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Gast_481
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Das hat für mich verschiedene Gründe:
1. Wäre eine Fussball-Olympiade mit den besten Spielern und Teams ganz einfach eine Nummer zu gross: Sie würde mehr oder weniger alles andere überstrahlen, dazu kommt, dass kaum eine Stadt (London wohl gerade die berühmte Ausnahme) neben den "normalen" OS auch noch genügend gute Fussballstadien zur Verfügung stellen kann. Würde zB Berlin die OS kriegen, so gäbe es in Berlin (meines Wissens) neben dem Olympiastadion, das anders benötigt wird, kein einziges taugliches Fussballstadion... dann würden die olympischen Spiele von Berlin wahrscheinlich in Hamburg, Dortmund und Frankfurt oder so ausgetragen.
2. Hat die FIFA nicht wirklich Interesse an einer "Konkurrenz-WM", an der sie nichts verdienen kann.
3. EM und Olympia im gleichen Jahr mit den zT gleichen Teams wäre doch des Guten zu viel.
So hat man halt den Kompromiss gemacht, der niemanden so wirklich glücklich macht, mit dem aber alle leben können.
Das Problem bei Olympia sind mMn weniger die Fussball-Ligen, sondern die fast gleich zeitig stattfindenden Fifa-Tuniere. Die EM bringt allein schon ähnliche Quoten wie Olympia und an der verdienen nunmal vorallem die Fussballverbände. Denen ist einfach nicht daran gelegen sich selbst eine Konkurenz in Form von Olympia zu schaffen, zumal bei so kurz aufeinanderfolgenden Tunieren zwngsläufig die Qualtität von einem der Beiden sinken würde, da auch Profis numal körperliche Grenzen haben.
Die IOC ist nunmal in dem Fall noch viel mehr Bittsteller als beim Baseball. Baseball ist nunmal nur in einer Hand voll Ländern überhaupt von Interesse, das kann die Aufmerksamkeit viel eher benötigen als Fussball, der nunmal der beliebteste Sport ist und somit weniger verzichtbar für Olympia. Dazu kommt da man beim Fussball nicht wie bei Eishockey oder Baseball nur 1-2 Ligen umplanen muss, sondern gleich mal 5-10. Das macht es nochmal schwieriger. Das hat denke ich nichts damit zu tun das die IOC Europa bevorzugt, man befindet sich einfach in einer viel schlechteren Verhandlungsposition.
Der Einwurf Fussballer sind Pussies weil sie keine 100 Spiele machen ist mMn recht sinnlos. Verschiedene Sportarten haben nunmal verschiedene Regenerationszeiten. Kommt ja auch keiner auf die Idee in der NFL 50 Spiele im Jahr zu fordern. Die Qualität würde wohl noch mehr leiden wenn man auf Krampf den Top-Spielern noch mehr Spiele aufdrückt. Man merkt so schon häufig den Stars eine Gewisse Müdigkeit an in den Tunieren, nach dem sie 50-60 Saisonspiele hinter sich haben.
Edit: Nur Fussballer die keine Profis sind wäre eine internationales Dorffussball-Tunier. Niemand kann interesse an maximal Landesliga-Spielern bei Olympia haben. Reines U21 fänd ich auch OK, nimmt der IOC eben aber auch jegliche Hoffnung auf irgendwelche Stars bei Olympia die durch nicht Em-Teams für Olympia verfügbar wären.
Hier kann man einiges so nicht stehen lassen.
6 Stadien, 5 davon genug weit weg von London. Eines in Wales, eines in Schottland. Hätte der Windsor Park in Belfast alle Kriterien erfüllt, wäre es auch eines in Nordirland geworden. Die Stadien sind zuletzt ein Problem. Und gerade in London, hätte man das ganze ja wirklich stadtintern lösen können. Offenbar bestand dieses Interesse gar nicht. Es war offenbar wichtiger möglichst das gesamte Königreich einzubeziehen. Das hat der Fussball ja nicht exklusive. Meines Wissens wurden z.B. bei den Olympischen Spielen in München gewisse Disziplinien die Wasser benötigten auch an der Nordsee durchgeführt. Fehlt Wasser geht man ans Meer. Fehlen Stadien, geht man dorthin wo es welche hat. Hoststadt hin oder her.
Die olympischen Spiele sind ein offizielles Fifa-Turnier. Sie hat also durchaus ein Mitspracherecht. Die Erklärung, dass das olympische Fussballturnier die anderen Disziplinen überschatten würde und die FIFA die WM alleine organisieren will sind die plausibelsten. Wobei man bei letzterem Beispiel auch beachten muss, dass jüngere Nationalteams in Kombination mit den Ergänzungsspielern +- die A-Nationalmannschaft schicken könne (kann man ja jetzt bei den Schweizern und Brasilianern gut sehen). 1996 war da ein Superbeispiel. von den 18 Olympianigerianern (Gold) standen 12 auch im Kader der WM 1998. Bei Argentinien (Silber) warens 14/18. Gibt also durchaus Teams, die mit sehr starken Kadern anfahren. Die Saisonvorbereitung ist ein Argument, aber auch grosse Spieler (okay, damals war er noch nicht so gross) wie C.Ronaldo haben EM und Olympia gespielt (2004).
Der Amateurquatsch wurde abgeschafft, da im Ostblock während des Kalten Krieges nur "Amateure" tätig waren und die mit A-Mannschaften antanzten, während der Rest Amateure schickte. Danach durften Profis ran, allerdings nur die, die noch nie eine WM gespielt haben. Auch das eher Käse, da so kleinere Teams, die eine goldene Generation haben, welche aber noch nicht an einer WM war, ebenfalls zu stark wären. Da ist die jetzige Version noch die beste. Okay, die allerbeste wäre, wenn man wirklich A-Mannschaften zulassen würde, aber wie gesagt, vermutlich will man, dass das Turnier nicht zu sehr in den Vordergrund rückt und dass die richtige WM der Fifa alleine überlassen bleibt.
Ein olympisches Fussball Turnier in Bestbesetzung würde in der Tat noch mehr Aufmerksamkeit von den anderen Disziplinen ablenken und wäre als Konkurrenzprodukt für WM und EM auch ein Dorn im Auge der Fifa Opas.
Zum Baseball: Ich kenne mich da nicht aus aber das wäre dann doch die einseitigste Disziplin aller Sportarten. Wer würde da die USA schlagen?
Also in den Gruppenspielen gewann Nigeria nach zweimaligen Rückstand 3-2 gegen Spanien (war vielleicht das beste Spiel der ganzen WM!) besiegte danach Bulgarien 1-0 und verlor dann das letzte Spiel, wo es für sie um nichts mehr ging gegen Paraguay mit 3-1 (zahlreiche Ersatzspieler wurden eingesetzt bei Nigeria). Das Team galt als einer der Geheimfavoriten und wurde dann relativ überraschend im Achtelfinale von Dänemark 4-1 zerrissen. Das Team galt sowohl 1994 wie auch 1998 als eines der talentiertesten Afrikas (aller Zeiten), konnte die Leistungen von Olympia dennoch nicht wiederholen. Trotzdem kann man nicht sagen, dass sie gegen die "Kinder anderer Nationen" gespielt haben an Olympia. Der Finalgegner Argentinien stelle, wie bereits gesagt, noch mehr Spieler die an der nächsten WM auch dabei waren und auch die Brasilianer, gegen die Nigeria im Halbfinale einen 1-3 Rückstand noch drehte, hatten Leute wie Rivaldo, Ronaldo, Bebeto, Roberto Carlos und Aldair dabei. Das Turnier war nicht so schlecht besetzt.
Naja, sieh dir nur mal an welches Aufsehen eine Fussball WM oder EM alleine erregt. Da herrscht mindestens so viel Medientrubel drum, wie bei Olympia, fast noch mehr. Mag sein, dass jetzt schon kein grosses Interesse an Pfeilbogenschiessen, Rudern etc. besteht. Wenn das Fussballturnier aber aufgestockt wird, dann kannst du noch so viele DreamTeams etc. schicken, auch das wird kaum jemand noch verfolgen.
Ich schaue bei Olympia eigentlich immer gerade die Sportarten, die sonst nicht so im Fokus sind und das halten glaube ich viele so (z.B. Curling bei Winterspielen).
Beim Fußball ist ja auch noch das Problem, dass es terminlich einfach schwierig ist. Handball z.B. ist keine Freiluftsportart, da ist es viel leichter, die Großereignisse nicht kollidieren zu lassen. Im Fußball dagegen ist das theoretisch mögliche Zeitfenster für Topevents eben Juni bis August, zumindest in Europa - und das ist nunmal der Kernmarkt. Da kann man keine zwei Events nacheinander in Topbesetzung machen, das würden auch die Arbeitgeber, also die Vereine nicht mitmachen. Die einzige Möglichkeit wäre, z.B. Europameisterschaften auf die ungeraden Jahre zu legen.
@Irish: Der Vergleich Fussball-Eishockey und Fussball-Baseball mit den entsprechenden Ligen ist kurz gesagt dämlich.
In der MLB werden pro Saison 167 (??, aber etwa in der Grössenordnung) Spiele gespielt, in der NHL sind es etwa 80. Durch das geschlossene Franchisensystem ohne Auf- und Abstieg und den Playoffs sind diese Spiele doch wirklich nicht mehr als eine nette Aufwärmübung. Für die Topteams geht es darum, mit erträglichem Kraftaufwand und ohne grosse Verletzungen durch die Quali zu kommen, die Saison beginnt für die erst so richtig in den Playoffs. Für die Gurkenteams geht es (böse gesagt) darum, möglichst viele Spiele zu verlieren, damit sie im anschliessenden Draft die besseren Chancen auf die vielversprechenden Spieler haben.
So kann man es sich gut erlauben, ein paar Spiele mit halber Kraft zu spielen, die Saisonvorbereitung kann gut auch erst in den ersten Saisonspielen beginnen, dazu sind sie schliesslich da.
Im Fussball ist es anders: Es zählt jedes Spiel, für die Topteams geht es nicht nur um die gute Ausgangslage, sondern um den Titel, für die Gurken gegen den Abstieg. So muss eigentlich jedes Team in jedem Spiel Vollgas geben, das führt zu einer ganz anderen Intensität als ein 80-Spiele-Vorprogramm zu der eigentlichen Saison. Würden die OS übrigens im April/Mai (also mitten in der wirklichen NHL-Saison) stattfinden, so sähen wir zu 100% keinen einzigen NHL-Spieler aus einem Playoff-Team am Start (so wie bei der Eishockey-WM...). Böse gesagt finden die OS für die Eishockeyspieler in der Saisonvorbereitung statt, genauso wie die EM oder WM für die Fussballer, und da gibt es diese Probleme ja auch nicht.
Naja, hier werden die Leistungen dann doch auch wieder zu sehr relativiert. Die damalige WM-Gruppe mit Spanien, Nigeria, Paraguay und Bulgarien galt eindeutig als die Todesgruppe dieser WM. Da gab es keine 2 Meinungen. Die Bulgaren hatten ihre goldene Generation mit Balakov, Stoitschkov, Kostadinov, Borimirov, Penev und wurden in sang- und klanglos Letzter in dieser Gruppe. Spanien war vielleicht nicht so stark wie heute, aber da war ein junger Raul im Team, Hierro, Luis Enrique, ein Zubizarreta im Tor. Klar schieden die Spanier vor 2008 oft spätestens im Viertelfinale aus, aber sie waren immer ein ernstzunehmender Gegner. Die vorher erwähnten Bulgaren wurden in ihre Einzelteile zerlegt (6-1). Und auch die Leistung Paraguays wird hier verklärt. Chilavert war schlichtweg der klangvollste Name, das Team spielte aber durchaus einen guten Fussball. Der spätere Weltmeister Frankreich plagte sich auch 118 Minuten mit ihnen ab, bis Blanc endlich das Golden Goal gelang. Hinzu kommt, dass Nigeria im Spiel gegen Paraguay schon sicherer Gruppensieger war und daher sowohl die erste Grade schonte, wie auch sicherlich das ganze etwas lockerer nahm. Diese Gruppe zu gewinnen war unter der Voraussetzungen schon eine gute Leistung. Erst die Deklassierung gegen Dänemark war ein wirklich schlechtes Spiel Nigerias.
Gegen die USA hat sich auch England abgemüht und am Confed Cup ein Jahr zuvor sogar Spanien und Brasilien Mach eure Fussballer nicht schlechter als sie sind. Nein, im Ernst. Auf Afrika bezogen hast du nicht ganz Unrecht. Da wurde oft der Tag vor dem Abend gelobt. Fakt ist, dass man seit Kamerun 1990 prophezeit, dass Afrika auf dem aufsteigenden Ast ist und und und. Fakt ist auch, dass die afrikanischen Topteams immer enttäuscht haben. Gründe kann man z.B. im Thread zum Afrikacup finden. Dennoch würde ich behaupten, dass Nigeria 1994 und 1998 das mit Abstand stärkste afrikanische Team aller Zeiten war. Gerade auch wegen dem Olympiasieg. Wie gesagt, den haben sie auch nicht gegen Blinde geholt, sondern gegen starke Brasilianer und Argentinier. Mag sein dass Kamerun '90, Senegal '02 und Ghana '10 weiter kamen (Viertelfinale, Nigeria maximal Achtelfinale), dennoch war der Fussball den Nigeria zeigte viel qualitativer und auch die Einzelspieler waren eine Klasse für sich.
Für mich als Fussballfanatiker gäbe es gar keines. Aber wie schauts aus mit Leuten die nicht auf Fussball stehen und dann plötzlich EM und Olympia permanent im Fernsehen serviert kriegen? Oder mit Leuten, die auf andere Sportarten stehen, welche dann nirgends im TV zu sehen sind, da alle nur über das olympische Fussballturnier berichten.
Die Schweiz hat neben einigen unbedeutenden Regionalsendern ohne Rechte an irgendwelchen Sportanlässen 7 Sender:
SF1, SF2, SFinfo: Deutsch
TRS1, TSR2: Französisch
TSI1, TSI2: Italienisch
Da auf den ersten Kanälen so gut wie gar kein Sport kommt (früher mal das WM-Finale, aber auch das ist auf SF2 abgewandert), bleibt eigentlich nur 1 Sportsender auf Deutsch, nämlich SF2. SFinfo überträgt wie der Name sagt, nicht viel mehr als dauernde Wiederholung der Nachrichtensendungen, bei Überschneidungen aber auch mal Sport.
Ist SF2 mit Fussball vollgepflastert, so kann man auf SFinfo vielleicht noch die Leichtathletik sehen... aber leider wohl kaum Kunstturnen oder Schwimmen.
Natürlich kann man als Schweizer auch auf die deutschen oder österreichischen Programme ausweichen, aber die wären wahrscheinlich nicht weniger fussballlastig.... und ZDFneo oder ORFsport empfängt man in der CH nicht.
Du kannst davon ausgehen, dass das sicher kein reines Problem der Schweiz ist, sondern von den meisten Nationen dieser Welt. So viele Sender wie in den grossen Staaten gibt es selten irgendwo.
Ziemliche Erbsenzählerei das Ganze. Ein 4. Platz an einer WM ist für ein Land wie Bulgarien super. Und Spieler wie Stoitschkov, Balakov etc. waren damals Elite. Und auch wenn Paraguay nicht so viele Tore erzielte, waren sie ein unangenehmer Gegner. Sie haben, wie schon erwähnt, die Franzosen in die Verlängerung gezwungen. Das musste man auch erst hinkriegen. Und Spanien war 1998 vielleicht nicht Titelfavorit aber sicher ein ernstzunehmender Gegner. Das sind die Spanier eigentlich immer und der Kader damals war auch stark genug. Wenn wir so anfangen zu argumentieren, dann kann man irgendwann jede Leistung eines Teams relativieren. Man findet beim Gegner immer Contraargumente.
Ja, England hat 1-0 geführt und das Spiel kontrolliert bis Green patzte. Aber als Green patzte hatte man darauf keine Antwort mehr und die USA kamen immer besser ins Spiel. Dein Vergleiche mit dem US-Sport sind mir (auch der weiter oben mit den Broncos) etwas zu hoch. Ich verfolge die NBA und ein wenig NHL, ansonsten sagt mir das alles nichts.
Du weisst ja eigentlich wies bei einer WM/EM ist. Tagein, tagaus auf so gut wie jedem Sender Berichterstattung, Hintergrundreportagen etc. Sähe bei Olympia nicht anders aus und irgendwo auf Sendeplatz 97 käme vielleicht auch ein wenig Basketball für Torsten. Zwischen einer Reportage über den Fusspilz von Neymar und der Liveschaltung zu Wayne Rooney aufs Klo, liessen sich sicher ein paar Minuten für den 4. Viertel des Finales zwischen den USA und Spanien finden. So ein wenig Hymne und so ist ja noch schön. Lass die richtigen Fussballteams antreten und 3 von 4 Outlets von ZDF und ARD zeigen ebenfalls Fussball.