Cleveland siegt auch ohne James
Mit LeBron James auf der Bank schlagen die Cleveland Cavaliers die Orlando Magic auswärts und untermauern ihre Ambitionen.
Es war ein Statement: Wir sind da! Wir legen jederzeit den Schalter um! Auch ohne LeBron! Joe Johnson hatte die Cavaliers soeben zum Sieg geführt und war schon wieder mit LeBron James am Witze reißen. "Ja, sicher, wir werden Meister. Ich meine, Detroit haben wir geschlagen, Miami haben wir geschlagen, was wollt ihr denn noch man? Wir sind seit ... wie lange ungeschlagen?" Damit ging er. 8 Siege in Folge ist nun die Bilanz der Cleveland Cavaliers, 21 zu 7 insgesamt, das bedeutet den zweiten Platz im Osten hinter den Miami Heat. Hinzu kommt der wahrscheinliche erste Draftpick der New Orleans Hornets und der Lottery Pick der Hawks, die beide ertradet wurden. Beängstigend. Ein weiteres Kapitel des Cleveland'schen Erfolgs schloss Joe Johnson mit einer Leistung ab, die sowohl Cleveland's Playoffsambitionen, als auch seine eigenen auf den Titel des MIP (22.1 Pkt, 5.1 Reb, 3.3 Ast) untermauerte.
Zwei Stunden vorher: Joe Johnson setzt seinen ersten Wurf auf den Ring. Ebenso den zweiten. Und den dritten. "Ich bin ein Shooter, ich mache einfach weiter, irgendwann geht's los.", so ließ JJ vor dem Spiel verlauten. Tatsächlich, nach einer nervösen Anfangsphase, in der auch die Magic völlig uneffektiv waren, gelangen Johnson nach 1.30 Minuten die ersten Punkte des Spiels. Nun scorten beide Teams mehr, doch attraktiv war das Spiel nie, endete 19 zu 18 für die Cavaliers, bei denen Joe Johnson und Boris Diaw (9 und 6 Punkte im ersten Viertel) für den knappen Vorsprung sorgten.
Als hätte das Spiel ermüdend auf die Gäste gewirkt, starteten sie sehr verhalten in Viertel 2. Insbesondere Dwight Howard, im ersten Viertel mit 4 Punkten sehr still, machte zur Halbzeit 15 Punkte und 7 Rebounds, dazu 3 Blocks. Ein 11 zu 0 Lauf gelang den young guns aus Florida, doch die letzten 2.30 Minuten gehörten Cleveland und Johnson, welcher einen 14 zu 1 Lauf einleitete (15 zur Halbzeit, 7 von 14 aus dem Feld) und so sein Team noch auf 48 zu 49 heranbrachte bevor es in die Halbzeit ging.
Die Cavaliers kamen wesentlich besser aus der Kabine und legten direkt mit einem 10 zu 0 Lauf los, dessen Höhepunkt 2 offensiv Rebounds hintereinander von Cleveland's Point Guard Damon Jones (13 Punkte, 3 Rebounds, 4 Assists) gegen Dwight Howard waren, in dessen Folge er 2 Punkte erzielte. Nachdem die Magic ein Timeout nahmen, kamen die Gastgeber wieder heran. Nachdem sie zeitweise sogar wieder führten, übernahm Cleveland seinerseits wieder den Vorspung, allerdings hielt Grant Hill, der 7 Punkte im dritten Viertel machte die Magic im Spiel. Trotz eines weiteren Runs der Magic hielten die Cavaliers ihren Vorprung und gingen mit einem 76 zu 72 in den letzten Abschnitt des Spiels.
Das vierte Viertel war ein offener Schlagabtausch, dem Joe Johnson in den letzten Minuten seinen Stempel aufdrückte. Mit 3.40 auf der Uhr erzielte er das 92 zu 90, 46 Sekunden später das 94 zu 90 und erhöhte ein weiteres Mal. Nachdem Howard seinen dritten Wurf in Folge vergab, holte Bankspieler Pat Garrity den Rebound und verkürzte auf 92 zu 96. Wieder scorten die cavs, doch Howard wachte auf und brachte Orlando mit einigen Jumpern auf 98 zu 100 heran. Johnson vergab und die Magic hatten noch 20 Sekunden für den Ausgleich oder gar den Sieg, doch ausgerechnet Dwight Howard blieb zu lange in der Zone. Die Schiedsrichter entschieden auf 3 Sekunden. Damon Jones ging an die Linie und traf beide Freiwürfe zum 102 zu 98 Entstand.
Die Cavaliers haben nun noch ein Spiel gegen die fünftplatzierten New York Knicks zu absolvieren, welches sie vorrausichtlich ebenfalls ohne LeBron James bestreiten werden.
Player of the game:
Joe Johnson (31 Punkte, 2 Rebounds und Assists, 2 Blocks, 55.1 FG%)
Bester Magic:
Dwight Howard (21 Ounkte, 12 Rebounds, 4 Blocks, 66,6 FG%)
X-Factor:
Den Magic gelang es nicht, aus ihren Vorteilen (mehr Rebounds, mehr Bank-, Fastbreak- und Second Chance Punkte) Kapitel zu schlagen.