10.000 Zuschauer zum Oberligakick erwartet


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Union erwartet den BFC

Brisantes Duell in Köpenick

Bei Schalke gegen Dortmund kommen sicherlich mehr Zuschauer. Doch in punkto Brisanz steht das Ostberliner Fußballderby zwischen dem 1. FC Union und dem BFC Dynamo dem Ruhrpott-Duell in nichts nach. Am Sonntag treffen die Erzrivalen in der Oberliga aufeinander. 10.000 Zuschauer werden erwartet und würden Ligarekord bedeuten. Rund 1.000 Polizeibeamte sollen das "Hassduell" in der Alten Försterei sichern.

Der BFC, der immer wieder wegen Ausschreitungen einiger gewaltbereiter Sympathisanten in die Schlagzeilen geraten war, hat sich zum ersten Punktspiel der beiden Klubs seit fünf Jahren mit rund 3.000 Fans angesagt. Für die Berliner Polizei bedeutet die Viertliga-Partie einen Testlauf für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Um den Gästeblock wird eine große Pufferzone errichtet. Auf der angrenzenden Haupttribüne, die BFC-Fans nicht betreten dürfen, bleibt ein Block gesperrt. Randalierer riskieren ein bundesweites Stadionverbot.

Die Rivalität der Vereine hat einen historisch-politischen Hintergrund. Während der zu DDR-Zeiten staatlich hofierte BFC Dynamo, trotz der Polizei als "Trägerbetrieb" als "Stasi-Klub" bekannt, im Osten mit zehn Titeln zum Rekordmeister avancierte, führte Union als ziviler Verein das Schattendasein einer Fahrstuhlmannschaft zwischen DDR-Oberliga und Zweitklassigkeit.

Viele Talente mussten die "Eisernen" zum übermächtigen BFC "delegieren". Union-Siege im Derby wie 1976/77 (zweimal 1:0) blieben bis zur Wende Raritäten. Meist gewann Dynamo haushoch. 8:1 und 7:1 hieß es beispielsweise in den Pokal-Achtelfinalspielen 1978/79. Das ist Vergangenheit. Doch der Hass zwischen den Fans ist geblieben.

Der sportliche Absturz der Klubs bis in die vierte Liga hat wirtschaftliche Hintergründe. Der BFC schloss im vergangenen Jahr seine Insolvenz ab, konnte 2004 immerhin von der fünften in die vierte Spielklasse aufsteigen. Union wurde nach dreijähriger Zugehörigkeit zur 2. Liga bis in die Oberliga durchgereicht - auch weil Gönner Michael Kölmel und dessen Unternehmen Kinowelt AG in finanzielle Turbulenzen gerieten.

Relativ kurzfristig wollen die Traditionsvereine, die im Januar 2006 jeweils ihr 40-jähriges Gründungsjubiläum feiern, wieder höherklassig kicken. Nach zwei Spieltagen hat Staffelfavorit Union vier Punkte auf dem Konto, BFC-Coach Jürgen Piepenburg steht nach zwei Auftaktniederlagen schon unter Druck. "Wir sind aber nicht der FC Hansa Rostock, der nach zwei Partien den Trainer wechselt", erklärte BFC-Präsident Mario Weinkauf. Mit einem Derby-Sieg wäre der Fehlstart schlagartig vergessen.

Für Ex-Nationalspieler und Neu-Unioner Jörg Heinrich ist es das erste Ostberliner Derby. "Natürlich weiß ich von der riesigen Rivalität zwischen den Fans. Ich werde alles dafür tun, dass Union die drei Punkte behält", sagte der gebürtige Brandenburger.


Mein Tipp, der BFC gewinnt. Im Sprücheklopfen sind ja schon sehr gut :D
 

Devil

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Ich kann mich errinnern , daß früher in der Oberliga bei Offenbach-Fulda auch 10 000 Zuschauer waren.Allerdings wars noch 3.liga
 

Cweb

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HansaJan schrieb:
156 BFC Festnahmen bereits am Vorabend :idiot: , 14000 Zuschauer.

Der BFC Dynamo informiert

Der BFC Dynamo hat am 3. Spieltag der Oberliga Nordost/Staffel Nord eine schmerzliche 8:0-Niederlage beim Rivalen 1. FC Union hinnehmen müssen.

Viel mehr Aufruhr gab es allerdings bereits in der vorausgegangenen Nacht, als starke Polizeikräfte gegen 01.30 Uhr eine Players-Party (Gäste und Spieler des Fan-Turnier) in der Diskothek "Jeton" (Frankfurter Allee) sprengten und eine unbestätigte Zahl von rund 180 Personen festgenommen wurde.

Die genauen Hintergründe dieser möglicherweise überzogenen und taktisch eher als Übung für die WM 2006 zu sehen Aktion liegen derzeit noch im Dunkeln - Aussagen von Zeugen und die Stellungnahme der Polizei widersprechen sich nicht nur in Details. Von Seiten der Polizei gab es trotz eines vor Ort drehenden TV-Teams von RBB an die Medien anfangs keinerlei weitere Auskünfte, eine Pressemitteilung erschien erst am frühen Nachmittag.

Einsatzleiter Ltd. PD. Prof. Knape (Direktion 6) stand zwar bei kritischen Nachfragen vor den von ihm befehligten Beamten (u. a. SEK-Kräfte aus Berlin, Brandenburg und Niedersachsen), doch werden in den nächsten Tagen viele Fragen beantwortet werden müssen. Dies betrifft insbesondere die Verhältnismäßigkeit und auch das von Zeugen berichtete, menschenunwürde Vorgehen der Einsatzkräfte.

Obwohl die Mannschaft des BFC Dynamo nach Bekanntwerden der Polizeiaktion emotional sehr mitgenommen war, wurde nach langen Diksussionen, Rücksprache mit dem NOFV und auch juristischer Beratung der Entschluß gefaßt, das Spiel von Seiten des BFC Dynamo nicht abzusagen.

Sicherlich 4.000 am Ende frustrierte BFC-Fans waren unter den fast 15.000 Zuschauern. Von Seiten des Gastgeber' wurde unser Fan-Beauftragter nach Spielende trotzdem zu einem friedlichen und sportlichen-fairen Auftreten unserer Fans beglückwünscht.

Die nachfolgende Pressekonferenz brachte keine weltbewegenden Aussagen und war relativ schnell beendet. Präsident Mario Weinkauf war danach vornehmlich damit beschäftigt, Fragen zum nächtlichen Polizeieinsatz zu beantworten. Nach bestem Wissen und Gewissen und bis zum jetzigen Zeitpunkt immer noch ohne einen klaren Erkenntnisstand zu den Ereignissen.

Sicher ist aber, das randalierende "Hooligans" keinesfalls Auslöser des wohl schon von langer Hand vorbereiteten Einsatz in der Nacht waren. Entsprechende Meldungen bei einigen Rundfunksendern entbehren jeder Grundlage.

BFC Dynamo-Präsident Mario Weinkauf hat in einem persönlichen Schreiben an den Einsatzleiter, Ltd. PD Prof Knape, die Position des BFC am Sonntagabend noch einmal kritisch dargelegt. In seinem Schreiben verweist Mario Weinkauf auch darauf, daß eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den entsprechenden Dienststellen derzeit sicherlich nicht problemlos realisiert werden kann.

Aktuell zum Zustand von verletzten Personen: Zwei Verletzte liegen derzeit noch im Unfallkrankenhaus Marzahn - sie wurden bis vor kurzer Zeit auch von Polizeibeamten bewacht, da angenommen wurde, es handele sich um Straftäter. Mittlerweile ist die Bewachung abgezogen worden.

Ein Fan aus Berlin wird derzeit noch wegen Platzwunden im Gesicht und an den Armen behandelt.
Bei dem zweiten noch im Krankenhaus befindlichen Fans handelt es sich um einen in Schweden lebenden Deutschen, der mit der Fan-Mannschaft von Malmö FF am Fan-Turnier teilgenommen hat. Bei ihm wird nach Berichten von Besuchern u. a. eine offene Fraktur am Arm behandelt. Dieser Fan stand nach Augenzeugenberichten direkt am Eingang und wurde von den stürmenden Polizeikräften quasi überrollt.
 

Cweb

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Und hier noch ein Bericht des Fanbeauftragten:
"Ich bin völlig geschockt. Ich habe soetwas noch nicht erlebt. So viel Brutalität gegenüber unseren Fans und vor allem Frauen. Es war um halb zwei etwa, wir saßen alle beieinander lachten, tranken und plauderten. Dann Blendgranaten und Schüsse. Gebrüll und Aufruhr. Kaum Widerstand, alle mussten sich zu Boden schmeissen, auch unsere Frauen. Wer nicht schnell genug unten war, wurde zusammengemöbelt. Ich sah viel Blut und Verletzte. Es traf jeden. Alle wurden gefesselt und die Presse durfte herein und machte ihre Fotos. Leute die auf die Toilette mussten, durften nicht. Die Polizei machte sich lächerlich darüber. Es spielten sich Szenen ab, die ich so noch nicht erlebt habe. Die Frauen wurden dann isoliert und konnten wenig später gehen. Sie warteten trotzdem vor dem Jeton, dort war alles abgesperrt. Ich kann schwer abschätzen, wieviele es von uns waren, da überall verteilt um die 150 sollten es sein. Um halb fünf begannen sie dann mit den Zuführungen. Jeder einzeln. Als ich auf den Wagen gebracht wurde, sahen mich dann auch die Leute von der EGH, welche dann veranlasst haben, das ich später entlassen wurde. Ich weiß nicht, wer noch raus durfte. Ich habe soeben Anwalt und Vereinsführung genaustens informiert."

Einfach gedacht als Kontrast zu den gewohnt unkritischen Medienmeldungen. Sag selber nix dazu, da ich mir aufgrund fehlender Infos kein Urteil erlauben darf.
 

Buscho

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cweb schrieb:
Und hier noch ein Bericht des Fanbeauftragten:
"Ich bin völlig geschockt. Ich habe soetwas noch nicht erlebt. So viel Brutalität gegenüber unseren Fans und vor allem Frauen. Es war um halb zwei etwa, wir saßen alle beieinander lachten, tranken und plauderten. Dann Blendgranaten und Schüsse. Gebrüll und Aufruhr. Kaum Widerstand, alle mussten sich zu Boden schmeissen, auch unsere Frauen. Wer nicht schnell genug unten war, wurde zusammengemöbelt. Ich sah viel Blut und Verletzte. Es traf jeden. Alle wurden gefesselt und die Presse durfte herein und machte ihre Fotos. Leute die auf die Toilette mussten, durften nicht. Die Polizei machte sich lächerlich darüber. Es spielten sich Szenen ab, die ich so noch nicht erlebt habe. Die Frauen wurden dann isoliert und konnten wenig später gehen. Sie warteten trotzdem vor dem Jeton, dort war alles abgesperrt. Ich kann schwer abschätzen, wieviele es von uns waren, da überall verteilt um die 150 sollten es sein. Um halb fünf begannen sie dann mit den Zuführungen. Jeder einzeln. Als ich auf den Wagen gebracht wurde, sahen mich dann auch die Leute von der EGH, welche dann veranlasst haben, das ich später entlassen wurde. Ich weiß nicht, wer noch raus durfte. Ich habe soeben Anwalt und Vereinsführung genaustens informiert."

Einfach gedacht als Kontrast zu den gewohnt unkritischen Medienmeldungen. Sag selber nix dazu, da ich mir aufgrund fehlender Infos kein Urteil erlauben darf.

Sorry aber wenn ich für irgendeine Fangruppierung null aber wirklich absolut null Mitleid verspüre, dann für die vom BFC. Von denen hab ich genug erlebt, was mich nur noch darüber schmunzeln lässt, wenn einer von denen eine verpasst bekommt. Mehr sag ich dazu nicht.
 

Cânhamo

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Buscho

Du scheinst mir ja eher ein sympathischer "Bulle" zu sein (in etwa wie Klausi Beimers Gattin in der "Lindenstrasse"), aber...

Dein letztes Posting ist aber nicht "stubenrein", denn Du befürwortest da Gewalt gegen BFC_Fans, auch wenn diese sich nichts zuschulde kommen lassen hätten.

Dasz ist gegen die Vorschriften des Rechtsstaates.....

Ich bin enttäuscht von Dir....
 

Cweb

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Buscho schrieb:
Sorry aber wenn ich für irgendeine Fangruppierung null aber wirklich absolut null Mitleid verspüre, dann für die vom BFC. Von denen hab ich genug erlebt, was mich nur noch darüber schmunzeln lässt, wenn einer von denen eine verpasst bekommt. Mehr sag ich dazu nicht.

Schöne Verallgemeinerung :rolleyes:
 

Der alte Mann

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Ein "Erlebnisbericht" eines BFC-Fans:


vorausgeschickt einige angaben zu meiner person:
ich bin 40 jahre alt und in dieser zeit nie straffällig geworden oder sonstwie auffällig gewesen. meine „akte“ vermerkt ein 4-wöchiges fahrverbot und einen punkt in flensburg. ich arbeite seit jahren als freier journalist/dolmetscher/übersetzer. Ich habe keine glatzte, bin nicht tätowiert und stehe politisch links (falls das hier überhaupt von bedeutung ist). am wochenende bestand meine aufgabe darin, unsere gäste aus schweden und schottland zu betreuen und für sie zu dolmetschen. das vor allem war auch der grund meines aufenthaltes im jeton.

bereits am freitag nachmittag, als wir die schotten vom flughafen tegel abholten, erschienen dort zivile kräfte der egh. die aberdeener wurden befragt, mussten ihre pässe vorlegen, die mit listen abgeglichen wurden. auch meine personalien wurde (erstmalig) erfasst. mir wurde gesagt, dass der einsatz mit dem derby am sonntag zusammenhängen würde und ich wurde darauf hingewiesen, dass wir beobachtet würden und dass jeder verstoß gegen gesetzliche bestimmungen geahndet werden würde. mal abgesehen davon, dass es dieser belehrung in meinem fall nicht bedurft hätte, habe ich unsere gäste über die lage informiert. für alle, sowohl für unsere „hools“, unsere gäste, und für „normale fans“, hieß die parole: keinen stress, unter keinen umständen!!! und wenn am sonntag doch wider erwarten etwas passieren sollte, raushalten, versuchen, so schnell wie möglich von evtl. gefahrenherden wegzukommen!

der samstag verging, das wetter war toll, das turnier ein voller erfolg, unsere gäste hatten, trotz bescheidener sportlicher ergebnisse und einiger „ausfälle“, einen heidenspaß. es gab keinerlei zwischenfälle.

gegen 00.00 erreichte ich mit einem in berlin wohnenden englischen freund das jeton. wir verbrachten noch ca. eine halbe stunde vor besagtem etablissement, um auf die schotten/ schweden zu warten. ca. gegen 00.30 zahlten wir dann unseren eintritt, erhielten dafür die gelben armbänder, die zum zutritt der 3. etage und zum kostenlosen verzehr von getränken berechtigten.

wir machten uns also auf den weg zur bar, begrüßten bekannte, sagten hier und da hallo, und bestellten uns an der bar die ersten drinks. irgendwann kamen unsere ausländischen gäste, ich dolmetschte, beantwortete fragen, stellte leute einander vor etc..

gegen 01.30 dann der einsatz, der aus meiner sicht folgendermaßen ablief (bemerkung, ich hielt mich zu diesem zeitpunkt in der 2. etage im bereich vor de toiletten auf): mit dem ruf: „alles auf den boden, ihr votzen!“ stürmten vermummte einsatzkräfte die 2. etage. keiner wusste was los war, blankes entsetzen. wer die lage nicht erkannte und sich sofort hinschmiss, wurde sofort mit dem knüppel bearbeitet. es wurden keinerlei unterschiede gemacht zwischen männern und frauen, schmächtigen jugendlichen und kräftiger gebauten älteren semestern, kurz- und langhaarigen, tätowierten oder „unbefleckten“ bürgern, es war egal. alles lag auf dem boden - der teilweise übersät war mit scherben - in den lachen der verschütteten getränke. es gab auch nicht den geringsten versuch des widerstandes, nach maximal 30 sekunden lag alles und die ersten bekamen auch schon kabelbinder verpasst.

so lag man dann ca. eine stunde. auf anfragen, was das alles zu bedeuten hätte, bekam man entweder keine auskunft oder antworten wie: „fresse halten, sonst kriegste richtig“, „werdet ihr schon früh genug erfahren“, „stell dich doch nicht dümmer, als du bist“ etc. anfragen zu dienstnummern oder verantwortlichen wurden, unter höhnischem grinsen, mit „110“ oder „polizeipräsident berlin“ beantwortet. leuten, die auf dem bauch lagen, die hände auf dem rücken gefesselt, wurden als „antwort“ auf ihre fragen mit dem gesicht auf den boden geschlagen. nach ca. einer stunde durften dann einige leute, darunter auch ich aufstehen, man konnte sich umsetzen. mein hinweis an die beamten, dass wir ausländische gäste hätten, die keinerlei deutsch sprechen bzw. verstehen würden, das ich deren dolmetscher wäre und sie gerne informieren bzw. für sie übersetzen würde, wurden erst ignoriert, dann abgelehnt. ebenfalls ignoriert wurde mein hinweis, dass ich journalist sei und und mich auch als solcher ausweisen könne. nachdem ich irgendwann die ansage „halt jetzt endlich das maul, sonst legen wir dich zusammen!“, gab ich auf. hin und wieder wurden leute von beamten zur toilette geführt, darunter auch eine, mir persönlich als union-fan (!) bekannte person, dessen eine gesichtshälfte eine einzige blutige masse war. überhaupt sah ich mehrere personen, die deutlich gezeichnet waren.

nach ca. 3 stunden (alle zeiten sind geschätzt) durften dann die frauen gehen. etwa zur gleichen zeit erschien die presse und begann, fotos zu machen (soviel mal zur in der „bz“ aufgestellten behauptung von „ 5 ½ stunden schlacht mit der polizei“, schon zeitlich völlig absurd). gegen 6 uhr wurden alle leute, die noch gelbe armbänder hatten, einzeln nach unten geführt. mir wurden im eingangsbereich des jeton alle persönlichen gegenstände (brieftasche, papiere, handy, wohnungs- und kfz-schlüssel etc.) abgenommen, ich wurde fotografiert, irgendwann in eine gefangenentransporter gesteckt. dann ging es zur keibelstraße, dort musste man in einen anderen transporter umsteigen, der dann nach tempelhof fuhr. insgesamt dauerte die prozedur ca. 2 stunden. nochmalige anfragen zum grund der verhaftung wurden lapidar mit „gefahrenabwehr“ und „befehl des polizeipräsidenten“ beantwortet, nachfragen zur art der „gefahr“ und was ich damit zu tun hätte, wurden ignoriert.

ca. gegen 08.00 (d.h. nach 2 stunden im gefangenentransporter, immer noch gefesselt!) waren wir dann in tempelhof. die leute wurden einzeln aus den knastwagen geholt, es gab die üblichen fragen zur person, man wurde (zum wiederholten mal) durchsucht, musste schnürsenkel und gürtel abgeben, kam dann, nach einem aufenthalt in einer einzelzelle, in eine große zelle, bei uns belegt mit ca. 15 leuten. in unserer zelle saß u.a. ein junger mann, offensichtlich nicht aus berlin, der im jeton mit freunden einen polterabend gefeiert hatte. da auch diese leute gelbe armbänder hatten, wurden sie wie wir bfcer kurzerhand einkassiert. die betreffenden person wusste nichts von einem ostberliner derby und hatte noch nie etwas von „bfc“ oder „union“ gehört!!!

die einsatzkräfte in tempelhof verhielten sich korrekt. wir durften rauchen, austreten gehen, es gab getränke und irgendwann auch essen. allerdings erhitzte sich die zelle im laufe des tages auf geschätzte 40 grad, die luft war wie in einer sauna, heiß, feucht, stickig. nach einigen stunden verlangte ich dann einen verantwortlichen zu sprechen, der mir auskunft über den grund meiner verhaftung geben könnte. erst hieß es: „das erfahren sie von unserem vorgesetzten“, später dann. „das erklärt ihnen der haftrichter“. weder den einen noch den anderen bekam ich je zu gesicht. nachfragen, wie lange wir in gewahrsam bleiben würden, wurden mit „wissen wir nicht“ beantwortet, bzw. es gab ansagen, die von „2 stunden nach derbyende“ bis „ca. 21.00“ reichten. der tenor der beamten vor ort war unisono: „so was wie euch haben wir hier noch nie gesehen, kommt ihr aus dem krieg?!“ mehrere beamte meinten mir gegenüber: „lasst euch das auf keinen fall gefallen, erstattet anzeige!“ ca. gegen 20.00 wurde wir dann entlassen, ohne je einem richter oder beamten vorgeführt worden zu sein. man bekam keine namen, kein schriftstück, dass den knapp 19-stündigen aufenthalt im polizeigewahrsam bestätigt oder begründet hätte. man bekam auch seine persönlichen gegenstände ausgehändigt, in meinem fall war allerdings der kfz-schlüssel verschwunden (das war zudem der zweitschlüssel, was bedeutet, dass der heutige tag für mich arbeitstechnisch fast ad acta gelegt werden kann, außerdem werde ich neue schlüssel anfertigen lassen müssen, und es besteht die gefahr, dass mein kfz umgesetzt wird/ wurde).

mein fazit: was ich gestern erlebt habe, hätte ich nie auch nur im entferntesten für möglich gehalten. dabei sind die schilderungen anderer betroffener noch deutlich dramatischer. so war zu hören, dass sich leute in die glasscherben legen mussten, und man ihnen die ärztliche behandlung verweigerte. einem bekannten mit tourette-syndrom (!) soll der gang zur toilette verwehrt worden sein, so dass er sich in die hosen machte. weiter wurde berichtet, dass eine schwangere frau (!!!) die treppe runtergeprügelt wurde, sie soll sich dabei den arm gebrochen haben, es gibt zig weitere augenzeugenberichte von leuten, die, obwohl schon gefesselt am boden liegend, massivst misshandelt wurden.

der einsatz war unglaublich brutal. das, was die beamten da ablieferten, stelle ich mir unter „faschistischer soldateska“ vor. mich erinnerte das an szenen, wie ich sie aus fernsehberichten über den putsch in chile in erinnerung habe, oder aus den schilderungen in walter jankas autobiographie (seine erlebnisse mit der stasi in den frühen 50ern) bzw. berichten aus der nazizeit kenne. mein englischer freund war früher als soldat in nordirland (!) stationiert - sein kommentar: „so etwas habe ich noch nie gesehen, nicht mal annähernd!“

innerhalb eines tages habe ich jegliches vertrauen in unseren „rechtstaat“ und seine organe verloren. und wenn ich heute die presse lese (bz, tagesspiegel, berliner zeitung) wird mir kotzübel und ich schäme mich bis aufs blut für diese „kollegen“. da wird gelogen, dass sich die balken biegen, werden leute, die völlig unschuldig opfer von extremster polizeiwillkür wurden, aufs übelste diffamiert und (bz) verhöhnt.

mein aufruf an alle betroffenen: lasst euch das nicht gefallen! wehrt euch, nehmt euch anwälte, klagt!!! diese nummer dürfen wir knape und seinen „beamten“ auf keinen fall durchgehen lassen.

ich selbst werde alle rechtsmittel nutzen, die ich habe, um die betreffenden personen zur verantwortung zu ziehen. hier geht es nicht um gewaltbereite fußballfans, sondern um grundlegende bürger- und menschenrechte, die vom staat mit füßen getreten wurden, und das kann und darf einfach nicht sein!

mit dynamischen grüßen
steve winkler
 

Hans A. Jan

zu gut für die 3. Liga
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Da der BFC-Mob (zurecht) keine Lobby hat, wird eine Aufklärung dieser extrem merkwürdigen Vorkomnisse kaum möglich sein. Das sieht wirklich nach einem geplanten Einsatz aus. Sowas mag man gar nicht glauben, selbst wenn es BFC Fans waren.
 

Buscho

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rohanff schrieb:
Buscho

Du scheinst mir ja eher ein sympathischer "Bulle" zu sein (in etwa wie Klausi Beimers Gattin in der "Lindenstrasse"), aber...

Dein letztes Posting ist aber nicht "stubenrein", denn Du befürwortest da Gewalt gegen BFC_Fans, auch wenn diese sich nichts zuschulde kommen lassen hätten.

Dasz ist gegen die Vorschriften des Rechtsstaates.....

Ich bin enttäuscht von Dir....

Ist dein gutes Recht.
Allerdings mache ich mir sonst immer die Mühe, ins Detail zu gehen und beide Seiten zu beleuchten, das lasse ich mir von keinem hier in Abrede stellen. Diejenigen, die hier in der Regel einseitig berichten, sind andere und die schreiben in der Regel inobjektiv gegen die Polizei.
Jegliche Versuche meinerseits durch Argumentation zu versuchen, Tatsachen darzustellen, werden in der Regel hier nicht angenommen oder einfach ignoriert. Ist ja auch einfacher, da man in der Regel immer eher eine Mehrheit gegen die Polizei findet als dafür. Damit kann ich aber leben. Ich mache den Job ja nicht erst seit gestern.

In diesem Fall äussere ich mich ganz bewusst so. Ich kenne die BFC'er und daher weiß ich, dass es in kaum einer anderen Fangemeinde derart viele gewaltbereite und gewalttätige Fans gibt, wie bei denen. Vor einem Großteil dieser Leute ist nichts niet und nagelfest. Daher meine Ausdrucksweise.
Allerdings verwehre ich mich vor deiner Aussage ich würde Gewalt befürworten. Das tue ich grundsätzlich nie . Ich gehe nur davon aus, dass wenn gegen BFC'er mit körperlicher Gewalt vorgegangen wird, in der Regel etwas von denen ausgegangen ist, dafür kenne ich die Einstellung eines grossen Teils dieser Leute, gerade auch in Bezug auf Polizisten, einfach zu genau.
Ich persönlich habe noch nicht eine einzige positive Erfahrung mit denen gemacht. Auf die presse lege ich da keinen grossen Wert, da die nunmal gerade so berichten, wie es ihnen gerade in den Kram passt.


@Cweb
Tja, genauso undifferenziert, wie hier in den meisten Fällen über die Einsätze der Polizei diskutiert wird.
 

Buscho

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Sorry Linde aber für die Aussage hast du dir nen Ausschluss aus dem Forum verdient. Das ist die schlimmste Beleidigung die du aussprechen kannst.
Das ist jedenfalls meinerseits das letzte Wort, dass mit dir gewechselt ist.
 

Linde

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dann grins halt weiter wenn fans grundlos verprügelt werden und beschönige alles
das du nicht mehr mit mir sprichst werde ich überleben
 

Cweb

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1. sind es meistens ja nicht normale polizisten, sondern so spezialtrupps oder irre ich mich da. in jedem fall kommt die anweisung von oben, aber natürlich ist der einzelne polizist dann auch verantwortlich dafür wie er sich aufführt.
2. hmmm in Fankreisen mag vielleicht einseitig auf die Bullen gedroschen werden, aber in den Medien oder beim Otto-Normal-Bürger kommen die ja immer sehr gut weg, siehe zB auch dieses leidige BZ-Titelbild. Und dr Stumpenhans wird sich nicht weiter dabei denken und dem Titel glauben und sich sagen, recht so, alles Hooligans.
3. Das ein Teil der Fans einfach :gitche: sind bestreitet wohl niemand. Nur gibt das kein Recht, sich selber wie ein hool zu benehmen und in einem Klub (wo ja anscheinend sogar ein Polterabend stattfand!!!) rumzuwüten. Und so Aussagen wie "tja sind halt vom BSC, haben nix anders verdient" sind einfach *******e. Die Wahrscheinlichkeit mag hoch sein, dass es ein paar Hools erwischt hat, aber man fackelt ja auch keine Moscheen ab, weil da ein paar radikale Spinner drin sind.
4. Weiter ist es immer wieder erstaunlich wie mache hier "virtuell gehängt" werden, nur weil sie sich für einmal etwas deplatziert ausgedrückt haben. Das war ein Fehler, aber man könnte ja meinen...
 
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