đŸ‡©đŸ‡Ș Nordische Ski-Weltmeisterschaften Oberstdorf 23.02. - 07.03.2021


SprungbÀrchen

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Und nicht vergessen, Severin Freund darf sich auch Gesamt-WC Sieger nennen!

Das DSV-Team hatte halt in der Tat in den letzten Jahren niemaden, der das Feld so richtig dominiert hat, wenngleich das Freund in der oben genannten Saison schon teilweise gelungen ist. Aber ich halte das auch nicht fĂŒr wichtig. Ich gehe davon aus, dass Eisei sich ĂŒber die Fliegen in Planica Rang 2 im Gesamt-WC auch nicht mehr nehmen lĂ€sst, auch wenn Stoch noch Chancen hat. Und ich finde alle auf dem Gesamt-Podest des WC haben ĂŒber die ganze Saison hinweg tolle Leistungen gebracht, auch wenn es vielleicht nicht so viele Siege oder Podest-PlĂ€tze waren.

Die Skispringer haben die Mission Oberstdorf aus meiner Sicht hervorragend erfĂŒllt. Den Doppelsieg von Innsbruck auf der Großschanze zu verteidigen, war sehr sehr schwer. Bronze durch Karle deshalb auch richtig stark.
 

Big d

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Von der Breite sind wir auf jeden Fall deutlich besser als die Schmitt und hanni Generation, die jetzige 25-30 jĂ€hrige Generation ist sehr gut, vor allem wenn Freund und Freitag nochmal zurĂŒckkommen.

Bei den JĂŒngeren muss allerdings noch was passieren, man hat mit Haman, Schmid und hoffentlich siegel drei gute, aber dahinter wird es was dĂŒnn.

Einen seriensieger wie Schmidt, Kobayashi, schlierenzauer, malysz oder granerud ist aber auch was was man als Verband nicht entwickeln kann, man kann genug Leuten die Voraussetzung dafĂŒr geben sich optimal zu entwickeln, aber damit du so einen bekommst muss auch viel stimmen (natĂŒrlich training, aber auch talent, glĂŒck, MentalitĂ€t des Sportlers und natĂŒrlich Gesundheit).

Daher wĂŒrde ich es nicht gegen den Verband halten das wir keinen seriensieger haben, es ist schon schön das mit Geiger und eisenbichler 2 da sind die gelegentlich gewinnen können.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Dass Schmitt und Hannawald relativ allein auf breiter Flur standen bzw. dass es damals in der Breite gefehlt hĂ€tte, habe ich oft gehört - aber die Zahlen geben das nicht unbedingt her. Eher war es so, dass durch die herausragenden Leistungen Schmitts und Hannawalds die Leistungen der nachfolgenden Springer schlechter wirkten. Ich habe zum Vergleich mal fĂŒr die vier Kernjahre des Schmitt/Hannawald-Zeitalters alle deutschen Springer notiert, die im Weltcup gepunktet haben, und auf welchem Platz sie im Gesamtweltcup standen, und vergleiche das mit der aktuellen und der Vorsaison.
Saison 1998/99Saison 1999/00Saison 2000/01Saison 2001/02Saison 2019/20Saison 2020/21
1. Schmitt1. Schmitt2. Schmitt2. Hannawald2. Geiger2. Eisenbichler
6. Hannawald4. Hannawald9. Hannawald5. Schmitt6. Leyhe10. Geiger
10. Thoma18. Uhrmann22. Uhrmann9. Hocke16. Schmid13. Paschke
21. Duffner21. JÀkle23. Löffler22. Duffner21. Paschke22. Hamann
24. JÀkle31. Löffler25. Duffner28. Uhrmann23. Eisenbichler25. Freund
26. Hornschuh34. Siegmund40. Herr33. Herr44. Freitag30. Schmid
37. Herr35. Herr50. JÀkle34. SpÀth48. Baer68. Freitag
41. Siegmund49. Duffner51. SpÀth40. Ritzerfeld61. Roth
51. Audenrieth62. Hornschuh57. Audenrieth50. Else73. Freund
75. Frey59. Störl52. Neumayer
87. Löffler72. Reichel71. Löffler
75. Grillhösl77. Bracht
81. Neumayer88. JĂ€kle
Die heutigen Nummer-3-Springer Schmid und Paschke sind zwar etwas besser, als es der damalige Nummer-3-Springer Uhrmann war. Umgekehrt können sie aber nicht ganz mit Thoma und Hocke mithalten.
Die heutigen Nummer 4-Springer Paschke und Hamann liegen ziemlich genau auf dem Niveau der damaligen Nummer-4-Springer.
Die Nummer-5-Springer der aktuellen und der Vorsaison, Eisenbichler und Freund, liegen auch nur knapp vor den damaligen Top-5-Springern.
Auch bei Position 6 kann ich jetzt nicht unbedingt erkennen, dass die heutigen Springer da so viel besser wÀren. Schmid vielleicht ein bisschen, Freitag letztes Jahr eher nicht.
Und ab Position 7 waren die Springer damals sogar deutlich besser, wenngleich hier der Vergleich aus verschiedenen GrĂŒnden schwierig wird.

Wo ich euch recht gebe, ist, dass die ungewöhnlich heftige Verletzungsmisere der letzten Jahre das Bild in der Gegenwart etwas verzerrt. Aber umgekehrt kann man eben auch nicht unbedingt sicher sein, ob die verletzungsgeplagten Springer heute wirklich genau so gut wĂ€ren wie zu ihrer besten Zeit. Ein Andreas Wellinger zum Beispiel hat ja nach seinem Olympiasieg leistungsmĂ€ĂŸig schon deutlich abgebaut - das war noch vor seiner Verletzung.
 

SprungbÀrchen

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Also generell finde ich die Vergleiche immer ziemlich schwierig, da jeder Athlet ja im Prinzip seine eigenen Entwicklungen nimmt, und das eben auch zu völlig verschiedenen Zeiten. Zudem stehen manche eher am Ende Ihrer Karriere, andere wie Schmid eher noch am Anfang.

Wichtig wird sein, die Geschlossenheit in Zukunft wieder deutlicher zu machen, und die Ergebnisse in den Serien unterhalb des WC zu verbessern. Im Hinblick auf das Nahziel Olympia sind wir aber sicherlich sehr gut aufgestellt, wenn dann auch noch Stephan Leyhe als Option zurĂŒckkehren wird. Denn wenn Olympia 2022 planmĂ€ĂŸig ĂŒber die BĂŒhne geht, werden die Augen der Öffentlichkeit primĂ€r neben der Tournee darauf schauen.
 

Neville

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Dein Vergleich hakt meines Erachtens daran etwas, dass Du nur die aktuelle Saison und die Vorsaison nimmst, wo die Verletzungen schon reingeschlagen haben. Und das rechnest Du auf gegen die absolute Top-Zeit von Schmitt und Hannawald. Das hinkt etwas.

Schmitt und Hannawald waren die einzigen, die es in die Top fĂŒnf des GWCs ihrer Generation geschafft haben. Von der aktuellen Generation waren Freund, Wellinger, Freitag, Geiger alle schon Top 5. Eisenbichler wird es dieses Jahr dann schaffen und Leyhe war immerhin 6. In der Breite ist da viel mehr als vor 20 Jahren, allerdings waren nie alle gleichzeitig in Form, und es bleibt nur zu hoffen, dass das mal passieren wird.

Was den Gesamtweltcup angeht, ist Schmitt ĂŒbrigens noch einmal eine andere Liga als Hannawald. Hannawald hat ihn ja auch nicht gewonnen, im Gegensatz zu Freund.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Naja, aber es ging ja um die Schmitt/Hannawald-Zeit - dass es vorher mannschaftlich deutlich schlechter aussah und hinterher dann auch, also spÀtestens nach Hannawalds Karriereende, bestreite ich ja gar nicht. Mir ging es eben darum, dass die Leute, die damals das Mittelfeld bildeten, also Springer wie Uhrmann, Duffner, JÀkle, Löffler, den Vergleich zu Paschke, Hamann und Schmid (noch) nicht zu scheuen brauchen.

Ich werde beizeiten gern die Tabelle noch ein bisschen erweitern (dann aber wirklich im DSV-Thread) - aber ich kann schon versprechen, dass es nicht viel anders aussehen wird. In der letzten Saison vor der großen Verletzungsmisere findet man zwar Severin Freund und Richard Freitag unter den Top Ten, aber dafĂŒr war Karl Geiger eben bloß 30. und Markus Eisenbichler 39.

Schmitt und Hannawald waren die einzigen, die es in die Top fĂŒnf des GWCs ihrer Generation geschafft haben. Von der aktuellen Generation waren Freund, Wellinger, Freitag, Geiger alle schon Top 5. Eisenbichler wird es dieses Jahr dann schaffen und Leyhe war immerhin 6. In der Breite ist da viel mehr als vor 20 Jahren, allerdings waren nie alle gleichzeitig in Form, und es bleibt nur zu hoffen, dass das mal passieren wird.
So gesehen hast du schon recht. Wenn man allerdings den Zeitraum so weit ausdehnt, dann finde ich zwei bis drei Jahre nach dem von mir betrachten Zeitraum immerhin noch Uhrmann und SpĂ€th, die es zumindest mal unter die Top-Ten im Gesamtweltcup geschaft haben. Und dann haben wir mit Thoma und Hocke immerhin schon mal sechs Springer, die im fraglichen Zeitraum unter den Top 10 waren. Aber gut, Top 5 ist natĂŒrlich noch ein bisschen besser, das stimmt schon.

Ein anderer Punkt ist aber noch der, dass auch die Springer der damaligen Zeit keineswegs frei von Verletzungen waren. Ich habe mal ein bisschen recherchiert (unter anderem in alten SkiSpringer-Artikeln) und bin allein vor der Saison 2002/03 auf folgendes gestoßen:

- Sven Hannawald: Angerissener Innenmeniskus, Operation
- Martin Schmitt: Zwei Knieoperationen
- Stephan Hocke: BĂ€nderriss am rechten Sprunggelenk
- Frank Löffler: Chronische KnieentzĂŒndung, Operation (und danach nie wieder im Weltcup gesprungen)
- Christof Duffner: Oberarmbruch

2005 rissen sich dann Alexander Herr und Jörg Ritzerfeld das Kreuzband.
2006 folgte der Kreuzbandriss bei Michael Neumayer.
2007 brach sich Michael Uhrmann den Fuß.
2008 riss sich schließlich auch noch Georg SpĂ€th das Kreuzband.

Hier kann man sich dann durchaus auch die Frage stellen, wie sich das deutsche Team im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends hĂ€tte entwickeln können, wenn all diese Verletzungen nicht gewesen wĂ€ren. Ich weiß jedenfalls noch, dass ich vor der Saison 2003/04 eine glorreiche Zukunft fĂŒr das deutsche Team gesehen habe: Hannawald war ja in der Saison zuvor noch Top gewesen, Schmitt wĂŒrde es schon wieder schaffen, dazu ein stabiler Michael Uhrmann und die Super-Talente Stephan Hocke, Jörg Ritzerfeld und Maximilian Mechler (der eben erst einen SGP gewonnen hatte). Da wĂŒrden es ja selbst Leute wie Frank Löffler oder Alexander Herr schwer haben ins Team zu kommen - gar nicht zu reden von all den anderen Deutschen, die zu jener Zeit den COC dominierten:

COC98-03.png

(aus Wikipedia ausgeschnitten)

Tja, aber es kam dann ganz anders...
 

SprungbÀrchen

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Wenn man die COC-Springer aus den anderen Nationen in dieser Statistik anschaut, so hat es davon aber auch kaum einer wirklich geschafft. Bei den Deutschen dann immerhin Neumayer, Herr und SpÀth.
 

Hakuba

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Auch wenn ich das Thema schon ein paar Mal angeschnitten habe, diese WM bringt mich wieder darauf.

Wie sich bereits in Seefeld gezeigt hat, ist der Nordische Skisport wohl auf dem Weg, eine rein europĂ€ische Angelegenheit zu werden. In Seefeld waren es nur Watabe Akito und das japanische Herren-Sprungteam und dieses Jahr Watabe und Takanashi Sara, die drei Medaillen nach Übersee „entfĂŒhren“ konnten. (Man kann das nicht genug wĂŒrdigen!)
Vor Seefeld waren auch Kanada und die USA unter den Medaillengewinnern.

Der FIS sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob es nicht die Bedingungen, unter denen die Weltcups dieser drei Sportarten ablaufen, etwas damit zu tun haben. Der WC-Kalender ist allein auf europĂ€ische Interessen zugeschnitten. (Die diesjĂ€hrige Saison bleibt bei der Betrachtung ausgeschlossen.) Im Langlauf gab es in der Saison 19/20 keinen WC außerhalb Europas, 18/19 ein Wochenende in QuĂ©bec. Im Skispringen kennen wir uns aus – da gibt es Sapporo, ein ungeliebter Termin, der oft unpassend eingebaut wird. Bei der Kombi ist schon lĂ€nger Fehlanzeige. Das vorletzte Mal war Sapporo 2017 drin, Hakuba 2018, vor allem Hakuba stieß auf nur sehr geringes Interesse bei den europĂ€ischen Teams. Als einziges ist beim Skispringen der Damen eine nennenswerte Zahl von Wettbewerben regelmĂ€ĂŸig im Kalender. Und siehe da, genau in dieser Disziplin verließen zwei WM-Medaillen den europĂ€ischen Kontinent.

Der Nordische Skisport ist innerhalb der FIS-Sportarten der Bereich, in dem man offensichtlich darauf beharrt, ein europĂ€ischer Sport zu sein, natĂŒrlich nicht offen, sondern ĂŒber die HintertĂŒr des Weltcup-Kalenders.

Bei den Alpinen geht es doch auch: alljĂ€hrlich eine Serie von Weltcups in Nordamerika, und bei den WM gehen immer auch mehrere Medaillen dorthin. Ebenso haben Freestyler und Snowboarder etliche WettkĂ€mpfe außerhalb Europas und es gibt eine sehr gemischte Medaillenverteilung bei WM und OS.

Der Zusammenhang ist natĂŒrlich nicht so linear und er wirkt auch umgekehrt, aber wenn es mehr international hochklassiges Wettkampfgeschehen gibt, dann steigt das Interesse an/in den jeweiligen Orten/LĂ€ndern, auch bei Medien und Sponsoren und die einheimischen Sportler bekommen bessere Bedingungen fĂŒr bessere Leistungen.

Ich sehe hier ganz klar eine Aufgabe fĂŒr den FIS, sich der Welt zu öffnen, bessere Wettkampfbedingungen fĂŒr die außereuropĂ€ischen Teams zu schaffen und die drei Sportarten außerhalb Europas zu fördern. Es ist ein bedenkliches Zeichen, dass nicht einmal die VR China, die in der kommenden Saison Olympia ausrichtet, in Oberstdorf teilgenommen hat.
 

Masmiseim

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Nun Hakuba, das ist eine berechtigte Forderung.
Ich fĂŒrchte nur, dass es wie so oft, am Geld scheitert. WettkĂ€mpfe in Nordamerika wĂŒrde es vermutlich noch hĂ€ufiger geben, wenn sich dort die Menschen fĂŒr die verschiedenen Sportarten interessieren wĂŒrden.
Allerdings ist es so, dass hier der alpine Skisport in den Orten der reichen und schönen wie Aspen dominiert.

Packst du da nordische oder Biathleten hin, dann sieht das so traurig aus, wie aktuell durch den coronabedingten Zuschauerausschluss.

Und dann kommt wieder der Geldaspekt: Außer Eurosport wirst du keinen finden, der Freitag oder Samstag zur europĂ€ischen 20 Uhr Primetime sowas in Europa groß ĂŒbertragen will.

Und fĂŒr Asien sieht es dann noch trauriger aus, weil da die Fernsehzeiten fĂŒr Europa noch schlimmer wĂ€ren. WĂŒrdest du also die Stationen dort ausbauen, wĂŒrden zumindest in Deutschland die öffis weniger bieten - um 4 Uhr morgens stehen eben nur die Hardcore Fans fĂŒr ein Kombispringen auf.

Machen wir uns nichts vor: So ziemlich alle klassischen Wintersportarten sind unglaublich stark eine ausschließliche EuropĂ€ische Veranstaltung. Da reißt man es auch nicht raus, wenn man Brasilianische LanglĂ€ufer organisiert, die dann als Farbtupfer herhalten.

Insgesamt hat die WM eigentlich wieder gezeigt, dass viele Nationen inzwischen nur noch dazu da sind, eine gewisse GrĂ¶ĂŸe an Starterfeldern zu prĂ€sentieren. Nordisch leidet hier meines Erachtens am meisten: Finnen, Franzosen, Italiener, Esten, Kasachen sind bis auf wenige Ausnahmen raus.
 

Hakuba

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Allerdings ist es so, dass hier der alpine Skisport in den Orten der reichen und schönen wie Aspen dominiert.

Die Art der Zuschauer ist egal, ob Reiche und Schöne aus Aspen oder Bierzeltfans aus NRW, das hat mit dem Wettkampf nichts zu tun.

Machen wir uns nichts vor: So ziemlich alle klassischen Wintersportarten sind unglaublich stark eine ausschließliche EuropĂ€ische Veranstaltung.

Biathlon betrachte ich hier nicht, es gehört nicht zum FIS.
Auch Übertragungszeiten betrachte ich nicht, sind fĂŒr mich kein Argument. Die Sportler aus diesen LĂ€ndern können nichts fĂŒr den Zeitunterschied. Warum auch sollen Zuschauer in Europa ein Anrecht darauf haben, die Weltcups zur Kaffeezeit serviert zu bekommen?

Zu den klassischen Wintersportarten gehört Ski Alpin, und das findet regelmĂ€ĂŸig in USA und Kanada statt.

Insgesamt hat die WM eigentlich wieder gezeigt, dass viele Nationen inzwischen nur noch dazu da sind, eine gewisse GrĂ¶ĂŸe an Starterfeldern zu prĂ€sentieren. Nordisch leidet hier meines Erachtens am meisten: Finnen, Franzosen, Italiener, Esten, Kasachen sind bis auf wenige Ausnahmen raus.

Sehr schade, das stimmt. Zum Teil fehlt es an Ressourcen in den betreffenden LĂ€ndern, aber z. T. ist es die Arroganz der MĂ€chtigen. Warum nicht regelmĂ€ĂŸig ein WC-Wochenende (Springen, Kombi, Langlauf) in Almaty?
 
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Masmiseim

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Okay, die Art der Zuschauer ist sicherlich egal, aber nordisch in Nordamerika wĂŒrde einfach keinen anziehen. Und auch wenn du Biathlon rausrechnest: Der Amerikaner ist es egal, ob da wer Langlauf macht und schießt oder springt.

Und Übertragungszeiten sind eben im modernen Profisport das A und O, weil dadurch die (Werbe)Kohle reinkommt. Klar, man kann sagen, das interessiert uns alles nicht, aber dann brechen dir eben die Sportler aus Europa weg.
Gerade die Kombinierer stehen jetzt schon ziemlich weit unten in der Rangliste. Das könnte man höchstens auffangen, wenn Asien die fehlenden Einnahmen kompensiert.
Technisch und örtlich ist das alles machbar. Dann schauen wir EuropÀer uns eben nachmittags live Eisschnellaufen an und die Kombinierer bekommen den 10 Minuten Einspieler.
Es ist eben unglaublich schwer, hier allen gerecht zu werden und ich sehe auf Dauer auch keine Änderung am Horizont.

Vielleicht zwingt der Klimawandel mittelfristig zu neuen Austragungsorten - wer weiß
 

Biathlon-Fan

Bankspieler
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Und Übertragungszeiten sind eben im modernen Profisport das A und O, weil dadurch die (Werbe)Kohle reinkommt. Klar, man kann sagen, das interessiert uns alles nicht, aber dann brechen dir eben die Sportler aus Europa weg.
Gerade die Kombinierer stehen jetzt schon ziemlich weit unten in der Rangliste. Das könnte man höchstens auffangen, wenn Asien die fehlenden Einnahmen kompensiert.
Technisch und örtlich ist das alles machbar. Dann schauen wir EuropÀer uns eben nachmittags live Eisschnellaufen an und die Kombinierer bekommen den 10 Minuten Einspieler.
Es ist eben unglaublich schwer, hier allen gerecht zu werden und ich sehe auf Dauer auch keine Änderung am Horizont.
In der Tat ist die Werbung sicherlich heutzutage dass, wodurch sich die WeltverbĂ€nde finanzieren. Und da spielt die Sendezeit natĂŒrlich am entschiedene Rolle. Kommt irgendwas was morgen um 7-8 Uhr morgens oder 21-22 Uhr weil es in Übersee statt findet, dann ist das Interesse an Sponsoren geringer, die Veranstaltung zu sponsern, da es auch deutlich weniger Zuschauer gibt.

Ich finde man sieht auch gut anhand den Kosten der einzelnen Werbepakete an so einem Sportttag, dass am Nachmittag einfach das meiste Geld zu machen ist:
Ski Alpin 09:30 Uhr: 300€ pro Sek
Ski Alpin 11:00 Uhr: 400€ pro Sek
Biathlon 12:15 Uhr: 800€ pro Sek
Noko 14:00 Uhr: 600€ pro Sek
Biathlon 15:15 Uhr: 1100€ pro Sek
Skispringen 16:30 Uhr (1DG): 900€ pro Sek
Skispringen 17:30 Uhr (2DG): 1000€ pro Sek

Den Einfluss der Sponsoren sieht man auch daran, dass Weltcups in Deutschland im Biathlon/Skisprung/NoKo so oft in der Saison vertreten sind, da die großen Sponsoren allesamt aus Deutschland sind.
 

Neville

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Im Langlauf gab es in der Saison 19/20 keinen WC außerhalb Europas

Aber nur, weil das wegen der Pandemie abgesagt wurde. Es war eigentlich nicht geplant.

Dass es keine US-Amerikanische Medaille im Langlauf gab, war eigentlich entgegen der Saisonleistungen. Die US-Damen sind Erste und Dritte im Gesamtweltcup: Cup standings (fis-ski.com)

Klar, da hatten die Norweger einiges ausgelassen, aber trotzdem waren die US-Girls im Saisonverlauf viel besser drauf als bei der WM. Man kann nicht alles nur am WM-Ergebnis festmachen. Die große Kristallkugel geht in die USA.
 

SprungbÀrchen

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Man sollte hier keine Luftschlösser bauen! Der Nordische Skisport war immer eher eine europĂ€ische Angelegenheit, auch wenn es frĂŒher auch Sieger aus Übersee oder eben Japan gab. Aber das liegt eben auch an den Situationen vor Ort. Und da kann die FIS nur begrenzt eingreifen. Es wird nichts bringen, verstĂ€rkt Wettbewerbe in diese LĂ€nder zu bringen, in der Hoffnung dass dann dort plötzlich eine Heerschar an Kindern mit dem nordischen Skisport beginnt.

Ich wĂ€re aktuell sogar eher froh, wenn LĂ€nder wie Schweden auch wieder verstĂ€rkt im Bereich Skispringen und NK auftauchen wĂŒrden. Aber da scheinen die PrĂ€ferenzen schon lange andere zu sein. Auch da könnte die FIS Weltcups in Falun veranstalten wie sie wollte, es gĂ€be hier keine Änderungen.
 

betzesachse

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Ich wĂŒrde da in die Ă€hnliche Kerbe wie mein Vorredner hauen. Letztendlich ist es die Frage, Henne oder Ei, sprich, wer muß zuerst. Ich sehe nicht, dass die FIS kĂŒnstlich Wettbewerbe installieren muss, wo es keine Sau interessiert. Hier wĂ€ren in allererster Linie die NationalverbĂ€nde gefragt. Das natĂŒrlich geografisch und kulturell der Wintersport zunĂ€chst eine europĂ€ische DomĂ€ne ist, wird sich wohl auch auf lĂ€ngere Sicht hin nicht Ă€ndern. Japan hat man bis Sapporo und Kasaya kaum gekannt, fĂŒr Nordamerika war Lake Placid der Brustlöser. Squaw Valley hat keiner verstanden warum dass dort stattfand. Ich s ehe auch durchaus Unterschiede zwischen Nordisch und Alpin. Alpin hat zumindest in den USA Tradition und da sehe ich auch keinen Einbruch. Im nordischen Bereich mĂŒssen sich zumindest die NationalverbĂ€nde mal fragen, was es denen wert ist. Im Kufen- bereich ist ja Nordamerika komplett, in Japan zum. im Eisschnelllauf super aufgestellt. Wenn dann nach einem Ereignis wie 98 oder 2018 die Asiaten trotzdem nicht fĂŒr den nordischen Skisport zu begeistern sind, nun, da werden auch Weltcups wenig ausrichten. Zumindest Japan und SĂŒdkorea, rein klimatisch und nominell auch China hĂ€tte da alle Möglichkeiten, Frage ist, ob man das will. Bei Kasachstan und den ganzen ehemaligen Sowjetrepubliken ist es wohl eher eine ökonomische Frage. Gegenbeispiel ist fĂŒr mich Polen, wo man sieht, was zumindest im Skispringen mit Konzentration möglich ist. Was ich nicht begreife ist Finnland und mit Abstrichen auch Schweden. Finnland ist ĂŒberall ein Totalausfall, hier scheint die DopingaffĂ€re das Land tiefer erschĂŒttert zu haben, als wir ahnen. Schweden war zum. im Langlauf eine Macht, aber die Zeiten von Svan und Mogren sind lange vorbei. Scheinbar ist da Ibrahimovic angesagter...
 

Martin_D

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Was hÀlt ihr von folgendem Vorschlag ?

Statt jedes Jahr das Sapporo-Wochenende irgendwo reinzuquetschen wĂ€re es vielleicht sinnvoller, nur alle zwei Jahre nach Japan zu gehen, dafĂŒr aber dann an zwei Wochenenden dort zu springen. Am zweiten Wochenende dann halt in Hakuba oder auch in Zao.

Ebenso sollte es alle zwei Jahre zwei Wochenden in Nordamerika geben, und zwar in den Jahren, in denen Japan ausgelassen wird.

Der beste Zeitraum wĂ€ren vielleicht die zwei Wochenden vor Weihnachten. Engelberg könnte dann im Januar rĂŒcken.
 

Masmiseim

Bankspieler
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Was hÀlt ihr von folgendem Vorschlag ?

Statt jedes Jahr das Sapporo-Wochenende irgendwo reinzuquetschen wĂ€re es vielleicht sinnvoller, nur alle zwei Jahre nach Japan zu gehen, dafĂŒr aber dann an zwei Wochenenden dort zu springen. Am zweiten Wochenende dann halt in Hakuba oder auch in Zao.

Ebenso sollte es alle zwei Jahre zwei Wochenden in Nordamerika geben, und zwar in den Jahren, in denen Japan ausgelassen wird.

Der beste Zeitraum wĂ€ren vielleicht die zwei Wochenden vor Weihnachten. Engelberg könnte dann im Januar rĂŒcken.

Ich glaube nicht, dass das den Japaner in irgendeiner Form was bringen wĂŒrde - macht es eher noch schlimmer, weil sie alle 2 Jahre völlig unsichtbar zu Hause wĂ€ren.
 

Rising Sun

Mountain Girl
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Das könnt ihr eh vergessen, weder die USA und schon gar nicht Kanada haben die finanziellen Möglichkeiten einen Weltcup zu organisieren. Jetzt durch Corona sieht es wohl auch eher noch schlechter aus
 
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