Das ist unterschiedlich.
Beim Kampf kann er ruhig über dem Limit sein. Das ist sogar beinahe der Regelfall, weil sich die Boxer bemühen in einer leichteren Gewichtsklasse anzutreten und dann nach dem Wiegen massig trinken und essen.
Fall 1: Ist der Boxer nur leicht über dem Limit, dann bekommt er 2 Stunden Zeit um das übrige Gewicht noch loszuwerden. Sauna, ne Runde laufen, sämtliche Kleidung ablegen ... solche Sachen können helfen.
1 a) Der Boxer bringt 2 Stunden (oder wenig später, wenn ablegen von Unterhose gereicht hat) das Gewicht. Alles paletti.
1 b) Der Boxer bringt das Gewicht nicht. Er wird nicht um den Titel boxen können, um den es gehen sollte, nur sein Gegner. War er der Titelträger, so verliert er den oder die Titel unabhängig vom Kampfausgang. Gewinnt er den Kampf, so ist der betreffende Titel vakant.
Siehe: Nate Campbell vs. Ali Funeka
Fall 2: Der betreffende Boxer ist weit über dem Gewichtslimit. Auch beim Nachwiegen zwei Stunden später. Dies kann als großes Risiko für den anderen Boxer interpretiert werden, da auch ein paar Kilo einen ordentlichen physischen Unterschied bedeuten können. Obwohl es sein kann, dass beide am Kampftag wieder gleich viel wiegen.
Unter Umständen beschließt der Boxer, der das Limit einhielt, den Kampf abzusagen, weil ihm das Ganze nicht geheuer und zu risikoreich ist, dass sein Gegner soviel mehr wiegt.
Siege: Diego Corrales vs. Jose Luis Castillo III; Nate Campbell vs. Joan Guzman
Fall 3: Beide Boxer bringen das Gewichtslimit nicht, auch nicht beim Nachwiegen. In der Regel findet der Kampf dann dennoch statt, aber kein Boxer kann um den Titel boxen (wenn es denn um einen geht) und jener (wenn vorher vorhanden) würde vakant.
Sowas sieht man gelegentlich bei Aufbaukämpfen, wo es nicht um Titel geht.
Findet ein Kampf statt, so wird er unabhängig vom Ergebnis des Wiegens gewertet. Nur was die Titel betrifft, ists dann ne andere Geschichte.