Deutsche Nationalmannschaft


Stevie Pine

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Aber es geht doch darum, dass er sich beschwert, nicht die gleiche Liebe wie Dirk abzubekommen. Dirk f**ing Nowitzki. Ein absoluter Jahrhundertsportler (der übrigens in seinen 20ern in Deutschland auch eher unterm Radar geflogen ist und medial oft einfach nur einer unserer "US-Exporte" wie Schrempf, Jochen Hecht und Marco Sturm war).
Dass er diesen Vergleich überhaupt anstellt, sagt mal wieder mehr über Dennis aus als über die Adressaten seiner Kritik. Die Schlussfolgerung mal ganz außen vor...
 

Chef_Koch

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So exzellent seine Leistungen für D sind, Schröder ist und war schon immer leider ein absoluter Unsympath. Dass er dahingehend auch eine Art Tunnelblick hat (was sportlich sicher von Vorteil ist), macht die Sache nicht besser. Und natürlich gibt es dann Leute, die sich übermäßig über ihn auslassen. Das sehe ich hier aber einfach nicht. Wenn Schröder Mist redet oder baut, kriegt er halt die passenden Reaktionen. Die Hautfarbenkarte zu spielen ist gerade angesichts der Community ganz schwach.
 

Jerry

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Ja völlig verrückt, dass ein Mensch, der seit seiner Kindheit mit Rassismus konfrontiert wurde, seine Hautfarbe auch als Faktor sieht und das etwas mit ihm gemacht hat.

Ja, man kann Dennis unsympathisch finden und er hat auch einiges "dafür" geleistet. Aber einige tun so, als ob es in Deutschland keine Probleme mit Rassismus geben könnte und tun so, als ob es lächerlich wäre, dass man diese Sache anspricht.
 

Fathi8

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Die Aussage kann er sich natürlich sparen, aber so ganz Unrecht hat er doch nicht. In der Community wird es da sicher kaum Grund für geben, aber wenn man sieht dass Dirk eben auch außerhalb der Community ein deutscher Star ist (wohlgemerkt hochverdient), darf man schon die Frage stellen, ob er so gefeiert worden wäre, wenn er eine andere Hautfarbe hätte.
Das Dennis nicht auf der selben sportlichen Stufe steht mag sein, aber er war der Anführer eines historischen Triumphs, auch wenn die WM nicht mega besetzt war. Er hilft natürlich stark mit, in dem er auch von der Art eher ein Gegenpol zum ruhigen Dirk ist.
Er wird es wahrscheinlich verkraften, aber ich kann seinen Frust wenigstens ein bisschen verstehen.
 

Coty

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Dirk hat sich diese Außendarstellung (außerhalb der Basketball-Community) auch über Jahre hinweg verdienen müssen. Das er in Deutschland als das angesehen wird was er ist, liegt nicht nur an seinen sportlichen Erfolgen sondern eben auch an seinem Verhalten. Dirk ist einer der sympathischsten und fairsten Sportler weltweit.
Was hierbei überhaupt keine Rolle spielt, ist die Hautfarbe.
 

Stevie Pine

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Niemand hier bestreitet doch ernsthaft, dass Alltagsrassismus ein Thema in Deutschland ist. Oder dass Dennis jedes Recht hat, darauf hinzuweisen.

Aber Dirk in diesen imaginären Messbecher mit reinzunehmen, ist komplett unsachlich und bescheuert.
 

Herbipolis

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Ja völlig verrückt, dass ein Mensch, der seit seiner Kindheit mit Rassismus konfrontiert wurde, seine Hautfarbe auch als Faktor sieht und das etwas mit ihm gemacht hat.

Ja, man kann Dennis unsympathisch finden und er hat auch einiges "dafür" geleistet. Aber einige tun so, als ob es in Deutschland keine Probleme mit Rassismus geben könnte und tun so, als ob es lächerlich wäre, dass man diese Sache anspricht.
Ich habe hier keinen Beitrag gelesen, der Dennis abspricht rassistische Erfahrungen gemacht zu haben.
Kann mir aber auch gut vorstellen, dass ein junger 12jähriger Nowitzki auch oft als Bohnenstange, Langer Lulatsch usw. gehänselt wurde...Bist du anders, wirst du anders behandelt, gerade Kinder können da sehr grausam sein.
Rassismus gibt es leider überall, nicht nur in Deutschland.
 

Jerry

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Ich habe hier keinen Beitrag gelesen, der Dennis abspricht rassistische Erfahrungen gemacht zu haben.
Kann mir aber auch gut vorstellen, dass ein junger 12jähriger Nowitzki auch oft als Bohnenstange, Langer Lulatsch usw. gehänselt wurde...Bist du anders, wirst du anders behandelt, gerade Kinder können da sehr grausam sein.
Rassismus gibt es leider überall, nicht nur in Deutschland.

Weirder Take ehrlich gesagt.
Aber ja war wichtig zu sagen, dass ein Dirk auch "gehänselt" wurde. Dennis wurde halt rassistisch "gehänselt". Naja passiert.

Niemand hier bestreitet doch ernsthaft, dass Alltagsrassismus ein Thema in Deutschland ist. Oder dass Dennis jedes Recht hat, darauf hinzuweisen.

Naja es wird schon ein wenig der Eindruck vermittelt, dass "die Rassismus Keule" völlig aus der Luft gegriffen ist und doch überhaupt nicht relevant sei bei Dennis Schröder. Mit so Aussagen, dass dies im Basketball doch sowieso nicht so die Rolle spielt etc. Wir hatten hier auf spofo auch schon User, die NBA Fans sind und trotzdem rassistische Einstellungen hatten. Das schließt sich demnach auch gar nicht aus.
Ja, es ist nicht klug sich mit Dirk zu vergleichen. Wobei ich die Sichtweise auf "den privaten" Dirk schon ein wenig verklärend finde, auch wenn ich ihn selbst wie so viele "liebe". Mit der Aussage bietet er natürlich Angriffsfläche.
 

fasoulaki

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Detlef Schrempf wurde auch nicht soooooooo sehr geliebt wie Dirk. Warum? Weil es verschiedene Persänlichkeiten mit unterschiedlichen Charakteren sind, die unterschiedliche Leistungen erbracht und durch Präsenz bzw. Abwesenheit im NT Trikot gelänzt haben. Mit ihrer Hautfarbe hatte das auch nichts zu tun.

Die Frage ist, ob eine polarsierende Persönlichkeit wie Dennis mehr geliebt worden wäre, wenn Sie eine andere Hautfarbe gehabt hätte. Gibt es denn einen weißen deutschen Sportler, der so stark polarsiert wie Dennis? Vielleicht Stefan Effenberg???
 

bastibhr

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Sorry aber wenn ich sowas lese... Dennis ist ein toller Baller, aber der hat einfach einen echt schiefen Blick auf die Welt und sich selbst.
Er selber darf Dinge wie über Maxi Kleber raushauen, dann ist der Journalist daran schuld, der hat es wegen Fame gemacht und und und...

Nicht ganz ernst gemeint und ich will nix ins lächerlich ziehen, aber lieber Dennis: die Hautfarbe von Dirk und dir ist wahrscheinlich der kleinste Unterschied zwischen euch.
 

Barea

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Ja völlig verrückt, dass ein Mensch, der seit seiner Kindheit mit Rassismus konfrontiert wurde, seine Hautfarbe auch als Faktor sieht und das etwas mit ihm gemacht hat.

Sind jetzt also Rassisten verantwortlich, dass Schröder nach nächtlichen Schlägereien verhaftet wurde oder Gegenspieler als „kleine Fotz*n“ beschimpfte oder Mitspieler öffentlich diskreditierte oder bei Gegenwind Lügen über Journalisten verbreitete?

In Sachen Vorbild oder Liebling der Basketball-Nation bewegen sich Nowitzki und Schröder in unterschiedlichen Galaxien. Ich finde dabei für mich ein halbes Dutzend Gründe, die allesamt absolut gar nichts mit Hautfarbe oder Religion zu tun haben. Schröder ist ein infantiler kleingeistiger egozentrischer Arsch.
 

Jerry

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Sind jetzt also Rassisten verantwortlich, dass Schröder nach nächtlichen Schlägereien verhaftet wurde oder Gegenspieler als „kleine Fotz*n“ beschimpfte oder Mitspieler öffentlich diskreditierte oder bei Gegenwind Lügen über Journalisten verbreitete?

Hab ich das geschrieben?
Ich mag Schröder nicht besonders und fasse mir bei vielem an den Kopf. Ich fand dennoch, dass sein Kernargument mir ein wenig zu vorschnell ins Lächerliche gezogen wurde und so getan wurde, als ob die deutsche Basketball Welt frei von Rassismus sei.

Ich finde dabei für mich ein halbes Dutzend Gründe, die allesamt absolut gar nichts mit Hautfarbe oder Religion zu tun haben.

Ich glaube dir das auch zu 100% und vielen hier ebenso.
Dennoch glaube ich leider, dass es eben schon einen Unterschied macht für viele.
Und dennoch gibt es natürlich auch charakterlich/sportlich 1000 Gründe, wieso Dennis Schröder kein zweiter Nowitzki ist.
 

HeroPodkolzin

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Die Frage ist, ob eine polarsierende Persönlichkeit wie Dennis mehr geliebt worden wäre, wenn Sie eine andere Hautfarbe gehabt hätte. Gibt es denn einen weißen deutschen Sportler, der so stark polarsiert wie Dennis? Vielleicht Stefan Effenberg???

Ich habe schon das Gefühl, dass Dennis zu Beginn Dinge wie teure Autos sehr negativ ausgelegt wurden, die bei weißen deutschen Sportlern wie Max Kruse eher als nette Anekdoten besprochen wurden. Ich erinnere mich auch daran, dass bei Misserfolgen der Nationalmannschaft die Kritik an Dennis eben nicht immer im Sportlichen geblieben ist, sondern auch in Persönlichkeit und Privatleben geschwappt ist. Da kann ich schon verstehen, dass jemand, der seit Kindertagen Rassismus-Erfahrungen gemacht hat, dahinter auch eine ungerechte, zum Teil rassistische Beurteilung vermutet.

Letztlich kann man das eh nicht klar auseinanderdividieren. Die Fußstapfen von Dirk waren einfach nicht zu füllen, sportlich wie menschlich. Vielleicht wäre die Debatte über Dennis auch eine andere, wenn er nicht so unmittelbar als bester Spieler auf Dirk gefolgt wäre. Und natürlich ist es nicht automatisch rassistisch, wenn man Dennis kritisiert.
 

fasoulaki

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Wir haben es hier mit einem klassischen Fall zu tun, der intensiv in der Motivationspsychologie im Kontext der sogenannten Attributionstheorie analysiert worden ist.

Je nach Charakter schreiben Menschen ihre Erfolge/Misserfolge entweder internen oder externen Ursachen zu.
Beispiel:
Intern; Ich habe eine schlecht Noten geschrieben, weil ich nicht gelernt habe.
Extern: Ich habe eine schlechte Note geschrieben, weil der Lehrer mich nicht mag.

Die Tücke hierbei ist, das externe Ursachen von einem selbst ja nicht verändert werden können. Menschen, die so denken, können dann meist auch nicht die Motivation aufbringen, ihr Verhalten so anzupassen, dass sich Erfolge einstellen und Misserfolge ausbleiben, weil sie gar nicht erst erkennnen, dass die Ursache für Erfolg und Misserfolg bei Ihnen selbst liegt.
 
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HeroPodkolzin

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Menschen, die so denken, können dann meist auch nicht die Motivation aufbringen, ihr Verhalten so anzupassen, dass sich Erfolge einstellen und Misserfolge ausbleiben, weil sie gar nicht erst ekennnen, dass die Ursache für Erfolg und Misserfolg bei Ihnen selbst liegt.

Das ist doch eine absurde Aussage bei einem Sportler, der NBA-Spieler, Weltmeister, WM-MVP und seit Jahren Nationalmannschaftskapitän ist.
 

fasoulaki

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Das ist doch eine absurde Aussage bei einem Sportler, der NBA-Spieler, Weltmeister, WM-MVP und seit Jahren Nationalmannschaftskapitän ist.
Ganz im Gegenteil. Das ist sogar typisch. Studien haben gezeigt, dass Attributionsmuster domänenspezifisch sind: Ein Mensch kann also in einem Handlungsfeld (z. B. Sport) eine „motivationsförderliche“ Attribution nutzen, in einem anderen (z. B. Schule) aber eine „selbstwertschützende“.

Der Vater der Attributionstheorie Bernard Weiner schreibt dazu in seinem Buch "An Attributional Theory of Motivation and Emotion. New York: Springer, 1986" im Kapitel 6 „Domain specificity of causal attribution“ auf Seite 161:
“The structure of causality is not constant across situations. Different domains of life elicit different prototypical causes, and the dimensional properties of these causes may vary accordingly.”
 
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HeroPodkolzin

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Ganz im Gegenteil. Das ist sogar typisch. Studien haben gezeigt, dass Attributionsmuster domänenspezifisch sind: Ein Mensch kann also in einem Handlungsfeld (z. B. Sport) eine „motivationsförderliche“ Attribution nutzen, in einem anderen (z. B. Schule) aber eine „selbstwertschützende“.

Der Vater der Attributionstheorie Bernard Weiner schreibt dazu in seinem Buch "An Attributional Theory of Motivation and Emotion. New York: Springer, 1986" im Kapitel 6 „Domain specificity of causal attribution“ auf Seite 161:

Ah okay, danke für die Erläuterung! Ich habe Erfolg bei einem Sportler nur auf den Sport bezogen.
 

LeZ

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Außerhalb der Basketball-Blase kennt ihn doch vermutlich kaum jemand in Deutschland. Und von denen sind >90% als Fans schwarzer NBA-Spieler in Kontakt mit Basketball gekommen, wenn sie nicht selbst Spieler waren. Ich denke, der Rassisten-Anteil unter den Basketball-Fans in D ist irgendwo im Promillebereich.
 
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