🇩🇪 Weltcup Titisee- Neustadt - 21.-23.01.2022


janafan

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:LOL:

Wobei die Situation wirklich nicht zum Lachen ist.
Das tut mir so leid für Freund, für mich der sympathischste deutsche Springer.
Ich habe seine Karriere seit seinem 1. Sieg 2011 verfolgt, ähnlicher Karriereverlauf wie Kamil. Im ähnlichen Alter in die Weltelite vorgestoßen und dann stetig verbessert und stabilisiert. Nach seiner Verletzungsgeschichte hätte ich es ihm so gegönnt.
Da kämpft man sich schon so zurück und dann reicht es nicht aufgrund irgendwelcher abstrakten Regeln...
Für mich einer der sympathischsten überhaupt
 

Stefan82

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Ja, aber wenn sie ändern wollen weil zyla nicht mehr hinhaut müssten sie noch ändern. Oder das Risiko eingehen, nur 4 zu haben.

Oh, das war mir nicht bewusst. Dann wären wohl Wolny oder Steki der ersten Kandidaten. Oder man fliegt erstmal nur zu viert und Piotr kommt für die Großschanzen-Wettbewerbe nach. Wäre sowas denkbar?
 

Lazergirl

EFF #3
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Oh, das war mir nicht bewusst. Dann wären wohl Wolny oder Steki der ersten Kandidaten. Oder man fliegt erstmal nur zu viert und Piotr kommt für die Großschanzen-Wettbewerbe nach. Wäre sowas denkbar?
Er muss erstmal 4 negative PCR vorweisen für die Einreise. Je 24 h dazwischen.
 

Biathlon-Fan

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15? Eher 7.
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Ja, aber wie gesagt ist es auch eine gewisse Mitschuld von ihm. Er hätte die Form wie Paschke timen müssen möglichst früh schon eine gute Form zu haben, um sich A fürs Weltcupteam zu qualifizieren und B sich dann für Olympia zu qualifizieren. Im Dezember sollte die Norm eigentlich durch sein, dass man sich dann im Januar ganz auf den Formaufbau konzentrieren kann.
 

Biathlon-Fan

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Oh, das war mir nicht bewusst. Dann wären wohl Wolny oder Steki der ersten Kandidaten. Oder man fliegt erstmal nur zu viert und Piotr kommt für die Großschanzen-Wettbewerbe nach. Wäre sowas denkbar?
Das ist wie schon mal gesagt nicht so einfach. Für die Einreise nach Olympia in die Bubble müssen mehrere Aspekte beachtet werden.
 

Sprungbärchen

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Mich würde mal interessieren, wie die Kritieren aussehen sollten, dass diese aus eurer Sicht absolut fair wären. Ich bin mir sicher, dass es da keine 1a Lösung geben wird. Es wird wie immer bei Olympia so sein, dass die einen voll da sein werden und auch um die Medaillen mitkämpfen können. Und dann sind da eben die Teilnehmer, wo das Ganze eher unter dem Motto "dabei sein ist alles" laufen wird.

Für mich ist schlicht entscheidend, dass wir mit dem Wissen nach Peking fahren können dort absolute Medaillenchancen zu haben. Mit Karle, Eisei, Leyhe und Schmid haben wir auch Chancen im Team eine Medaille zu gewinnen. Bei den Einzelentscheidungen sind dann Karle und Eisei aboslut in der Favoritenrolle. Und beide sind dann wohl auch wiederum wohl die Teilnehmer der Männer beim Mixed. Wenn ich da so in die anderen Nationen schaue, haben wir doch durchaus viel Licht bzw. Klarheit.
 

Finn-Lady

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Die Tickets wurden doch quasi bereits im Herbst bei der Benennung der Teams für Weltcup, COC und Alpencup vorbestimmt. Da war ein Sevi schon gleich im Nachteil. Auch ein Justin Lisso, der heute die Norm auch erfüllt hätte. Ich denke, dass da aber klar nach Leistung aufgestellt wurde. So fair muss man dann schon sein. Auch wenn es jetzt ein Geschmäckle hat.
 

Stefan82

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Ich denke bei den meisten Nationen ist es ein Trainerentscheid ohne das es starre Normen gibt. Da sind Deutschland und die Schweiz eher die Ausnahme. Ich denke der Formaufbau und die Entwicklung während der Saison sollten eine größere Rolle bei der Nominierung spielen. Ein reiner Trainerentscheid hat natürlich den Nachteil der Subjektivitàt und im Zweifelsfall spielen auch Fragen der Sympathie eine Rolle. Deswegen sollte die Nominierung durch ein fachlich kundiges Gremium des jeweiligen Verbandes erfolgen.
 

Hakuba

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In Japan gibt es auch Normen, die zu Saisonanfang festgelegt und veröffentlicht werden. Für die Springer:


Der relativ frühen Nominierung liegt - neben sicherlich bestehenden organisatorischen Dingen - auch die Überlegung zugrunde, dass damit Unruhe aus dem Team genommen wird.
Ich finde das nicht verkehrt. Sicherlich sollte man bei Bedarf flexibel sein, aber wenn es von Anfang an eine klare Richtschnur gibt, ist das psychologisch sicher nicht verkehrt.
 

Biathlon-Fan

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Guckt mal was das IOC in seinen Qualifikationsgrundlagen schreibt:

The qualification period should conclude at least seven (7) days prior to the OCOG’s entry by name deadline for NOCs to accept nominations from National Federations (NFs) and complete entry formalities.

Das IOC empfiehlt also sogar, dass das jeweilige Olympische Komitee den Qualischluss 7 Tage vor den Final Entries setzt.
 

Benjamin

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Absolut perfekte Kriterien wird es wahrscheinlich nicht geben können. Aus diesem Grund wäre ich auch dafür, dem Trainer einen möglichst großen Spielraum zu geben. Das Risiko, dass da dann nach Sympathie entschieden wird, halte ich für eher gering, denn letztlich ist es für den Trainer auch wichtig, möglichst gute Ergebnisse bei einem Großereignis zu erzielen.

Ich bin dabei nicht völlig gegen derartige Kriterien, aber das wichtigste Ziel sollte sein, eine möglichst schlagkräftige Mannschaft zu den Olympischen Spielen schicken zu können. Und da sind die jetzigen Kriterien eher kontraproduktiv. Denn sie belohnen eher gute Einzelergebnisse anstelle von Konstanz und Formentwicklung - und wir wissen alle, dass gute Einzelergebnisse gerade beim Skispringen auch mal durch Glück entstehen können. Bevor das jemand falsch versteht: Das war bei Paschke sicher nicht der Fall, der hat sich seine guten Ergebnisse im November und im Dezember schon verdient. Nur hilft ihm das mit Blick auf die Olympischen Spiele im Februar eben nicht.

Aus meiner Sicht sind die Ergebnisse im Januar einfach viel entscheidender als die Ergebnisse im November. Eine Verbesserung des jetzigen Systems, ohne all zu viel zu verändern, würde eventuell so aussehen: Es gibt einen Pool aus möglichen Kandidaten, der sich aus folgenden Springern zusammensetzt:
  • Springern, die die bisherige Norm erfüllen (2 x Top 15 oder 1 x Top 8)
  • Springern, die zwischen Weihnachten und dem Nominierungsschluss zu den besten fünf deutschen Springern gehört haben (gemessen an den Weltcuppunkten).
Der Trainer wählt dann aus diesem Pool die Olympiafahrer aus. Er hat dann selbst die Möglichkeit, ob er lieber jemanden aufstellt, der zu Saisonbeginn starke Leistungen gezeigt hat und dann stark nachgelassen hat, weil er darauf vertraut, dass der betreffende Springer wieder zu seiner Form finden kann, oder ob er lieber jemanden aufsteigt, der im Januar aufsteigende Form zeigt, weil er darauf hofft, dass das im Februar so weiter geht.
 

Sprungbärchen

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Natürlich sollte ein Team so erfolgreich wie möglich abschneiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das auch klappt ist natürlich am höchsten, wenn gerade genau die Athleten nominiert werden, die im Zeitraum kurz vor Olympia ihre Leistung auch abrufen können.

Auf der anderen Seite, kommt eine Olympia-Saison auch nicht ganz plötzlich, sondern mit langer Ansage. Es ist also auch an jedem Athleten selbst gelegen, den sportlichen Zeigefinger möglichst frühzeitig zu heben. Und im Optimalfall hält man dann auch die Verfassung bis zum Tag des ersten Wettkampfs.

Pius hat jetzt die große Chance noch vor Ort sich einen Einsatz zu sichern. Aber eher wird er der Mann auf der Ersatzbank bleiben, so wie es gerade aussieht. Das könnte übrigens nach den Ergebnissen am heutigen Wochenende genau so einem Severin Freund passieren. Deswegen sage ich ja, dass die wichtigste Erkenntnis die ist, dass wir aktuell recht sicher 4 Mann für das Team haben, die dann auch im Einzel Medaillen bzw. gute Ergebnisse erzielen können. Dieser Fakt ist jetzt für Horngacher und Co viel viel wichtiger als der Fakt dass es Sevi noch gerade so hätte schaffen können.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Natürlich sollte ein Team so erfolgreich wie möglich abschneiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das auch klappt ist natürlich am höchsten, wenn gerade genau die Athleten nominiert werden, die im Zeitraum kurz vor Olympia ihre Leistung auch abrufen können.

Auf der anderen Seite, kommt eine Olympia-Saison auch nicht ganz plötzlich, sondern mit langer Ansage. Es ist also auch an jedem Athleten selbst gelegen, den sportlichen Zeigefinger möglichst frühzeitig zu heben. Und im Optimalfall hält man dann auch die Verfassung bis zum Tag des ersten Wettkampfs.

Pius hat jetzt die große Chance noch vor Ort sich einen Einsatz zu sichern. Aber eher wird er der Mann auf der Ersatzbank bleiben, so wie es gerade aussieht. Das könnte übrigens nach den Ergebnissen am heutigen Wochenende genau so einem Severin Freund passieren. Deswegen sage ich ja, dass die wichtigste Erkenntnis die ist, dass wir aktuell recht sicher 4 Mann für das Team haben, die dann auch im Einzel Medaillen bzw. gute Ergebnisse erzielen können. Dieser Fakt ist jetzt für Horngacher und Co viel viel wichtiger als der Fakt dass es Sevi noch gerade so hätte schaffen können.

Wenn sie alle so springen wie an diesem Wochenende in Neustadt, dann ist Pius Paschke der Ersatzman, wir haben dennoch ein starkes Team und eine gute Chance auf eine Medaille. Aber wie sagst du gern manchmal so schön: Nächste Woche kann alles schon wieder ganz anders aussehen. So ganz konstant waren Leyhe und vor allem Schmid seit Weihnachten eben auch nicht. Sie waren klar besser als Paschke, das schon - aber eben nicht immer als Severin Freund.

Und so besteht auch ein gewisses Risiko, dass einem der beiden die Olympiaschanzen nicht so gut liegen - oder auch, dass einer der beiden ausfällt. In diesem Fall wäre ein Ersatzmann, der auf einem ähnlichen Niveau springt, eben sehr wertvoll. Und die Wahrscheinlichkeit, dass Freund das eher schaffen würde als Paschke, ist nach den letzten Wochen recht hoch.

Was den sportlichen Zeigefinger betrifft: Da schlägst du ja in dieselbe Kerbe wie weiter oben @Biathlon-Fan . Natürlich ist da auch etwas dran: Wäre Severin Freund im Vorfeld der Saison besser gesprungen, hätte er es ins Weltcup-Team geschafft. Dann hätte er neun weitere Chancen gehabt, sich die Norm zu holen. Aber das ist aus meiner Sicht ja genau das Problem. Denn wann wurden die Weltcup-Teams nominiert? Irgendwann in der ersten Novemberhälfte? Wenn die Olympischen Spiele im Februar sind, dann kann es ja nicht das Ziel sein, seine Topform möglichst Anfang November zu haben, um sich gegenüber teaminternen Konkurrenten durchzusetzen.
 
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