Interessantes Interview der neuen Würzburger Finanzchefin zu u.a. Multfunktionsarena,
das macht mich wieder optimistischer:
Beate Gross ist als Kämmerin für die Finanzen der Stadt Würzburg verantwortlich. Jetzt drängt sie auf Sparmaßnahmen. Warum und was bedeutet das konkret?
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Hier ein paar Auszüge:
Das betrifft auch die Großprojekte: Multifunktionsarena, Straßenbahnprojekte, Wärmewende, Mainfranken Theater. Haben Sie die auch priorisiert?
GROSS: Seit ich angetreten bin, arbeite ich – seit Juli im Schulterschluss mit dem OB, Martin Heilig – Tag und Nacht daran, dass wir diese Projekte in die Umsetzung bringen. Das ist keine Frage, ob wir das eine oder das andere machen. Im Gegenteil: Unser Ziel ist es, all diese Vorhaben so weit wie möglich zu verwirklichen. Manches, wie das Mainfranken Theater, ordnet sich in die Natürlichkeit ein. Erst wenn die Baustelle wieder anläuft und
die vorhandenen Gelder in zweistelliger Millionenhöhe aufgebraucht sind, belastet uns das Theater zusätzlich. Stand jetzt ist das 2028. Auch eine neue Straßenbahn wird nicht in neun Monaten gebaut. Das wird sich also Stück für Stück abschichten.
In Zukunft muss die Stadt Kosten senken, aber die Kosten für die Großprojekte werden in die Zukunft verschoben. Wie passt das zusammen?
GROSS: Wir verschieben sie nicht in die Zukunft.
Beispiel Multifunktionsarena: Dieses Jahr wurde der Kauf des Grundstücks angekündigt. Im Haushaltsentwurf für nächstes Jahr ist das nicht enthalten. Das ist doch ein Verschieben, oder?
GROSS: Im Juni haben wir die Rahmenbedingungen für den Ankauf beschlossen. Ein Beschluss über noch offene Details und die Finanzierung wurde für den weiteren Jahresverlauf vorgesehen. Die Verhandlungen konnten bisher leider nicht abgeschlossen werden. Das heißt nicht, dass wir den Ankauf 2026 über Umwege nicht realisieren können. Der Ankauf ist nur nicht im Haushaltsentwurf enthalten, weil die Genehmigungsfähigkeit an vorderster Stelle steht und wir auch im Haushalt nur dies aufnehmen möchten, was auch tatsächlich über den Haushalt abgewickelt werden soll.
Der Haushalt muss vom Stadtrat beschlossen werden. Erwarten Sie da Gegenwind, weil der Kauf des Arena-Grundstücks nicht enthalten ist?
GROSS: Das Entscheidende für die Arena ist im Haushalt, nämlich die Planungsgelder. Der Haushaltsentwurf ist gut ausbalanciert. Wenn noch etwas aufgenommen werden soll, muss auch etwas anderes herausgenommen werden. Ich würde den Beratungen ungern etwas vorwegnehmen wollen.
Sind sie eher jemand, der Projekte möglich macht, indem Sie das nötige Geld finden oder der sagt, ich muss die anderen disziplinieren?
GROSS: Beides ist gleichzeitig wahr. Ich bin kein Verwalter, ich bin Gestalter. Gestaltungsmöglichkeiten sind immer gegeben. Die Multifunktionsarena ist ein gutes Beispiel: Dass der Grundstückserwerb nicht in unserem Haushalt steht, bedeutet nicht, dass wir ihn uns nicht vielleicht doch leisten können. Gestalterisch kann man zu bestimmten Konditionen und Zeiten immer Wege finden.