Der FC Bayern gibt echt ein unfassbar schlechtes Bild in dieser Transferperiode ab. Die internen Uneinigkeiten sind absolut Vereinsschädigend und Ulis Rente ist inzwischen noch überfälliger als eh schon.
Mit Tah und Bischof gab‘s zwei wirklich gute Transfers, Díaz gefällt mir auch besser als gedacht, aber sein Alter, der hohe Preis und die fehlende Präzision vor dem Tor machen ihn auch eher zu einem Zwei-Minus-Transfer. Mit Karl und Kusi hat man zwei vielversprechende Talente hochgezogen, die hoffentlich auf genügend Spielzeit kommen.
Die Abgänge sind im Grunde auch alle passend. Man hat Transfersummen generiert und Gehälter eingespart – also genau die Aufgabe erfüllt, die Eberl bekommen hat.
Soweit, so gut – möchte man meinen. Aber: der Kader ist für den eigenen Anspruch viel zu klein. Man hat auf der Zugangsseite nach den gescheiterten Wirtz- und Woltemade-Deals kläglich gearbeitet. Man gibt nach außen ein beschissenes Bild ab. Dass Eberl plötzlich, obwohl er Geld wie gewünscht freigemacht hat, nur noch Leihen darf, ist lächerlich – und noch lächerlicher ist es, dass 15 Millionen Leihgebühr für Chancentod Jackson dann aber in Ordnung sind. Natürlich blitzt man mit den sinnlosen Leihvorschlägen bei Verein für Verein ab. Aber das ist doch auch erwartungsgemäß und klar. Nur für Uli offenbar nicht.
Insgesamt ist diese Transferperiode – Stand jetzt – in Schulnoten irgendwas zwischen ausreichend und mangelhaft. Unwürdig eines FC Bayern aber in jedem Fall. Und ganz ehrlich: Wenn Jackson jetzt doch noch kommt, dann macht es die Transferperiode nicht unbedingt besser – dafür ist der Spieler einfach nicht gut genug und als einziger, weiterer Neuzugang auch am eigentlichen Teamneed vorbei. Kauft man Jackson nach all dem Geplapper über Leihen sogar, verhandelt man eine Kaufpflicht, dann musste eigentlich sämtliche Entscheider entlassen. Das wäre der absolute Irrsinn und in keinster Weise nachvollziehbar.
Abschließend kann ich mich an keine Transferperiode erinnern, in der sich der FC Bayern so selbst demontiert und ein so schlechtes Bild abgegeben hat. Erschreckend, finde ich, und ein klarer Fingerzeig, dass sich der Verein international aus der Spitze verabschieden wird – wenn sich auf der Führungsetage nicht schnell etwas ändert.
Ich bin froh, dass jetzt Länderspiele sind – meine Vorfreude auf die Saison hat nach dem ganzen Theater nämlich brutal gelitten. In zwei Wochen sieht das dann hoffentlich wieder anders aus und dann schauen wir mal, was Kompany und das Team trotz aller Widrigkeiten von oben so gezaubert bekommen.