🇩🇪 DSV-Adler


Benjamin

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Ich finde das Thema immer ein bisschen schwierig. Auf diesem Niveau ist Pius Paschke zweifellos noch nie gesprungen - und gerade deshalb finde ich es auch wichtig, jetzt diese Momente zu genießen und eben noch nicht auf die Tournee zu schauen und sich zu überlegen, was da vielleicht gehen könnte.

Denn dass Pius Paschke bislang immer zu Saisonbeginn besser war als im späteren Saisonverlauf, ist eben auch richtig. Ich will das mal ein bisschen aufschlüsseln:

Relativ fester Bestandteil des deutschen Weltcup-Teams ist Pius Paschke seit der Saison 2019/20, wobei er in den späteren Jahren zumindest noch gelegentliche Ausflüge in den COC machen musste. Ich liste im folgenden jeweils die Punkte auf, die er vor der Tournee geholt hat sowie die Punkte, die er ab Oberstdorf geholt hat und berechne auch die Durchschnittspunktzahlen. Die Unterschiede sind teilweise schon eklatant.

Saison 2014/15

In jenem Jahr durfte er dreimal mit zum Skifliegen, dabei belegte er in Vikersund einmal Platz 29.

Saison 2015/16

In jenem Jahr war er zweimal bei der Tournee in der nationalen Gruppe am Start, in Oberstdorf belegte er Platz 29.

Saison 2017/18

Vor der Tournee: 72 Punkte in 7 Wettkämpfen (⌀ 10,3)
Ab der Tournee: 18 Punkte in 8 Wettkämpfen (⌀ 2,3)
Bei 7 Wettkämpfen war er nicht im Weltcupteam

Saison 2018/19

In jenem Jahr ist er über die Saison verteilt nur 8 mal am Start gewesen und hat genau einmal das Finale erreicht (Platz 21 in Oberstdorf).

Saison 2019/20

Vor der Tournee: 101 Punkte in 7 Wettkämpfen (⌀ 14,4)
Ab der Tournee: 252 Punkte in 20 Wettkämpfen (⌀ 12,6)

Saison 2020/21

Vor der Tournee: 212 Punkte in 7 Wettkämpfen (⌀ 30,3)
Ab der Tournee: 302 Punkte 18 Wettkämpfen (⌀ 16,8)

Saison 2021/22

Vor der Tournee: 158 Punkte in 9 Wettkämpfen (⌀ 17,6)
Ab der Tournee: 16 Punkte in 12 Wettkämpfen (⌀ 1,3)
Bei den letzten 7 Wettkämpfen war er nicht mehr im Weltcup dabei.

Saison 2022/23

Vor der Tournee: 154 Punkte in 8 Wettkämpfen (⌀ 19,3)
Ab der Tournee: 14 Punkte in 9 Wettkämpfen (⌀ 1,6)
Bei insgesamt 15 Wettkämpfen in der zweiten Saisonhälfte was er nicht mehr im Weltcupteam.

Saison 2023/24

Vor der Tournee: 443 Punkte in 8 Wettkämpfen (⌀ 55,4)
Ab der Tournee: 335 Punkte in 25 Wettkämpfen (⌀ 13,4)
 

Big d

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Das meinte ich. Auf dem Niveau ist er natürlich noch nie gestartet, aber gefühlt war er in den letzten Jahren oft in der ersten saisonhälfte deutlich besser (recht viele top10-15 Ergebnisse) und hat dann in der 2. Hälfte gestruggelt.

Keine Ahnung ob das körperlich bedingt war und natürlich kann man nicht erwarten das er das ganze Jahr Podest Plätze holt, aber in vergangenen Jahren hat er in der 2. Hälfte oft sogar mit dem 2. Dg gekämpft.

Klar soll er das genießen, habe mich nur gefragt ob man das irgendwie managen könnte
 

Finn-Lady

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Ist es das Pius Paschke eigene Phänomen, stets zu Saisonbeginn die besseren Leistungen im Schnitt abzurufen, wie es in den Beiträgen von @Big d suggeriert wird oder ist es eine Teamanalyse? Soweit ich weiß, betrifft es das ganze Team.
Wir haben es in den vergangenen Jahren öfter diskutiert, warum es just zur VST nicht mit einem Gesamtsieg geklappt hat. Zur WM wurden ja Erfolge abgerufen und das darf man auch nicht unterschlagen. Ich glaube eher, dass es eine psychologische Geschichte ist, weil der Druck (von außen, aber auch innerhalb des Teams) oder der eigene Anspruch an sich selbst zu groß ist… selbst wenn immer abgewiegelt wird.
Und dennoch bleibe ich dabei, dass von Seiten der Fans immer noch lieber ein VST-Sieger Wellinger, Geiger oder auch Eisenbichler gesehen wird. Pius Paschke läuft da wie ein Stephan Leyhe unter dem Radar. So ehrlich sollte man da auch bei Analysen sein. Wer ist schon Pius Paschke? Ich habe da noch meine Diskussionen über seine Zugehörigkeit zur A-Mannschaft vor Augen.
Wenn ein solcher Einwurf kommt, dann bitte mit Blick auf das ganze Team in den letzten Jahren und nicht nur auf den einen, der jetzt im zarten Alter von 34 Jahren seine Hoch-Zeit erlebt. Alles andere ist mir zu unausgegoren.
 
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Benjamin

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Das meinte ich. Auf dem Niveau ist er natürlich noch nie gestartet, aber gefühlt war er in den letzten Jahren oft in der ersten saisonhälfte deutlich besser (recht viele top10-15 Ergebnisse) und hat dann in der 2. Hälfte gestruggelt.

Keine Ahnung ob das körperlich bedingt war und natürlich kann man nicht erwarten das er das ganze Jahr Podest Plätze holt, aber in vergangenen Jahren hat er in der 2. Hälfte oft sogar mit dem 2. Dg gekämpft.

Klar soll er das genießen, habe mich nur gefragt ob man das irgendwie managen könnte
Die Frage habe ich mir in den vergangenen Jahren auch schon gestellt - aber ich bin sicher, dass man da beim DSV auch drauf achtet. Und wenn es da eine einfache Lösung gäbe, hätte man die wahrscheinlich auch schon gefunden. Mal ein Wochenende auszulassen, reicht da aus meiner Sicht auch nicht unbedingt aus - da gibt es auch genügend Beispiele, wo so etwas eben nicht geholfen hat.

Ist es das Pius Paschke eigene Phänomen, stets zu Saisonbeginn die besseren Leistungen im Schnitt abzurufen, wie es in den Beiträgen von @Big d suggeriert wird oder ist es eine Teamanalyse? Soweit ich weiß, betrifft es das ganze Team.
Wir haben es in den vergangenen Jahren öfter diskutiert, warum es just zur VST nicht mit einem Gesamtsieg geklappt hat. Zur WM wurden ja Erfolge abgerufen und das darf man auch nicht unterschlagen. Ich glaube eher, dass es eine psychologische Geschichte ist, weil der Druck, der von außen, aber auch innerhalb des Teams oder der eigene Anspruch an sich selbst zu groß ist… selbst wenn immer abgewiegelt wird.
Und dennoch bleibe ich dabei, dass von Seiten der Fans immer noch lieber ein VST-Sieger Wellinger, Geiger oder auch Eisenbichler gesehen wird. Pius Paschke läuft da wie ein Stephan Leyhe unter dem Radar. So ehrlich sollte man da auch bei Analysen sein. Wer ist schon Pius Paschke? Ich habe da noch meine Diskussionen über seine Zugehörigkeit zur A-Mannschaft vor Augen.
Wenn ein solcher Einwurf kommt, dann bitte mit Blick auf das ganze Team in den letzten Jahren und nicht nur auf den einen, der jetzt im zarten Alter von 34 Jahren seine Hoch-Zeit erlebt. Alles andere ist mir zu unausgegoren.
Ich kann dir zumindest von meiner Seite aus versichern, dass es mir nahezu egal wäre, welcher deutsche Springer den ersehnten Tourneesieg holt - wenn es nur überhaupt einer irgendwann schafft. Ich habe da im Moment keine so eindeutigen Favoriten wie früher Jens Weißflog, Martin Schmitt oder Severin Freund. Für andere kann ich aber nicht sprechen.

Diskussionen über seine Zugehörigkeit zur A-Mannschaft gab es, aber das lag in früheren Zeiten eben auch an seinen Ergebnissen. Speziell in den Saisons 21/22 und 22/23 gab es wie gesagt einige Wettkämpfe, in denen er überhaupt keine Punkte geholt hat - und dann ist es eben auch legitim, wenn man darüber diskutiert, ob man nicht stattdessen mal einem Springer aus dem COC eine Chance geben soll.

Ich kann so eine kleine Untersuchung gern auch noch für die übrigen deutschen Springer durchführen. Denn insgesamt hatte ich in den vergangenen Jahren schon den Eindruck, dass das auch für das restliche Team galt, dass aber der Unterschied bei Pius Paschke am ausgeprägtesten war. Das braucht aber ein bisschen Zeit.
 

Finn-Lady

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Ich kann dir zumindest von meiner Seite aus versichern, dass es mir nahezu egal wäre, welcher deutsche Springer den ersehnten Tourneesieg holt - wenn es nur überhaupt einer irgendwann schafft. Ich habe da im Moment keine so eindeutigen Favoriten wie früher Jens Weißflog, Martin Schmitt oder Severin Freund. Für andere kann ich aber nicht sprechen.
So weit ist es also in der Verzweiflung schon 😉
Aber klar, es sollte, nein, es muss mal wieder passieren. Und ich könnte mir vorstellen, dass das einen Knoten löst. Drauf haben sie es ja…
Diskussionen über seine Zugehörigkeit zur A-Mannschaft gab es, aber das lag in früheren Zeiten eben auch an seinen Ergebnissen. Speziell in den Saisons 21/22 und 22/23 gab es wie gesagt einige Wettkämpfe, in denen er überhaupt keine Punkte geholt hat - und dann ist es eben auch legitim, wenn man darüber diskutiert, ob man nicht stattdessen mal einem Springer aus dem COC eine Chance geben soll.
Natürlich gab es diese Diskussionen und bis zu einem gewissen Punkt auch legitim. Man muss aber auch sagen, dass sich in dieser Zeit kaum ein anderer Springer nachhaltig aufgedrängt hat, um Pius Paschke zu verdrängen. Auch das gehört zur Wahrheit dazu.
Ich kann so eine kleine Untersuchung gern auch noch für die übrigen deutschen Springer durchführen. Denn insgesamt hatte ich in den vergangenen Jahren schon den Eindruck, dass das auch für das restliche Team galt, dass aber der Unterschied bei Pius Paschke am ausgeprägtesten war. Das braucht aber ein bisschen Zeit.
Mach dir keinen Stress 😉 (auch wenn es sicher interessant wäre)…
Ich glaube aber dennoch, dass ein solcher Vergleich nur bedingt aussagekräftig ist. Pius war über die vergangenen Jahre ein Grenzgänger zwischen den Welten COC und WC, er war solide, mit Ausreißern nach oben und nach unten. Aber im Prinzip hat er als 4., 5., 6. Mann im Team seinen Job gemacht. Nicht mehr und nicht weniger. So wurde er auch gesehen.
Es sind andere Springer, die zum Teil Erwartungen nicht erfüllt haben, die manchmal (auch übertrieben) an sie herangetragen wurden.
Natürlich ist der Pius Paschke in diesem Jahr ein anderer als zuvor. Engelberg vergangenes Jahr war ein Erfolg, wie ihn etliche Springer ab und an mal haben. Die Erwartungshaltung galt anderen, Welli und Karle beispielsweise, bis zur vergangenen Saison auch Eisei. Und das auch auf die vergangenen Erfolge gesehen zurecht.
Es ist fair und auch wertschätzend, dass Pius jetzt in diesen Kreis aufrückt, es ist positiv, dass seine Erfolge wahrgenommen werden. Aber ich wehre mich dagegen, dass ihm im Ursprungspost quasi allein ein Phänomen aufgedrückt wird, was in welcher Form auch immer, ebenfalls bei anderen zu beobachten ist. Denn das trifft es mitnichten. Es zeigt vielmehr eine schon jetzt übertriebene Erwartungshaltung, an der ein Athlet nur zerbrechen kann. Der Zeitpunkt für diesen Post ist in meinen Augen einfach falsch.
Ich glaube daran, dass Pius heuer eine andere Saison springt als wir es bislang kannten und immer noch ehrlicherweise nicht erwartet haben/mussten. Er hat nach eigenen Angaben im Sommer ein verändertes Aufbautraining absolviert, ist womöglich auch nach der Geburt des zweiten Kindes noch einmal geerdeter.
Lasst ihn doch sein Zeugs machen, gönnt ihm den Erfolg und genießt als Fan des Sports den Moment. Aber Erwartungen, die ins Kraut schießen, können nur zu Enttäuschungen führen. Selbst ein Top 5/10 Platz bei der VST oder erstklassige Platzierungen bei der WM oder im GWC sind immer noch ein Erfolg.
 

Benjamin

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Es zeigt vielmehr eine schon jetzt übertriebene Erwartungshaltung, an der ein Athlet nur zerbrechen kann. Der Zeitpunkt für diesen Post ist in meinen Augen einfach falsch.
Das Ziel meines Beitrags war es eigentlich gerade, diese Erwartungshaltung zu dämpfen. Im Wettkampfthread von Ruka hatte beispielsweise @Schwarz-Rot-Gold Adler (der im Forum ja nicht gerade für übermäßigen Optimismus bekannt ist ;) ) unter anderem gepostet:
Ich lege mich fest: Tournee wird ein Dreikampf zwischen Paschke, Kraft und Hörl, da wird keiner mehr reinstoßen können.
Und dafür ist es für mich einfach noch zu früh. Die Tournee beginnt in einem knappen Monat, bis dahin kann noch viel passieren, und das wollte ich mit meinem Vorher-Nachher-Vergleich untermauern.

Denn das ist eben genau auch meine Sorge: Dass zuerst übertrieben hohe Erwartungen geschürt werden, die der Sportler dann nicht erfüllen kann - und am Ende ist man dann über eine gute Leistung bei der Tournee enttäuscht, weil sie eben nicht sehr gut war.
 
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Letztlich ist es halt immer nur ein Gefühl…letztes Jahr hatte ich das Gefühl, dass Paschke die Performance bei der Tournee nicht bringen wird, dieses mal glaube ich dran, dass er sie bringt. Der ist sowas von bärenstark, jeder Sprung läuft. Top 5 absolut minimum
 

Benjamin

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Ich würde Wellinger für Neustadt und Engelberg rausnehmen und zum Training schicken…die einzige Möglichkeit, die Tournee ansatzweise zu retten. Ist ganz klar 7,8 Meter hinter den Top-Leute…Ruka kannste da ausklammern, die Schanze hat keinerlei Aussagekraft
Wäre aus meiner Sicht der falsche Ansatz. Die Tournee gewinnt Wellinger ohnehin nicht - deswegen kann er die Wettkämpfe vor der Tournee ruhig alle mitnehmen und Punkte sammeln, solange er noch halbwegs in Form ist, bevor dann die unvermeidliche Januar/Februar/März-Delle kommt.
Das lese ich ja jetzt erst. Sorry Benjamin, aber ich finde dieses Post gegenüber jemandem, der bei Großereignissen regelmäßig abräumt, schlichtweg 100% unfair. Die sind im Februar, wenn ich mich nicht irre.
Ja, du hast Recht, gegenüber Wellinger war meine Bemerkung sicher unfair. Er war letzte Saison ja noch am ehesten derjenige, der die deutschen Fahnen hochgehalten hat, nachdem die anderen zurückgefallen waren. Wenngleich ich auch nicht von "regelmäßig" und "abräumen" sprechen würde.

Es nervt mich nur jedes Jahr immer wieder, wie die deutschen Springer quasi zu Tourneefavoriten erklärt werden. Die einen machen es, weil sie es sich genauso sehr wünschen wie ich und versuchen, diesen Wunsch irgendwie herbeizureden. Die anderen machen es, weil sie es eigentlich gar nicht wollen und davon ablenken wollen, dass eigentlich ihre Lieblinge die Favoriten sind.

Ich halte es weiterhin aufgrund der oben genannten Gründe für wenig wahrscheinlich, dass ein deutscher Springer die Tournee gewinnt. Und es macht mir persönlich jedesmal wieder die Freude an den jetzigen guten Ergebnissen kaputt, weil es mich jedesmal wieder daran erinnert, dass in ein paar Wochen wieder Frust pur angesagt ist. Daher die etwas zynische Antwort auf den Beitrag vorhin.
 

Lazergirl

EFF #3
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Benjamin....er gehört zumindest zum Kreis der Favoriten. Zusammen mit Hörl, Kraft und Tschofenig. Einer der 4 wird es denke ich. Vielleicht Paschke dazu, er scheint bislang ja noch nicht nachzulassen. Weitere Kandidaten sehe ich im Moment nicht.
 
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Benjamin....er gehört zumindest zum Kreis der Favoriten. Zusammen mit Hörl, Kraft und Tschofenig. Einer der 4 wird es denke ich. Vielleicht Paschke dazu, er scheint bislang ja noch nicht nachzulassen. Weitere Kandidaten sehe ich im Moment nicht.
Das ist doch Quatsch…die drei Österreicher sind immer vorne dabei, Wellinger hatte einen guten Sprung in dieser Saison und Probleme ohne Ende
 

BennyWe

EFF #77
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Wegen dem Sieg beim Wind- und Spurspringen. Wie gesagt hat Ruka meist keine Aussagekraft, auch wegen dem Schannzenprofil
Andersrum könnte man bei ihm mit Lillehammer argumentieren und auch Wisla gehört nicht zu seinen Lieblingen. Hat er ja selbst in den Interviews der genannten Orte gesagt.

Ich halte Wellinger für ein heißes Eisen was die Tournee betrifft.

Gewinnen wird sie ein Norweger ,ein Deutscher oder ein Österreicher
 
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Andersrum könnte man bei ihm mit Lillehammer argumentieren und auch Wisla gehört nicht zu seinen Lieblingen. Hat er ja selbst in den Interviews der genannten Orte gesagt.

Ich halte Wellinger für ein heißes Eisen was die Tournee betrifft.

Gewinnen wird sie ein Norweger ,ein Deutscher oder ein Österreicher
Um die Tournee gewinnen zu können benötigt man eine konstante Form, eine schnelle Anpassungsgabe und einen Sprung, der unter jeden Bedingungen und auf jeder Schanze funktioniert. All diese Punkte sehe ich bei Paschke aktuell gegeben und bei Wellinger so überhaupt gar nicht. Seine Sprünge wirken unglaublich labil und gerade bei schlechteren Bedingungen kassiert er ordentlich Meter von den absprungstarken Österreichern und Pius. Wenn man alle Sprünge (auch Quali- und Trainingsdurchgänge mitgerechnet) zusammennimmt, war bis auf den Sieg-Sprung im Chaos-Wettkampf von Ruka nichts dabei, was mit der absoluten Spitze konkurrenzfähig ist. Und wie ich schon sagte: Ruka ist ne spezielle Schanze: Ich denke da an den Sieg von Freund 2016 und den zweiten Platz von Wellinger 2018. Die waren auf der Schanze Weltklasse und im weiteren Verlauf der Saison dann nirgendwo mehr.

Wir haben jetzt drei Schanzen erlebt und Wellinger soll davon auf zwei nicht klarkommen…sorry, sowas gibts nicht, wenn du in Form bist. In Form springst du immer gut, egal wo und auch fast egal bei welchem Wind. Lillehammer hat er wirklich traditionell eher nicht so die Top-Ergebnisse. Hängt aber auch davon ab, dass Wellinger oft am Ende der Saison - zu Zeiten Der RAW Air - der Dampf ausgegangen ist. Letzte Saison war er auf der Schanze zweiter. Letztes Jahr hat er auch in Wisla nen Schanzenrekord aufgestellt und ist aufs Podium gesprungen. Da hatte er aber auch ne konstante Form und konnte Dinge, die ihn nicht so entgegenkommen zur Seite schieben. Und da war es ihm auch möglich, um den Tournee-Sieg zu springen.

Was die Problematik mit der Anlaufspur in Wisla angeht: Klingt für mich ein wenig wie das umgedrehte Kraft-Problem in GaP. Auffällig ist, dass er bei seinem Ruka-Sieg klar der Schnellste war, heute zwar auch einer der schnellsten, aber nicht der schnellste war. Wenn das Fahrgefühl dann nicht gut ist, wird es natürlich schwer. Aber wie gesagt: Solche Probleme tauchen in der Größe nicht auf, wenn du in Topform bist.

Das einzige, das einem da noch irgendwie Hoffnung macht ist die Tatsache, dass er bei der DM gut war und offenbar auch danach in den Trainings-Camps überzeugt hat. Demnach könnte die gute Form noch irgendwo greifbar sein. Die Frage ist nur, wie finde ich die jetzt? Bis Oberstdorf geht es Schlag auf Schlag, da kommt keine Pause mehr. Ich würde tatsächlich Engelberg auslassen, wo er die Kante öfter mal nicht trifft und bisschen relaxen und an technischen Stellschrauben drehen. Die Tournee wird stressig werden…und schon im Vorjahr meinte er, dass er in Bischofshofen müde war und paar Körner gefehlt haben. Das würde nicht besser werden, wenn die Pause davor deutlich kürzer ausfällt.

Bei der Tournee rechne ich wie gesagt mit Pachke und den Österreichern (da sehe ich Hörl vor Tschöfenig und Kraft). Die Norweger sind ebenfalls nicht stark und stabil genug und auch Springer wie Koba und Lanisek werden den Rückstand bis dahin nicht aufholen.
 

Benjamin

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Eurosport meldet gerade, dass der frühere deutsche Bundestrainer Wolfgang Steiert verstorben ist.

 
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Die Nachricht hat mich betroffen gemacht. Ich war jetzt nie der Fan des Bundestrainers Wolfgang Steiert. Ändert aber nichts daran, dass er seine Verdienste für das deutsche Skispringen hatte.
Und wie Reinhard Heß starb er früh, viel zu früh. Bittere Parallele der beiden prägenden Trainer. RIP.
 
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