Alpiner Skiweltcup


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Gutes Interview mit Rainer Salzgeber (Rennsportleiter von Head) zur Comeback-Story von Vonn, zur Sicherheit im Skisport und ob er gerne Odermatt unter Vertrag nehmen würde:
„Krone“: Die Rückkehr von Lindsey Vonn in der vorigen Saison hat für viel Wirbel gesorgt. Wie sehr haben dich ihre Leistungen überrascht?
Rainer Salzgeber: Es war schon genial, was sie da geliefert hat. Sie selbst hat sich aber wahrscheinlich noch mehr erwartet.
Dass sie wieder gewinnt?
Das ist auf jeden Fall das, woran sie arbeitet. Ob das passieren wird oder nicht, sei einmal dahingestellt. Aber sie ist definitiv höchst motiviert und die Reise wird zumindest bis Olympia, vielleicht auch bis zum Saisonende gehen.
Rund um ihr Comeback gab es auch kritische Stimmen...
Ich war keiner, der mit dem Argument gekommen ist, dass uns ihre Comebackgeschichte gut tun würde. Wenn man in diesem Sport nichts anderes mehr hätte, als Comebacks zu vermarkten, müssten wir wirklich über die Bücher. Auf der anderen Seite ist es im Nachhinein schon lustig: Da hat es Athletinnen gegeben, die gesagt haben, dass sie auf der Stelle aufhören, wenn sie einmal langsamer sind als Lindsey. So gesehen hätten viele aufhören müssen.

Aktuell trainiert sie in Chile und wird dabei von Aksel Lund Svindal unterstützt. Wie kam es zu dieser Kooperation?
Als Aksel mit der Idee auf uns zugekommen ist, haben wir das natürlich unterstützt – wobei der Wunsch zu dieser Zusammenarbeit von ihr ausgegangen ist. Lindsey schätzt Aksel als Mensch und Sportler. Da ist immer schon eine große Akzeptanz dagewesen. Ich hoffe auch, dass er einen Zugang zu ihr findet und sie bei gewissen Sachen auf ihn hört, wo sie sonst niemanden in ihrem Umfeld hat. Da muss ihr keiner erklären wollen, dass sie einen Schwung so oder so fahren soll. Bei Aksel vermute ich schon, dass sie zuhören wird.
Themenwechsel: Der Unfalltod von Matteo Franzoso hat die Sicherheitsdiskussion erneut entfacht. Ex-Abfahrer Kristian Ghedina meinte, dass die modernen Skier zu schnell seien. Berechtigte Kritik?
Zu sagen, dass die Skier immer schneller werden, wäre populistisch. Der Sport ist generell schneller geworden. Die Präparierung ist viel präziser, auch die Schuhe, die Bindungen und Bindungsplatten. Ein wichtiger Punkt ist aber, dass auch die Sportler und Sportlerinnen heute viel athletischer sind. Die fahren ganz andere Radien, weil sie die Skier anders aufkanten können. Die Taillierung bei Speedskiern hat sich seit 13 Jahren nicht verändert. Ein Punkt, den ich beim Material aber sehen würde, wäre die Einführung einer Maximallänge in Abfahrt und Super-G.
Und wie sicher sind die Trainingspisten?
Der Ansatz, dass man die Trainingsstrecken besser sichern muss, ist richtig. Speziell an Orten wie La Parva, wo viele Teams trainieren, wird sich einiges verändern. Klar ist das ein Aufwand, aber das Sicherheitsmaterial, die Netze, müssen dort sein. Meine Tochter Amanda hat voriges Jahr auch auf der Piste trainiert, wo jetzt der tragische Unfall passiert ist und ich war dort. Ich hatte im unteren Teil, wo es große Felsen neben der Strecke gibt, meine Bedenken. Über die Stelle, wo jetzt der Unfall passiert ist, habe ich mir damals ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Ich glaube, wir alle müssen aus solchen Fällen lernen und hoffe, dass wir auch aus dieser Situation so viel mitnehmen, dass es für diese Generation und die Zukunft positive Auswirkungen hat.
Im Hinblick auf die bevorstehende Saison: Wer soll eigentlich Marco Odermatt im Gesamtweltcup schlagen?
Lindsey Vonn ist leider bei den Damen im Einsatz! (lacht) Nein, Odermatt wird auch heuer sicherlich wieder die besten Karten haben. Ich denke, dass sich die Schweizer aber untereinander am meisten wehtun können. Loic Meillard hat schon im Vorjahr den Gesamtweltcup ins Auge gefasst.
Würde es dich als Head-Rennchef nicht reizen, Odermatt unter Vertrag zu haben?
Ich glaube, Marco ist gut aufgehoben, dort wo er ist. Wir machen lieber Namen wie Camille Rast oder Franjo von Allmen – die beide bei der Weltmeisterschaft in Saalbach Gold geholt haben – groß, als dass wir große Namen einkaufen. Es ist halt ein bisschen mehr die Underdog-Story und weniger kostenintensiv.
 

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Marta Bassino hat sich im Training im Flachstück eine laterale Fraktur des Schienbeinkopfs zugezogen, das genaue Mass der Verletzung muss mit einem CT noch abgeklärt werden. Ihr droht jedoch das Aus für die gesamte Saison.

Bitter für das italienische Team. Nach Rosetti und mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auch Brignone fällt die nächste Athletin wohl für die Heim-Spiele aus.
 

Wurzelsepp

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Bassino mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bei Olympia dabei, sie hat sich eine laterale Fraktur des Schienbeinkopfs zugezogen. In 4-6 Monaten kann sie frühestens auf den Schnee zurückkehren, das reicht nicht.

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