Ach, den Gresko kennt der gemeine Fußballfan aber durchaus: Leverkusen, Parma und Blackburn sind ja durchaus namhafte Voradressen. Klar, seine Verpflichtung war wegen der langen Verletzungspause ein gewisses Risiko, aber bekannt ist der Mann doch schon.
Dem Club wäre der UEFA-Cup wirklich zu gönnen, zumal sich die Spieler allemal besser präsentieren würden als die ewigen UEFA-Cupler aus Berlin oder Leverkusen. Was jetzt noch fehlt, ist der Schritt, von diesem unseligen Söldnertum wegzukommen:
Es gibt ausser Cottbus keinen Verein, der so wenig deutsche Spieler im Allgemeinen einsetzt, keinen mit so wenig jungen deutschen Spielern und keinen mit so wenig Eigengewächsen im regulären Kader. Das ist nicht unbedingt die Schuld von Bader und Meyer, die können in 1-2 Jahren nicht aufholen, was vorher jahrelang versäumt wurde - aber wenn man, wie Bader, sagt, man sei ein "Ausbildungsverein" - ja, dann darf man das auch gerne mal tun, das Ausbilden. Es gibt auch kaum einen Verein, dessen zweite Mannschaft so schlecht dasteht, wie die des Clubs.
Das soll kein Miesreden sein, aber wenn der Erfolg von Dauer sein soll, dann muss da einfach mehr passieren: nichts gegen die Galaseks, Vitteks und Mnaris...aber bevor man drei bedingt taugliche Australier und einen Herrn Sibon holt, kann man doch auch mal im eigenen Stall gucken. Wo soll ein Pagenburg oder Weber die Motivation hernehmen, wenn ihnen als Stürmer Nr.5 ein 32jähriger abgetakelter Holländer vor die Nase gesetzt wird? Der derzeitige Erfolg macht den Verein sicher interessanter für Talente, wenn jetzt noch das Scouting und die Durchlässigkeit zur ersten Mannschaft besser wird, kann es eine richtig gute Zukunft fern aller Abstiegssorgen geben, aber nur dann. Immer nur darauf hoffen, dass man die "richtigen" Slowaken kauft - das geht jetzt sehr gut, sollte aber nicht das Zukunftsmodell sein.
Also: die Saison prima zu Ende spielen, wenn's geht, noch einen Tick cleverer werden - aber darüber nicht die Hausaufgaben vergessen.