Übertriebener Punktabzug bei der Landung zerstört das Skispringen: Mögliche Lösungsansätze


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Es ist ein Thema, über das natürlich hier und da schon gesprochen wurde. Wirklich in der Diskussion steht es aber nicht. Finde aber die enormen Abzüge bei Kacherl-Landungen im hohen Weitebereich aber wirklich unerträglich.

Mir nimmt das ganze sogar in gewisser Weise den Spaß an den Springen. Beispiel Oberstdorf: Normal müsste man bei den 142 Metern von Eisenbichler in die Höhe springen vor Jubel...geht aber nicht, weil sich ein Teil in einem gleich über die ca 7 Punkte ärgert, die für die Landung abgezogen werden. Das ist einfach ein derartiger Emotionskiller (geht jedenfalls mir so). Gegenbeispiel: Granerud bei der Skiflug WM: Haut im Finale den Kracher auf 245 raus und man müsste sich eigentlich denken "boah das wird für Geiger jetzt aber verdammt schwer". Im gleichen Moment denkt man sich aber "er darf ja schonmal 6-7 Meter kürzer springen ohne was zu verlieren. Irgendwie verzerrt das die Realität. Ab einen gewissen Punkt wird es halt einfach verdammt schwer einen Telemark zu setzen, bei einem anderen unmöglich. Da lohnt es sich teilweise gar nicht 4 Meter weiter zu springen als der Gegner, weil du dafür an eine Grenze kommst, bei der du die Regeln der Physik aushebeln müsstest um nen Telemark zu setzen.

Bin schon der Meinung, dass es belohnt gehört, wenn man auch knapp über Hillsize einen Telemark setzen kannst. Leute wie Prevc und Stoch haben das ja schon bei unglaublichen Weiten geschafft....sich dabei aber auch ab und an gleich ans Knie gefasst. Gesund ist das ganze definitiv auch nicht. Auch Stürze passieren wieder, weil Springer angesichts des drohenden Abzuges doch noch einen Telemark setzen wollen (Beispiel Siegel in Zakopane).

Ich würde das ganze wie folgt angehen. Ab einem gewissen Grad an Hangneigung könnte man einfach eine Grenze ziehen, bei der eine Mindestnote von 17,5-18 gezückt werden muss, selbst wenn der Telemark fehlt. Das wären in Oberstdorf vielleicht 140 Meter. So könnten sich die Leute mit einem Telemark trotzdem noch belohnen, aber der Abzug für die Sicherheitslandung würde sich in Grenzen halten.
Man könnte auch zwei Grenzen ziehen, nämlich noch eine weitere, bei der man sozusagen den Telemark gar nicht mehr voraussetzt, da er nur unter großer Gefahr möglich wer. Das wäre sozusagen ein Schutz für die Athleten.

Ich denke im Übrigen auch nicht, dass die Gefahr bestehen würde, dass die Athleten ohne "Telemark-Pflicht" die Sprünge wie eine Zitrone ausquetschen. Ab einem gewissen Weitenbereich versucht dann doch jeder gut zur Landung zu kommen. Da muss auch der Schwerpunkt schon in der richtigen Position sein, um nicht zu stürzen. Und das wäre ja wieder ein deftiger Abzug. Der Name "Sicherheitslandung" kommt ja auch nicht von ungefähr. Von daher denke ich, dass eine Regelung für die Sicherheit, die Fairness und auch die Emotionalität genau der richtige Weg ist.
 
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Lena

Lange Guste
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Ich finde die Idee nicht schlecht. Oder eine Erhöhung der Belohnung für weitere Sprünge. Man könnte aber auch ab Hillsize vielleicht 3,0 statt 1,8 Punkte pro Weitenmeter geben.

Beispiel: Schanze Z mit K-Punkt bei 125m und Hillsize bei 138m. Wind- und Gatepunkte lasse ich mal außer Acht..

Springer A springt 137 Meter und setzt den Telemark und bekommt 3x19.5 Punkte.
Weitenpunkte: 60+(12*1,8)+58,5 = 140,1 Punkte

Springer B springt 142 Meter und muss Kacheln. Er bekommt 3x17,0 Punkte.
Weitenpunkte: 60+(17*1,8)+(4*1,2)+51 = 146,4 Punkte

Müsste so stimmen, sonst schiebe ich es auf die Uhrzeit :LOL:
 

Masmiseim

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Ich finde, das ist insgesamt arg kompliziert - erinnert mich ein wenig an Fußball und die Frage, wann Handspiel Handspiel ist.
Glaube, das leichteste wäre, das Telemarklandungen gute Noten bekommen, und Kacherln weniger gute - ohne Verbindung mit irgendeiner Weite.
 

KoN

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Das würde dazu führen, dass man noch mehr bevorteilt wird für weite Sprünge als sowieso schon.

Leider hat sich seit geraumer Zeit bei den Sprungrichtern bemerkbar gemacht, dass die Weite einen Einfluss auf die Haltungsnoten hat, was meiner Meinung nach nicht passieren sollte.

Wie viele 18,0er und mehr schon für fast "Kachler" vergeben wurden, nur weil der Sprung weit war...

Im Prinzip wird es, so wie du es vorschlägst, doch teilweise schon durch die Sprungrichter umgesetzt.

Ganz zu schweigen davon, dass es das ganze für den Otto-Normal-Zuschauer noch mehr verkomplizieren würde.

Zudem wäre diese Regel auch nicht wirklich förderlich für die Fairness:

Springst aus Gate 20 bei -10 Windpunkten an den jeweiligen Schanzenrekord heran und kachelst, bekommst aber trotzdem kaum was abgezogen bei den Noten.

Der Springer danach muss dann, nachdem die Jury verkürzt hat, aus Gate 18 bei -5 Windpunkten runter und hat kaum eine Chance da noch heran zu kommen. Bei entsprechenden Haltungsnoten von 16,0 - 16,5 für den ersten Springer schon eher.
 
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Aha...warum haben Eisenbichler und Granerud dann ne 16,5 durchgängig bekommen. Das ist nicht "kaum was abgezogen" sondern ein massiver Punktverlust, der locker zwischen 1 und 4 entscheiden kann.
Bei diesem Sport geht es nunmal auch drum, so weit es geht zu springen. Wenn man sich außerhalb des Forums umhört, dann verstehen die Leute nicht, warum das nicht so ist. Immer wieder ließt man "gute Sprünge sollten nicht mit schlechten Haltungsnoten bestraft werden" und sie haben vollkommen recht. Otto-Normalverbraucher würde das denke ich begrüßen. Und kompliziert ist das definitiv nicht.

Das zweite ist natürlich, dass man kurze Sprünge nicht partout mit schlechten Haltungsnoten bestrafen sollte. Springt einer mit -9 Punkten auf 135 und der andere mit +9 auf 125, verliert der Springer ohne was dafür zu können schon Mal 3,4 Haltungspunkte. Da sollte man dann wirklich auf die Qualität des Sprunges achten unter Berücksichtigung aller Faktoren.

So würden weite Sprünge nur wegen der Weite bevorteilt werden, wie es sich gehört.
Es darf aber auch einfach keine Strafe sein weit zu springen und das ist ab einem gewissen Bereich definitiv so. Die Landung ist nunmal schwieriger je flacher der Hang wird.

Die guten Noten bei verwackelten Landungen gibt es... allerdings nur, weil die Punktrichter auf grschummelte Telemarks reinfallen oder wenn zumindest im Ansatz ein Telemark da ist. Zweiteres finde ich nicht falsch. Bei 5 Meter über Hillsize ist auch ein Wackel-Telemark ne größere Leistung als ein sauberer beim K-Punkt. Warum sollte das nicht belohnt werden, wenn gemessen der Weite gut gelandet wird?

Das mit den geschummelten Landungen könnte man ganz einfach lösen, wenn man den Punktrichtern einen kurzen Replay zugesteht. Von der Landung bis zur Wertung vergehen eh 30 Sekunden. Da kann man leicht ein Replay einsehen. Dann hört man immer wieder, dass die Sprungrichter so positioniert sind, dass sie die Landung nur aus einen sehr ungünstigen Winkel sehen können. Das kann's auch nicht sein.
 
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sj44

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"Übertriebener Punkteabzug bei der Landung zerstört das Skispringen"
Nein, definitiv nicht. Denn da wäre das Skispringen schon lange zerstört worden. Weil früher war ja alles viel ärger. Da gab es einerseits weniger Weitenpunkte (Normalschanze 1,4 Punkte pro Meter, Großschanze 1,2 Punkte pro Meter, Flugschanze 1,0 Punkte pro Meter) im Gegensatz zu heute (Normalschanze 2,0 Punkte pro Meter, Großschanze 1,8 Punkte pro Meter, Flugschanze 1,2 Punkte pro Meter) und da wirkten sich schlechte Haltungsnoten noch mehr aus, obwohl tendenziell weniger weit gesprungen wurde. Weiters konnte man damals ohne die Gateregel weniger flexibel reagieren und die Trainer hatten erst recht keine Möglichkeit, selber zu verkürzen. Natürlich muss man auch anmerken, dass man bei der Wahl der Anläuflänge insgesamt vorsichtiger war, da man sonst einen Durchgang neu starten musste. Trotzdem: Man sieht, dass die Weite mehr Gewicht bekam. Ganz arg wars, als die Bokloevs auftauchten, die schon von Haus aus weiter springen mussten, damit sie die Punkteabzüge wegen des V-Stils kompensieren konnten. Und dann erst recht mit Punkteabzügen bestraft wurden, wenn sie keine Telemark machten. Da wurde wirklich ordentlich in den Schmalztopf gegriffen.

Und dass die Weite bei den Haltungsnoten mitbewertet wird, ist leider ein Ärgernis, das sich wahrscheinlich schon durch die ganze Skispringgeschichte zieht. Womit wir bei den Erfindern der Haltungsnoten sind: den Norwegern. Die haben grad auch in der Anfangszeit den Haltungsnoten exzessive Bedeutung beigemessen - nach oft sehr fragwürdigen Kriterien. Und das hat sich dann irgendwo fortgesetzt. Die zweite Hälfte der 80er-Jahre als abschreckendes Beispiel sei genannt.
Der Hauptpunkt beim Bewerten ist nun einmal das Landen (+Ausfahrt). Hier punktemäßig bei den Haltungsnoten was aufzuweichen, finde ich nicht richtig. Da gefällt mir der Vorschlag, bei wirklich extremen Weiten mehr Weitenpunkte zu vergeben, schon besser. Das könnte man dann auch leicht in die Berechnung der "grünen Linie" einfließen lassen und das alles lässt sich generell leichter standardisieren.
 

Lina_

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Ich fände es mal interessant, wenn in den Ergebnislisten die Zusammensetzung der Haltungsnoten angegeben werden würde, sodass man sieht, wo (also Flug, Landung oder Ausfahrt) die Sprungrichter Abzüge gegeben haben, das würde das Ganze auch nochmal ein bisschen transparenter machen.

Einen Höchst-Punktabzug für den Bereich Landung fände ich hab einer bestimmten Weite auch spannend, das würde sicher auch dem Trainer-Gate-Poker noch weiter vorbeugen.

Und noch eine Verständnisfrage: Laut dieser schönen Seite (wo auch schön erklärt wird, wofür wieviel abgezogen wird) können die Sprungrichter für Flugphase und Landung jeweils bis zu fünf und für die Ausfahrt bis zu 7 Punkte abziehen, ergibt also insgesamt 17. Was ist mit den anderen drei Punkten? Gibt es die automatisch, oder kann man die auch noch irgendwie verlieren?
 

sj44

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Und noch eine Verständnisfrage: Laut dieser schönen Seite (wo auch schön erklärt wird, wofür wieviel abgezogen wird) können die Sprungrichter für Flugphase und Landung jeweils bis zu fünf und für die Ausfahrt bis zu 7 Punkte abziehen, ergibt also insgesamt 17. Was ist mit den anderen drei Punkten? Gibt es die automatisch, oder kann man die auch noch irgendwie verlieren?
Meiner Erinnerung nach gabs bisher auch bei den wildesten Stürzen bis dato 3 oder 4 "Trostpunkte", also wenn schon die Luftfahrt völlig danebenging - von einer "Landung" oder "Ausfahrt" gar nicht zu reden. Das würde dann hinkommen.
 

sj44

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Meiner Erinnerung nach gabs bisher auch bei den wildesten Stürzen bis dato 3 oder 4 "Trostpunkte", also wenn schon die Luftfahrt völlig danebenging - von einer "Landung" oder "Ausfahrt" gar nicht zu reden. Das würde dann hinkommen.
Zumindest das widerspricht meiner Aussage. Kobelev 1999 in Planica. Noten von 1.0 bis 3.0

Gott sei Dank sind solche Stürze ganz selten geworden.
 

K-Jag

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Ich glaube das möglich ist den Menschlichen Faktor bei der Notenvergabe mit Computer berchnungen zu analysieren.
 

Benjamin

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Meiner Erinnerung nach gabs bisher auch bei den wildesten Stürzen bis dato 3 oder 4 "Trostpunkte", also wenn schon die Luftfahrt völlig danebenging - von einer "Landung" oder "Ausfahrt" gar nicht zu reden. Das würde dann hinkommen.
Du hast aber trotzdem recht; es gab nämlich vor einigen Jahren meines Wissens mal eine Änderung bei der Gewichtung der Stürze; d.h. für Stürze wird heutzutage etwas weniger abgezogen als früher. in der IWO, Artikel 431.2 werden die maximalen Abzüge für jeden Bewegungsabschnitt festgehalten:
  • Maximaler Abzug für den Flug: 5 Punkte
  • Maximaler Abzug für die Landung: 5 Punkte
  • Maximaler Abzug für die Ausfahrt: 7 Punkte
Das macht dann im schlimmsten Fall eine Restpunktzahl von 3 Punkten. Kobelevs Sturz fand statt, als man die Abzüge noch nicht reduziert hatte - somit waren seine Noten noch geringer.

Ein Beleg ist der Sturz von Andreas Wellinger damals in Kuusamo:
Der bekam damals immer noch die Mindestnote 3,0:

Ich fände es mal interessant, wenn in den Ergebnislisten die Zusammensetzung der Haltungsnoten angegeben werden würde, sodass man sieht, wo (also Flug, Landung oder Ausfahrt) die Sprungrichter Abzüge gegeben haben, das würde das Ganze auch nochmal ein bisschen transparenter machen.

Einen Höchst-Punktabzug für den Bereich Landung fände ich hab einer bestimmten Weite auch spannend, das würde sicher auch dem Trainer-Gate-Poker noch weiter vorbeugen.

Und noch eine Verständnisfrage: Laut dieser schönen Seite (wo auch schön erklärt wird, wofür wieviel abgezogen wird) können die Sprungrichter für Flugphase und Landung jeweils bis zu fünf und für die Ausfahrt bis zu 7 Punkte abziehen, ergibt also insgesamt 17. Was ist mit den anderen drei Punkten? Gibt es die automatisch, oder kann man die auch noch irgendwie verlieren?
Diese Zusammensetzung gab es mal irgendwo noch bei den Ergebnissen auf Berkutschi zu sehen; aber leider finde ich sie jetzt nicht mehr.
 
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Ich finde das mit den mehr Punkte pro Meter ein bisschen schwierig, muss ich sagen.
Ist bisschen komisch wenn 140 und 130 auf einmal mehr wert sind als 136 und 134. Ist dem Zuschauer schwer vermittelbar und auch nicht ganz fair. Wenn dann bräuchte es einen klaren Leitstrang der erklärt warum das so ist
Eine Möglichkeit wäre da wieder das über die Hangneigung zu berechnen.
Dadurch, dass der Hang ja nicht überall gleich steil ist, ist es auch unterschiedlich schwer weitere Meter zu erreichen. Auf einer K125 und HS 140 Schanze ist der Sprung von z.B. 123 auf 128 ja leichter zu erreichen als der von 137 auf 142...ganz einfach weil der Hang dort flacher und jeder Meter schwerer ist. Daran könnte man auch das Punktesystem ausrichten. Ist aber schon Sau kompliziert, wenn auch plausibel. Ich hoffe das ist verständlich erklärt. Theoretisch könnte man jetzt noch sagen, dass die Meter unten leichter sind, weil die Geschwindigkeit im Flug steigt...aber das ist dann schon höhere Physik.

Geht auch bisschen am eigentlichen Thema vorbei, da es nicht direkt was mit den Landungen zu tun hat.

Ich bin trotzdem dafür, ab einer gewissen Hangneigung einfach nur die Hälfte für einen fehlenden Telemark abzuziehen.
 

Benjamin

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Ich finde das mit den mehr Punkte pro Meter ein bisschen schwierig, muss ich sagen.
Ist bisschen komisch wenn 140 und 130 auf einmal mehr wert sind als 136 und 134. Ist dem Zuschauer schwer vermittelbar und auch nicht ganz fair. Wenn dann bräuchte es einen klaren Leitstrang der erklärt warum das so ist
Eine Möglichkeit wäre da wieder das über die Hangneigung zu berechnen.
Dadurch, dass der Hang ja nicht überall gleich steil ist, ist es auch unterschiedlich schwer weitere Meter zu erreichen. Auf einer K125 und HS 140 Schanze ist der Sprung von z.B. 123 auf 128 ja leichter zu erreichen als der von 137 auf 142...ganz einfach weil der Hang dort flacher und jeder Meter schwerer ist. Daran könnte man auch das Punktesystem ausrichten. Ist aber schon Sau kompliziert, wenn auch plausibel. Ich hoffe das ist verständlich erklärt. Theoretisch könnte man jetzt noch sagen, dass die Meter unten leichter sind, weil die Geschwindigkeit im Flug steigt...aber das ist dann schon höhere Physik.

Geht auch bisschen am eigentlichen Thema vorbei, da es nicht direkt was mit den Landungen zu tun hat.

Ich bin trotzdem dafür, ab einer gewissen Hangneigung einfach nur die Hälfte für einen fehlenden Telemark abzuziehen.

Naja, du erklärst ja eigentlich schön, warum es durchaus plausibel ist, warum ein paar Meter mehr im hohen Weitenbereich schwerer zu erreichen sind als im mittleren Weitenbereich und warum es deshalb durchaus plausibel ist, die Weite dort höher zu gewichten. Und ich finde auch nicht, dass es am Thema vorbei geht, weil eine solche Maßnahme ja denselben Effekt hätte. Wenn jenseits des Hillsizes ein Meter 3 Punkte wert wäre, dann hätte Markus Eisenbichler in Oberstdorf 6 Punkte mehr bekommen - und das hätte ungefähr dieselbe Wirkung wie die Notenerhöhung, die du vorgeschlagen hast. Die Frage ist eben, was dem Zuschauer einfacher zu vermitteln wäre. Rechnen die Leute eher bei der Weite mal mit und wundern sich dann, warum sie etwas anderes herausbekommen, weil sie die Regel nicht kennen, oder wundern sie sich eher, wenn ein Springer trotz Kacherl-Landung 18,0 bekommt. @Lenas Lösung sorgt außerdem für einen sanften Übergang, während es bei deiner Notenlösung eine Grenze gibt, wo ein halber Meter mehr oder weniger einen Unterschied von rund 6 Punkten machen kann (bleibt man noch einen halben Meter unter der Grenze, gibt es durchgehend 16,0, erreicht man die Grenze, gibt es durchgehend 18,0). Daher würde ich eher Lenas Lösung favorisieren.

Sofern man das überhaupt möchte. Denn natürlich hat auch @KoN nicht ganz Unrecht. Diese Beobachtung, dass hohe Weiten im Schnitt etwas höhere Noten geben, haben wir ja auch schon öfter gemacht. Das gilt natürlich nicht für eine Landung, wie sie Eisenbichler gezeigt hat. Aber ein perfekter Telemark beim K-Punkt gibt normalerweise niedrigere Noten als ein perfekter Telemark beim Hillsize. Man kann natürlich anführen, dass eben auch die Luftfahrt mitbewertet wird - und Fehler in der Haltung und in der Skiführung sorgen meist auch für eine geringere Weite. Die geringere Weite ist also nicht unbedingt die Ursache für die schlechteren Haltungsnoten, sondern die geringere Weite und die schlechteren Haltungsnoten haben eine gemeinsame Ursache.
Allerdings kann eine geringere Weite ja auch durch Rückenwind oder einen kürzeren Anlauf zustandekommen, obwohl die Haltung und die Skiführung in Ordnung waren. Dann sind die Abzüge unberechtigt - und hier wäre ich mir auch nicht sicher, ob die Punktrichter das immer unterscheiden können.

Man könnte jetzt sagen, dass durch das eine Phänomen große und durch das andere Phänomen geringe Weiten bestraft werden, so dass sich das im Mittel ausgleicht. Aber das wäre nicht unbedingt der Fall; denn die generell niedrigen Haltungsnoten bei geringen Weiten bestrafen eher mittlere Weiten gegenüber großen Weiten. Und die unmöglichen Telemark-Landungen bei sehr großen Weiten bestrafen eher sehr große Weiten gegenüber großen Weiten. Aber ob die Lösung darin besteht, die Bewertung immer noch komplizierter und komplizierter zu machen... ich weiß es nicht.

Ich hatte übrigens in Erinnerung, dass ich vor einigen Jahren auch schon mal einen Vorschlag gemacht habe, um die zu hohen Abzüge bei sehr weiten Sprüngen zu verhindern. Aber entweder, mich trügt meine Erinnerung, oder ich war zu blind, um den alten Thread zu finden - oder es ist schon so lange her, dass die Diskussion dazu noch im Rapidforum stattfand; ich kann ihn jedenfalls nicht mehr zitieren. Wenn mich nicht alles täuscht, hatte ich damals die Idee, die Maximalnote für jeden Meter jenseits des Hillsizes um einen halben Punkt zu erhöhen. Dann hätte Eisenbichler für seine Landung zwar auch 4 Punkte Abzug bekommen - die wären aber von der Maximalnote 22,5 abgezogen worden; und im Endeffekt wäre es dann also auf 18,5 hinausgelaufen, also eine ähnliche Note wie in Schwarz-Rot-Gold-Adlers Modell. Der Unterschied ist wieder, dass in meinem Modell ein sanfter Übergang stattfindet, so dass es nicht zu einem plötzlichen Sprung in der Bewertung kommt. Aber für den Gelegenheitszuschauer ist es auch alles andere als einfach zu verstehen...
 
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Das ist immer eine schwierige Frage mit den Übergängen... eigentlich egal bei welchem Modell. Je sanfter man den gestaltet, desto fairer wird es. Gleichzeitig wird es für den Zuschauer auch komplizierter, weil es nicht die eine Marke gibt, wo XYZ passiert, sondern mehrere.
Man muss aber auch sagen, dass das was anfangs kompliziert erscheint immer mehr zur Routine wird. Über die Wind- und Gate Regelung wurde auch viel gejammert außerhalb des Forums. Da hört man jetzt aber nicht mehr viel davon.
 

Masmiseim

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Das ist immer eine schwierige Frage mit den Übergängen... eigentlich egal bei welchem Modell. Je sanfter man den gestaltet, desto fairer wird es. Gleichzeitig wird es für den Zuschauer auch komplizierter, weil es nicht die eine Marke gibt, wo XYZ passiert, sondern mehrere.
Man muss aber auch sagen, dass das was anfangs kompliziert erscheint immer mehr zur Routine wird. Über die Wind- und Gate Regelung wurde auch viel gejammert außerhalb des Forums. Da hört man jetzt aber nicht mehr viel davon.

Gut dass du das nochmal erwähnst, denn heute hätte man auch sagen können, dass Granerud aufgrund der Kompensation nicht gewonnen hat - ohne die hätte es nämlich gereicht...
Somit hat sich der Zuschauer vermutlich schon drangewöhnt, dass man immer abwarten muss, was eingeblendet wird - auch wenn einer 135 und der andere 140 Meter zB gesprungen sind.
 
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Gut dass du das nochmal erwähnst, denn heute hätte man auch sagen können, dass Granerud aufgrund der Kompensation nicht gewonnen hat - ohne die hätte es nämlich gereicht...
Somit hat sich der Zuschauer vermutlich schon drangewöhnt, dass man immer abwarten muss, was eingeblendet wird - auch wenn einer 135 und der andere 140 Meter zB gesprungen sind.
Mit der Laserlinie und der to-beat-Weite hat man da zum Glück gute Orientierungspunkte. Da ist eigentlich sofort klar wie viel das Wert ist.

Offenbar sollte es die in GaP heute gar nicht geben, aber die Springer haben darauf bestanden. Ist auch für die Springer eine gewisse Hilfe. Haben sie bei der ARD gesagt
 

Martin_D

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Was ich mir beim Springen heute gedacht habe:

Eine mögliche Änderung zur Erhöhung der Sicherheit der Skispringer beim Landen im hohen Weitenbereich wäre folgende:

Bei schlechten Telemarklandungen mit abknickenden Knien so wie heute bei Lindvik und Lanisek gibt es strenge Abzüge von mindestens 3 Punkten pro Kampfrichter.
Eine saubere und sichere Kacherllandung deutlich über Hillsize gibt nur einen Abzug von 2 Punkten pro Kampfrichter.

Das wäre nur ein minimaler Eingriff in das bisherige System, könnte aber solche grenzwertigen Landungen wie die von Lindvik und Lanisek verhindern.
Denn das hohe Risiko sind die beiden heute ja nur deswegen eingegangen, weil solch schlechte Telemarklandungen derzeit immer noch besser bewertet werden als ein sicheres Kacherl.
 
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Gefällt mir jetzt nicht sonderlich...lieber nur die Sicherheitslandung aufwärten.

Sonst haben wir jetzt regelmäßig die Frage was ein abknicken ist und was nicht. Zudem wären auch die Abzüge zu auch.
Dadurch könnte auch eine gewisse Angst vor der Telemark entstehen. Lieber überzeugt den Telemark versuchen, als mit den Gedanken Hinfliegen "setz ich oder setz ich nicht, weil es könnten ja immense Abzüge drohen". Am Ende könnte diese Unentschlossenheit dazu führen, dass die Landungen nichts halbes und nichts ganzes sind und noch gefährlicher werden.
 

Sprungbärchen

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Das Probolem wird nur über die Technik zu lösen sein! Die Telemark-Landung wird weiterhin die bevorzugte Wahl der Bewertung sein, weil alles andere nicht nur der Idee widerspricht, sondern auch zu Ungenauigkeiten und Ungerechtigkeiten führt. Die Diskussion über die Qualität der aktuellen Bewertungen und die häufige Uneinigkeit der Kampfrichter reicht da schon vollkommen aus.
 

Big d

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Ist der Telemark überhaupt noch zeitgemäß?

Im Parallelstil hat es imo Sinn gemacht, aber im V Stil besonders mit dem kurz eingestellten Bindungsstab ist der Telemark deutlich schwerer zu setzen und oftmals muss der hintere Ski dazu etwas verkantet werden weil man die hacke nicht mehr so hochnehmen kann wie früher.

Das ist imo ein deutlich erhöhtes Risiko für den Springer, gerade was das hintere Knie angeht.

Komplett unmöglich ohne das verkanten ist es nicht, aber oftmals sieht man diesen geschmummelten Telemark wo man hinten aufkantet.
 
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