So am besten bring ich noch was konstruktives und versuche den Namen Nowitzki ab jetzt nichtmehr zu erwähnen.
Zunächst mal möchte ich Miguelito beim Großteil seiner Analyse zur momentanen Situation in den Playoffs zustimmen. Die Spurs haben die letzten Spiele nicht nur gewonnen, weil man das bessere Händchen in der Crunch Time hatte. Das lag nicht am glücklicherem Touch sondern vielmehr waren die Spurs einfach besser und haben die zweite Halbzeit dominiert. In den zwei Spielen davor wurde das ganze Spielgeschehn diktiert.
Hauptsächlich liegt das an den Spurs selbst. Sie spielen unglaublich diszipliniert und haben ein Konzept, dass einfach zündet.
Die Offense ist unglaublich produktiv und folgt einem bestimmten Plan. So gut wie immer hat einer der Big Three den Ball und darf kreieren. Eigentlich fände ich das in einer Serie auch für zu monoton und sollte vom gegnerischen Coach bestraft werden, aber Dallas kann sich einfach nicht darauf einstellen. Wahrscheinlich hat sich Pop schon Pläne zurechtgelegt, wie er darauf reagieren soll, wenn Carlisle mal eine gute Veränderung bringt, aber der Mistsack lässt sich einfach zu nichts zwingen!
Bis auf Ausnahmen sind alle drei der Spurs Spieler über die Serie hinweg fabelhaft. Das gute ist auch, dass immer ein Spieler einspringen kann, was bisher auch gelungen ist, wenn man das letzte Spiel sieht, bei dem die Big Three schwach war. Deshalb war es auch so ärgerlich, dieses noch abzugeben.
Nur der Dreier fällt offensiv bei den Spurs noch nicht. Nur Hill verwandelt die momentan sicher, vielleicht hat man da ja einen Ansatz.
Bei all den Komplimenten für die Spurs, haben die Mavs aber eben doch auch einige Baustellen. Da fällt mir zu aller erst das Konzept in der Offense ein, weil man auf der gegenüberliegenden Seite immer das Musterbeispiel einer Offense sieht, die auf deren Top Spieler ausgerichtet wurde. Man mag ja in der Regular Season über Carlisle denken können was man wollte, aber die Geschehnisse dieser Serie darf man nicht übersehen. Wir spielen größtenteils eine Überzahl Offense, da der Deutsche nicht zu stoppen ist. Man hat Spieler, die zwar nicht zu einander passen, aber individuell immer noch stark sind und solche Räume ausnutzen können sollten. Wenn ein Spieler gedoppelt wird, sollte man es doch schaffen sich freie Würfe herauszuspielen, aber selbst hier muss man meistens lange Zweier mit Hand im Gesicht nehmen. Das liegt einerseits an den Spielertypen und der Form jeweiliger, andererseits lässt sich aber auch überhaupt keine Struktur erkennen. Da fängt es schon beim Floor Spreading an. Oder beim Cutten. Ab und zu sieht man einen cuttenden Center oder Marion wird wunderbar für einen freien Dunk freigespielt. Aber dann sieht man auch einen Marion der an der Dreierlinie steht und wartet. Wie jetzt? Er soll die ganze Saison über nicht werfen und dann soll er einen Dreier im letzten Viertel in einem wichtigen Playoff Spiel verwandeln? Es ist wirklich seltsam. Der Mann der gedoppelt wird hat sehr gute Quoten und die Spieler die von dem Platz profitieren sollen schießen (wenn überhaupt) knapp über 40% aus dem Feld. Und man ist sich doch einig dass man Dirk den besten Supportig Cast gegeben hat, den er bisher hatte. Wie kann dieser Supporting Cast so mies aus dem Feld schießen? Entweder der Coach baut Mist, der Supporting Cast ist gar nicht so toll oder man hat einfach nur sauviel Pech. Ich denke es ist eine Mischung aus 1 (großer Teil) und 2 (kleinerer Teil).
Nungut, dass ist die Offense. Solang die Defense steht. Tut sie sogar teilweiße. Wenn man grad gute Runs hatte, oder sich eine Führung erspielt hat (Spiel 4; Spiel 3 der 17-0 Run), hat man stark verteidigt und konnte vorne für leichte Punkte sorgen. Wenn es dann mal einen Hänger gibt (Spiel 4; Spiel 3) wird sofort der Schwerpunkt von Defense auf Offense gelegt. Oder wie kann man sich erklären, dass immer nach solchen Runs Barea auf dem Feld steht. Und ja, er war auch auf dem Feld beim 17-0 Run, aber da wurde die Zone gebracht, die die Spurs einfach erstmal überrascht hat. Also weiterhin, gute Defense führt zu guter Offense. Aber als die Zone/3 Guard Lineup hinten nicht mehr funktioniert, wird nicht wieder umgestellt und Marion ins Spiel gebracht um hinten zu stehen. Die offensive Vielseitigkeit durch Barea macht die defensiven Nachteile schon seit 3 Jahren nicht wett (Ausnahmen bestätigen die Regel) und trotzdem wird es jetzt sogar eine ganze Halbzeit praktiziert gegen einen solch ausgefuchsten Coach wie Pop. Was will man denn erwarten, wie soll Barea (am besten gleichzeitig mit Terry auf dem Platz) Ginobilli am Drive hindern. Nach dem 17-0 Run in Spiel 3, machte Gino in zwei Angriffen hintereinander 5 Punkte durch Drives.
Meine "Lösung": Entweder man ignoriert einfach die Ordnung die man sich in den letzten zwei Jahren mit Barea als Backup erworben hat und lässt Terry den Ball bringen oder man gibt Barea so wenig wie möglich Spielzeit und gleich 0 Minuten mit Terry auf dem Feld. Carlisle ist doch so ein wilder Rotierer, wieso dann nicht einfach mal Barea vom Feld rotieren? Oder Terry bringt halt den Ball, dann wird offensiv bis zum Erbrechen Isolation über Nowitzki oder Butler gespielt oder Pick and Pop. Der Defense würde es sicher nicht schaden.
Mein letzter Punkt sind die Rebounds. Das war der Vorteil, den man immer gegen die Spurs auspielen konnte. Die Spurs haben schon seit jeher versucht den Deutschen mit einem kleineren Gegenspieler und/oder doppeln zu verteidigen. Dadurch hatte man erstens Platz für die Guards zum penetrieren und zweitens eben eine gewisse Kontrolle bei den Rebounds. Letztes Jahr hatte man 38 Rebounds mehr gesammelt in den vier Spielen in denen man die Spurs besiegen konnte und 05/06 konnte man noch 5 Rebounds pro Spiel mehr holen als der Gegner. Dieses Jahr haben wir den Vorteil nichtmehr, aus mehreren Gründen. Jedenfalls fehlen uns damit weitere Possessions in der Offense sowies das abschließen defensiver Stops. Ich hab ja weiter oben geschrieben wie wichtig es für unsere Offense ist, defensive Stops zu haben. Man sollte sie halt auch noch vollenden indem man sich die Rebounds krallt.
Das Blöde, was mich auch ärgert ist einfach, dass man dieses Jahr eine große Möglichkeit verspielt. Ich halte die Chance dieses Jahr im Westen bis in die Finals zu kommen so groß wie lange nicht mehr. Zwar ist in der Breite alles stärker geworden, in der Spitze lassen sich aber nichtmehr die TopTeams finden wie in den vergangenen Jahren. Wir als eines der sieben "mittelmäßigen" Teams hätten durchaus die Chance gehabt (jetzt wo auch die Lakers zu straucheln scheinen(?)), sich ins Finale zu schleichen. Als Fan ist man da wohl auch immer ein bisschen verblendet. Zumindest braucht es jetzt auf jeden Fall eine drastische Änderung im Spiel der Mavs. Das individuelle Potenzial ist durchaus da um oben mitzukämpfen, aber wenn man so spielt wie die letzten 3 Spiele hat man da absolut gar nichts verloren da oben.
@Baller 4 Life
Du hast wohl bei deiner Argumentation vergessen, dass Kobe mit seiner Winner Aura erst die guten Mitspieler wie Gasol und Bynum angezogen hat. Ein Nowitzki hat diese Aura nicht!
Ach man ich konnte es dann doch nicht lassen.