ui, da hat aber anscheinend jemand ins schwarze getroffen :laugh2: - ein lell hat in einer bundesligaspitzenmannschaft ebensowenig etwas verloren wie ein stein, aber wir hatten wenigstens einen torwart dahinter...
der fehlende zuschauerzuspruch erklärt sich ganz einfach, wenn man weiß, wann der leid geprüfte herthafan ins stadion geht:
a) wenn da eine mannschaft auf dem platz steht, die mit vollem einsatz begeisternden fußball spielt oder
b) wenn es dem verein richtig dreckig geht und jeder mann als unterstützung gebraucht wird...
über b) brauchen wir in den letzten jahren zum glück nicht reden, aber a) ist zur zeit offensichtlich - die mannschaft spielt erfolgreich (sogar SEHR erfolgreich), aber attraktiv kann man das wirklich nicht nennen. es ist ganz lustig, wenn man in der sportschau einen zusammenschnitt von einem 1:0 über hoppenheim oder einem 2:1 gegen die bayern sieht, aber live sind hertha-spiele in dieser saison vor allem eins - laaaaangweilig!
samstag haben z.b. alle von voronins effektivität geschwärmt - 2x auf das tor geschossen bzw. geköpft und beide bälle drin. aber ist das ein tolles spiel, wenn die einzige spitze 2 torschüsse zustande bringt? nicht wirklich, aber wenn ich die berliner zeitung nochmal zitieren darf:
Manches deutet darauf hin, dass in dieser Spielzeit nicht spektakuläre Offensivleistungen und große Momente belohnt werden, wie sie vor allem Hoffenheim oder Leverkusen liefern, erst recht nicht überholte Erfolgsrezepte à la Bremen, Schalke oder Stuttgart. Weit eher ist bei aller Torrausch-Euphorie, die in der Bundesliga Einzug gehalten hat, disziplinierter Ergebnisfußball mit Schwerpunkt auf Defensive das Rezept der Stunde.
favre hat das verstanden und allein deshalb steht hertha zur zeit oben! aber deshalb werden sie sich auch nicht lange da oben halten, weil noch genug gegner kommen werden, die beim stand von 0:0 oder 1:1 nicht angreifen, sondern die selbst mauern und auf ein "dreckiges unentschieden" spielen. und dagegen hat die hertha kein mittel - siehe bielefeld, cottbus, schalke...
jedenfalls führen aktuelle tabellensituation und unattraktives spiel dazu, dass von den 40.000 eingefleischten herthafans derzeit höchstens 20.000 ins stadion gehen. und es gibt in berlin nicht genug supi-dupi-erfolgsfans, um diesen verlust aufzufangen - auch mangels erfolgen in den letzten 75 jahren...
ginge es nur um den zuschauerschnitt, müsste hertha zumindest in jedem heimspiel mit mann und maus angreifen und den gegnerischen strafraum belagern. dann wäre man wohl nur 9. oder 12., hätte aber sogar einen leicht höheren zuschauerschnitt als jetzt, denke ich. da aber die tabellenplatzabhängigen fernsehgelder für die finanzen und der erfolg für vertragsverhandlungen mit leistungsträgern wichtiger sind als zuschauer im stadion, wird eben gnadenloser ergebnisfußball gespielt...