Özil/Gündogan und die Nationalhymne


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theGegen

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Als Mitglied des deutschen Pöbels würde ich sogar so weit gehen zu behaupten, dass Nationalismus und Rassismus unter Türken ein weit größeres Problem darstellen als unter Deutschen. Wird halt gerne ausgeblendet während man Mesut applaudiert, dass er es den deutschen Rassisten mal so richtig gegeben hat.

Es soll doch bitteschön nicht darum gehen, welche Form von Rassismus schlimmer oder weniger schlimm ist.
Wenn alles ähnlich schlimm ist.

In diesen unsteten und wirren Zeiten halte ich es lieber mit den Fakten einer begründeten rassischen Schuldzuweisung.

Da braucht jetzt keiner glauben, dass sich die neu-toitsche Gesellschaft in der Hinsicht irgendwie zurückhält. Im Gegenteil. Man traut sich wieder was.
 
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treize

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Yoyo dat, so sieht es aus.

Also zumindest wenn man ignoriert, dass Özil (und Gündogan) die Aktion durch ihren Kotau vor dem Bonsai-Sultan erst losgetreten haben. Und wenn man ignoriert, dass Özil dem DFB über seine Berater undifferenziert Rassismus vorwirft, mit türkischen Nationalismus jedoch keine Problem hat. Wenigstens kein so großes, dass er den Respekt vor dem geehrten Präsident vermissen lassen würde. Dass letzterer ein Kriegstreiber ist, Journalisten einsperren lässt, Politikern wie Özdemir Blutsverrat vorwirft....ach, nicht so wichtig. Und wenn man dann ignoriert, dass Özil kein Wort des Dankes an seine Fans in Deutschland, die ihn mehrfach zum Nationalspieler des Jahres gewählt haben (vermutlich, weil auch sie nur latente toitsche Rassisten sind) übrig hat. Hat er vermutlich ebenso vergessen wie die Anfeindungen türkischer Fans ihm gegenüber oder einen Funken kritische Selbsreflexion.

Also wenn man das alles ignoriert, dann kann man es darauf hinunterbrechen, dass der deutsche Pöbel in der ganzen Angelegenheit der böse Bube ist :thumb:

Und wie oft muss ich noch darauf verweisen, dass Merkel, Matthäus, die gesamte Bayern-Baggage ständig solche Tete-a-tetes mit Kadyrovs und Wahabi-Saudis haben, auf pressedienstlichem Wege jedoch nicht annährend intensiv nett zu solch einem Kotau 'gebeten' worden sind?

Warum muss sich Özil der Fußballspieler diesbezüglich erklären, die anderen, die Waffen an Erdogan liefern, von denen man weiß wofür sie gebraucht werden oder der EHRENSPIELFÜHRER DER DEUTSCHEN NM aber nicht?

Ohne eine massive Relativierung wirst du mir das nicht erklären können.
 

senol

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Deutschland ist so ein Geiles Land und ich meine es ernst ,dieses Land hat keine Probleme .
Lohn ; Gehalt , Lebenstandart , miete , Immobilenkauf , Autos , auto abgase , Regierungsbildung und natürlich Flughäfen und der Bahndienst ...alles Schlaraffenland , und alles für das Wohl des Bürgers.

Da müssen halt Themen herhalten wie mit Özil oder der Erdowahn und nicht zu vergessen den Irren Trump , ich kann all die Menschen verstehen die in Maßen Richtung Legal oder Illegal in Deutschland leben wollen
 

Malgani

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Und wie oft muss ich noch darauf verweisen, dass Merkel, Matthäus, die gesamte Bayern-Baggage ständig solche Tete-a-tetes mit Kadyrovs und Wahabi-Saudis haben, auf pressedienstlichem Wege jedoch nicht annährend intensiv nett zu solch einem Kotau 'gebeten' worden sind?

Warum muss sich Özil der Fußballspieler diesbezüglich erklären, die anderen, die Waffen an Erdogan liefern, von denen man weiß wofür sie gebraucht werden oder der EHRENSPIELFÜHRER DER DEUTSCHEN NM aber nicht?

Ohne eine massive Relativierung wirst du mir das nicht erklären können.

Ich brauche keine Relativierung als Erklärung, die Person Erdogan reicht völlig aus. Die wird in der Mitte der Gesellschaft sehr kritisch gesehen und das nicht ohne jeden Grund, möchte man meinen. Und gerade seit seinen Nazi-Tiraden (die Özil scheinbar nicht gestört haben) gegenüber Deutschland, seiner Konterrevolution und seinem Feldzug gegen die freie Presse hat diese Kritik deutlich zugenommen. Özil wurde in der Vergangenheit nach Foto-Sessions mit dem Sultan nicht kritisiert. Für die aktuellen Fotos wird er es auch aus der Mitte der Gesellschaft, aber das liegt halt nicht an einem plötzlich aufgebrochenen Rassismus, sondern an seiner Wahlkampfhilfe für den Kriegstreiber Erdogan (Mutti ist für ihre übrigens auch kritisiert worden, das nur mal nebenbei)

Jeder Nationalspieler wäre für Fotos mit Höcke oder Gauland (zurecht) verrissen worden. Und Erdogan ist ob seiner Macht deutlich schlimmer als die gesamte AfD.
 

treize

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Ich brauche keine Relativierung als Erklärung, die Person Erdogan reicht völlig aus. Die wird in der Mitte der Gesellschaft sehr kritisch gesehen und das nicht ohne jeden Grund, möchte man meinen.

Kritischer sehe ich Waffenlieferungen an Erdogan, Katar oder den wahabistischen Vormittelalterstaat Saudi Arabien.
Und die hat Özil nunmal nicht genehmigt.
Ebenso kritischer sehe ich Besuche des Bayern-vorstandes, oder Trainingscamps der Mannschaft in Katar oder Saudi-Arabien, Länder, deren Rechtssystem die Türkei als das Paradies an Freiheit glänzen lässt.
Viel kritischer sehe ich, als, die von dir ziitere ominöse 'Mitte der Geselllschaft' den Besuch des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft bei Kadyrov.

Dass ein Trikottausch Özils da im Vergleich medial so aufgebauscht wird, wohingegen die anderen Fälle 'Unter ferner liefen' behandelt werden, sehe ich am kritischsten, bezeicne ich als bigott und schwer geheuchelt und wenn jemand dann in Kombination mit 'Ziegenficker' und 'Geh zurück nach Anatolien' Sprüchen auf die Frage des Warum, die Deutung Rassismus als naheliegenste sieht -
dem kann man sehr schwer widersprechen.
 

Malgani

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Fehlt nur noch das du behauptest Erdogan wäre wie hitler .

Godwins Gesetz erfüllt sich aber schnell :D

Abgesehen das Erdo eine einseitige und schmutzige Politik betreibt aber ihn mit der Afd zu vergleichen ist total Absurd

Völlig richtig, denn der Sultan kann Krieg führen und Journalisten einsperren lassen. Die AfD kann beides nicht, auch wenn sie letzteres sicher gerne tun würden. Aber da sind wir halt wieder an dem Punkt, dass Erdogan tatsächlich Macht besitzt, die AfD nicht.
 

Malgani

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Kritischer sehe ich Waffenlieferungen an Erdogan, Katar oder den wahabistischen Vormittelalterstaat Saudi Arabien.

Äpfel und Birnen. Außerdem werden Waffenlieferungen sehr wohl kritisiert. Nicht 24/7, aber das wird die Özil-Nummer auch nicht. Themen flachen nun mal ab, über die Ostukraine wird auch kaum noch berichtet

Ebenso kritischer sehe ich Besuche des Bayern-vorstandes, oder Trainingscamps der Mannschaft in Katar oder Saudi-Arabien, Länder, deren Rechtssystem die Türkei als das Paradies an Freiheit glänzen lässt.

Das wird durchaus kritisiert, wobei in diesen Fällen natürlich niemand die Rassismus-Karte zur Verteidigng ausspielt.

Viel kritischer sehe ich, als, die von dir ziitere ominöse 'Mitte der Geselllschaft' den Besuch des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft bei Kadyrov.

Loddar ist meines Wissens seit Jahrzehnten kein aktiver Fußballer mehr. Wäre Özil ebenfalls schon ein paar Jährchen keiner mehr, hätte der Fall auch nicht solche Wellen geschlagen. Eine andere Reaktion als eisernes Schweigen sicher auch. Dass er sich nun vor den Karren des turkofaschisten Erdogan spannen lässt, trägt ihm halt auch keine Sympathien ein. Außer natürlich unter den Türken, die ihn früher ausgepfiffen haben (die haben sich übrigens, wenn sie von "ihrem" Mesut bei Real Madrid gesprochen haben, den Türken Özil gemeint. Das ist die gleiche Rosinenpickerei, die er jetzt dem DFB und den deutschen Fans vorwirft)

Quasi die gesamte DFB-Vorstandsetage als Rassisten zu bezeichnen ist halt völliger Quatsch. Dass Özil jahrelang ein medialer Liebling war, wird von ihm und seinen Beratern ebenso ignoriert wie seine mehrfache Wahl zum Nationalspieler des Jahres.

und wenn jemand dann in Kombination mit 'Ziegenficker' und 'Geh zurück nach Anatolien' Sprüchen auf die Frage des Warum, die Deutung Rassismus als naheliegenste sieht -
dem kann man sehr schwer widersprechen.

:mensch: Hier das Geblöcke von unverbesserlichen Betonrassisten aufzuführen ist schon ein wenig dünn.
 

Malgani

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Und es beibt halt dabei, dass es für AfD-Fotos die gleiche Medienschelte gegeben hätte. Und die betroffenen Spieler wären definitiv nicht mit zur WM gefahren
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Johnbert

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Diese Vergleiche mit den Waffenlieferungen... Warum solch ein unpassendes Beispiel nehmen, wenn es viel naheliegendere gibt?

Supertrainer Bundesjogi Löw im Falle Max Kruse z.B.:

https://www.welt.de/sport/fussball/...-schmeisst-Max-Kruse-aus-der-Nationalelf.html

„Schon vergangene Woche habe ich Max Kruse klar gesagt, was ich von ihm erwarte, sowohl auf als auch neben dem Platz. Ich möchte Spieler, die sich auf den Fußball und die EM konzentrieren, auch zwischen den Spielen“, sagte Löw: „Der Vorfall am zurückliegenden Wochenende widerspricht meinen Erwartungen. Max hat sich zum wiederholten Male unprofessionell verhalten. Das akzeptiere ich nicht.“

„Die Europameisterschaft im Sommer wirft ihre Schatten voraus, dort haben wir mit der Nationalmannschaft große Ziele. Wir brauchen Spieler, die fokussiert und konzentriert und sich auch ihrer Vorbildrolle bewusst sind“, erklärte der Bundestrainer.

Der urtoitsche, "reinrassige" Kruse's Max wird gnadenlos ohne Vorwarnung rausgeworfen, während die Herren Özil und Gündogan ungestraft davon kommen. Besonders lächerlich wenn man sich die löwschen Erklärungen dazu anschaut, warum Kruse rausgeworfen wurde. Aber sind natürlich alles Rassisten beim DFB :smoke:
 

Big d

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Fehlt nur noch das du behauptest Erdogan wäre wie hitler .

Abgesehen das Erdo eine einseitige und schmutzige Politik betreibt aber ihn mit der Afd zu vergleichen ist total Absurd

Wenn nicht er dann ist aber sicher sein partner MHP mit der AFD zu vergleichen.

Im Prinzip ist sowohl in Deutschland als auch der türkei der nationalismus deutlich im Vormarsch.
 

Bevaube

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Ich bleibe dabei, dass ich es unpassend finde, von einem Fussballer in politischen Fragen mehr Vorbildlichkeit zu verlangen als von Politikern. Wenn - jeweils ohne Notwendigkeit - der deutsche Außenminister den türkischen Amtskollegen zu sich nach Hause zum Tee einlädt, wenn der ehemalige bayrische Ministerpräsident und aktuelle deutsche Innen- und Sportminister einen Orban mehrfach zu sich einlädt, anschließend einen Putin in Moskau besucht und bei diesen anlässen über die deutsche Kanzlerin herzieht, kann ich Özils oder auch Loddars Fehlverhalten schwerlich groß kritisieren...
 

theGegen

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Ich habe den Eindruck, dass es unterschiedliche Auffassungen über den Vorwurf des Rassismus gibt.
Ob Mesut sich im Vorfeld mit Erdogan oder Gauland oder Putin getroffen hätte, spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Ein Rauswurf von Gündogan und Özil aus dem Kader im Vorfeld der WM hätte ebenfalls ohne rassistischen Touch geschehen können, wenngleich die türkisch-deutsche Gemeinde diesen Rauswurf sehr wohl mit Fehltritten anderer DFB-Lichtgestalten in Relation gezogen hätten. Den Vorwurf "Rassismus" hätte man jedoch schnell als überzogen deklarieren und abhaken können.
Für den sportlichen Erfolg wurde von der DFB-Spitze und vom Trainerteam über die dämliche Erdogan-Aktion ein Deckel gelegt. "Alles halb so wild, war ein Fehlerchen. Mesut ist doch ein guter Junge."

Doch nachdem die Expedition WM 2018 krachend gescheitert ist, machte sich die Fehleranalyse umgehend daran, Mesut Özil incl. der Erdogan-PR-Aktion als Hauptschuldigen zu brandmarken, inclusive des werten Präsidenten Grindel.

Und das hat dann schon einen ziemlich rassistischen Beigeschmack, wenn sportlicher Misserfolg an unter anderem mangelnder Identifikation mit dem deutschem Wertekanon festgemacht werden soll. Das war im Vorfeld der WM nicht so wichtig, aber jetzt sind es die Migranten (bzw. Mesut Özil), die das Versagen zu verantworten haben.
 

senol

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Wenn Beckenbauer also dubiose Zahlungen annimmt für die WM in Katar, die Menschenrechtslage dort relativiert, heißt es "Na und". Wenn Özil aber ein Foto mit Erdogan macht, ist es Propaganda in Mitteleuropa.
 

Johnbert

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Wenn Beckenbauer also dubiose Zahlungen annimmt für die WM in Katar, die Menschenrechtslage dort relativiert, heißt es "Na und". Wenn Özil aber ein Foto mit Erdogan macht, ist es Propaganda in Mitteleuropa.

Sicher, dass du da nichts durcheinander bringst? Zahlungen hat er für die WM 2006 angenommen und, laut dem äußerst vertrauenswürdigen Josef Sepp Blatter, von Australien, um Katar auszustechen 2022.
 

L-X

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Wenn Beckenbauer also dubiose Zahlungen annimmt für die WM in Katar, die Menschenrechtslage dort relativiert, heißt es "Na und".
Das kann man nun wirklich nicht behaupten. Beckenbauers Vorgehen wurde in der Öffentlichkeit sehr kritisch betrachtet. Das war schon mehr als nur ein laues Lüftchen.
 

Roberts

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Doch nachdem die Expedition WM 2018 krachend gescheitert ist, machte sich die Fehleranalyse umgehend daran, Mesut Özil incl. der Erdogan-PR-Aktion als Hauptschuldigen zu brandmarken, inclusive des werten Präsidenten Grindel.

Das stimmt einfach nicht. Soweit ich es mitbekommen habe, ist die Fehleranalyse noch gar nicht abgeschlossen. Die Aufgabe hat wohl Löw und Bierhoff und Grindel haben sich noch einmal über Özils unglückliches Verhalten geäußert, ohne dass das den Charakter eine Gesamtanalyse mit einem einzigen Schuldigen Özil hat. Wie kann man der Empörungsmasche auf den Leim gehen? Der Zick-Zack-Kurs des DFB in der Sache ist in der Tat zu kritisieren. Gutes Krisenmanagement sieht anders aus. Aber Rassismus ist in dem Zusammenhang ein alberner Vorwurf.

Die Relativierung von Ozils fragwürdiger Aktion vor der WM mit den schlimmeren Verfehlungen anderer Deutscher ist doch erkennbar eine Nebelkerze. Ein gute zweifelsohne, aber eben eine Nebelkerze. In Wahrheit muss man alle gleichgelagerten Aktionen verurteilen, für die es keinen sachlichen Grund gibt. Die Schwere des Vergehens liegt dabei im Auge des einzelnen Betrachters - zu erwarten, dass darauf basierend eine Empörungsranking entsteht, in dem dann Herr Özil besser wegkommt als Schröder, Söder und Matthäus ist m. E. ebenfalls albern.
 
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