🇳🇴 Team Norwegen


Marti

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Normalbereich bei Frauen ist 19 bis 23,9…wie man jetzt da Leute unter 21 ausschließen will ist mir echt schleierhaft
Man darf auch nicht vergessen, dass der BMI medizinisch nicht unumstritten ist, wobei das eher für die Grenzen des Übergewichts gilt, weil es da massiv auf die Art der Fettverteilung und die Art des Fettgewebes an sich ankommt.
 

sj44

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Habe mir grad von Berkutschi die aktuelle Regel rauskopiert:

"Laut Reglement muss ein Athlet mindestens einen BMI von 21 aufweisen (Das Wiegen der Athleten erfolgt ohne Helm, Brille, Handschuhe, Keile und Sprungschuhe) um die maximale Skilänge von 145 % der Körpergröße springen zu dürfen.
Liegt der BMI eines Springers unter 21 wird muss er mit dementsprechend kürzeren Skier springen oder er wird disqualifiziert.
Für die Damen gilt ebenfalls ein BMI-Wert von 21 um die maximale Skilänge springen zu dürfen."

Soweit ich weiß (laut Presseberichten vom Herbst 2023) ist auch der Anzug nicht dabei. Da bleibt nicht mehr viel übrig.
Als man 2004 die BMI-Regel einführte, lag die Grenze bei 20. Die Rechnung lautete so: Die WHO setzte die Grenze zum Untergewicht auf 18,5. Mit der Ausrüstung (damals war beim Wiegen noch mehr dabei) kam man auf einen Wert von 20.
Das Problem heute dürfte sein, dass die Verkürzungen des Skis wohl nicht mehr die negativen Wirkungen haben. Aber genaue Infos von den Verbänden und Athleten gibt es nicht. Da wird ein riesiger Mantel des Schweigens drübergelegt.
Ein Startverbot für Springer unter einem BMI von 21 ist höchst problematisch, weil dieser leicht gerichtlich anfechtbar wäre.
 

Hakuba

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Gerade junge Mädchen (auch junge Männer) sind typabhängig oft sehr schlank ohne zu hungern.
Wenn sie sich außerdem - naturgemäß bei Sportlern - viel bewegen, setzen sie auch nicht an.
Man kann die Regel ja überprüfen und eventuell die Verkürzung bei sehr geringem BMI erhöhen, aber Springerinnen auszuschließen, das geht m. E. nicht.

Takanashi hat übrigens nach ihrer Skilängen-DSQ gesagt, dass sie in Europa wegen der anderen Ernährung immer hinterher sein und kontrollieren muss, dass ihr Gewicht nicht zu gering wird.
 

Kirsten

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Ja, bei der FIS steht mittlerweile, dass man ohne Ausrüstung wiegt
The body weight control takes place without helmet and googles, gloves, ski jumping boots, wedges, jumping suit, in private underwear.
Das Problem heute dürfte sein, dass die Verkürzungen des Skis wohl nicht mehr die negativen Wirkungen haben.
Silje sagt in dem verlinkten Artikel, es wäre ein klarer Vorteil, leichter zu sein und dafür die Skier zu kürzen und das momentan die Kürzung der Skier den Gewichtsvorteil nicht aufwiegt. Sie sagt, die Verantwortlichen sollten sich Gedanken machen, wie man die BMI-Regel gestalten kann , dass es gerechter und "lebenswerter" wird.
 

Marti

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dass es gerechter und "lebenswerter" wird
Das wäre schön wenn sich um diese Aspekte in Folge des Artikels nochmal Gedanken gemacht werden, seitens der FIS, der Sportler:innen und der Verbände.
Es ist halt wie gesagt nicht einfach, weil super individuell und nicht jeder diesen Druck verspürt. Aber auf die die ihn verspüren muss Rücksicht genommen werden.
Letztendlich darf den von Natur aus leichten Arhlet:innen auch kein größerer Nachteil entstehen durch Regeleingriffe, siehe Sara.
Und wenn medizinisch tatsächlich gefährliche Situationen entstehen, muss halt auch irgendwie was verbindliches möglich sein, siehe Langlauf.
 
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sj44

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So eine Saison kostet Substanz, da geht schon mal das eine oder andere Kilo zusätzlich weg. Eher problematisch ist die trainingsfreie (oder trainingsarme) Zeit im Frühjahr oder längere Verletzungspausen.

Die FIS betreibt hier in der Tat eine etwas eigenartige Politik. Einerseits wird sie immer strenger, was den notwendigen BMI betrifft bzw. was man beim Wiegen anhaben darf, andererseits lässt die letzten Jahre immer wieder jemand durchblicken, dass viele nicht mit der Skimaximallänge springen, weil es offenbar so auch oder sogar besser geht. Das geht offenbar schon lange so. Also äußerlich wird verschärft, aber in Wirklichkeit ändert sich nicht viel. Und grad die FIS hat ja alle relevanten Daten, sollte also genau wissen, was läuft.

Jemand mit einer Körpergröße von 1,75 Meter hätte bei einem BMI von 21 genau 64,2 Kilo. Ein klein wenig Unterwäsche wegrechnen, dann sind wir immer noch bei einem Körpergewicht, das mit Sicherheit keiner der erfolgreichen Springer(innen) hat, sondern um einiges drunter ist.

Ganz unschuldig dürften die einzelnen Verbände auch nicht sein, denn die haben ihre erfolgreichen Springer, die so sind, wie sie sind und haben auch wenig Interesse daran, da was zu ändern.
 

Kirsten

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Im Endeffekt schlagen Kvandal und Granerud ja die selbe Richtung ein wie Silje: man soll in Ruhe überlegen, ob und wie man die Regeln so anpassen kann, dass die von Natur aus leichteren Springer nicht benachteiligt werden, dass man aber auch mit einem BMI von 21 oder mehr die Chance hat, vorne dabei zu sein. Denn anscheinend gleichen die kürzeren Ski den Vorteil durch das Leichtsein nicht aus.
 

sj44

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Lundby haut nicht zum ersten Mal eine, na sagen wir mal etwas seltsame Meldung raus.

Und den Norwegern passt es überhaupt nicht, dass diese Diskussion ausgerechnet vor der eigenen WM aufpoppt.
 

Lila

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Im Endeffekt schlagen Kvandal und Granerud ja die selbe Richtung ein wie Silje: man soll in Ruhe überlegen, ob und wie man die Regeln so anpassen kann, dass die von Natur aus leichteren Springer nicht benachteiligt werden, dass man aber auch mit einem BMI von 21 oder mehr die Chance hat, vorne dabei zu sein. Denn anscheinend gleichen die kürzeren Ski den Vorteil durch das Leichtsein nicht aus.
Man kann auch durchaus diskutieren, ob man z.B. die Ski in Zukunft um mehr verkürzen muss, wenn man zu leicht ist. Aber Lundbys Vorschlag alle zu leichten Springer zu sperren, finde ich ziemlich daneben.

Dass sich die norwegischen Springer bedanken, wenn sie jetzt vor der Heim-WM lauter Fragen dazu beantworten müssen, kann ich auch verstehen.
 

Marti

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Auch Tande schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass er unter diesem Vorschlag zu keinem Zeitpunkt hätte Skispringer sein können. Auch nach seinem Karriereende hat sich sein BMI nicht wirklich verändert und er legt kaum Gewicht zu.

Gleichzeitig sagt er aber auch, dass die FIS bessere Lösungen finden kann als bisher um mit der Frage des Gewichts umzugehen.
 
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