet.
Ich bin gespannt wie ihr das seht, aber für mich würde der Wechsel des Mad Max vor allem eines bedeuten: Der krasse Fokus auf einen Überfahrer von RB ist nicht mehr tragbar, ob nun ALO, RUS oder wer auch immer im RB sitzen will. Die geringe Fahrbarkeit, wie sie im Sinne von VER erkauft wird (siehe Video zu TSU unten), kann RB nicht mehr aufrecht erhalten, wollen sie 2026+ noch irgendwas erreichen.
 

phobeross

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Ich bin gespannt wie ihr das seht, aber für mich würde der Wechsel des Mad Max vor allem eines bedeuten: Der krasse Fokus auf einen Überfahrer von RB ist nicht mehr tragbar, ob nun ALO, RUS oder wer auch immer im RB sitzen will. Die geringe Fahrbarkeit, wie sie im Sinne von VER erkauft wird (siehe Video zu TSU unten), kann RB nicht mehr aufrecht erhalten, wollen sie 2026+ noch irgendwas erreichen.
Ist die geringe Fahrbarkeit denn wirklich in dem Ausmaß im Sinne von Verstappen? Es würde mich nicht wundern wenn ihn das teilweise ebenfalls Performance kostet. Am Funk beschwert er sich ja auch regelmäßig über das Auto, schon letztes Jahr.
Nur kann er das besser kaschieren als der Teamkollege.
Ich glaube das sich RB seit einer Weile generell verrannt hat.
 

karmakaze

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Ist die geringe Fahrbarkeit denn wirklich in dem Ausmaß im Sinne von Verstappen? Es würde mich nicht wundern wenn ihn das teilweise ebenfalls Performance kostet. Am Funk beschwert er sich ja auch regelmäßig über das Auto, schon letztes Jahr.
Nur kann er das besser kaschieren als der Teamkollege.
Ich glaube das sich RB seit einer Weile generell verrannt hat.
Sorry schon mal, da gerade nicht näher drauf eingehen zu können, aber hier mal zwei Posts von mir zu genau dieser Thematik... Ob es nun kaschieren oder darauf auslegen ist, ist nochmal ne andere Sache, aber ja, es ist schon so, dass nur ein VER mit diesem RB klarkommt.
Oh, das beliebte PER-Bashing. Mal eine andere, gewohnt technisch orientierte Perspektive: McLaren und Ferrari sind soweit vorn, weil sie die stabilste Plattform dieses Jahr haben. Das würde auch VER garantiert so unterschreiben. Schauen wir uns mal die Entwicklung der Boliden über die Saison hinweg an:

McLaren: Es ist ein bisschen ein Märchen, dass sie nicht gut angefangen hätten, aber von der Bolidenperformance her war McL eigentlch schon seit Beginn der Saison vorn dabei, mit einigen Ausreißern nach unten. Ursächlich für ihren Sprung ab Miami ist eher mehr, dass der neue Windkanal in Sachen Korrelation sehr behutsam genutzt wurde und man daher vorsichtig mit der Entwicklung des Auftakt-Pakets war. Erst ab Miami brachte man das, was man eigentlich schon von Anfang an bringen wollte. Über den Saisonverlauf hat sich dann wenig an der Gesamtperformance geändert. Der McL ist überall schnell, hat wenig bis gar kein Bouncing und ist leicht abzustimmen. Rein technisch ist er das, was dem dominanten RB18 am Nähesten kommt. Zuletzt hatte man mit der einen oder anderen Problematik zu kämpfen, wohl weil die FIA allgemein etwas näher hinschaute oder weil man dann doch etwas zu aggressiv wurde (Heckflügel).

Ferrari: Die SF begann eigentlich auch gut und war ebenso verlässlich wie McL. Aber, in Barcelona brachte man einen aggressiven Unterboden, der zwar Performance bot, aber zu massivem Bouncing führte und Ferrari daher zeitweise verlangsamte. Erst mit Updates um Ungarn herum bekam man das wieder in den Griff und war in der Folge sehr, sehr vorsichtig bei weiteren Updates, dafür aber im späteren Saisonverlauf auch sehr gut. Der Ferrari ist fast überall gut, geht sehr gut mit den Reifen um und brilliert daher insbesondere dort, wo die Pneus ganz besonders wichtig sind. Als Schwäche des Ferraris würde ich eher den Motor sehen, der einfach nicht die Rekuperation von Mercedes und Honda liefert. In Summe ist man außer mit dem besagten Formtief aber sehr, sehr stabil.

Red Bull: Der RB20 ist ein ganz anderer Bolide als der RB19. Ich hatte darüber ja auch mal einen längeren Post verfasst. Im Versuch, eine noch stabilere Plattform zu finden, ging man noch härter und noch mehr Richtung Drag (die Cannons lassen grüßen). Das ist solange super, solange man auf eine Runde am schnellsten ist und vorne weg fahren konnte, wie es VER am Anfang der Saison konnte. Natürlich hat dann ein PER Probleme (kein guter Qualifyer und sowie nicht gerade jemand, der mit schwierigen Boliden kann). Spätestens als McL aber aufdrehte, stand ein gleich schneller, sehr einfach zu fahrender Bolide (McL) gegen einen ziemlich schwierig zu fahrenden (RB). Kein Wunder, dass man dann das eine oder andere Duell verlor. Hinzu kommt, dass die Drag-Queen RB20 an sich nicht nur schwierig zu fahren ist, sondern auch noch schlechter mit den Reifen umgeht als Ferrari (und McL). Übrigens, auch der RB19 war schon schwierig zu fahren. Aber er war halt 0,5-1 Sekunde(n) schneller als der Rest. Irgendwo zwischen RB19 und RB20 hat man sich dann doch etwas verzockt. Es war einfach nicht so viel mehr Performance zu holen, dass das Mehr an Drag gerechtfertigt werden konnte; deswegen auch das Rückrudern beim Bodywork und der sehr, sehr kreative Heckflügel.

Mercedes: Von der Drag-Queen zur Diva. Das Problem ist seit jeher gut bekannt, der Merc ist siegfähig an einem Tag, um am nächsten Tag völlig zurückzufallen. Wenn wer eine Antwort hat, warum man z.B. in Silverstone, Spa oder Vegas fast schon dominiert, aber in z.B. Suzuka und Austin böse fumbled, der kann bei Mercedes sicher reich werden. Zuweilen wird spekuliert, es hat mit dem Windkanal zu tun und wie er eingesetzt wird. Wie dem auch sei, in der Folge ist der Mercedes einfach unberechenbar, frisst seine Reifen oder lässt sie völlig kalt, bounced mal hier, bounced mal nicht oder schafft es wie auf Schienen zu fahren, um dann später gleichzeitig zu untersteuern und dann zu übersteuern. Ach ja, Merc hat die extrem unglückliche Tendenz, meistens am Freitag ganz gut zu sein und dann keine Fortschritte mehr zu machen, was in Parc Fermé-Zeiten extrem nervig ist.

Insgesamt ist die Diskussion um den drittbesten Boliden technisch einfach zu beantworten: Von dieser Perspektive her ist RB klar dritte Kraft. Das ist kein Fakt, aber ziemlich offensichtlich. ;) Sie sind jedoch nur deswegen nicht vierte Kraft, weil die Diva von Merc einfach noch seltsamer ist. Das nenne ich nicht gerade ein gutes Zeichen.

Sorry, ich hab gerade nicht ganz so viel Zeit, daher fällt die Antwort etwas kürzer aus und ich schaue mal, ob ich später mit einem Edit etwas ausführlicher werde.

Zu deiner ersten Frage: Mit keinem Update. Der RB20 ist von seinem Profil her schon Gift für Perez, genau genommen sind es diese Venturi-Boliden im Allgemeinen schon. Dazu muss man sich kurz an die Grundcharakteristika zurückentsinnen (wie es Schmidt bei ams.F1 im letzten Video tat). Bis 2021 ist ein stabiler und gut fahrbarer Bolide in der Regel gleichbedeutend mit einem schnellen Boliden. Ab 2022 ist das nicht mehr der Fall. Stabil ist nicht mehr automatisch gut fahrbar, gut fahrbar hat nicht zwangsläufig etwas mit schnell zu tun. Aerodynamische Stabilität kann ich mit härterer Aufhängung und Abstimmung erkaufen und bringt mir einen sehr konstanten Downforce, was seit 2022 als schnell definiert wird, aber teilweise schrecklich fahrbar ist, z.B. massives Untersteuern oder Übersteuern. Genau das ist die Evolution vom RB18 zum RB20, immer härter, immer stabiler, immer mehr unangenehm zu fahren (und auf Kosten der Aeroeffizienz). Wenn man einen VER hat, kommt der damit gut klar, weil er einfach das Talent dafür hat und wohl auch noch jung genug ist, um sich umzustellen. Es sind vermehrt die Alten, die ihre Probleme damit haben (PER, HAM, tlw. auch ALO). Da PERs Talentlevel jetzt nicht unbedingt das allerhöchste ist (immer noch auf einem sehr hohen Niveau, aber eben auch kein Weltmeisterfahrer), leidet er auch am meisten. Und bevor jetzt irgendwer mit "HUL ist auch nicht mehr taufrisch" kommt, möge bitte bedenken, dass genau das ist, was Haas / Komatsu gemacht haben, einen fahrbaren Boliden bauen.

Edit: Sicherlich hat RB teilweise bei PER, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, mit Setups versucht, es ihm zu erleichtern. Aber Setuparbeit kann die Grundcharakteristika kaum ändern und es macht ja auch den Boliden langsamer. Folglich hatte PER, ohnehin kein guter Qualifyer, das eine oder andere Mal einen durchaus fahrbareren RB20 als VER, ist aber dann sang- und klanglos in Q1 oder Q2 ausgeschieden.
 

Michel der Trabant

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Ich bin gespannt wie ihr das seht, aber für mich würde der Wechsel des Mad Max vor allem eines bedeuten: Der krasse Fokus auf einen Überfahrer von RB ist nicht mehr tragbar, ob nun ALO, RUS oder wer auch immer im RB sitzen will. Die geringe Fahrbarkeit, wie sie im Sinne von VER erkauft wird (siehe Video zu TSU unten), kann RB nicht mehr aufrecht erhalten, wollen sie 2026+ noch irgendwas erreichen.

Ja! Falls Verstappen geht, wird man diesmal vielleicht schneller aus der "Benetton-Situation" 1996 lernen. War mein erster Gedankengang. (y)


... Ein Grenzbereich, mit dem Schumacher besser zurecht kam als Berger und Alesi. "Michael fuhr das Auto viel näher an der Instabilität als alle anderen", erklärt Symonds. "Er konnte weiter gehen als diese beiden Fahrer." Und mit dieser Gabe hatte der Kerpener, der 1991 zu Benetton gekommen war, offenbar auch unbewusst die Entwicklungsrichtung des Boliden beeinflusst. "Michael hat es dem Auto möglicherweise erlaubt, sich in diese Richtung zu entwickeln, weil er damit umgehen konnte", glaubt Symonds. "Das bereitete auch seinem 1995er-Teamkollegen Johnny Herbert große Probleme." ...
 

phobeross

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Sorry schon mal, da gerade nicht näher drauf eingehen zu können, aber hier mal zwei Posts von mir zu genau dieser Thematik... Ob es nun kaschieren oder darauf auslegen ist, ist nochmal ne andere Sache, aber ja, es ist schon so, dass nur ein VER mit diesem RB klarkommt.
Das nur Verstappen damit klar kommt sehe ich ähnlich.
Auch deine Beschreibung im zweiten Zitat das RB eine immer härtere und stabilere Platform wollte die das Auto weniger fahrbar gemacht find ich passend. Letztens irgendwo einen Bericht gesehen das RB auf die fahrbarkeit pfeift und strickt nach Zahlen entwickelt wird. Darum dass das Auto fahrbar ist sollen sich dann die Trackengineers kümmern.
Ich frage mich nur ob diese Entwicklung VER in dem Ausmaß recht ist oder ob er nicht auch mit einem einfacher zu fahrendem Auto schneller wäre.
2022 und 2023 war Perez ja noch einigermaßen bei konkurrenzfähig, da scheint das Auto also leichter am Limit bewegbar gewesen zu sein.
 
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