Naja, die Raptors haben noch ordentlich Luft nach oben. Etliches hat einfach nicht gut geklappt. Wobei das natürlich auch auf die Nets zutrifft.
Was mir gestern gut gefallen hat - beinahe über die gesamte Spielzeit (und das will bei den Nets was heißen) - war die New Jersey-Defense.
Die runs von Toronto im 3. und 4. Viertel waren weniger die Folge von defensiven Nachlässigkeiten, sondern von offensivem Geschlampe. Carter und Jefferson warfen nach dem Motto: "irgendwann muss er einfach fallen".
Da hätte man durchaus ein paarmal Moore, Boone (oder sogar Collins panik: ) einbinden können und irgendwas durch die Mitte probieren.
Die Raptors-Defense hatte sich besser auf R-Jeff eingestellt und Carter hatte ständig 2 Gegenspieler am Hacken. Mit einem plötzlichen Anspiel unter den Korb hätten Jefferson/Carter für mehr Verwirrung sorgen können, als mit einem weiteren vergebenen Jumper. Und dann wiederum mehr Platz gehabt beim nächsten Angriff, weil man die bigmen nicht so alleine stehen lassen konnte.
Apropos Bigmen: Klasse Job von Twin, :thumb: Moore (und Boone) gegen Bosh. Der kam zunäüchst wegen Foultrouble kaum zum Zug, aber trotz dessen erwartbar größeren Outputs in Hälfte zwo (hat durchgespielt), musste er sich jeden Wurf schwer erarbeiten. 8 seiner 22 Punkte durch Freiwürfe, gute Ausboxen beim rebound (Bosh hatte nur 5).
X-Faktor für die Nets war Boki Nachbar, der Carter bestens vertrat, als der wegen Foultrouble lange auf der Bank saß und seine Dinger (im Gegensatz zu Vince) auch traf. Wright auch gut, und Marcus Williams mit ausnahmsweise mehr Licht als Schatten.
Die Raptors hatten viel Ärger gemacht mit ihren beiden Pointguards, leider genau wie befürchtet. Parker auch stark: gute Defense und mit der augenscheinlich geringsten Nervosität. Graham aber ein Totalausfall. Konnte zuerst Jefferson nie stoppen und gegen Ende kam auch Carter gegen ihn zu Punkten als Toronto auf Zone umstellte.
Wenn Toronto die Nervosität ablegen kann, einen Weg findet, beide PG's in der Spielzeit-Aufteilung zu optimieren (Ford spielte mehrheitlich in Hälfte 1, Calderon in Hälfte 2 - was vielleicht suboptimal war) und Bosh mehr zeigt, können sie sich das geklaute Spiel auch wieder zurückholen.
Den Raptorscoach Mitchell verstehe ich sowieso manchmal nicht. Mit MoPete hat er einen Mann, der den Nets richtig wehtun kann. Auch wenn er defensiv 'ne Pflaume ist: der bessere Graham sah gegen Jefferson zunächst auch gar kein Land. Nur trifft MoPete seine Würfe, während Graham offensiv so nützlich ist, wie ein Fisch.
Fazit: gelungener Nets-Auftakt. Spiel gewonnen, trotz der üblichen Hänger und teilweise miserabler Wurfauswahl. Selbst wenn Toronto noch zulegt, hat man bezüglich der eigenen Fehler auch noch reichlich Luft nach oben. Carters Würfe fallen nicht immer so schlecht (war auch oft genug Pech dabei: rim, in-and-out). Hauptsache die Defense bleibt so konzentriert wie gestern.