Materialthread


Kirsten

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Das Band ist in der Naht, also genau da drin. Glaube nicht, dass man da zusätzlich Einstiche findet. Zumal es ja so ist, dass die Anzüge immer wieder umgenäht werden
 

moiag

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Ich bin mit dem allgemeinen Gesprächs hier vollkommen zufrieden. Ich biete jedoch gerne unpopuläre Perspektiven an:
  1. Die FIS hatte keine Absicht, besondere Maßnahmen/Untersuchungen zu ergreifen, bis AUCH die Deutschen dies verlangten.
  2. Wie arrogant und dumm muss man sein, um das Fenster für kriminelle Aktivitäten so schlampig zu schließen?!
  3. Man vergöttert oft diesen Sport und die beteiligte Menschen. Sie alle sind besondere Menschen mit besonderen Talenten und Träumen, aber sie sind auch Fachidioten und mit deren außergewöhnlichen, unnatürlichen Lebensweise meinstens sehr IQ und EQ eingeschränkt/beschädigt.
  4. Offensichtlich liegt der Hauptvorteil in diesem Sport auf höchstem Weltniveau nicht in Muskeln, Athletik oder Still, sondern im mechanisch-technischen Fortschritt. Daher kann der entscheidende Vorteil nur an dieser Front erreicht werden. Die FIS sollte (wird aber nicht) etwas dagegen tun, beispielsweise indem sie NUR generische Material zur Verfügung stellt, und KEINE persönlichen Inspektionen, Entscheidungen und Beurteilungen durchführt (für Material und Flugstil). Nur die heutige Technologie und KI konnten Transparenz und Fairness bieten, und den Sport vielleicht retten. ODER: alles ist bei Material erlaubt, was nicht klar verboten ist.
 
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Domi

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Offensichtlich liegt der Hauptvorteil in diesem Sport auf höchstem Weltniveau nicht in Muskeln, Athletik oder Still, sondern im mechanisch-technischen Fortschritt. Daher kann der entscheidende Vorteil nur an dieser Front erreicht werden. Die FIS sollte (wird aber nicht) etwas dagegen tun, beispielsweise indem sie NUR generische Material zur Verfügung stellt, und KEINE persönlichen Inspektionen, Entscheidungen und Beurteilungen durchführt (für Material und Flugstil). Nur die heutige Technologie und KI konnten Transparenz und Fairness bieten, und den Sport vielleicht retten.
Ich gehe mal nur auf diesen Punkt ein. Wenn jemand noch geglaubt hat, dass Skispringen kein "Formel 1-Sport" ist, dann ist das sicherlich jetzt vorbei. Die Person im Auto / im Anzug ist nur ein Rädchen von vielen. Seit Klimov hat kein nicht-Top 6 Springer mehr einen Weltcup gewonnen. Das hat sicherlich seine Gründe nicht nur in Talent und Training. Ich behaupte einfach mal, dass Springer wie Deschwanden, Aalto oder Zografski schon einen Weltcup in ihrer Karriere gewonnen hätten, wenn sie für Österreich oder Deutschland starten würden.

So radikal wie du würde ich aber da nicht ansetzen. Es reicht ja, wenn vor Saisonbeginn alle vermessen werden und zu den Werten passende Anzüge einreichen (ähnlich wie das jetztige Vorgehen mit den Chips). Die werden nur zu Wettkämpfen rausgegeben. Die Teams können ja ihre Wettkampfanzüge "kopieren" und diese im Training springen. Vor jedem Wettkampf werden die Springer vermessen. Weichen einzelne Werte um z.B. 5% ab, darf bzw. muss der Anzug unter FIS-Aufsicht umgenäht werden. Das wäre für mich umsetzbar, vertrauensbildend und auch für den Zuschauer gut, denn es gibt keine nachträglichen Anzugs-DSQ mehr.
 

Kirsten

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Es sind, wie @Skisprungschwester schon schrieb, beide Szenarien eigentlich furchtbar.

Wenn Forfang und Lindvik wirklich die Wahrheit sagen, dann ist dieser Vertrauensbruch von Brevig und Livelten einfach unfassbar.

Die andere Alternative ist: man hat sich auf Brevig als Bauernopfer geeinigt und alle ziehen jetzt an einem Strang, um die Springer irgendwie daraus zu holen.
 

Kestrel7017

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Ich bin auch gespannt, ob die USA und Ärtti Aigro die Zusammenarbeit mit dem norwegischen Verband unter den Umständen fortsetzen oder auflösen werden. Konsequenterweise müssten sie die Zusammenarbeit aufkündigen, auch wenn es hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit nachteilig sein dürfte.
Solange kein anderer großer Verband sie aufnimmt, glaube ich nicht, dass sie das tun werden, dafür ist diese Zusammenarbeit zu wichtig. Aigro war bei den Finnen um einiges schlechter und die Amis sind besonders bei so vielen Jugendspringern und ihren begrenzten Möglichkeiten nicht so weit alleine auf dem Niveau zu bleiben
 

Lazergirl

EFF #3
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Die nähen zu nächtlicher Stunde heimlich die Anzüge um, während die beiden in ihren Zimmern schon friedlich in den Betten schlummern. Ohne deren Wissen. Wer ist denn so dumm, das zu glauben.

Davon abgesehen wäre so etwas ohne Wissen der Athleten vielleicht auch gefährlich, wenn man es vorher nicht testet und ihnen nichts sagt. Dass ein Chefcoach so ein Risiko eingehen würde beim letzten WM Springen kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Man muss solche "Ideen" ja auch bei unterschiedlichen Windbedingungen ausprobieren. Um zu wissen, welchen Effet diese Ändrungen haben.

Und das vorher alles sauber war ist schon deswegen unwahrscheinlich, weil es entsprechende Gerüchte gab, die selbst Hannawald schon zu Ohren gekommen sind. Zufällig hat da keiner gefilmt an diesem Abend. Jemand war sich sicher, etwas zu finden.

Hier sollen beide als Opfer herhalten, damit sie von der FIS nicht gesperrt werden. Und wohl auch, damit der Kartenverkauf für Raw Air einigermaßen läuft. 70% der Tickets verkauft Vikersund angeblich in der letzten Woche. Da kann man schon appelieren, die armen Springer aus Mitleid zu unterstützen. Ein Schuldeingeständnis wäre da natürlich unpassend.
 
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blackswan

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Lebanon, Kansas
Dieses Video lässt mich auch noch nicht ruhen.
Ich hab mich gestern ein bisschen in Artikel des polnischen Journalisten eingelesen. Es soll die ganze Saison schon gemunkelt werden. Er spricht davon, dass die Norweger regelmäßig mehrere zusätzliche Hotelzimmer anmieten um zu nähen. Die Österreicher sollen wohl schon vor einigen Wochen da mal was angesprochen haben, aber keine hat reagiert.

Jemand muss ja gewusst haben, wo genäht wird, und dass genäht wird.
Ich bin mittlerweile immer mehr bei der Maulwurftheorie. Man klebt die Fenster ab, aber es bleibt genau strategisch da ein Loch wo man durchfilmen kann?
Und keiner drinnen merkt das?
Es ist so bizzar alles
 

Vorticity

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Ich gehe mal nur auf diesen Punkt ein. Wenn jemand noch geglaubt hat, dass Skispringen kein "Formel 1-Sport" ist, dann ist das sicherlich jetzt vorbei. Die Person im Auto / im Anzug ist nur ein Rädchen von vielen. Seit Klimov hat kein nicht-Top 6 Springer mehr einen Weltcup gewonnen. Das hat sicherlich seine Gründe nicht nur in Talent und Training. Ich behaupte einfach mal, dass Springer wie Deschwanden, Aalto oder Zografski schon einen Weltcup in ihrer Karriere gewonnen hätten, wenn sie für Österreich oder Deutschland starten würden.

So radikal wie du würde ich aber da nicht ansetzen. Es reicht ja, wenn vor Saisonbeginn alle vermessen werden und zu den Werten passende Anzüge einreichen (ähnlich wie das jetztige Vorgehen mit den Chips). Die werden nur zu Wettkämpfen rausgegeben. Die Teams können ja ihre Wettkampfanzüge "kopieren" und diese im Training springen. Vor jedem Wettkampf werden die Springer vermessen. Weichen einzelne Werte um z.B. 5% ab, darf bzw. muss der Anzug unter FIS-Aufsicht umgenäht werden. Das wäre für mich umsetzbar, vertrauensbildend und auch für den Zuschauer gut, denn es gibt keine nachträglichen Anzugs-DSQ mehr.
Das Problem ist ja wie hier, dass du trotzdem hinterher noch manipulieren kannst wenn die FIS nicht dabei ist. Ohne das Video wäre das wohl nie aufgefallen. Es gibt für mich nur die Option wie in der F1, dass nach der 1. Quali die Anzüge etc. abgegeben werden müssen, dann nochmal kontrolliert werden und danach nichts mehr dran gemacht werden darf (parc ferme Regel) und dieser Anzug auch im 2. Wettkampf gesprungen werden muss. Wenn was nach dem 1. Wettkampf nicht stimmt und zur dsq führt, darf man unter Aufsicht noch was ändern. Ich weiß nicht inwieweit das wegen der empfindlichen Körperregularien machbar ist, aber so wäre man vllt abgesichert.
 

Vorticity

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Zu Forfang und Lindvik:

Am Ende ist es schwierig den beiden jetzt was nachzuweisen. Mir fehlt da auch der Einblick wie die Sportler mit ihren Materialien umgehen und beschäftigen oder ob sie da blind ihrem Team vertrauen. Daher kann ich das von Kirsten schon nachvollziehen, dass beide vllt einfach zu naiv waren. Was ich komisch finde ist, dass aber bei sowas empfindlichen vorher kein Training stattgefunden haben sollte um das überhaupt auf Erfolg zu testen, das wäre ja sonst blind. Was ich mir aber vorstellen kann ist, dass man vllt tatsächlich am Freitag was gemacht hat, weil sie gesehen haben, dass sie auf der Großschanze etwas hinterherhinken, denn sie waren im Team ja „nur“ 3. Mein Gefühl sagt mir aber, dass sie auch vorher schon betrogen haben und sich nur retten wollen.
 

Misolidio

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Im Gegensatz zum Gebrauch, der Weitergabe, der Einfuhr etc. von bspw. Dopingmitteln handelt es sich bei der Anzugmanipulation kaum um einen Straftatbestand, sondern "nur" um einen Regelverstoß im Sport.
Die Polizei taucht auch nicht auf einem Fußballplatz auf, wenn der Trainer dort Schwalben im Strafraum oder versteckte Fouls trainieren lässt.
Ich bin jetzt kein juristischer Experte, aber es gibt seit einigen Jahren ein spezielles Sportstrafrecht. Ob Anzugmanipulation jetzt den Anforderungen genügt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Es geht in diesem Fall aber nicht um ein Vergehen eines einzelnen Sportlers sondern durchaus um gezielte, um nicht zu sagen organisierte Manipulation. Aussagen bspw. von Horst Hüttel gehen in die gleiche Richtung. Stichwort "Materialdoping"
 

Rising Sun

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ich kann mir halt nicht vorstellen dass sie es bei einem WM Einzel das erste Mal überhaupt anwenden, ohne es vorher zu testen und die Springer in Kenntnis zu setzen. Also das will nicht in meinen Kopf, zumal das beim Team auch eher nicht an den beiden lag, sie hatten all die Tage gute Sprünge
 

JohnBorno

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Stimme voll zu. Denn was neben Ruhm und Ehre halt ne Rolle spielt sind Preisgelder und Sponsoren. Wie ich gelesen habe, sind bspw 60.000 € für den Weltmeister dotiert. Der Verband profitiert (neben dem Teamspringen) auch außerordentlich und Sponsorenverträge beinhalten meist auch Bonis (oder ausbleibenden Malus) bei entsprechenden Erfolg in den Big Games (WM, Skiflug-WM, Olympia, GWC). Und wenn man sich den Medaillen-Spiegel anschaut, wäre das Großschanzen-Event maximal die Kirsche auf der Torte gewesen, aber nicht das kriegsentscheidende (da stehen bspw die 50 km deutlich stärker im Fokus).

Es spricht null für eine einmalige Sache und deswegen ist es umso verheerender, was die Springer schreiben. In den entscheidenden Passagen wirkt für mich vieles auf den 2. Blick interpretierbar. Sprich wenn mehr zum Vorschein kommt, dann wird man sagen können, war ja nicht so gemeint. Ein viel zu professionelles Statement. Vor allem in dem Kontext, falls es so gewesen wäre, wie unprofessionell die Springer mit ihrem Material umgegangen sind. Und das in einer Zeit, in der das Misstrauen in der Materialdiskussion so unglaublich groß ist. Alleine zum Schutz meiner Erfolge und eben jener Preisgelder, muss man sich solch spürbare Veränderungen erklären lassen, um mit sich selbst im Reinen zu sein.
 

Lazergirl

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Ich bin jetzt kein juristischer Experte, aber es gibt seit einigen Jahren ein spezielles Sportstrafrecht. Ob Anzugmanipulation jetzt den Anforderungen genügt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Es geht in diesem Fall aber nicht um ein Vergehen eines einzelnen Sportlers sondern durchaus um gezielte, um nicht zu sagen organisierte Manipulation. Aussagen bspw. von Horst Hüttel gehen in die gleiche Richtung. Stichwort "Materialdoping"
Und da wäre die logische Konsequenz eigentlich, das ganze Team zu bestrafen. Die Springer auch, denn die benutzen dieses Material am Ende schließlich! Sie sind aktiver Teil des Betruges. Selbst wenn sie es nicht wussten. Forfang und Lindvik sind mit diesen Anzügen gesprungen.

Dieses Video lässt mich auch noch nicht ruhen.
Ich hab mich gestern ein bisschen in Artikel des polnischen Journalisten eingelesen. Es soll die ganze Saison schon gemunkelt werden. Er spricht davon, dass die Norweger regelmäßig mehrere zusätzliche Hotelzimmer anmieten um zu nähen. Die Österreicher sollen wohl schon vor einigen Wochen da mal was angesprochen haben, aber keine hat reagiert.

Jemand muss ja gewusst haben, wo genäht wird, und dass genäht wird.
Ich bin mittlerweile immer mehr bei der Maulwurftheorie. Man klebt die Fenster ab, aber es bleibt genau strategisch da ein Loch wo man durchfilmen kann?
Und keiner drinnen merkt das?
Es ist so bizzar alles
Irgendwo in den zahlreichen Artikeln habe ich gelesen, dass die Österreicher mit dem Video zu tun haben. VG glaub ich wars. Denen sei auch der Name bekannt stand dort. Könnte mir eine gezielte Aktion Österreich-Polen vorstellen mit Hilfe eines der polnischen Journalisten, die sich mit allem im Skispringen sehr gründlich beschäftigen. Dann wird man andere Nationen informiert haben und beim Protest war auch Slowenien dabei.

Gerd und Goldi hatten sich im Podcast über die Aktion unterhalten, war wohl nicht ganz legal die Filmerei. Wie ich das verstanden habe haben die Macher des Videos sich da irgendwie einen Blick verschafft.
 
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