Finn-Lady
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Nach den Olympischen Spielen ist immer vor… den Paralympics.
Und so lädt Paris vom 28. August bis zum 8. September 2024 Menschen mit Beeinträchtigung zu den XVII. Sommer-Paralympics an die Seine ein.
Historie:
Die Geschichte der Paralympics geht zurück bis ins Jahr 1948. Erstmals trafen sich auf Initiative des Arztes Ludwig Guttmann im britischen Mandeville Kriegsversehrte zu den ersten Stoke Mandeville Games. Die Wettbewerbe wurden zeitgleich zu den Olympischen Spielen von London ausgetragen. 1952 nahmen erstmals Behindertensportler aus den Niederlanden teil. Dies ist die Geburtsstunde der International Stoke Mandeville Games.
Es dauerte bis ins Jahr 1960, als die 9. Internationalen Spiele erstmals nicht in Mandeville, sondern kurz nach den Olympischen Sommerspielen von Rom stattfanden. Sie werden heute als die ersten Paralympics bezeichnet.
Die International Stoke Mandeville Games fanden/finden (mit Ausnahme der Jahre, in denen Olympische Sommerspiele ausgetragen werden) weiterhin jährlich statt, bis 1997 in Mandeville. Seit 1997 firmieren sie unter dem Namen International Wheelchair and Amputee Sports, kurz IWAS und werden weltweit ausgetragen. Sie dienen auch als Qualifikation für die Paralympics.
Historie der Paralympics:
Zu den ersten offiziellen Paralympischen Sommerspielen (damals auch Weltspiele für Behinderte) trafen ca. 400 Sportler in Rom zusammen. Sie trugen ihre Wettbewerbe vom 18. – 25 September 1960 in 8 Sportarten (Bogenschießen, Dartchery – was dem Bogenschießen ähnelt, Leichtathletik, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Schwimmen, Snooker, Tischtennis) aus.
Seit 1988 finden die Paralympics an den gleichen Orten statt, in denen zuvor Olympische Sommerspiele stattfanden. Diese Praxis wurde 1991 endgültig festgeschrieben.
Natürlich waren auch diese Spiele nicht immer frei von Diskussionen. 1984 lehnte Los Angeles eine Austragung ab, weil dies „nicht in das professionelle Image der Spiele von LA passe“. 1996 wurden nach den Olympischen Sommerspielen von Atlanta alle Wettkampfstätten bereits abgebaut, die beeinträchtigten Sportler führten ihre Bewerbe teilweise in Ruinen aus. Erlaubt mir ein Wort in eigener Sache dazu: Traurig, einfach traurig
Neben den Paralympics finden ebenfalls noch die Special Olympics (für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung) und die Deaflympics (für Gehörlose) statt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Paralympische_Spiele
Die Paralympics in Paris:
Gesamt finden 549 Entscheidungen in 22 Sportarten statt (Blindenfußball, Boccia, Goalball, Para Badminton, Para Bogensport, Para Dressursport, Para Gewichtheben, Para Judo, Para Kanu, Para Leichtathletik, Para Radsport, Para Rudern, Para Schwimmen, Para Sportschießen, Para Taekwondo, Para Tischtennis, Para Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis und Sitzvolleyball). Gemeldet sind rund 4400 Sportler aus 182 Nationen.
Die einzelnen Sportarten werden hier näher vorgestellt:
https://www.sportschau.de/paralympi...4,paris-paralympics-sportarten-index-100.html
„Um sicherzustellen, dass die Leistungen der paralympischen Athlet*innen, die Werte, die sie verkörpern, und die Emotionen, die sie in uns wecken, im Rampenlicht stehen, wollte Paris 2024 ihnen eine bahnbrechende Bühne bieten, indem es die erste Eröffnungszeremonie der Paralympischen Spiele außerhalb der Grenzen eines Stadions organisierte. Abgesehen von diesem außergewöhnlichen Rahmen, der den Spitzensportler*innen und dem Publikum aus der ganzen Welt geboten wird, ist diese Zeremonie im Herzen der Stadt ein starkes Symbol für unseren Ehrgeiz, dass wir die Ausrichtung der ersten Paralympischen Spiele in unserem Land nutzen wollen, um das Thema der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft zu stellen.“
Tony Estanguet (Präsident von Paris 2024): olympics.com
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sommer-Paralympics_2024
Mit der Auswahl der Sportstätten ist ihnen das wirklich gelungen. So werden die uns bekannten Orte wie das Schloss Versailles, die Esplanade des Invalides, Pont Alexandre III, Stade Roland Garros aber auch die Kanu-Strecken von Vaires-sur-Marne als Austragungsorte fungieren.
Der Zeitplan:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sommer-Paralympics_2024#Vorläufige_Wettbewerbstermine
Die Startklassen:
Für eine Vergleichbarkeit der Leistungen wurden verschiedene Startklassen ausgearbeitet und immer weiter differenziert.
Einen Überblick über die einzelnen Klassen für einzelne Sportarten findet ihr bei Interesse hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Startklassen_der_paralympischen_Sportarten
Die Paralympics im TV:
Zu den Paralympics bieten ARD/ZDF etliche Live-Übertragungen im TV, aber vor allem auch unzählige Livestreams an.
Die ARD hat eine – wie ich finde – starke Plattform geschaffen, um eine breite Information zu den Spielen zu geben. Sie beinhaltet neben dem bereits geposteten Link zu den einzelnen Sportarten auch einen täglichen Zeitplan, News und Videos.
https://www.sportschau.de/paralympics
Livestreams:
https://www.ardmediathek.de/sport-paralympics-paris
https://www.zdf.de/sport/paralympic...semechin-para-schwimmen-paralympics-paris-100
Zwei Sportler im deutschen paralympischen Team:
Markus Rehm & Andrea Eskau… diese 2 sind Teil im voraussichtlich 143 Sportler*innen umfassenden deutschen Team.
Andrea Eskau (mittlerweile 53 Jahre alt und nach einem Unfall 1998 querschnittgelähmt) hat bereits 8 olympische Gold-, 5 Silber- und 2 Bronze- Medaillen gewonnen. Und das nicht nur bei den Sommer-, sondern auch bei den Winter-Paralympics. In Paris nimmt sie an ihren 8. Paralympischen Wettbewerben teil und wird im Handbike an den Start gehen.
Markus Rehm (35) musste nach einem Wakeboardunfall 2003 der rechte Unterschenkel amputiert werden, er ist Weitspringer und Sprinter. Ähnlich wie Oscar Pistorius durfte er an Wettkämpfen der nichtbehinderten Sportler teilnehmen und wurde 2014 Deutscher Meister im Weitsprung. Es entstand eine Diskussion, in wie weit seine Prothese ihm Vorteile verschaffen würde. Seitdem startet Rehm nur noch in separater Wertung bei nationalen Meisterschaften. Im Juni 2022 verbesserte er den Weltrekord auf 8,72m.
Meine persönliche Intention:
Durch meine familiäre Geschichte bin ich mit beeinträchtigten Menschen verbunden. Erst am vergangenen Wochenende durfte ich auf einem Fest ihre Lebensfreude trotz aller Einschränkungen spüren.
Die Paralympics finden oftmals im Schatten statt. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, auf die Austragung und somit die Leistungen der beeinträchtigten Sportler aufmerksam zu machen.
Mir ist bewusst, dass das Interesse geringer sein wird als zu den eigentlichen olympischen Spielen. Dennoch (oder gerade deswegen) dieser Thread. Ich hoffe, dass ich euch hiermit ein wenig mit hineinnehmen kann. Vielleicht verfolgt ja auch der ein oder andere die Paralympics so wie ich (auch wenn ich wegen Nicht-Urlaub sicher weniger medaillenverdächtige Zeit dabei sein kann)
Und so lädt Paris vom 28. August bis zum 8. September 2024 Menschen mit Beeinträchtigung zu den XVII. Sommer-Paralympics an die Seine ein.
Die Geschichte der Paralympics geht zurück bis ins Jahr 1948. Erstmals trafen sich auf Initiative des Arztes Ludwig Guttmann im britischen Mandeville Kriegsversehrte zu den ersten Stoke Mandeville Games. Die Wettbewerbe wurden zeitgleich zu den Olympischen Spielen von London ausgetragen. 1952 nahmen erstmals Behindertensportler aus den Niederlanden teil. Dies ist die Geburtsstunde der International Stoke Mandeville Games.
Es dauerte bis ins Jahr 1960, als die 9. Internationalen Spiele erstmals nicht in Mandeville, sondern kurz nach den Olympischen Sommerspielen von Rom stattfanden. Sie werden heute als die ersten Paralympics bezeichnet.
Die International Stoke Mandeville Games fanden/finden (mit Ausnahme der Jahre, in denen Olympische Sommerspiele ausgetragen werden) weiterhin jährlich statt, bis 1997 in Mandeville. Seit 1997 firmieren sie unter dem Namen International Wheelchair and Amputee Sports, kurz IWAS und werden weltweit ausgetragen. Sie dienen auch als Qualifikation für die Paralympics.
Historie der Paralympics:
Zu den ersten offiziellen Paralympischen Sommerspielen (damals auch Weltspiele für Behinderte) trafen ca. 400 Sportler in Rom zusammen. Sie trugen ihre Wettbewerbe vom 18. – 25 September 1960 in 8 Sportarten (Bogenschießen, Dartchery – was dem Bogenschießen ähnelt, Leichtathletik, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Schwimmen, Snooker, Tischtennis) aus.
Seit 1988 finden die Paralympics an den gleichen Orten statt, in denen zuvor Olympische Sommerspiele stattfanden. Diese Praxis wurde 1991 endgültig festgeschrieben.
Natürlich waren auch diese Spiele nicht immer frei von Diskussionen. 1984 lehnte Los Angeles eine Austragung ab, weil dies „nicht in das professionelle Image der Spiele von LA passe“. 1996 wurden nach den Olympischen Sommerspielen von Atlanta alle Wettkampfstätten bereits abgebaut, die beeinträchtigten Sportler führten ihre Bewerbe teilweise in Ruinen aus. Erlaubt mir ein Wort in eigener Sache dazu: Traurig, einfach traurig
Neben den Paralympics finden ebenfalls noch die Special Olympics (für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung) und die Deaflympics (für Gehörlose) statt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Paralympische_Spiele
Die Paralympics in Paris:
Gesamt finden 549 Entscheidungen in 22 Sportarten statt (Blindenfußball, Boccia, Goalball, Para Badminton, Para Bogensport, Para Dressursport, Para Gewichtheben, Para Judo, Para Kanu, Para Leichtathletik, Para Radsport, Para Rudern, Para Schwimmen, Para Sportschießen, Para Taekwondo, Para Tischtennis, Para Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis und Sitzvolleyball). Gemeldet sind rund 4400 Sportler aus 182 Nationen.
Die einzelnen Sportarten werden hier näher vorgestellt:
https://www.sportschau.de/paralympi...4,paris-paralympics-sportarten-index-100.html
„Um sicherzustellen, dass die Leistungen der paralympischen Athlet*innen, die Werte, die sie verkörpern, und die Emotionen, die sie in uns wecken, im Rampenlicht stehen, wollte Paris 2024 ihnen eine bahnbrechende Bühne bieten, indem es die erste Eröffnungszeremonie der Paralympischen Spiele außerhalb der Grenzen eines Stadions organisierte. Abgesehen von diesem außergewöhnlichen Rahmen, der den Spitzensportler*innen und dem Publikum aus der ganzen Welt geboten wird, ist diese Zeremonie im Herzen der Stadt ein starkes Symbol für unseren Ehrgeiz, dass wir die Ausrichtung der ersten Paralympischen Spiele in unserem Land nutzen wollen, um das Thema der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft zu stellen.“
Tony Estanguet (Präsident von Paris 2024): olympics.com
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sommer-Paralympics_2024
Mit der Auswahl der Sportstätten ist ihnen das wirklich gelungen. So werden die uns bekannten Orte wie das Schloss Versailles, die Esplanade des Invalides, Pont Alexandre III, Stade Roland Garros aber auch die Kanu-Strecken von Vaires-sur-Marne als Austragungsorte fungieren.
Der Zeitplan:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sommer-Paralympics_2024#Vorläufige_Wettbewerbstermine
Die Startklassen:
Für eine Vergleichbarkeit der Leistungen wurden verschiedene Startklassen ausgearbeitet und immer weiter differenziert.
Einen Überblick über die einzelnen Klassen für einzelne Sportarten findet ihr bei Interesse hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Startklassen_der_paralympischen_Sportarten
Die Paralympics im TV:
Zu den Paralympics bieten ARD/ZDF etliche Live-Übertragungen im TV, aber vor allem auch unzählige Livestreams an.
Die ARD hat eine – wie ich finde – starke Plattform geschaffen, um eine breite Information zu den Spielen zu geben. Sie beinhaltet neben dem bereits geposteten Link zu den einzelnen Sportarten auch einen täglichen Zeitplan, News und Videos.
https://www.sportschau.de/paralympics
Livestreams:
https://www.ardmediathek.de/sport-paralympics-paris
https://www.zdf.de/sport/paralympic...semechin-para-schwimmen-paralympics-paris-100
Zwei Sportler im deutschen paralympischen Team:
Markus Rehm & Andrea Eskau… diese 2 sind Teil im voraussichtlich 143 Sportler*innen umfassenden deutschen Team.
Andrea Eskau (mittlerweile 53 Jahre alt und nach einem Unfall 1998 querschnittgelähmt) hat bereits 8 olympische Gold-, 5 Silber- und 2 Bronze- Medaillen gewonnen. Und das nicht nur bei den Sommer-, sondern auch bei den Winter-Paralympics. In Paris nimmt sie an ihren 8. Paralympischen Wettbewerben teil und wird im Handbike an den Start gehen.
Markus Rehm (35) musste nach einem Wakeboardunfall 2003 der rechte Unterschenkel amputiert werden, er ist Weitspringer und Sprinter. Ähnlich wie Oscar Pistorius durfte er an Wettkämpfen der nichtbehinderten Sportler teilnehmen und wurde 2014 Deutscher Meister im Weitsprung. Es entstand eine Diskussion, in wie weit seine Prothese ihm Vorteile verschaffen würde. Seitdem startet Rehm nur noch in separater Wertung bei nationalen Meisterschaften. Im Juni 2022 verbesserte er den Weltrekord auf 8,72m.
Meine persönliche Intention:
Durch meine familiäre Geschichte bin ich mit beeinträchtigten Menschen verbunden. Erst am vergangenen Wochenende durfte ich auf einem Fest ihre Lebensfreude trotz aller Einschränkungen spüren.
Die Paralympics finden oftmals im Schatten statt. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, auf die Austragung und somit die Leistungen der beeinträchtigten Sportler aufmerksam zu machen.
Mir ist bewusst, dass das Interesse geringer sein wird als zu den eigentlichen olympischen Spielen. Dennoch (oder gerade deswegen) dieser Thread. Ich hoffe, dass ich euch hiermit ein wenig mit hineinnehmen kann. Vielleicht verfolgt ja auch der ein oder andere die Paralympics so wie ich (auch wenn ich wegen Nicht-Urlaub sicher weniger medaillenverdächtige Zeit dabei sein kann)
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