tadaaa...
2.
Memento 800 P. [28 / 1]
........"The world doesn't disappear when you close your eyes, does it?"
USA, 2000
Regie: Christopher Nolan / Drehbuch: Christopher Nolan (adapted from his younger brother Jonathan's short story, "Memento Mori")
Stars: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano, Stephen Tobolowsky
Trailer
Doch was macht diesen Erfolg aus? „Memento“ ist schlicht originell und intelligent. Nolan, der das Drehbuch nach einer Kurzgeschichte seines Bruder Jonathan schrieb, kümmert sich nicht um die Konventionen des kommerziellen Kinos. Er dreht die Zeitlinie einfach um. „Memento“ beginnt mit dem Schluss und arbeitet sich „von hinten nach vorne voran“ – in kleinen Etappen von fünf bis zehn Minuten. Parallel dazu verläuft eine zweite, in schwarz-weiß gehaltene Handlungsebene gradlinig nach vorn, um am Ende bei der Auflösung auf die Hauptebene zu treffen. Hört sich kompliziert an, ist es auch teilweise. Jedenfalls solange, bis man sich an Nolans extravagante Erzählstruktur gewöhnt hat. Dabei liegt die Betonung in Nolans Film noir sicherlich auf dem Spannungselement. Denn nicht das Ergebnis, das jeweils am Ende einer Szene steht, ist entscheidend, sondern das warum. Nach und nach wird der Zuschauern, der den Film aus der Perspektive der Hauptfigur Leonard erlebt, förmlich immer tiefer in die verzwickte Geschichte gesogen. Immer mehr Fakten ergeben in dem Puzzlespiel neue Erkenntnisse, die vorhergegangene Ereignisse und die allesamt ambivalenten Charaktere in einem völlig neuem Licht stehen lassen oder anders zu bewerten sind. Wer manipuliert wen und aus welchem Grund? Nichts ist so, wie es scheint. Nolan lässt die Zuschauer bis zum schockierenden Finale genau wie Protagonist Leonard im Dunkeln tappen, um die Geschichte dann mit einem Clou, der „The Sixth Sense“ zur Ehre gereicht, aufzulösen. Genau wie bei M. Night Shyamalan Meisterwerk hat man bei „Memento“ das dringende Bedürfnis, den Film gleich nochmal zu sehen, um alle Details aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Denn die Auflösung ist durchaus diskussionsfähig und die Betrachtung hängt davon ab, wie jeder einzelne die Fakten, die Nolan auf der Leinwand präsentiert, interpretiert – ein schlichtweg genialer Schachzug.
Dass das gewagte Spiel mit den gegeneinander laufenden Zeitebenen überhaupt funktioniert, ist einerseits dem brillanten Drehbuch von Christopher Nolan und andererseits dem grandios aufspielenden Hauptdarstellertrio zu verdanken. Der Australier Guy Pearce, der bisher als Drag-Queen in „Priscilla – Königin der Wüste“ und als knallharter Cop in „L.A. Confidential“ überzeugte, liefert eine Glanzleistung ab. Er muss seine Figur von Szene zu Szene immer wieder neu ergründen und entdecken, strahlt dabei Verletzlichkeit, aber auch die nötige Härte aus, die er auf seinem Kreuzzug braucht, um glaubhaft zu sein. Ihm stehen Carrie-Ann Moss („Matrix“, „Chocolat“, „Red Planet“), die als undurchschaubares Gift überzeugt, und Joe Pantoliano als zwielichtiger Teddy zur Seite.
Das alles zusammengezählt ergibt den cleversten Film Noir der letzten Jahre - ein Kopffilm, der aber ausdrücklich nicht zu kopflastig ist. Schlicht: ein Meisterwerk, ohne Special Effects, ohne Gimmicks, ohne Mätzchen – einfach eine faszinierende Geschichte, herausragend gespielt.
(filmstarts)
1. The Dark Knight 895 P. [34 / 1]
........"Why so serious?"
USA, 2008
Regie: Christopher Nolan / Drehbuch: Christopher Nolan, David S. Goyer, Jonathan Nolan (Based on Characters by Bob Kane)
Stars: Christian Bale, Heath Ledger, Gary Oldman, Aaron Eckhart, Maggie Gyllenhaal, Michael Caine
Trailer
Regisseur und Drehbuchautor Kevin Smith (Chasing Amy, Jersey Girl) ließ sich unlängst nach dem Besuch einer Vorführung von „The Dark Knight“ in seinem Weblog zu folgender Aussage hinreißen: „It’s the ‚Godfather 2 of comic book films.“ Und damit trifft Smith den Nagel auf den Kopf. „The Dark Knight“ ist das Kinoereignis dieses Sommers. Ein überragend gespielter und inszenierter Blockbuster, der vor allem inhaltlich der versammelten Konkurrenz deutlich überlegen ist. Die vorhandenen Schwächen sind marginal und tun der Freude an diesem großartigen Kinoereignis keinen Abklang.
(filmstarts)
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Die Top 200 in der Übersicht.
Die Plätze 201 - 535
Die Einzellisten folgen in Kürze.