Die große Frage ist ja: Wie kommt es zu den Abweichungen - also warum hat bei ein paar Springern der Anzug gestern gepasst, heute aber nicht mehr? Für mich gibt es im Wesentlichen drei Erklärungsansätze:
Die Messmethode ist ungenau bzw. unterschiedliche Kontrolleure messen etwas unterschiedlich. Das halte ich allerdings für unwahrscheinlich. Bei allen drei Disqualifikationen heute Morgen ging es um die Weite des Anzugs an der Taille - und das sollte doch einigermaßen objektiv messbar sein, zumindest so, dass es nicht auf einmal zu 4 cm Differenz kommt.
Die Springer haben ihre Anzüge über Nacht nochmal weiter genäht. Auch das kann ich mir im Moment nur schwer vorstellen. Es handelt sich um einen vergleichsweise unwichtigen Wettbewerb, zumal um den ersten in der neuen Saison nach dem großen Anzugskandal, bei dem nochmals besonders genau hinschaut. Mit einem erneuten Betrugsversuch schädigt man so langsam wirklich die ganze Sportart.
Die plausibelste Erklärung wäre für mich daher tatsächlich, dass sich der Körper der Springer über Nacht verändert hat. Allerdings klingen 4 cm da auch ziemlich viel. Wenn das aber wirklich die zutreffende Erklärung ist und mögliche Veränderungen so groß sind, dann wird auch dieses System langfristig nicht funktionieren.
Ich bleibe dabei: Die Anzüge müssen eingesammelt und nur für den Wettkampf ausgegeben werden. Alle Veränderungen des Körpers müssen über die Masse erfasst werden; das geht schnell und präzise.