ATP Challenger Tour

[Hans Meyer]

Die Challenger-Woche war ganz interessant, Jakub Paul gewann seinen 2. Challengerdoppeltitel in Triest.
Den Einzeltitel gewann Matej Dodig, es ist sein erster auf der Tour. Und das als Qualifikant. Überhaupt flogen 6 der 8 Gesetzten in R1, Barrios Vera (2) in Runde 2. Nur Augustin Tirante (5) war als Finalist gut.

In Braunschweig scheiterte Yannick Hanfmann an Misolic, dieser verlor im HF knapp gegen den späteren Sieger Navone. Der Finalist war Juan Manuel Cerundolo

Auf dem Newporter Rasen gewann Svajda das Finale gegen Mannarino. Für den Amerikaner ist es der 5. Challengertitel, der erste seit über 1,5 Jahren. Svajda machte früh auf sich aufmerksam, als er mit 16 die USTA Boys 18s National Championship gewann und dadurch eine Wildcard für die USO 2019 bekam. Auch 2021 gewann er die USTA Boys 18s National Championship, diesmal gegen den 1,5 Monate älteren Ben Shelton. Soviel kam nach der tollen 2. Rundenleistung gegen Sinner bei den USO 2021 auf der Haupttour nicht mehr. Mannarino hatte insgesamt eine starke Rasensaison, er kam in Wimbledon durch die Quali und stand in R3. Mit dem Finale hier hat er in den 2,5 Wochen 194 Punkte geholt und 30 Plätze gut gemacht. Er ist jetzt wieder Top 100 Spieler, mit 37 Jahren lässt sich das sehen, er ist mit Djokovic, Monfils und RBA der einzige Ü37 Spieler in den Top 150, Wawrinka ist die 151

In Rumänien zog Wawrinka ins HF ein, unter anderem besiegte er im VF Albot. Im HF verlor er mit 2-6, 6-7(4) gegen Elmer Møller. Møller gewann dann das Finale nach Abwehr von 5 Matchbällen gegen Droguet.

In Nottingham besiegte Kyle Edmund Tom Hands, Broady, Zahraj und Stewart in 2 Sätzen, das Finale verlor er gegen Pinnington Jones in 2 knappen Sätzen. Edmund ist jetzt die 407. Anfang des Jahres war er noch die 357.

Deshalb auch noch ein Blick auf Hyeon Chung, im April stand er 2x in Folge in einem VF bei Challengern, seitdem konnte er sich noch 2x durch die Quali spielen bei Challengern, beide Male war dann in R1 aber Schluss. Er spielt aber sehr regelmäßig in diesem Jahr, das ist gut. Gestern flog er in R1 der Quali gegen Alexander Rozin in Granby

 

[Marius]

In Braunschweig scheiterte Yannick Hanfmann an Misolic, dieser verlor im HF knapp gegen den späteren Sieger Navone. Der Finalist war Juan Manuel Cerundolo

Braunschweig war wie so oft stark besetzt. Gutes Turnier von Navone auf Sand mit Siegen über Misolic und JM Cerundolo. Der jüngere der beiden Cerundolo-Brüder kommt auch immer besser in Form, so scheint es mir.

In dieser Woche finde ich das CH in Saint-Marin ganz interessant, u.a. mit den jungen Talenten Prizmic und Engel. Ein Duell zwischen den beiden wäre mal interessant, im VF könnte es dazu kommen.

Auch mit dabei ist der Nordmazedonier Kalin Ivanowski, einst ein vielversprechender Spieler des 2004er Jahrgangs, aber dann durch eine schwere Verletzung gestoppt. Seitdem hat er enorme Probleme, wieder Fuß zu fassen. Bei den ersten 4 Turnieren im Jahr scheiterte er direkt, jetzt läuft es so langsam wieder besser, er gewinnt zumindest wieder Matches. Letzte Woche verlor er direkt gegen Topo, hier hat er immerhin die Quali geschafft, mit achtbaren Siegen gegen Kovalik und Forti. Im MD geht es für ihn gegen Gigante, der wird wahrscheinlich noch eine Spur zu konstant und variabel für ihn sein.

 

[le freaque]

In dieser Woche finde ich das CH in Saint-Marin ganz interessant, u.a. mit den jungen Talenten Prizmic und Engel. Ein Duell zwischen den beiden wäre mal interessant, im VF könnte es dazu kommen.

Engel hat aber schon in Rd1 einen recht spannenden Gegner. Daniel Rincon war auf der Nadal Akademie und gewann 2021 die Junioren-US Open, war die Nr. 2 im Juniorenranking.
2023 machte er auch einen guten Sprung bei den Herren und stieg mit 20 von Platz 450 in die Top 200 - und hängt seitdem eben da fest, aktuell auf 202. Der letzte Schritt scheint einfach nicht zu gelingen (bis jetzt), aber auch in diesem Jahr hat er mit Bonzi, Evans, Nardi, Cecchinato, Gombos und Mayot schon namhafte Spieler geschlagen. Das wird schon in Rd1 ne 50/50 Geschichte, danach wartet Jacquet.
Insgesamt ist das ein extrem ausgeglichenes Feld: bis auf die Qualifikanten (u.a. Berankis) stehen alle Spieler zwischen 100 und 250. Mit Frederico Cina ist ein weiteres italienisches Top Talent am Start: war 2004 die Nr.4 der Junioren und steht jetzt mit 18 auch schon auf 243 (schon zwei CH-Endspiele in diesem Jahr).

 

[Fathi8]

Engel hat aber schon in Rd1 einen recht spannenden Gegner. Daniel Rincon war auf der Nadal Akademie und gewann 2021 die Junioren-US Open, war die Nr. 2 im Juniorenranking.
2023 machte er auch einen guten Sprung bei den Herren und stieg mit 20 von Platz 450 in die Top 200 - und hängt seitdem eben da fest, aktuell auf 202. Der letzte Schritt scheint einfach nicht zu gelingen (bis jetzt), aber auch in diesem Jahr hat er mit Bonzi, Evans, Nardi, Cecchinato, Gombos und Mayot schon namhafte Spieler geschlagen. Das wird schon in Rd1 ne 50/50 Geschichte, danach wartet Jacquet.
Insgesamt ist das ein extrem ausgeglichenes Feld: bis auf die Qualifikanten (u.a. Berankis) stehen alle Spieler zwischen 100 und 250. Mit Frederico Cina ist ein weiteres italienisches Top Talent am Start: war 2004 die Nr.4 der Junioren und steht jetzt mit 18 auch schon auf 243 (schon zwei CH-Endspiele in diesem Jahr).

Damit ein perfekter Test um sich weiter an die rauhe Luft zu gewöhnen. Er wird noch vielen talentierten Spielern auf dem Weg begegnen, die es eigentlich drauf hätten mal in die Top100 einzudringen. Erfahrungen sammeln, wenn möglich auch Mal wieder auf dem Niveau ein paar Runden gewonnen.
Mehr als 2 Siege auf einem CH sind ihm noch nicht oft geglückt (einmal). Seine Punkte fürs Ranking hat er durch Siege auf ATP Niveau und ein paar tiefe Runs auf ITF gewonnen. Die Matchbilanz ist egal, weil er sich ja austesten muss gegen gute Gegner.
Auf dieser Ebene wird sich aber bald zeigen, ob er das Zeug hat konstant solche Gegner in den Griff zu bekommen. Das wird der Schlüssel sein für den Sprung in die Top100.
Solche Turniere sind jetzt genau richtig: abseits des Hochglanzes der ATP Turniere arbeiten und notfalls auch ein paar blutende Nasen mitnehmen. Daraus kann man lernen.